Forum: Platinen Bestückungsautomat gemeinsame Investition?


von Thomas H. (thomash2)


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Ich bin am überlegen einen Bestückungsautomat anzuschaffen, da wir 
diesen auf jeden Fall nicht auslasten würden, gibt es hier eventuell 
noch andere die an so einer Investition interessiert wären (Raum 
Berlin/Brandenburg)?
Es geht mir hauptsächlich darum da wir mittlere Serien haben ist die 
Produktionsdauer üblicherweise sehr lange in Deutschland (vgl. mit China 
dort geht das recht flott für Kleingeld und sogar schneller als bei den 
Herstellern bei denen wir derzeit in Deutschland fertigen, vielleicht 
haben wir auch nur die falschen Hersteller :-).
Ich denke wenn sich hier ein paar Leute zusammentun würden müsste das 
doch auch hier machbar sein.

von Reinhard Kern (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Ich bin am überlegen einen Bestückungsautomat anzuschaffen

Und der ganze Rest? Datenvorbereitung, Pastendruck, Lötprozess, Test und 
dazu noch jemand der das alles bedienen kann - Ein Bestückungsautomat 
allein ist total nutzlos.

Gruss Reinhard

von Bürovorsteher (Gast)


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Wenn sich jmd darauf einlässt, braucht die Maschine bei näherer 
Betrachtung für jeden Beteiligten einen personengebundenen Satz Feeder. 
Sonst fängst du an, die Rollen und Stangen in den Feedern je nach 
gefertigter Baugruppe zu wechseln. Never.
Diese Feeder mitsamt der Reserven lagern am Aufstellungsort der Maschine 
und fressen dort Platz.
Die Maschine muss gewartet werden.
Die vor- und nachgelagerten Prozesse müssen am Standort der Maschine 
gemacht werden- siehe Vorredner, d.h. es drückt sich bei der Hostfirma 
ständig irgendwelches Fremdpersonal herum.
Würdest du das wollen?

Die Idee erscheint mir wenig praktikabel.

Kleine Maschinen bekommt man zwischen 30 und 80 k€ bei 50-100 
Feeder-positionen).
Die meisten Leute nehmen Kredite auf, um sich ein Auto in dieser 
Preislage zu kaufen. Ich habe mir statt eines Autos eine solche Maschine 
gekauft und fahre weiter meine alte Möhre. Denke daran: ein Auto hat 
jeder, einen Bestückungsautomaten nicht.

von Bürovorsteher (Gast)


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Oder um Loriot zu zitieren:

"Ein Leben ohne Bestückungsautomat ist möglich, aber sinnlos."

von Mac G. (macgyver0815)


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Bürovorsteher schrieb:
> Oder um Loriot zu zitieren:
>
> "Ein Leben ohne Bestückungsautomat ist möglich, aber sinnlos."


Mist, und was mach ich nun? ;-)
(Isch abe gar keine BestückungsAUTOmat!)

von Thomas H. (thomash2)


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Mir erscheinen einfach die Kosten die wir derzeit haben nicht 
verhältnismäßig.

Wenn das Produkt in Asien entwickelt und produziert wird kostet es 
schlussendlich weniger als wenn man es in Deutschland produziert (ohne 
Entwicklungskosten!), und ich bezweifle das die Maschine in Deutschland 
qualitativ besser arbeitet als in China.
Nun entwickeln wir aber in Deutschland und das wird auch so bleiben.

Wenn sich 4-5 Parteien finden würden könnte man die Maschine wohl auch 
gemeinsam studieren und bearbeiten. Klarerweise ist es auch eine 
längerfristige Investition. 4-5 Parteien sollten sich auch gemeinsam ein 
recht gutes Teil leisten können. Der Grund warum wir das nicht alleine 
machen wollen ist das einfach die Auslastung fehlt.

Datenvorbereitung kann mir nicht vorstellen das die Dateneingabe so 
schwierig sein soll, sollte ja im Handbuch stehen wie die Maschine 
gefüttert werden will.

Pastendruck sollte gebraucht auch nicht allzu teuer sein.

Lötprozess Reflow Öfen gibts zumindestens gebraucht recht günstig.

Test, da die Dinger mit Software bespielt werden müssen sieht man 
ziemlich bald ob das auch funktioniert oder nicht, kann ja auch leicht 
sein das ein Mikrocontroller defekt ist (kommt auch immer wieder mal 
vor) und soetwas testen die Hersteller in Deutschland auch nicht 
(zumindestens ohne Aufpreis).

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas H. schrieb:
> Mir erscheinen einfach die Kosten die wir derzeit haben nicht
> verhältnismäßig.

Dann schau Dich mal hier in D oder EU nach anderen Fertigern um.

Glaubst Du, daß Du das besser und vor allem billiger kannst als all die 
anderen Fertiger die sich da draußen tummeln? Warum? Was machen die 
falsch?

Ne eigene Maschine kann ich mir gut für Prototypen und Nullserien 
vorstellen. Das sind nämlich die Dinge, die den normalen Fertigern gar 
keinen Spaß machen und dementsprechend teuer sind.

Wenn es aber um ein paar Hundert oder Tausend Baugruppen geht, kann ich 
mir kaum vorstellen daß Du das billiger kannst als ein Fertiger der den 
ganzen Tag nix anderes macht. Denke an die ganzen zusätzlichen nötigen 
Maschinen, Nebenkosten, Einlernung, Wartung etc.

> Es geht mir hauptsächlich darum da wir mittlere Serien haben ist die
> Produktionsdauer üblicherweise sehr lange in Deutschland

Hmm. Meiner Erfahrung nach ist das Problem nicht die Belegung der 
Fertigungsstraße oder ähnliches, sondern die Beschaffung der Bauteile. 
Es sei denn natürlich Du kaufst alles bei Digikey und Konsorten. Das 
geht aber meist nicht für "mittlere Serien" (nicht genug auf Lager) und 
geht natürlich sofort mächtig ins Geld.

von Thomas H. (thomash2)


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Gerd E. schrieb:
> Glaubst Du, daß Du das besser und vor allem billiger kannst als all die
> anderen Fertiger die sich da draußen tummeln? Warum? Was machen die
> falsch?
>

Ich denke das ein Bestücker hauptsächlich die Maschinen bedienen kann 
und das war es dann aber auch schon. Bestücker können zudem noch 
zusätzliche Features anbieten (welche wir nicht unbedingt benötigen).

Anders gefragt warum hängen in China mittlerweile einige Hersteller 
Entwicklungsabteilungen dazu?

> Ne eigene Maschine kann ich mir gut für Prototypen und Nullserien
> vorstellen. Das sind nämlich die Dinge, die den normalen Fertigern gar
> keinen Spaß machen und dementsprechend teuer sind.
>
> Wenn es aber um ein paar Hundert oder Tausend Baugruppen geht, kann ich
> mir kaum vorstellen daß Du das billiger kannst als ein Fertiger der den
> ganzen Tag nix anderes macht. Denke an die ganzen zusätzlichen nötigen
> Maschinen, Nebenkosten, Einlernung, Wartung etc.
>

Ich rechne innerhalb der nächsten Jahre durchaus mit 10k/Jahr und mehr, 
es werden verschiedenste Projekte hier bearbeitet.
Man lernt sich nur ein mal in das System ein, das wäre dann 
vernachlässigbar.
Wartung, wenn wie oben erwähnt mehrere Parteien mitmachen sollte das 
eigentlich auch überschaubar sein.
Nebenkosten / 4 oder 5 sollten nicht so ins Gewicht fallen.

>> Es geht mir hauptsächlich darum da wir mittlere Serien haben ist die
>> Produktionsdauer üblicherweise sehr lange in Deutschland
>
> Hmm. Meiner Erfahrung nach ist das Problem nicht die Belegung der
> Fertigungsstraße oder ähnliches, sondern die Beschaffung der Bauteile.
> Es sei denn natürlich Du kaufst alles bei Digikey und Konsorten. Das
> geht aber meist nicht für "mittlere Serien" (nicht genug auf Lager) und
> geht natürlich sofort mächtig ins Geld.

Bauteile sind bei uns immer auf Lager. Die Fertigung alleine in 
Deutschland ist aktuell um das dreifache teurer als in China bei der 
gleichen Stückzahl.
Wenn wenigstens die Lieferzeiten schneller wären, sind sie aber auch 
nicht also sehe ich keine Berechtigung für die höheren Kosten.

von Reinhard Kern (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Wenn sich 4-5 Parteien finden würden könnte man die Maschine wohl auch
> gemeinsam studieren

Du willst wirklich einen Bestückungsservice aufbauen mit lauter 
Ahnungslosen? Fast hätte ich dich ernstgenommen. Das erste was du 
brauchst ist keine Maschine sondern ein erstklassiger Fachmann, der dann 
die anderen anlernen kann.

Gruss Reinhard

von Thomas H. (thomash2)


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Reinhard Kern schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Wenn sich 4-5 Parteien finden würden könnte man die Maschine wohl auch
>> gemeinsam studieren
>
> Du willst wirklich einen Bestückungsservice aufbauen mit lauter
> Ahnungslosen? Fast hätte ich dich ernstgenommen. Das erste was du
> brauchst ist keine Maschine sondern ein erstklassiger Fachmann, der dann
> die anderen anlernen kann.
>
> Gruss Reinhard

Die Hersteller-Firmen werden wohl auch gerne ihre Kunden unterstützen 
wenn sie ihre Geräte an den Mann bringen wollen, eine gewisse 
Einlernzeit sollte auch nicht das Problem sein.
Wenn das Konzept steht sollte der Rest kein Problem sein, wo ein Wille 
da auch ein Weg.

von Old P. (Gast)


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Thomas H. schrieb:
>
> Wenn das Konzept steht sollte der Rest kein Problem sein, wo ein Wille
> da auch ein Weg.

Richtig, und der führt bei Deinen Vorstellungen unweigerlich nach China!
Träum weiter....

Old-Papa

von fonsana (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Das erste was du
> brauchst ist keine Maschine sondern ein erstklassiger Fachmann, der dann
> die anderen anlernen kann.

Das war auch mein erster Gedanke, allein das Lehrgeld, um das Loeten 
prozesssicher in den Griff zu bekommen, wird viele Tausender betragen.

Bürovorsteher schrieb:
> Kleine Maschinen bekommt man zwischen 30 und 80 k€ bei 50-100
> Feeder-positionen).

Der Fachmann, wenn er denn erstklassig ist, wird wohl pro Jahr noch mal 
dasselbe kosten (eher am oberen Ende)

fonsana

von Thomas H. (thomash2)


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Habt ihr denn wirklich Erfahrung in dem Bereich?

Wir fertigen die Prototypen derzeit selber mit genauer Überwachung bei 
jedem Prozess, daher stelle ich mir vor das es maschinell nur einfacher 
werden kann.
Natürlich muss man sich in das Gerät einmal einlernen, aber das sollte 
alles machbar sein, die sogenannten Fachleute mussten dies auch einmal 
lernen.
Wie erwähnt sollte es auch eine längerfristige Investition sein.

von Christian B. (casandro)


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Das Wichtigste ist, dass Du einen sehr guten Mechaniker hast. Du 
brauchst da jemand der einen Automotor komplett zerlegen kann und ihn 
dann wieder korrekt zusammenbauen kann, und der daran Spaß hat.
Bestücker sind hochgradig mechanische Systeme.

Gebraucht bekommt man die Teile ziemlich günstig. Die sind dann aber 
schon relativ ausgeleiert. Für eine Firma musst Du halt den Mechaniker 
mit in die Kosten rein rechnen.

Pastendruck ist erstaunlich trivial, da kannst Du normales 
Siebdruckequipment nehmen. Was Du natürlich brauchst ist ein 
Reflow-Ofen. Willst Du das automatisch durch laufen lassen, dann 
brauchst Du auch noch die Förderbänder dazwischen... die locker noch mal 
so viel kosten wie die Geräte selbst.

Kurzum, ein eigener Bestückungsautomat ist sicherlich für einen 
Hackerspace eine spannende Sache, aber für eine Firma lohnt sich das nur 
sehr selten.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Christian Berger schrieb:
> Das Wichtigste ist, dass Du einen sehr guten Mechaniker hast. Du
> brauchst da jemand der einen Automotor komplett zerlegen kann und ihn
> dann wieder korrekt zusammenbauen kann, und der daran Spaß hat.
> Bestücker sind hochgradig mechanische Systeme.

Es ist absolut faszinierend so ein Teil mal zu zerlegen und dann
wieder zusammenzubauen. Rein aus Neugier (ich hatte die Bestückprogramme
erzeugt, wollte mir das aber damals nicht nehmen lassen).

Die Dinger sind halt pflegeinteniv.

Ich halte das finanziell in D auch für tot - schlicht zu teuer. Die
Kinesen sind da preislich unschlagbar. Es kann natürlich gute Gründe
geben, nicht alles nach China zu geben ...

von Markus H. (dasrotemopped)


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Wenn jemand feststellt, das die Fertigung der selbst entwickelten 
Hardware in D zu teuer ist und in Asien viel billiger, der braucht keine 
eigene Fertigung, sondern mehr Knowhow in Sachen "Design for 
Manufacturing". Asien ist immer billiger, wenn man auf die 
automatisierte Fertigbarkeit bei der Entwicklung keinen Wert legt. Mit 
einer eigenen Fertigungsstraße hat man anschließend das Problem selbst 
an der Backe und der Fehlschlag ist vorprogrammiert.
Zeig mir ein Board, das in D zu teuer ist in der Herstellung und ich 
sage dir, warum.

Gruß,

dasrotemopped.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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>Bestücker sind hochgradig mechanische Systeme.

Ich würde sagen, die Königsklasse in der Mechatronik.

>Das Wichtigste ist, dass Du einen sehr guten Mechaniker hast.

Das allein genügt bei weitem nicht. Der Bestücker hat mehrere optische 
Systeme, über die Bauteile und Leiterplatte zentriert werden. Weiters 
eine komplexe Antriebstechnik.
Im Grunde kommt man um eine (teure) Schulung kaum herum, und selbst 
damit wird es einem nur gelingen, die gängigen Fehler und Probleme zu 
beheben.

>Gebraucht bekommt man die Teile ziemlich günstig.

Stimmt, ich hab für meine Siplace samt Feedersatz 24k€ bezahlt. War für 
dieses Geld neu aufgebaut und getestet. Allerdings gibt's halt immer 
wieder Scherereien, die behoben werden müssen (O-Ringe tauschen, 
schmieren u.s.w.). Die meisten Probleme rühren aber von den Feedern 
her.Die gebrauchten Teile machen einen manchmal sehr zornig, weil es oft 
zu nicht nachvollziehbaren,intermittierenden Verklemmungen kommt.Neue 
Feeder kosten aber schnell mehr, als man für die gesamte Maschine 
bezahlt hat (1Stk. 3x8 Feeder neu ca. 6000€).So fristet man sein Dasein 
halt mit den alten Dingern.

Wenn man recht geschickt ist, kann man, so wie ich, mit dem Zeug ein 
wenig Geld verdienen, allerdings gibt's wahrscheinlich wesentlich 
bessere Investitionen, mit denen man sich weniger herumärgern muss.

Grüsse

von Thomas H. (thomash2)


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Markus Horbach schrieb:
> Asien ist immer billiger, wenn man auf die
> automatisierte Fertigbarkeit bei der Entwicklung keinen Wert legt

Da muss ich widersprechen, gerade bei der automatisierten Fertigbarkeit 
sind diese recht günstig.
Aber als erstes will ich ohnehin mehr Informationen einsammeln und 
danach weitere Schritte planen, falls jemand in der Zwischenzeit 
interessiert ist kann er sich ja auch melden.
In den englischen Foren gibt es soweit mehr Informationen von Leuten die 
sich mit verschiedenen Maschinen herumplagen, alles sehr lesenswert.

von Reinhard Kern (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Natürlich muss man sich in das Gerät einmal einlernen, aber das sollte
> alles machbar sein, die sogenannten Fachleute mussten dies auch einmal
> lernen.

Schon bei den Neanderthalern hat jeder das Faustkeilmachen von den Alten 
gelernt und nicht mit eigenen Studien dazu von Null angefangen. Der Wert 
von Knowhow ist dir wohl völlig unbekannt, du stellst dich vor so eine 
Maschine und kommst im Selbststudium drauf wie sie funktioniert oder zu 
bedienen ist. Das ist möglichwerweise genial, aber extrem uneffektiv. 
Das gute und immer noch teure Stück steht dann für Monate, ev. Jahre 
oder für immer ungenutzt herum, nur weil du glaubst, dass du alles 
besser weisst als die, die das schon jahrelang beruflich machen.

Allein schon wegen dieser Auffassung halte ich jede Beteiligung für ein 
inakzeptables Risiko.

Gruss Reinhard

von Thomas H. (thomash2)


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Bevor etwas gekauft wird, werden erst einmal Informationen eingeholt.
Meine Anforderungen sind nicht sonderlich groß.

Ich schätze professionelle Hersteller durchaus, jedoch benötige ich 
nicht die gesamte Palette von deren Fähigkeiten.

Wenn ich ein Auto kaufen möchte muss nicht auch noch ein Swimmingpool 
dabei sein, da der Hersteller meint er hat sich auf beides 
spezialisiert.
Zum Beispiel haben wir nichts das kleiner als 0402 ist, das kann man 
auch locker mit der Hand bestücken, dauert halt nur.
Maschinen die kleinere Bauteile zuverlässig setzen sind natürlich wieder 
um einiges teurer und wollen auch refinanziert werden.

von Purzel H. (hacky)


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Ich war kuerzlich wieder mal bei meinem Bestuecker. Die ganze 
Technologie ist derart aufwendig und anspruchsvoll, da braucht man einen 
sehr smarten, fleissigen (und teuren) Mitarbeiter zu 100% um die 
Maschine und die Prozesse am Laufen zu halten. Mit zuruecklehnen und 
mach-mal ist da gar nichts.

Ich denke auch, wenn die fertigung hier zu teuer ist, ist das Design 
mangelhaft. Man sollte in engem Kontakt zum Bestuecker stehen und alles 
optimieren. Einfach etwas in den Prozess reinwerfen ist da nicht.

Ich hatte mal einen Bestuecker, der kannte nur eins : Billig. Daher hat 
er immer stangenweise eingekauft. Schoen. Bei einem kleineren Projekt 
bekam ich die unbenutzten Bauteile, deren Wert den Wert der Fertigung 
ueberstieg, zurueck. Nicht schoen.

Beim jetzigen Bestuecker verwende ich jedes Mal eine Stunde oder zwei 
fuer Nachbesprechung, wo mir gesagt wird, wo die Schwierigkeiten lagen, 
und was man verbessern koennte.

Ich moechte nicht jedes Mal fuer eine Nachbesprechung nach China fliegen 
muessen...

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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@Thomas

Es hilft nix.Wenn du das betreiben willst,ist das ein langer mühevoller 
Weg (auch mit Schulungen).Mich hat es so 4 Wochen gekostet,bis die erste 
Leiterplatte vom Automaten bestückt wurde. Gut,hatte auch keine 
Schulung, und einige Dinge am Automaten waren trotz gegenteiliger 
Aussagen des Verkäufers nicht in Ordnung. Vernünftiger ist's wohl, wenn 
du wen anstellst,der eine Ahnung davon hat. Kostet halt laufend nicht 
wenig Geld, dafür ist die Aussicht auf korrekt gefertigte Einheiten gut.
Bei den Automaten ist es wichtig, dass die ein "Fachmann" 
überprüft,repariert und gewartet hat, bevor du da was kaufst. Ich kenne 
da einen seriösen Anbieter, der noch so was wie Ehre in sich hat (ist 
leider heutzutage immer seltener),und auch bei Problembehebungen gerne 
hilft. Wenn du wirklich was kaufen willst, kannst du mir eine mail 
schreiben.
Grüsse

von Chris (Gast)


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Ich habe gelernt bei älteren Maschinen 0403 zu vermeiden und darunter, 
da gehen die 0201 Arrays besser als die 0403 Bauteile. 0403 geht noch, 
gibt aber höheren Ausschuss ab, was dann strengere AOI Programme und 
Nachbearbeitung benötigt. Klar gibt es auch Aussnahmen.

Von welcher IPC Kapazität CPH gehst du aus und wieviele Panele je 
Schicht
sollten gemacht werden ? Wenn du das Equipment wirklich nur 1-2 Tage im
Monat benutzt, mindestens einen halbautomatischen Siebdrucker und ein
table top AOI welches auch 2d Siebdruck beherrsch, und natürlich eines, 
was kein gold circuit braucht. Auch wäre VPH Reflow zu empfehlen, da man 
damit
viele lästige Probleme bei nur sehr gelegentlicher Nutzung entflieht.

Wenn du jetzt 1000 Platinen im Monat fertigst, bei 4x5 Nutzem im 20x30 
Panel,
dann wären das nur 13 Batch Lötungen in einem 50x50cm Batch VPH, den 
bekommt
man Neu für 5000 Euro, und du ersparst dir einiges.

Bei 4-5 Parteien stellst du dann natürliche eine Person zeitweise oder
Halbtags ein, welche AOI macht, Endprüfung, AOI Programm, Reinigung,
Wartung, ... . In Berlin dürfte es nicht schwer sein, eine bereits 
angelernte Fachkraft zu bekommen, die nur Teilzeit arbeiten will.


@geb
Ev. Ebay 300721217088 , und was man so hört, 0403 und darunter nur mit
Hover Davis Feedern, oder sonst wenn es denn sein muss mit BE 
Unterstützung.

von BWL Schlaumeyer (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Wenn das Produkt in Asien entwickelt und produziert wird kostet es
> schlussendlich weniger als wenn man es in Deutschland produziert (ohne
> Entwicklungskosten!),

Hast du das schon mal probiert?


> und ich bezweifle das die Maschine in Deutschland
> qualitativ besser arbeitet als in China.

Das ist der Maschine egal, auch die "Qualität" ist nur ein Schnappschuss 
und kann sich - gerade in China- von einem Tag auf den anderen ändern.

Gute und solide Firmen verkaufen auch da zu Marktpreisen.

> Nun entwickeln wir aber in Deutschland und das wird auch so bleiben.

Wenn es in China günstiger ist macht das doch gar keinen Sinn.


>
> Wenn sich 4-5 Parteien finden würden könnte man die Maschine wohl auch
> gemeinsam studieren und bearbeiten.

Dieses Gemeinschaftsprojekt hat sich in der Industrie unter dem Begriff 
Lohnbestücker etabliert.

Er übernimmt nicht nur die Aufteilung der Investitionskosten unter den 
Beteiligten sondern auch den Betrieb, die Raummieten und Heiz-, Strom- 
Wasser- Entsorgungskosten, teilt die Bearbeitungszeiten den Beteiligten 
zu sorgt für Personal und Vertretung Schulung und Materialbeschaffung 
Verwaltung und Steuerabrechnung usw. usf.

Das alles mit "4-5 Parteien" (deren Management ja noch zusätzlich 
anfällt) bewältigen willst sehe ich nicht.

Such dir bessser nen kleinen Bestücker und mach nen Beteiligungsfonds 
auf


> Klarerweise ist es auch eine
> längerfristige Investition. 4-5 Parteien sollten sich auch gemeinsam ein
> recht gutes Teil leisten können. Der Grund warum wir das nicht alleine
> machen wollen ist das einfach die Auslastung fehlt.

Mir scheint das du nur die Maschine siehst. Die ist zwar ein komplexes, 
aber eben nur ein Werkzeug. Was du machen willst ist den Prozess! der 
Bestückung zu kollektivieren. Ob das günstiger wird?

Du teilst dir deinen Wagen ja auch nicht mit 4-5 Parteien weil er 90% 
der Zeit nutzlos rumsteht.

von HSS-Tin (Gast)


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BWL Schlaumeyer schrieb:
>> Klarerweise ist es auch eine
>> längerfristige Investition. 4-5 Parteien sollten sich auch gemeinsam ein
>> recht gutes Teil leisten können. Der Grund warum wir das nicht alleine
>> machen wollen ist das einfach die Auslastung fehlt.
>
> Mir scheint das du nur die Maschine siehst. Die ist zwar ein komplexes,
> aber eben nur ein Werkzeug. Was du machen willst ist den Prozess! der
> Bestückung zu kollektivieren. Ob das günstiger wird?
>
> Du teilst dir deinen Wagen ja auch nicht mit 4-5 Parteien weil er 90%
> der Zeit nutzlos rumsteht.

Die Idee ist ja nicht schlecht wenn mehrere kleine Firmen 
zusammenarbeitenen und so einen Maschienenpark gemeinsam nutzen und 
ungeahnte Mengenrabatte bekommen.

Leider sehen die sich oft gegenseitig als Konkurenten. Und wie sollen 
die Kosten für Maschine und Raum verteilt werden, wenn das nicht klar 
geregelt ist gibts Steitereien ohne Ende.

Beispiele dafür gibt es: Car-sharing oder Maschinenring in der 
Landwirtschaft.

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