Forum: Ausbildung, Studium & Beruf "Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT interessieren"


von Unentschlossener (Gast)


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"Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT 
interessieren" - das sagte man zu mir. Und ich muss zugeben, das stimmt 
schon.

Ich habe Schwierigkeiten, herauszufinden, was mich interessiert und was 
ich will. Ich merke auch, dass ich mich hobbymäßig mit Dingen 
auseinander setze, die mich im Studium erst gar nicht interessiert 
haben. Dann gibt es wieder Dinge, die ich hobbymäßig ganz spannend fand, 
womit ich mich im Beruf aber gar nicht beschäftigen möchte.

Wie ist das bei euch? Wie habt ihr herausgefunden, was ihr im Beruf und 
in der Freizeit machen wollt? Und was wollt ihr mal erreichen?

von Kevin (Gast)


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Unentschlossener schrieb:
> Wie habt ihr herausgefunden, was ihr im Beruf und
> in der Freizeit machen wollt?

AUSPROBIEREN heisst das Zauberwort.

von Bastler (Gast)


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> "Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT
> interessieren" - das sagte man zu mir. Und ich muss zugeben, das stimmt
> schon.
sagt wer?

> Ich habe Schwierigkeiten, herauszufinden, was mich interessiert und was
> ich will.
irgendwelche Prioritäten solltest Du schon setzen - es geht eben nicht 
alles gleichzeitig.

> Ich merke auch, dass ich mich hobbymäßig mit Dingen
> auseinander setze, die mich im Studium erst gar nicht interessiert
> haben. Dann gibt es wieder Dinge, die ich hobbymäßig ganz spannend fand,
> womit ich mich im Beruf aber gar nicht beschäftigen möchte.
normale Trennung - beim Hobby möchte ich mich ja entspannen, was ich 
beim Beruf in der Regel nicht kann ... es sei denn Du gehörst zu den 
wenigen Glücklichen, bei denen beides identisch ist.

> Wie ist das bei euch? Wie habt ihr herausgefunden, was ihr im Beruf und
> in der Freizeit machen wollt? Und was wollt ihr mal erreichen?
am besten nur noch meinen Hobbies nachgehen ;-)

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Unentschlossener schrieb:
> "Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT
> interessieren" - das sagte man zu mir. Und ich muss zugeben, das stimmt
> schon.

Nennt man "Arbeit" - oder? ;)

von STK500-Besitzer (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Nennt man "Arbeit" - oder? ;)

Naja, es ist schon frustrierend, wenn dabei dann auch nur der Blick aufs 
Konto das Erfreuliche an der Tätigkeit ist...

von Ulrich S. (voodoofrei)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>> Nennt man "Arbeit" - oder? ;)
>
> Naja, es ist schon frustrierend, wenn dabei dann auch nur der Blick aufs
> Konto das Erfreuliche an der Tätigkeit ist...

Daher sollte man sich ein bezahltes Hobby suchen und keine "Arbeit"! ;)

von STK500-Besitzer (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Daher sollte man sich ein bezahltes Hobby suchen und keine "Arbeit"! ;)

Es sollte ein gut bezahltes sein ;)

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Unentschlossener,

> "Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT
> interessieren" - das sagte man zu mir. Und ich muss zugeben, das stimmt
> schon.

Unentschlossenheit ist auch eine Folge von Unlogik. Wer immer diese 
Äußerung getan hat, er hat einen kausalen Zusammenhang nicht verstanden 
- den zwischen "Interesse einer Person" und deren Engagement in diese 
Sache.

Das Engagement einer Person in eine Sache ist der Beweis, dass sie sich 
dafür interessiert.

> Ich habe Schwierigkeiten, herauszufinden, was mich interessiert
Muss nicht sein. Dein Interesse erkennst Du an Deinem Engagement für 
eine Sache.

Die Frage ist aber, ob das anfängliche Interesse auch anhält - oder der 
Reiz der Sache schnell verfliegt.

Da könnte diese Fragen helfen:
1. Wozu engagierst Du Dich? Diese Frage liefert andere Antworten als die 
gewöhnliche Frage nach dem Warum?.
2. Was genau interessiert Dich?

Ciao
Wolfgang Horn

von amateur (Gast)


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>"Sie beschäftigen sich gerne intensiv mit Themen, die Sie NICHT
>interessieren"

Ist das nicht ein Wiederspruch in sich?

Werden die Themen nicht gerade mit dem Würfel ausgelost, so beschäftigt 
man sich doch im Allgemeinen nur mit Dingen die interessant sind. Ob 
diese im Anschluss daran noch interessieren ist eine andere Sache.

Anders sieht es natürlich aus, wenn man den Auftrag bekommt, sich mit 
diesem oder jenem zu Beschäftigen – dann fällt aber auch die 
Wahlfreiheit weg.

von Unentschlossener (Gast)


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Irgendwie habe ich halt im Studium festgestellt, dass zwar das Thema 
interessant ist, ich aber keine Lust habe jeden Tag intensiv auf dem 
Gebiet zu arbeiten.

Irgendwie will ich einfach mal fertig sein mit allem.

von Prinz Prozac (Gast)


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Hallo Unentschlossener.

Die Wahrscheinlichkeit, das Du gerade eine Depression entwickelst, ist 
sehr gross.

Byby

von Ha Noi (Gast)


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Unentschlossener schrieb:
> Irgendwie will ich einfach mal fertig sein mit allem.

Das bist du vielleicht mit 65, denn man lernt nie aus.

von Unentschlossener (Gast)


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Prinz Prozac schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit, das Du gerade eine Depression entwickelst, ist
> sehr gross.

Die besteht schon sehr lange.

Ich habe ständige Angst, den möglichen Anforderungen zukünftig nicht 
gerecht zu werden, etwas zu machen, was ich nicht möchte. Ich war bisher 
noch nie zufrieden mit irgend einer beruflichen Tätigkeit. Ich hatte 
immer Angst vor Prüfungen. Ich kann nie mehr gelassen sein.

Das Einzige, wo ich keine Angst habe, ist wo ich passiv eingebunden bin: 
als Zuhörer einer Vorlesung oder als Patient beim Zahnarzt. Die größte 
Angst beim  Arzt/Zahnarzt war, dass ich mich in Zukunft beruflich 
umorientieren könnte und als behandelnder Arzt da sitze.

Ich habe auch kein Problem bei jemandem im Auto mitzufahren, der ein 
Verkehrsrowdy ist und schon mehrere Unfälle hatte. Allerdings würde ich 
ungerne allein mit dem Auto durch die Gegend fahren, da ich mich 
verirren könnte oder fahrtechnische Fehler machen könnte, die bemerkt 
werden könnten. Am schlimmsten waren die Tage vor der Fahrprüfung, die 
Angst durchzufallen. Habe aber auf Anhieb bestanden.

Mir macht jede Arbeit mit wissenschaftlichen oder 
Produktentwicklungshintergrund Angst, da es sich um große Projekte 
handelt, wo ich mich schon vor Beginn der Tätigkeit verloren fühle.

Einfach Arbeiten sind für mich frustrierend und ergeben keinen Sinn. Ich 
habe dann Angst am nächsten Tag wieder diese Einöde zu empfinden.

Was kann man da tun?

von Klaus A. (gustavgans)


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geh in einen Verein oder betreibe eine Sportart die dir Selbstvertrauen 
gibt. Denn das fehlt dir wohl am meisten.
Ich denke dabei z.B. an Boxen. Das klingt wahrscheinlich erst mal nach 
Rowdy aber so ist es dann auch nicht und keine Angst, eine Boxschule die 
etwas taugt verlangt nie von dir einen Ringkampf, auch im Training 
nicht. Du wirst dort auch nicht verhauen oder ähnliches, es ist im 
Grunde wie Fußballtraining, was auch eine Option für dich wäre.
Du musst an dir arbeiten, kleinere Aufgaben geben die du bewältigen 
kannst und die dir ein Erfolgsgefühl geben. Allein ist das immer etwas 
schwer, mit einem Trainer geht das schon besser, der macht einem auch 
mal dampf wenn man kurz vor dem Ziel ist aber eigentlich aufgeben 
möchte.
Du könntest auch ins Taekwondo gehen, das ist eine Sportart die 
eigentlich überhaupt nicht aggressiv ausgerichtet ist und sich sehr mit 
Geist und Körper beschäftigt.
Im Grunde ist es egal was du machst, ich denke nur, dass es für dich 
wichtig ist ein paar Leute um dich zu haben die dich mitziehen wenn es 
schwierig wird.
Mach aber keine Sportart die du alleine machen kannst/musst. Denn dann 
kneifst du zu schnell bzw. gibst zu früh auf.
Du kannst natürlich auch Klettern, Bergsteigen, Tennis, Vollyball 
oder... such dir einfach aus was dir gefällt ;)

von Unentschlossener (Gast)


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Aber das kann doch nichts bringen. Früher hatte ich bspw. immer 
Alpträume ohne Inhalt, einfach nur Angst. Ich war froh aufzuwachen, um 
endlich in die Schule zu gehen. Heute habe ich die nicht mehr. 
Stattdessen habe ich Angst großen Aufgaben nicht gewachsen zu sein und 
das kommt immer wieder. Es geht nur dann, wenn ich etwas 
zusätzlich/hobbymäßig mache. Wenn ich muss, dann habe ich schon Angst, 
bevor es los geht.

Es geht nur dann kurzzeitig etwas besser, wenn ich mit jemanden reden 
kann.

von Klaus A. (gustavgans)


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Im Sport werden dir aber doch genau solche Aufgaben zu teil. Wenn du dir 
z.B. als Ziel setzt einen Halbmarathon zu laufen, dann ist das 
anfänglich eine riesige Aufgabe, doch durch konsequentes Training wirst 
du es schaffen. In einem Verein werden dir nach und nach schwierigere 
Aufgaben übertragen bzw. Ziele nach und nach abgearbeitet und ich denke 
wenn du im Sport siehst, das der Erfolg erreichbar ist, dann wirst du 
das auch im Alltag/Berufsleben umsetzen können.
Dir fehlt nur die Erfahrung und das geht mit Sport sehr gut.

von Unentschlossener (Gast)


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Klaus Ausderkasse schrieb:
> wenn du im Sport siehst, das der Erfolg erreichbar ist, dann wirst du
> das auch im Alltag/Berufsleben umsetzen können.

Die Erfolge habe ich immer gesehen. Ich war als Erster mit Bachelor bzw. 
Master fertig. Der Master ist mit "sehr gut" bewertet. Allerdings muss 
ich zugeben, dass ich nur der Zweitbeste im Abi war. Aber die Angst, die 
notwendig war, um dort hin zu kommen, war sehr nervig.

Ich hatte auch mal eine Zeit lang eine Angst, die ich nicht zuordnen 
konnte. Die Angst irgendwann in eine Situation zu geraten, die 
angstauslösend sein könnte.

von Klaus A. (gustavgans)


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Tja dann weiß ich es auch nicht, vielleicht wäre an der Stelle doch ein 
Psychologe ratsam

von Unentschlossener (Gast)


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Und wenn das dann auch nichts bringt?

von Klaus A. (gustavgans)


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wenn du dir nicht helfen lassen möchtest, was sollen wir dann tun?

von A. $. (mikronom)


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Unentschlossener schrieb:
> Und wenn das dann auch nichts bringt?

Das ist die typische Reaktion (es ist trotz Fragezeichen keine Frage, 
sondern eher eine Prophezeihung) einer Person, die mit der Motivation 
kämpft. Die bereits erwähnten Depressionen sollten halt mal behandelt 
werden. Einerseits von einem Psychologen (langfristige Sache), 
andererseits mit Medikamenten (gerade bei Angstzuständen). Der 
Betroffene muss sich aber dazu wenigstens mal aufraffen!

Wichtig, gerade bei Männern, dann beim Arzt nicht den starken Mann 
markieren, sonderen mal so richtig Memme sein! Man muss dem Arzt sagen 
dass man unter Ängsten leidet, sonst diagnostiziert der falsch.

Und der wichtigste Tipp: Such dir eine Partnerin! Wenn man die ganze 
Zeit allein ist weiß man halt irgendwann vor Langeweile nicht mehr, was 
man anfangen soll. Aber bitte nicht gleich übermütig werden und ans 
heiraten denken!

von Stefan D. (reverse)


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Wenn du Angst hast dich zu verirren, dann geh mit der Bahn in einer 
Großstadt in deiner Nähe, steig am Hauptbahnhof aus, und versuche zu Fuß 
2-3 Haltestellen weiter zu kommen. Oder steig woanders aus und versuch 
in die Innenstadt zu kommen. Hol dir eine Stadtkarte und markier dir 4-5 
Punkte die nicht nahe beieinander liegen und such sie. Mach Geocaching 
wenn es dir Spaß macht, da kannst Sachen in der Wildnis oder auch in der 
Stadt suchen.
Sportvereine wurden schon genannt, am Besten Mannschaftsport. Es gibt 
auch Kurse an den Volkshochschulen, schau dir mal deren Programm an, da 
gibt’s nicht nur Sprachen, da gibt’s auch künstlerisches etc..
In deinem Leben gab es sicher mal Momente wo du dachtest " Wenn ich Zeit 
hätte würde ich gern .... machen ", versuch genau das zu machen.

von Unentschlossener (Gast)


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Ja, aber irgendwie bleibt immer das Bedürfnis ein für allemal aufzuhören 
mit allem. Frei für immer.

von Stefan D. (reverse)


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und nach ner Woche packt dich die Langweile in deiner Freiheit. Mensch 
du brauchst Ziele in deinem Leben, das Genannte sind Übungen damit du 
dir selber Ziele stecken kannst.

von Unentschlossener (Gast)


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Nein eben nicht. Ich war jetzt ca. 8 Wochen arbeitslos vor 
Berufseinstieg und ich fand die Zeit optimal. Ich hatte sogar das Gefühl 
immer zu wenig Zeit zu haben, trotz dass ich keine beruflichen Tätigkeit 
nachgegangen bin. Ich habe auch nicht gespielt oder so. Ich war einfach 
jeden Tag mit der Bahn unterwegs oder auf einer Party und die Zeit hat 
hinten und vorne nicht gereicht.

von Matthias (Gast)


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Ach das wird schon. Man muss versuchen positiv zu denken. Natürlich ist 
das leicht dahergesagt. Aber man muss die Hoffnung haben um positv 
denken zu können und zuversichtlich zu sein. So Gedanken wie, dass alles 
grad Scheiße ist und man immer mehr abdriftet in Traurigkeit und Angst 
vor Angst hat, können sich ebenfalls wieder umkehren. Und aus jeder 
Krise kann man stärker werden. Wie Phoenix aus der Asche.

von Unentschlossener (Gast)


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Ja mag sein, aber das geht schon ewig so und es scheint von mal zu mal 
schlimmer zu sein. Das Interesse scheint immer schneller nachzulassen 
und danach kurzzeitig wiederzukommen, bis es dann ganz weg ist.

von Tom L. (xedux)


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Ich kenn das... und ich kann Dir sagen: Geh zum 
Psychologen/Psychotherapeuten, erzähl dem genau was los ist, der gibt 
die Medis gegen die Angstzustände und bietet Dir ggf. eine Therapie 
an....welche Du definitiv nötig hast. Das bedeutet nicht, dass Du 
"geheilt" "repariert" oder so werden musst, es geht lediglich darum Dir 
beizubringen dein Hirnchaos etwas zu steuern.. Mit den Medis haste 
wenigstens keine Angst mehr.. dann noch stimmungsaufhellend und Du 
fühlst Dich guuuuuut :)

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