Hallo! Ich verfolge momentan folgendes Projekt. Unsere Garage und der Zugang zum Grundstück liegen etwas abseits. Wir möchten einen Funk-Gong auslösen, wenn jemand das Grundstück betritt. Gut, sagte ich mir: Wir haben an der Ecke ja schon eine Lampe mit Bewegungsmelder (ein Gerät) – vielleicht kann man damit etwas anfangen… Tja, theoretisch habe ich mir schon das eine oder andere überlegt – aber ob das so einfach geht? Also: In der Garage ist die Lampe an einer Verteilerdose angeschlossen. Wenn ich nun um EINE Litze Draht wickele (kleine Spule), dann sollte ich doch theoretisch eine (höhere) induzierte Spannung messen, wenn die Lampe angeht (230V / I wohl nur ca. 0,09A). Also einen Messverstärker an die Spule und dann irgendwie als Signal auswerten und am Ende ein Relais umschalten der den Sender auslösen. Und da kommen schon die ersten Fragen / Zweifel auf: Beim Einschalten gehe ich von einer Spannungsspitze – problematisch? Oder günstig? Immerhin will ich ja nur beim Einschalten der Lampe den Gong auslösen und nicht während der ganzen Zeit wo die Lampe leuchtet. Gibt es einen anderen (einfacheren) Weg das Einschalten der Lampe zu erfassen? Oder gibt es spezielle Bauteile, die mir hier helfen würden? Danke für Eure Hilfen, Anregungen (z. B. µ-Lösungen) und Warnungen! Peter
Wie wärs mit einer Master-Slave-Steckdosenleiste? 0.09A sollten ausreichen, um die auszulösen (Schwelle laut Wikipedia typischerweise 10-15W). Damit wäre schon mal Gebastel an 230V vermieden.
Bevor Du anfängst, solltest Du klären: Reicht der Sender des Funk-Gonges zuverlässig bis zum Empfänger? Ich hab da schlechte Erfahrungen, grad wenn noch Gebäude dazwischen sind. Außerdem solltest Du Dir im Klaren sein, dass die Batterie des Senders, üblicherweise eine 12V-Lady, relativ häufig gewechselt werden muss. Du kannst den Sender auch optisch durch einen Fototransistor an der Lampe betätigen. Im einfachsten Fall direkt mit dem Fototransistor den Taster überbrücken, üblicherweise löst der Gong nur einmal aus, dann muss man die Taste wieder loslassen. Nachteil, die Batterie wird noch schneller alle, weil der Sender die ganze Zeit sendet, solange die Lampe an ist. Du kannst das Signal vom Fototransistor mit einem nicht nachtriggerbaren Monoflop mit einem ICL7555 zeitlich begrenzen, Stromversorgung holst Du Dir vom Sender. Einfach nur über einen Kondensator koppeln geht nicht, weil der Sender die "Taste" eine gewisse Dauer gedrückt sehen will. Das Monoflop kannst Du natürlich auch induktiv auslösen, das dürfte aber anfällig für Störungen aus der Umgebung sein (Kfz-Zündung, elektrische Maschinen...). Es gibt eine einfache Schaltung, mit der man einen Stromfluss detektieren kann: http://www.mikrocontroller.net/attachment/37639/Stromflu_.JPG Statt der LED den Optokoppler anschließen. Sollte der Bewegungsmelder einen merklichen Ruhestrom haben, kann man die Empfindlichkeit der Schaltung durch einen parallelen Widerstand einstellen.
Lieber Ernst, lieber Timm, vielen Dank für eure Antworten. Das mit der Master-Slave-Leiste ist mir gestern beim Rumwälzen im Bett auch eingefallen - ist halt nur ein ziemlicher Brocken, der dann an der Garageninnenwand hängt, aber evtl. kann ich die Leiste auch schlachten. Funkreichweite habe ich mehrfach geprüft - allerdings mit frischen Batterien. Ich habe jedoch ohnehin vor die Stromversorgung umzustellen, da ich hier noch 3V-Netzteile rumliegen habe. Ich hoffe das geht ohne Probleme, oder zieht der Sender einen starken Strom? An einen Fototransistor bzw. LDR habe ich auch schon gedacht. Allerdings komm ich an die Lampe schlecht ran und das Ganze ist ja im Außenbereich und muss Wasserdicht sein und ich müsste nochmal Bohren (leider WDV-System, relativ dicke Wand) --- ich war froh die Lampe überhaupt vernünftig befestigen zu können.) Naja, hab mich vielleicht dabei auch ungeschickt angestellt. Wie auch immer - eine "Innenlösung" ziehe momentan vor. Timm, zu deiner Stromflusskontrolle: Wenn ich die Schaltung richtig verstehe wird hier einfach ein LED + Schutzwiderstand parallel zum Stromleiter geschaltet. Welche Funktion haben die drei Dioden? Warum auch drei und nicht 1, 2 oder 4? Die untere Diode verstehe ich schon eher, wenn man oben Dioden einsetzt und Wechselspannung vorliegt... Vielen Dank und liebe Grüße Peter
Manche Bewegungsmelder haben noch eine Kontroll-LED die nur ein paar Sekunden bei Bewegungserkennung einschaltet. Wenn so eine vorhanden ist könnte man die durch einen Optokoppler ersetzen. Aber Vorsicht beim Basteln am Bewegungsmelder, die Hersteller sparen ja gerne den Trafo zur Potentialtrennung ein und auch an einer LED kann Netzspannung anliegen.
Ich an deiner Stelle würde eine Stechdose parallel zur Lampe machen. Darein das 3V Netzteil und damit den Sender anstelle der Batterien betreiben. Wenn du die Sendetaste mit einem Kondensator überbrückst sollte bei jedem einschalten ein passender Funkbefehl versendet werden... Versuch macht klug... :-) nitraM
Ich würde in das Gehäuse des Bewegungsmelders ein kleines Relais für 230V AC einbauen und es parallel zum Scheinwerfer anschliessen. Die Schaltkontakte werden aus dem Gehäuse herausgeführt und sorgen für eine galvanische Trennung, was die nachfolgenden Basteleien entschärft. Keine elegante Lösung, aber passend für einen Bastler mit dem oben geschilderten Wissensstand. Dahinter ein einfaches Monoflop, das den Sender triggert. Für seine Stromversorgung kann man zum Beispiel ein 12V-Steckernetzteil verwenden, das auch den Sender mitversorgt.
@Jojo: Hat diese Lampe nicht. Sieht sieht übrigens so aus: http://www.kaufplatte24.de/images/produkte/i88/880002426.jpg Davon haben wir 3 Stück. Eine hatte ich schon mal versucht sie zu öffnen. Die eine spinnt nämlich: Beim Ausschalten geht sie nämlich kurz an, dann wieder aus, ... an - aus - an - aus --- nach ~20 Zyklen bleibt sie dann aus. Bin aber nicht weit gekommen und hab sie dann erst mal zur Seite gelegt, da ich noch eine Lampe in Reserve hatte.
Peter E. schrieb: > Sieht sieht übrigens so aus Ach ist die häßlich. Da hilft nur: Wegschmeissen, neu Kaufen. ;-) Peter E. schrieb: > wird hier einfach ein LED + Schutzwiderstand parallel zum > Stromleiter geschaltet. Welche Funktion haben die drei Dioden? Die LED mag nunmal nicht mehr Strom als 20-30mA. Durch die Dioden können je nach Typ 1A, 3A oder bis zu 10A fließen. Dabei fällt eine Spannung von 3x0.7V = 2.1V ab. Das reicht für den Betrieb der LED oder des Optokopplers. Die vierte LED ist wie richtig erkannt da, um die entgegengesetzte Welle des Wechselstromes durchzulassen
Ich würde dir dringend noch zum Einsatz einer Zeitbegrenzung raten. Solche Bewegungsmelder lösen bei allem möglichen aus - zu jeder Tages- und Nachtzeit.
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@ZZN: Wenn ich vernünftig an den Bewegungsmelder herankäme wäre das wohl auch sehr sinnvoll. Aber der Sensor ist in dem schlanken Gehäuse der Lampe gequetscht. Wenn es zu wild wird würde ich mich auf die Master-Slave-Leiste zurückziehen: Lampe mit Stecker an die Master-Buchse, Modul zum Gong-Auslösen (z. B. mit 250V-Relais) an eine Slave-Buchse. Fertig. Die anderen Vorschläge finde ich aber auch alle interessant: @Martin: Das würde vermutlich auch nur gehen, wenn ich zwischen Bewegungsmelder und Lampe mich klemmen könnte - das geht aber nicht. Siehe oben. Ansonsten: Sendetaste mit einem Kondensator überbrücken - interessante Idee. Beim Einschalten würde der Kondensator sich zunächst schnell und dann immer langsamer Aufladen. Die Senderelektronik könnte anfänglichen Ladestrom als "Taster gedrückt" verstehen. Verstehe ich dich da richtig? Hmm... Was passiert wohl mit der Ladung, wenn dann das Netzteil wieder ausgeschaltet wird? @Timm: Ah, verstehe. Danke! Ich denke hier wären 400V-Dioden angebracht. Auch wenn meine Lampe wenig Strom (Leistung < 30W) zieht habe ich hier Nachfrage: Warum nur bis 10A? Ich dachte es können theoretisch bis 16A beim "normalen" Haushaltsstrom auftreten. @mh: Ja, klar. Zwar kann der Bewegungsmelder auch hin Hinblick auf die Helligkeit justiert werden (also ab welcher Helligkeit er überhaupt erst aktiv wird) - aber ich wollte ohnehin alles noch über ne Zeitschaltuhr einschränken... Vielen Dank für eure Unterstützung!
Peter E. schrieb: > Ich denke hier wären 400V-Dioden angebracht. Nicht nötig, die Antiparallelschaltung begrenzt ja die Spannung auf 0.7 bzw. 2.1V über den Dioden. Es schadet aber auch nicht... > Nachfrage: Warum nur bis 10A? Ich dachte es können theoretisch bis 16A > beim "normalen" Haushaltsstrom auftreten. Und woher nimmst Du die 16A-Dioden? Schon 10A * 0.7V über jeder Diode heisst, dass da 3.5W (jede zweite Halbwelle) an jeder Diode anfallen. Also schonmal 14W, die weggekühlt werden wollen. Auch für Deine 300W würde ich mindestens 3A-Dioden (1N5401) nehmen, 1A (1N4001) würde gerade so gehen, aber Lampen haben auch einen Einschaltstrom. Peter E. schrieb: > Sendetaste mit einem Kondensator überbrücken - interessante > Idee. Beim Einschalten würde der Kondensator sich zunächst schnell und > dann immer langsamer Aufladen. Bedingt. Wie ich schon schrub, der Sende will die Taste eine Zeitlang gedrückt sehen, um ein Signal auszulösen. Eventuell muss der Kondensator recht groß ausfallen.
Hmm.. Das mit dem Kondensator (22 μF) hat geklappt - zwei, drei mal - dann war der Sender irgendwie verwirrt musste Sender in Empfänger "reseten" - zum Glück nix kaputt - vielleicht bin ich auch mit meinen plumpen Fingern irgendwo gegen gekommen. Naja, ich denke ich werde den Taster lieber durch ein Relais schließen. Dioden: Ups! Das mit den "Verlusten" hatte ich verdrängt. Meine Energiesparlampe hat ~20W. Der Strom ist also <1A, aber Timm, wie du sagst: Der Einschaltstrom... Ich habe zu Hause kein (zeitlich) hochauflösendes Messgerät - hier http://www.schaltrelais.de/bilder/14/14_rykom3.jpg ist für eine 17W Energiesparlampe 13,5 A angegeben. Was sagt eine 1A oder 3A Diode dazu? Eigentlich dürfte die doch einen kurzen starken Strom verkraften, wenn er kurz ist, oder? Liebe Grüße Peter
Peter E. schrieb: > ist für eine 17W > Energiesparlampe 13,5 A angegeben. Was sagt eine 1A oder 3A Diode dazu? Das findest Du im Datenblatt der Diode unter "Non-Repetitive Surge Current". Da der Einschaltstrom üblicherweise in der 1. oder 2. Halbwelle auftritt - danach ist der Kondensator in der Lampe geladen -, sind das für die 1N4001 30A und für die 1N5401 200A. Reicht. Wie komm ich auf 300W, war wohl bei Baustrahler... ;-) Für Deine Lampe reicht die 1N4001. Für einen Optokoppler mit 1.4V Flussspannung müsste der Vorwiderstand zwischen 33 und 68ohm liegen, entspricht 20 bis 10mA Strom durch den OK. Peter E. schrieb: > Das mit dem Kondensator (22 μF) hat geklappt - zwei, drei mal - > dann war der Sender irgendwie verwirrt Mal versucht, einen hochohmigen Widerstand parallel zum Kondensator zu legen, um den wieder zu entladen?
Es läuft letztendlich auf die Detektion von "da fließt Strom durch die Leitung zur Lampe" hinaus. Eine simple Methode dafür besteht darin, den stromführenden Leiter ein paar Mal um einen Reed-Kontakt zu wickeln. Wenn Strom fließt, dann schließt der Reed-Kontakt, was man dann hybsch potentialgetrennt auswerten kann. Wieviel Windungen man braucht, hängt vom Reed-Kontakt ab und davon wieviel Strom fließt. Große Reed-Kontakte brauchen so ca. 10 Ampere-Windungen. Kleine weniger. Am besten ausprobieren. Die Methode ist trennscharf genug, daß mein Vater damit früher mal eine Blinklampenkontrolle nachgerüstet hat. Einfach die Leitung vom Blinker-Relais ca. 3 Windungen um Reedschalter1 und 5 Windungen um Reedschalter2 gewickelt und Kontrollampen an die Reedschalter gehängt. Wenn 3 Blinklampen (Anhänger) aktiv waren, haben beide Lämpchen im Takt mitgeblinkt. Bei 2 Blinklampen (ohne Anhänger oder 1 Lampe kaputt) nur die zweite. Und bei weniger als 2 Blinklampen dann entsprechend keine. XL
@Timm: Werde mal schauen, ob ich noch passende Bauteile finde bzw. bei der nächsten Bestellung bei den üblichen Verdächtigen mitbestellen kann. Die Idee, den Kondensator über einen Widerstand zu entladen, hatte ich auch schon. Allerdings habe ich echt Bammel den Sender irgendwie zu beschädigen. Das sind alles SMD-Bauteile, die ich nicht mal richtig erkennen kann. Wer weiß wie empfindlich das Zeugs ist? Ich denke, ich werde den Taster lieber über ein Relais schließen. @Axel: bei 230V / 50Hz - was sagt der Reedkontakt dazu? Nichts? Vibrieren? Bist du sicher, dass das geht? LG Peter
Peter E. schrieb: > bei 230V / 50Hz - was sagt der Reedkontakt dazu? Nichts? Von der Spannung sieht er ja nichts. Und ob er bei 100Hz flattert, kommt auf das Modell (im Prinzip die Größe und damit Trägheit) an. Und darauf, wie sehr man ihn übersteuert. Mit der Empfindlichkeit/Erregung habe ich mich vertan. Habe gerade mal bei Meder nachgeschlagen, da fangen die kleinsten Reedschalter bei 10-15AW an. Bei 90mA (wirklich?) bräuchte man dann schon >100 Windungen. > Bist du sicher, dass das geht? Mit Gleichstrom habe ich das schon mehrfach gemacht. Mit 50Hz Wechselstrom zugegebenermaßen noch nicht. XL
Axel Schwenke schrieb: > Eine simple Methode dafür besteht darin, den stromführenden Leiter ein > paar Mal um einen Reed-Kontakt zu wickeln. Hmm, ob der die 100Hz-Belastung lange aushält? Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: >> Eine simple Methode dafür besteht darin, den stromführenden Leiter ein >> paar Mal um einen Reed-Kontakt zu wickeln. > > Hmm, ob der die 100Hz-Belastung lange aushält? Verschiedene Quellen sagen übereinstimmend, daß ein unbelasteter Reedkontakt ca. 10^9 Schaltspiele schafft. Bei 100Hz wären das 116 Tage Dauerbetrieb. Und bei geschätzt 1% Einschaltdauer (ca. 15min/Tag) der Lampe dann knapp 32 Jahre. Meder stellt auch Schleifenstromrelais her. Und da habe ich in einem testweise gezogenen Datenblatt etwas von 1ms Anzugzeit gelesen. Das sollte beim Betrieb mit 100Hz Halbwellen eigentlich reichen, daß es nicht mehr klappert. XL
Axel Schwenke schrieb: > Meder stellt auch Schleifenstromrelais her. Solche Schleifenstromrelais gabs mal recht günstig bei Pollin. Die haben teilweise Betriebsspannungen bzw. Restspannungen im Strommessbetrieb von wenigen 100mV. Aber bisher habe ich es mir nicht getraut, solche Relais als Stromdetektor in Wechselstromkreisen zu nutzen, da dort ja doch in überschaubarer Zeit die mechanische Lebensdauer erreicht wird. Schaltet man einen Gleichrichter vor, so ist die (Rest-)Spannung ja gleich deutlich grösser. Vielleicht sollte ich ja einfach mal einen Dauerversuch mit einem solchen Relais über einige Monate machen. Wenn sich solche Schleifenstromrelais wirklich eignen, wären sie sicherlich auch eine gute Lösung für den TE. Gruss Harald
Ich wollte nur sagen, dass ich das Projekt erfolgreich umsetzen konnte. Vielen Dank für die Ratschläge und alles, was ich dazulernen durfte! Peter
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