Forum: Haus & Smart Home Fußbodenheizung: Leitung für "alle" Thermostattypen


von Peter Licht (Gast)


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Moin,

kurze Verständnisfrage zum Thema Fußbodenheizungsthermostate: In meinem 
Neubau möchte ich für diese Leitungen verlegen, mit denen ich möglichst 
alle Thermostattypen abgedeckt bekomme (ja, Leerrohre kommen auch rein, 
aber was liegt, liegt ;)).

Nach meinem Verständnis führt ja vom Heizkreisverteiler grundsätzlich 
erstmal eine spannungsführende Ader zum Thermostat, der schaltet 
entweder durch oder nicht --> eine geschaltete Ader zurück. Damit man 
nicht blauen Draht für etwas anderes als N "missbraucht" braucht man 
also entweder NYM mit mindestesns zwei andersfarbigen Adern (also 
entweder 3adrig NYM-O --> ist glaube ich br,sw,gr? --> eine Ader bleibt 
unbenutzt ODER etwas mit br,sw,PE --> gibt es meines Wissens aber gar 
nicht).

Da nun verschiedene Varianten von Thermostaten (entweder die mit 
thermischer Rückführung oder solche mit Programmierbarer Zeitschaltuhr 
u.ä.) in jedem Fall auch den N brauchen wäre dann theoretisch 4adrig 
NYM-O (bl,br,sw,gr) das Mittel der Wahl, praktisch legt man aber ruhig 
auch direkt 5adrige Leitung mit PE (von der dann N, hinführende, 
rückführende Ader belegt werden, eine Ader + PE bleiben Reserve)?

Und nein: anschließen werde ich das nicht selber, ich mach mir nur vorm 
Gespräch mit meinem Elektriker schonmal Gedanken... :)

von Peter II (Gast)


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ja man legt einfach ein 5 adriges Kabel, ist meist sogar billiger als 4 
adriges weil es häufiger verwendet wird.

Es spicht aber auch keine Norm dagegen den N als Schaltdraht zu 
verwenden, aber dann hast du für Thermostaten mit Timer halt keine N.

Wenn du aber eh leerrohr legst, kannst du auch einzeldrähte einzieheh, 
dann brauchst du keinen Grün/gelb einzuziehen wenn du ihn nicht 
verwendst.

von Peter Licht (Gast)


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Gut... Was mich zwischenzeitlich noch verwirrt hatte, ist dass manche 
Thermostate offensichtlich über einen Eingang zum Befehl Nachtabsenkung 
verfügen (der dann von IRGENDWEM (Zeitschaltuhr?) angesteuert wird). Ist 
das aber eher ein Relikt vergangener Tage, weil jetzt wird man das ja 
vermutlich eher am Thermostat einprogrammieren?

Also nach meinem Verständnis wäre die Historie:

- Einfache Zweipunktregler --> Phase hin, geschaltete Phase zurück
- Einfache Zweipunktregler mit th. Rückführung --> Phase hin, 
geschaltete Phase zurück, N für den Heizwiderstand, durchaus "state of 
the art"
- "Intelligente" Thermostate, die den N einfach für ihre eigene 
Spannungsversorgung brauchen, ansonsten aber wie gehabt trotzdem 
letztlich nichts anderes macht, als die hingeführte Phase 
durchzuschalten.

Ist dem so? :)

von Jörg S. (joerg-s)


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Du kannst auch 24V Antriebe und Thermostate nehmen. Und dann einfach 
CAT5 o.ä. zu den Thermostaten legen. Dann hast du schön viele Adern...

von Peter Licht (Gast)


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Auf 230V-Antriebe bin ich seitens des Heizungsbauers festgelegt... 
Stimmen die Überlegungen aus meinem 2. Post soweit?

von Peter II (Gast)


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Peter Licht schrieb:
> Auf 230V-Antriebe bin ich seitens des Heizungsbauers festgelegt...
> Stimmen die Überlegungen aus meinem 2. Post soweit?

ja, wobei ich sagen muss das ich bis jetzt zu 95% nur einfache Regler 
(also ohne Null und heizung und nachtabsenkung) verbaut habe. Keine 
Ahnung was heute üblicherweise verbaut wird.

von Peter Licht (Gast)


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Ja, daran scheiden sich dann ja offensichtlich eh spätestens die 
Geister... Vllt kann ja mal jemand was zu folgender Thematik sagen:

Wenn ich mir nun die intelligente Variante des Thermostaten einbaue, um 
dann Nachtabsenkung, ... über dessen Zeitschaltuhr umzusetzen: Spare ich 
da real überhaupt, oder hat dann jeder der Thermostate eine 
Leistungsaufnahme, die den Spareffekt wieder auffrisst?

Seltsamerweise findet man dazu kaum Info, aber könnte ja durchaus ein 
Argument für den

> einfache Regler (also ohne Null und heizung und nachtabsenkung)

sein..?

von Peter II (Gast)


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Peter Licht schrieb:
> Wenn ich mir nun die intelligente Variante des Thermostaten einbaue, um
> dann Nachtabsenkung, ... über dessen Zeitschaltuhr umzusetzen: Spare ich
> da real überhaupt, oder hat dann jeder der Thermostate eine
> Leistungsaufnahme, die den Spareffekt wieder auffrisst?

die Leistungsaufnahme der Thermostate sollte man vernachlässsigen 
können. Die Frage ist ob eine nachabsenkung selber etwas bringt. Denn am 
nächsten tag muss ja wieder auf die normale Temperatur aufgeheizt 
werden. Man spart also nur weil der Raum eine kleiner Differnez zur 
Außentemperatur hat. Aber wie viel das bei einer aktuellen Wärmedämmung 
ist kann ich nicht abschätzen.

von oszi40 (Gast)


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> werden. Man spart also nur weil der Raum eine kleiner Differnez zur
> Außentemperatur hat. Aber wie viel das bei einer aktuellen Wärmedämmung
> ist kann ich nicht abschätzen.

Zeitgesteuert kann durchaus nützlich sein, WENN große Fenster im Spiel 
sind, wo höhere Wärmeverluste auftreten oder die Sonne bis zu einer 
bestimmten Zeit mächtig zuheizt. Da FBH jedoch eine hohe thermische 
Trägheit hat, sollte man etwas vorher heizen und rechtzeitig abschalten.

von Hubert M. (hm-electric)


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Die Nachtabsenkung über den Thermostate bringt eigentlich nichts, weil 
das die Heizung schon übernimmt. Und die heutigen Thermostate brauchen 
ALLE einen N-Leiter Anschluss. Wenn du aber für jedes Zimmer eine 
einzelne Nachtabsenkung machen, willst, dann nimm elektronische 
Thermostate, bei denen du alles einstellen kannst...

von oszi40 (Gast)


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Hubert Mueller schrieb:
> Die Nachtabsenkung über den Thermostate bringt eigentlich nichts, weil
> das die Heizung schon übernimmt.

NUR den Vorlauf absenken? Schlecht! Besser wäre jedes Zimmer 
bedarfsgerecht mit EIGENEM Themostat zu regeln. Das zahlt sich 
spätestens beim nächsten Umräumen aus, wenn sich die Nutzung ändert.

von ooo5 (Gast)


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Nachtabsenkung bei einer FBH ist ziemlicher Quatsch...eine FBH ist viel 
zu Träge. Schonmal eine Sprungantwort aufgenommen?
Ich habe bei mir elektronische Thermostate in jedem Raum und etsprechend 
einen Stellmotor für jeden Kreis. 2W nimmt der Thermostat und 4-6W der 
Motor. Wobei Motor kann man das nicht nennen, der arbeitet eher 
thermisch, wo sich ein Material ausdehnt und dann den Stellantrieb 
betätigt.
Einzelraumreglung ist gut, aber diese soll letztlich nur auf eine 
Störgröße (z.B. Sonneneinstrahlung und Tist>Tsoll) reagieren. Einen Raum 
richtig "regeln" würde ich das nicht nennen. Eher ein "Abwürgen", wenn 
die Solltemperatur erreicht ist. Tolles Auf- und Abgeschwinge was sich 
dann einstellt (die Trägheit der FBH mindert es etwas). Wie soll ein 
Thermostst, der irgendwo an der Wand sitzt die Temperatur mitten im Raum 
richtig messen?
Optimal ist, wenn die FBH hydraulisch richtig eingestellt ist und alle 
Vertile immer auf sind. Die Heizungssteuerung regelt dann über 
Außentemperatur ihren Vorlauf. Dann freut sich die Therme auch über 
Durchfluss und "taktet" nicht will rum, weil sie ihre Leistung nicht los 
wird.
Bei der Einstellung der Kennlinie für den Vorlauf muss man etwas 
probieren, die Heizungsbauer arbeitet dort eher nach der Devise "eher zu 
heiss". Weniger ist da mehr..

von oszi40 (Gast)


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ooo5 schrieb:
> Wie soll ein Thermostst, der irgendwo an der Wand sitzt die Temperatur mitten im 
Raum richtig messen?
Genau da lohnt sich Überlegung bei der Montage. Es sollte nicht durch 
Sonne beeinflußt werden, aber auch rechtzeitig Verluste ausgleichen 
ausgleichen.

Eine generelle Reglung nur über den Vorlauf ist ein Wunschgedanke, den 
man aber nie erfüllen kann, wenn ein Zimmer warm und andere kalt bleiben 
sollen.

Da sich die Nutzung sich mit den Jahren ändern kann, wäre das hier 
falscher Geiz Thermostate einzusparen um später mit viel Staub die Wand 
aufzuschlitzen.

von ooo5 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Eine generelle Reglung nur über den Vorlauf ist ein Wunschgedanke, den
> man aber nie erfüllen kann, wenn ein Zimmer warm und andere kalt bleiben
> sollen.

Da gebe ich Dir soweit recht. Ich würge 2 Räume auch schon bei 19° mit 
dem Thermostaten ab. Ich musste beim Neubau die Einzelraumregelung 
einbauen, ist irgend eine Bauvorschrift.

von Hubert M. (hm-electric)


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oszi40 schrieb:
> Hubert Mueller schrieb:
>> Die Nachtabsenkung über den Thermostate bringt eigentlich nichts, weil
>> das die Heizung schon übernimmt.
>
> NUR den Vorlauf absenken?Schlecht! Besser wäre jedes Zimmer
> bedarfsgerecht mit EIGENEM Themostat zu regeln. Das zahlt sich
> spätestens beim nächsten Umräumen aus, wenn sich die Nutzung ändert.

Man sieht was ich geschrieben habe, und was für eine Antwort darauf 
kommt, und ich frage mich manchmal: WIE kommt man da zu so einer 
Antwort?

Habe ich was von Vorlauf absenken geschrieben?
Habe ich geschrieben, dass er auf die Raumthermostate verzichten sollte?

von Michael A. (Gast)


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Hubert Mueller schrieb:
> Die Nachtabsenkung über den Thermostate bringt eigentlich nichts, weil
> das die Heizung schon übernimmt.

Wie soll das funktionieren? Wenn die Heizung über Nacht den Vorlauf 
absenkt, wird ein Thermostat ohne Nachtabsenkung versuchen, dass 
auszuregeln und reißt sein Ventil voll auf.

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