Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärker Rauscht


von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe jetzt endlich meinen Verstärker fertig gebaut, nur rauscht er 
bei den Bassfrequenzen extrem, bei höheren Tönen rauscht er nur leicht.
An was kann das liegen?

Mfg. Christoph




Schaltplan: http://www.kemisa.es/english/la4280.php

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Er schwingt.

Ob ungünstige Leitungsführung, vergessene Bauelemente oder was anderes, 
ist von hier nicht zu erkennen.

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Also Baulemente hab ich keine vergessen, also kann der Grund sein, dass 
die Leitungen eigentlich kreuz und quer auf der Platine verlaufen?

von Lothar S. (loeti)


Lesenswert?

> also kann der Grund sein, dass die Leitungen eigentlich kreuz und quer
> auf der Platine verlaufen?

Bei Rauschen wohl weniger.

Rauscht das auch so bei kurzgeschlossenen Eingängen? Es könnte auch ein 
fehlerhafter Kondensator am Eingang sein. (4u7, 100u)

Grüße Löti

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> ich habe jetzt endlich meinen Verstärker fertig gebaut, nur rauscht er
> bei den Bassfrequenzen extrem, bei höheren Tönen rauscht er nur leicht.

Wie hast Du das denn festgestellt? Du meinst doch nicht "er brummt"?
Im Datenblatt führen die Messwerte bei Rg = 10K an. Wenn Deine Eingänge 
offen sind dann könnte es zu erhöhtem Rauschen kommen. Schliesse sie mal 
kurz gegen Masse. Danach lege mal einen 10K Widerstand vom Input zu 
Masse. Tut sich da etwas?
Gruss Klaus.

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Also ich hab jetzt mal einen 10k Widerstand zwischen Input und Masse 
gelötet, ändert sich aber nichts.
Langsam bin ich am verzweifeln, ich hab auch schon alle Kondensatoren 
gemessen, und laut Messgerät sind alle OK.
Was können noch Gründe sein?

von Tom L. (xedux)


Lesenswert?

Vielleicht sind Deine Bauteile keine lownoise-Dinger!? Billige 
Widerstände, nicht rauschreduzierte Transistoren, OPs, Gut wäre, eine 
Klirrfaktormessung zu machen.. Hast aber sicher keinen Analyser oder? 
Dann könnt man sehen, ob die Datenblattwerte eingehalten werden. Es 
rauscht, ist auch ne relative angabe.. Bei welcher Verstärkung? 
Frequenz? Was für ein Rauschen.. Richtiges so wie Blätterrauschen oder 
wasser.. oder eher so hackiges rattern?

von Tom L. (xedux)


Lesenswert?

Das Layout an der Stelle PIN 2 - 5 - 7 ist auch zu beachten.. das issn 
ripple filter, dessen MAsse auhc die Input masse ist. Die solltest du 
nicht nah beieinander verbunden haben.

von Tom L. (xedux)


Lesenswert?

Und änder C5 mal in 100nF wenns geht. oder setz zusätzlich ienen hin

von Tom L. (xedux)


Lesenswert?

Hast Du die Widerstandswerte am Output auch so? Das sind doch nurn paar 
Ohm oder kann ich nich kukkn?

von Lothar S. (loeti)


Lesenswert?

> ich hab auch schon alle Kondensatoren  gemessen, und laut Messgerät sind
> alle OK.

Rauschende Kondensatoren kannst Du mit einem DVM nicht erkennen !

Du musst die Kondensatoren der rauschenden Seite tauschen.

Grüße Löti

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Tom L: Also Analyser hab ich keinen, aber das Rauschen hört sich an als 
würde man einen Lautsprecher total übersteuern,  einfach total 
unsauberer Ton, aber nur in den Tiefen.

Also sollte ich die Kondensatoren an 2,7 nicht direkt nebeneinander 
einlöten?

Hab ich versucht, brachte keine Änderung.

Welche Widerstandswerte? Ich weiß nicht was du meinst.

Lothar S. : Also soll ich ALLE Kondensatoren wechseln?
Ich weiß ja nicht konkret an welchem/was er liegt.

von Max (Gast)


Lesenswert?

Ist Deine Speisung kräftig genug?
Zur Verdrahtung: Du musst den Verstärker von der Ausgangsseite her 
speisen; in den Input Leitungen dürfen keine grossen Ströme fliessen.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> Tom L: Also Analyser hab ich keinen, aber das Rauschen hört sich an als
> würde man einen Lautsprecher total übersteuern,  einfach total
> unsauberer Ton, aber nur in den Tiefen.

Hallo Christoph,

Dein Verstärker rauscht nicht, er schwingt!
Stöpsel mal einen Oszitastkopf über 1-2kOhm direkt an die 
Lautsprecherausgänge und zeige das Bild ;-)

Gruß
Old-Papa
PS: ohne 1-2kOhm geht auch, kann aber erst recht das Schwingen 
provozieren.

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Speisung dürfte kein Problem sein, ich verwende eine 12V Batterie, die 
frisch aufgeladen ist und auch für andere Versuche schon gut 
funktioniert  hat.

Leider habe ich kein Oszilloskop :/

von Lothar S. (loeti)


Lesenswert?

> Also soll ich ALLE Kondensatoren wechseln?

Nein, wenn es tatsächlich Rauschen ist und keine andere Störung mußt Du 
C1&C2 oder C3&C4 tauschen je nachdem welcher Kanal da jetzt rauscht.

Grüße Löti

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Bisher habe ich immer nur Kanal 1 verwendet, heute habe ich auch den 
2Kanal ausprobiert, doch der rauscht genauso wie der andere.
Der Massepol vom Input gehört einfach an Masse der Schaltung oder?
Da war ich mir nicht ganz sicher.

von GeraldW (Gast)


Lesenswert?

Das ganze könnte auch ein Masseproblem sein.

Bei unsauberer Masseführung neigen integrierte Verstärker zu wilden 
Schwingungen, die sich wie von dir beschrieben anhören können.


Tom L. schrieb:
> Das Layout an der Stelle PIN 2 - 5 - 7 ist auch zu beachten.. das issn
> ripple filter, dessen MAsse auhc die Input masse ist. Die solltest du
> nicht nah beieinander verbunden haben.

Hast du das näher untersucht?


Abhilfe schafft in der Regel eine sternförmige  Masseführung , bei 
der alle Masseanschlüsse sternförmig am Minuspol des dicksten Elkos der 
Stromversorgung zusammengeführt werden.

von Axel R. (Gast)


Lesenswert?

mach doch mal ein Foto vom Aufbau

von Tom L. (xedux)


Lesenswert?

Verbinde mal jede Masseleitung Sternförmig zum zentralen Massepunkt..

von Wusel D. (stefanfrings_de)


Lesenswert?

Messe mal die Stromaufnahme mit Lautsprechern und ohne Eingangssignal 
(10k Ohm nach GND). Es sollte etwa 50mA sein, allerhöchstens 100mA. Wenn 
Du mehr misst, dann schwingt der Verstärker. Je nach Frequenz nicht 
direkt hörbar, aber auf diese Weise leicht messbar.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> Speisung dürfte kein Problem sein, ich verwende eine 12V Batterie, die
> frisch aufgeladen ist und auch für andere Versuche schon gut
> funktioniert  hat.

Und die ist wie verkabelt? Da gehören richtig "dicke" Drähte dran.
>
> Leider habe ich kein Oszilloskop :/

Dann sollte man (ernsthaft) keinen Verstärker bauen!

Sowas bedeutet eben mehr als nur ein Schaltbild in Hardware 
nachzubilden. Ich muss gestehen, in Gesamtsumme sind mir in all den 
Jahren ganz sicher auch mehr Verstärker mislungen als wirklich 
verwendungsfähig waren (habe ja keine Serien gebaut ;-)) Aber man lernt 
daraus ;-)
Und ganau daher sage ich: Dein Verstärker schwingt!
Wenn der nur in den Tiefen so komisch verzerrt klingt (hört sich wie 
Rauschen an), dann verwette ich mein linkes Ei, wenn der nicht schwingt.

Old-Papa

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

Old Papa schrieb:
> dann verwette ich mein linkes Ei,

Ich habe auch schon mein rechtes Ei verloren beim Verstärker Projekten.

von Christoph23 (Gast)


Lesenswert?

Also ich werde das mit der sternförmigen Masse verkabelung versuchen, 
und wenn es nicht funktionieren sollte, schließ ich den Verstärker am 
Montag/Dinstg an ein Oszilloskop in der Schule an.
Dann werde ich wditer berichten.

von Paul Baumann (Gast)


Lesenswert?

Wenn ihr Eure Eier bei diesen Aktionen eingebüßt habt, so ist es dann
einfacher, den Verstärker zu dimensionieren, denn ihr könnt dann ohnehin
nur noch mit hoher Stimme singen. Da kommt es auf die tiefen Frquenzen 
auch nicht mehr an....


http://de.wikipedia.org/wiki/Kastrat

;-)
MfG Paul

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Jetzt mal btt :P

Wir brauchen definitiv ein Foto vom Aufbau.


Gruß
Jonathan

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier  ein Bild von der Schaltung,
das Problem wurde durch sternförmige Masseführung leider nicht behoben.

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Ach ja, und die Stromaufnahme im Leerlauf liegt bei ca. 60mA.

von gerri (Gast)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> Hier  ein Bild von der Schaltung,
> das Problem wurde durch sternförmige Masseführung leider nicht behoben.

an welcher Stelle in der Schaltung wird die sternförmige Masse denn 
zusammengeführt?

Bitte wenns geht auch ein Foto von der Unterseite!

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Massepole sind direkt an der Versorgungsbuchse zusammengeführt.
Ein Bild der Unterseite habe ich leider gerade nicht parat, mache später 
eines.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> Massepole sind direkt an der Versorgungsbuchse zusammengeführt.
> Ein Bild der Unterseite habe ich leider gerade nicht parat, mache später
> eines.

Und genau die Unterseite ist es, was hier am meisten interessiert! Nur 
dort sieht man ja eine Leitungsführung. Sowas sieht bei Lochraster nie 
gut aus, also trau Dich ruhig ;-)

Old-Papa

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Also heute habe ich den Eingang und Ausgang am Oszi angeschlossen, 
Eingang passt und der Ausgang direkt am IC passt auch, nur nach dem 
Filter, also den Kondensatoren hat das Signal mit dem Sinus den ich mit 
dem Frequenzgenerator hinein geschickt habe nicht mehr viel gemeinsam. 
Aber die Kondensatoren am Ausgang habe ich schon geprüft und getauscht, 
und durch Veränderung des Widerstandes ändert sich auch nichts.
Mein Lehrer meinte, dass er vielleicht übersteuert ist, doch die 
Leistungsaufnahme im Lautstärkebereich der noch nicht "übersteuert" 
klingt liegt bei nicht einmal 2Watt, was komisch ist, da der IC ja 2x10 
Watt leistet.
Langsam aber sicher verzweifle ich!

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Keine Ahnung mit Audio, bin eher der Leistungselektroniker aber:

Bei 12V Versorgung bekommst Du aus Deinem Amp 4V RMS, vermutlich sogar 
nur 3.5V wenn da eine Bipolarentstufe drin ist. Mit dem empfohlenen 8 
Ohm Lautsprecher gibt das ziemlich genau....
> liegt bei nicht einmal 2Watt

Die 10W quetscht Du mit 8 Ohm und 32V Versorgungsspannung aus dem Ding.

viel Erfolg
Hauspapa

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Also könnte es sein, dass der IC wirklich nur übersteuert ist?
Am Handy beginnt der Ton schon am Stufe 5 an sich übersteuert 
anzuhören!?

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Welche Lautstärkestufe dein Handy anzeigt ist nichtssagend, wichtig ist 
welche Amplitude am Kopfhörerausgang anliegt. Erhöhe mal die 
Betriebsspannung des Verstärkers. Anbieten würde sich zb. ein 
Notebooknetzteil. Üblicherweise erzeugen diese etwa 19V, was an 
8R-Lautsprechern etwa 4W entspricht und mit nicht ganz schlechten 
Lautsprechern durchaus als laut bezeichnet werden kann. An 4R 
Lautsprechern wären das sogar 8W.

von dolf (Gast)


Lesenswert?

Christoph Fuggersberger schrieb:
> klingt liegt bei nicht einmal 2Watt, was komisch ist, da der IC ja 2x10
> Watt leistet.

nö ist völlig korrekt.
der leistet garnix.
das ding kann max 2*10w bei 10% klirr an 4 ohm liefern.
aber nur so das nt genug spannung zur verfügung stellt und ausreichend 
niederohmig-->belastbar ist.
schaltnetzteile und analoge endstufen na ja ich würd se meiden.
den ic hab ich mal als kh verstärker missbraucht.
muste schnell gehen und der ic war in der bauteilkiste vorhanden.
mit ner passenden platine ...nein kein lochraster... und nem 
niederohmigen 25v nt funzt der verstärker ganz ordentlich.
schalt mal an die eingänge n stereo 22k_log. poti.

von Christoph Fuggersberger (Gast)


Lesenswert?

Erhöhte Betriebsspannung bringt mir eigentlich nicht viel, da ich den 
Verstärker eigentlich mit einer 12 Volt Batterie betreiben will(sollte 
mobil sein), aber ich werde sicher auch noch einen anderen 
Verwendungszweck finden. Danke an Alle für die großartige Hilfe!

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Eine höhere Betriebsspannung bringt Dir zumindest die angepeilten 10 
Watt ;-)

Old-Papa

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.