Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei Nixieröhren multiplex. Wie Anoden Schalten?


von Konrad (Gast)


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Hallo alle miteinander,
ich habe zwei Nixieröhren, welche ich multiplexen möchte.
Die Kathoden für die gleiche Ziffer beider Röhren sollen dafür zusammen 
geschaltet werden.
Somit hätte ich 2 Anoden (eine für jede Röhre) und 10 Kathoden (Kathoden 
beider Röhren).
Damit ich eine bestimmte Zahl ausgeben kann, muss ich jetzt die Anoden 
und Kathoden einzeln schalten können.
Bei den Kathoden ist dies relativ einfach.
Dort möchte ich einfache NPN Transistoren verwenden.
Kollektor an Nixie Kathoden, Emitter an GND Basis an Mikrocontroller.

Bei den Anoden hingegen wird das ganze eher schwieriger.
Denn:
Es muss ein Spannungsunterschied von 0,7V an der BE Strecke anliegen 
damit der Transistor schaltet.
Allerdings kann diese Spannung nicht fließen, da eine Nixieröhre im 
Prinzip eine Unterbrechung im Stromkreis darstellt. Erst wenn sie 
leuchtet kann der Strom von der Basis zum Emitter fließen.
Wie kann ich die Anoden am besten schaltet?

Ich habe schon versucht einen Kondensator zur Nixie parallel zu 
schalten.
Dies hat aber auch nicht geklappt. Das sollte bewirken, dass der 
Kondensator im Ladevorgang den Transistor schaltet und die Nixie somit 
leuchtet.

Ich hoffe mir kann jemand helfen.

MfG Konrad

von Uninteressant (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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Konrad schrieb:

> Ich hoffe mir kann jemand helfen.

Zwei Röhren würde ich gar nicht multiplexen, erst ab drei.

Zufällig kam ich gestern noch an eine Application Note von Microchip, 
weil ich mit dem PIC und einem Stepup-Wandler Spannung erzeugen will. 
Dort war eine Spannungserzeugung für Nixie-Röhren drin. Vielleicht gibt 
es für dich da ein brauchbares Detail.

91053b.pdf, sollte sich auf der Microchip Homepage finden.

von Peter D. (peda)


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Ich würde Opto-MOS nehmen, z.B. AQY214.

von Holm T. (Gast)


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Gar nicht multiplexen! Damit bringst Du die Nixies um. Es gab nur wenige 
für Multiplexbetrieb zugelassene Nixies, in der DDR z.B. die kleine 
Z590M für Tischrechner.
Grund dafür ist, das die Kathode mit Zündmoment ihr Metall versputtert. 
Nixies leiden unter jeder Zündung und altern dadurch, das die 
Kathodenoberfläche sich verbraucht und die Röhre von innen 
Metallverspiegelt und damit schwarz wird. Dein Experiment mit dem 
Kondensator parallel verstärkt den Effekt noch, weil der im Zündmoment 
noch einen viel höheren Strom liefert.

Die ganzen tollen Nixieuhren mit gemultiplexten Ziffern und evtl. noch 
"überblenden der Ziffern" sind technischer Blödsinn und fahren auf 
Verschleiß.

Für 2 Röhren kannst Du die russischen Decoder K155ID1 nehmen, die gibts 
bei Ebay noch verhältnismäßig preiswert. Das sind verbesserte 
Equivalente zum 74141, die Dinger halten deutlich länger als die 
Originale. Alternativ für SMD K133ID1, die kommen in so einem Flatpack 
Gehäuse, elektrisch sind die das Selbe..


Zu Deinem Problem mit der Transistoransteuerung, falls Du doch zu 
ignorant bist: Was glaubst Du wozu es PNP Transistoren gibt?

Gruß,

Holm

von Konrad (Gast)


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Danke euch allen :).
Das mit den NPN Transistoren bin ich nicht drauf gekommen. Danke dafür!
Das mit dem Multiplexen ist wirklich so schädlich? Schade um die Röhren 
:(.
Leider habe ich nun das Problem, dass dies eine Armbanduhr werden soll.
Der Aufwärtswandler ist nun nicht ganz so leistungsfähig.
Die Maximale Spannung ist 200V und der Strom wird ja auch begrenzt.
Wie viele Zündungen macht denn so eine Röhre mit?

MfG Konrad

von 900ss (900ss)


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Holm Tiffe schrieb:
> Die ganzen tollen Nixieuhren mit gemultiplexten Ziffern und evtl. noch
> "überblenden der Ziffern" sind technischer Blödsinn und fahren auf
> Verschleiß.

Was du alles weißt.

Holm Tiffe schrieb:
> Zu Deinem Problem mit der Transistoransteuerung, falls Du doch zu
> ignorant bist: Was glaubst Du wozu es PNP Transistoren gibt?

Freundlicher ging es nicht?

Konrad schrieb:
> Das mit dem Multiplexen ist wirklich so schädlich?

Ich habe hier eine Uhr mit 6 ZM1210. Die laufen im Multiplexbetrieb 
schon seit ca. 15000 Stunden. Die haben bisher keinen Helligkeitsverlust 
noch zeigen sie Ablagerungen von absputerndem Kathodenmetall.

Eine weitere Uhr mit 6 russischen IN18 hat ca. 7000 Stunden mit 
Multiplexbetrieb hinter sich. Ist auch noch alles OK.

Aber es stimmt schon, ein Verschleiß haben die Röhren. Nur die Aussagen 
von Holm halte ich für völlig übertrieben. Wahrschienlich hat er 
nichtmal eine Uhr ;)

von Konrad (Gast)


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Also dann bin ich ja froh das dieser Effekt nicht so dramatisch ist.
Die Röhren sind IN16 Röhren. Sie würde auch nicht 24/7 laufen.

Ich fände es auch wirklich schade die Uhr deshalb jetzt nicht mehr zu 
bauen.
Habe da nämlich schon eine menge mühe und Zeit rein investiert.

von Holm T. (Gast)


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@900ss: Ja, ich staune auch und zwar über das was Du alles nicht weißt.
Es gibt Datenblätter, titsche Deine Nase mal da rein.

Gruß,

Holm

von Falk B. (falk)


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@ Konrad (Gast)

>Leider habe ich nun das Problem, dass dies eine Armbanduhr werden soll.

Mit Nixis?

>Der Aufwärtswandler ist nun nicht ganz so leistungsfähig.

Multiplexen spart keinen Strom, nur Bauteile und Leitungen. Siehe 
LED-Matrix.

>Die Maximale Spannung ist 200V und der Strom wird ja auch begrenzt.

Es leuchtet so oder so nur je eine Ziffer pro Röhre.

von Wilhelm F. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> @ Konrad (Gast)
>
>>Leider habe ich nun das Problem, dass dies eine Armbanduhr werden soll.
>
> Mit Nixis?

Früher waren sie froh, daß sie endlich nicht mehr die große 
Wohnzimmerstanduhr mit herum schleppen mußten. Der Trend scheint sich 
gerade umzukehren, Konrad macht den Anfang. Im Schwimmbad sollte er das 
Ding dann besser ausziehen. ;-)

Ich nannte ihm gestern auch eine Application Note für einen 
Stepup-Wandler für Nixie-Röhren. Wahrscheinlich ist es besser, doch den 
kompletten Link dazu mal zu nennen:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1824&appnote=en011970

Dort ist zumindest mal eine Schaltung mit drei Nixies angedeutet, die 
nicht gemultiplext sind.

Mit dem Stepup-Wandler alleine experimentiere ich gerade, schaffe schon 
mal 50V aus 5V. Da gibt es noch einiges zu tun, die Bauteile sind noch 
nicht ganz optimal. Für Batteriebetrieb ist das auch nichts, da müssen 
außer den Nixies sicher noch vier Monozellen mit ans Handgelenk.

Gegen Bedenken zum hohen Röhrenverschleiß gibt es auch was: Sich einen 
Satz Ersatzröhren anschaffen. Wegen Armbanduhr sowieso. Da laufen die 
Elektroden sicher Gefahr, mal einer höheren Beschleunigung ausgesetzt zu 
werden.

Eine Idee für die Armbanduhr: Nur eine Nixie-Röhre verwenden, und die 
Uhrzeit seriell anzeigen lassen. Vier Zahlen, lange Pause, Zahlen, 
Pause, Ausschaltung der Röhre, usw.. Dann könnte es mit der Baugröße und 
Stromverbrauch und Batterien was werden.

von Esoteriker (Gast)


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Das erinnert mich irgendwie an Mafred von Antenne und Wayt Errp die 
zusammen ein  Kofferradio erfunden hatten. In dem einen Koffer das Radio 
im anderen die Batterie.
mfg

von Paul Baumann (Gast)


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>>Leider habe ich nun das Problem, dass dies eine Armbanduhr werden soll.

Vielleicht ist die Uhr für eine Dame gedacht, nicht für ihn selbst....
http://www.lyricsbox.com/udo-lindenberg-lyrics-sister-king-kong-7szv8kl.html


Zu den Röhren muß ich Holm Recht geben. Es gibt nicht viele, die für den
Multiplexbetrieb zugelassen sind. In Anbetracht der hohen Preise und des
raren Vorkommens habe ich hier 4 Z5730 mit jeweils eigenem 
Dekoder/Treiber
davor. Die Dekoderschaltkreise sind immer noch leichte zu beschaffen als
neue Röhren.

990ssd schrabte:
>Freundlicher ging es nicht?

Da hast Du Recht, man muß die Leute nicht so anblasen, denn:
Wie man sich bettet, so schallt es heraus. (oder so in der Art)
;-)

MfG Paul

von 900ss (900ss)


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Holm Tiffe schrieb:
> @900ss: Ja, ich staune auch und zwar über das was Du alles nicht weißt.
> Es gibt Datenblätter, titsche Deine Nase mal da rein.

Ich weiß, dass es Datenblätter zu den Nixies gibt und gelesen habe ich 
diese auch. Deshalb weiß ich auch, dass es Nixies gibt, die laut 
Datenblatt zum Multiplexen geeignet sind und andere eben nicht.
Aber die Praxis bei mir und auch bei vielen anderen hat gezeigt, dass 
das Multiplexen keinesfalls solch eine drastische Auswirkung auf die 
Nixies hat, wie du sie beschrieben hast. Multiplxen u.s.w. als 
"technischen Blödsinn" zu bezeichnen.... -kopfschüttel- Völlig 
übertrieben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Eine Nixie-Röhre ist doch sowas wie eine Glimmlampe im Prinzip.

Ich hab hier noch bestimmt 50 Jahre alte Glimmlampen herum liegen, die 
schon 20 Jahre in Geräten als Betriebskontrollleuchte liefen. Die sehen 
wie neu aus, weder Elektroden noch Glaskolben schlecht, obwohl sie ja am 
Netz auch 100 mal pro Sekunde zünden. Eine versputterte Glimmlampe sah 
ich noch nie.

Richtige Meßgeräte mit Nixie-Röhren sah ich in meiner Berufsausbildung 
in den 1970-ern noch, z.B. einen Frequenzzähler mit 6 Stellen, wobei die 
Geräte dann sicher ein Jahrzehnt etwa alt waren. Das Innenleben wird 
wohl aber schon aus digitalen Halbleitern bestanden haben, für reine 
Röhrentechnik viel zu kompakt. Und wenn es noch kein TTL war, dann 
vielleicht DTL oder RTL, oder eben Transistorgräber.

OK, ich machte mit einer Glimmlampe mal Versuche als Geräteschutz gegen 
Überspannung, und sie sind im üblichen Zündspannungsbereich durchaus so 
gut wie Varistoren, die Leitfähigkeit geht bis runter zu 1 Ohm und noch 
tiefer. Damit schützen sie eine Schaltung durchaus gut. Die Testlampe 
wurde schwarz, allerdings auch mit brutalen Leistungen und Strömen von 
mehreren Ampere bis fast Kiloampere, sie leuchtete anstatt orange schon 
mal grellweiß. Anstatt Vorwiderstand war da ein guter 
Parallelkondensator dran, z.B. 100µF aus mehreren Folienkondensatoren. 
Den Folienkondensatoren tut die schlagartige Entladung auch nichts. Die 
Anschlußdrähte waren dann aber sehr bald abgefallen, woran man die 
Testströme erkennen kann. Bei einfachen Kontrolllämpchen für die 
Waschmaschine oder Lichtschalter oder Kaffeeautomat fällt die 
Innenelektrode bei Überlast ab, aber ich hatte extra für 
Überspannungsschutz massive Lämpchen mit massiver Elektrode. Die 
Helligkeit spielt da bei solchen Anwendungen überhaupt keine Rolle.

Die Zahl der Hersteller ist heute verschwindend gering, vielleicht 
findet man noch einen auf der Welt. Ich brauchte diesen 
Überspannungsschutz in einer speziellen Schaltung, wo keine 
Parallelkapazitäten in Größenordnungen von Schutzhalbleitern (Transil, 
Varistoren) auftreten dürfen. Eine hoch empfindliche Analogmessung. 
Gasableiter sind ja auch was ähnliches, die haben auch sehr massive 
Elektroden, die sich nicht einfach mal auflösen können, und die werden 
auch noch vielfach eingesetzt. Vor Jahrzehnten testete ich so einen 
Gasableiter aus klarem Glas auch mal auf Belastung. Das Ende kam, als 
der Glaskolben schmolz.

von Peter D. (peda)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Eine versputterte Glimmlampe sah
> ich noch nie.

Schau mal in Altbauten in die Treppenhäuser. Da findest Du bestimmt 
Taster mit verbrauchten Glimmlampen.

Und in meiner Wohnung habe ich im Flur nen Leuchttaster, da hat schon 
nach <10 Jahren die Glimmlampe den Geist aufgegeben.

von Walter R. (alte-fritz)


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Vor Jahrzehnten wurden Glimmlampen mit Gewinde E10 verwendet - 
Treppenhaus, Heizungsnotsch. usw.;

Diese Glimmlampen zeigten nach längerer Nutzungsdauer 
"Gebrauchsspuren", was die Funktionalität aber in keinster Weise 
schmälerte!

Habe selbst noch aus den Fünfzigern solche Glimmlampen im Bunker auf 
Halde.

Was die "Lebensdauer" der früheren E10-Glimmlampen bzgl. der 
"Neuzeitlichen" Glimmlampen anbelangt, ist die E10 um Längen im Vorteil!

GW

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Eine versputterte Glimmlampe sah
>> ich noch nie.
>
> Schau mal in Altbauten in die Treppenhäuser. Da findest Du bestimmt
> Taster mit verbrauchten Glimmlampen.
>
> Und in meiner Wohnung habe ich im Flur nen Leuchttaster, da hat schon
> nach <10 Jahren die Glimmlampe den Geist aufgegeben.

Du hast Recht. Denn ich glaube, daß auch die Treppenhaus-Taster in 
meinem Wohnhaus mal gut sichtbare Glimmlampen hatten, die man heute nach 
40 Jahren gar nicht mehr sieht. Ich habe es nie besonders beachtet.

Ich zog aber da erst lange nach dem Neubau ein, und weiß gar nicht, wie 
es ehemals beim Neubau war.

Wenn es heute dunkel wird, gehe ich noch mal ins Treppenhaus, und 
schaue. Und montiere vielleicht eine Abdeckung ab, um die Birne direkt 
zu sehen. Die leuchteten hier allenfalls durch den dicken milchigen 
Kunststoff des Tasters hindurch. Das schafft eine gealterte Birne dann 
gar nicht mehr.

Aber ansonsten: Was sich an Glimmlampen noch in meinem Besitz befindet, 
wenn auch so alt wie ich selbst, das geht noch einwandfrei.

Aktuell baue ich DC-DC-Wandler Stepup, und ich wollte da auch mal wieder 
ein Glimmlämpchen zur Anzeige einsetzen. Diese paar Überspannungslampen, 
die ich habe, die funktionieren auch mit Vorwiderstand und 100µA gut als 
Glimmlampe, leuchten schön orange, zünden bei ca. 90V. Die 
Kontrolllämpchen früher hatten am Netz immer einen 220k-Vorwiderstand, 
und die Zündspannung aber auch in der Region 90V.

von Gardineneumel (Gast)


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Multiplex hat in einer Nixieuhr nichts zu suchen. Genauso wie ein 
Mikrocontroller. So etwas ist einfach Stilbruch. Entweder TTL ICs oder 
alles diskret mit Transistoren und Dioden aufgebaut. Und auch diese 
kitschige Led Beleuchtung der Nixieröhren. Wenn ich so was sehe wird mir 
immer schlecht.

von Mikrocontroller (Gast)


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Bei einer Nixie Armbanduhr würde ich von einer Realisierung mit 
diskreten Transistoren absehen.

von schnell wieder weg (Gast)


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Mikrocontroller schrieb:
> Bei einer Nixie Armbanduhr würde ich von einer Realisierung mit
> diskreten Transistoren absehen.

Nicht jeder hat so dünne Ärmchen.  ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Mikrocontroller schrieb:

> Bei einer Nixie Armbanduhr würde ich von einer Realisierung mit
> diskreten Transistoren absehen.

Evtl. ginge da noch was mit den Subminiaturröhren.

Aber einen Hingucker hätte der Mann mit der Nixie-Armbanduhr schon, das 
muß man ja mal so stehen lassen. ;-)

von Holm T. (Gast)


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Ich habe auf irgend einer amerikanischen Webseite mal gelesen das ein 
Konstrukteur einer solchen Nixiearmbanduhr diese nun nicht mehr trägt 
seit ihm einjunger Stift gefragt hatte wie weit man sich mit Sowas aus 
dem Knast entfernen könne ohne das es explodiert...

Zu dem Ton in meinem vorherigen Posting: Ismirwurscht. Es ist mir völlig 
neu das hier auf den Ton geachtet wird, normal ist hier das der 
Gegenüber ohne jeden Grund auf üble Art und Weise belegt wird.

Fachlich gibt es an dem was ich schrieb Nichts auszusetzten, es ist 
Alles richtig. Wer nicht drauf hören will, ..auch gut. Es ist nicht mein 
Zeug das über den Jordan geht.

Ich habe als 16 jähriger eine Uhr mit Wecker unter Benutzung von Z570M 
Modulen gebaut, das waren Zählermodule mit Anzeigedecoder in diskreter 
Transistortechnik. Da Ding hat mich jahrelang geweckt bis ich das Teil 
mal verschenkt hatte. Das ist nun 34 Jahre her.

Hinter mir steht eine Nixiuhr gebaut aus einem "Polydigit 1", einer Art 
Zähler/Uhr für den Physikunterricht an polytechnischen Oberschulen. Eine 
Schule wurde gfeschlossen und mein Sohn hat mir das Teil mitgebracht als 
Dankeschön weil ich mal 3 solcher Teile für die Schule repariert hatte.
Auch hier waren diskrete Zähler und Decoder eingebaut. Ich habe die 
Zähler entrümpelt, die Decoder mit SS202 belassen und steuere die 
Decoder mit Schieberegistern aus einem AT89C4051 an. Eine Stelle mußte 
ich nachrüsten, es waren nur 5 Röhren bestückt, die Letzte Stelle war 
für Dias mit "ms" "s" oder auch "hz" vorgesehen. Das Ding ist 3 Uhren, 
eine netzsynchrone die bei jeden vollständig empfangenen DCF Datensatz 
neu gestellt wird und eine CMOS Uhr in irgend einem PCFxxx Chip der sich 
Weckzeiten und die aktuelle Zeit für Stromausfälle merkt. Dann gibts da 
noch irgend einen PCFirgendwas Tongenerator der mal für Weckmelodien 
gedacht war, aber die ganze Weckmimik ist softwaremäßig noch nicht 
realisiert, das Ding läuft nun schon seit ca 8 Jahren halbfertig..keine 
Ahnung ob ich nochmal Lust habe daran was zu machen. Verschleiß ist an 
den Statisch betrieben Z560M nicht auszumachen.

Mal sehen, ich habe auf dem Werkstattboden noch Platinen auf denen schön 
dunkel gewordene Z570M zu sehen sind, ich mache evtl. mal für die 
Besserwisser hier ein Foto..

@900ss:
"Ich weiß, dass es Datenblätter zu den Nixies gibt und gelesen habe ich
diese auch. Deshalb weiß ich auch, dass es Nixies gibt, die laut
Datenblatt zum Multiplexen geeignet sind und andere eben nicht."

Soso. Was Du so alles weißt. Du weißt also das Selbe wie ich und machst 
es trotzdem falsch. Ob das geht ist egal, die Frage ist wie lange das 
geht.
Du kannst garantieren das das bei keiner Nixie passiert? Nein? Dann gib 
keine Ratschläge das es Andere auch falsch machen sollen und Bauelemente 
außerhalb der Spec betreiben sollen.



Gruß,

Holm

von Gardineneumel (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal ein kleiner Leckerbissen. Diese Nixieuhr ist Anfang der 70er 
Jahre gebaut worden. (nicht von mir, sie wurde als Nachlass bei Ebay 
versteigert) Ich habe sie Anfang des Jahres instand gesetzt und 
überarbeitet.

Als ich sie ersteigerte, hatte ich die 26 Flipflops zum Bau genau dieser 
Uhr gerade fertiggestellt. Es gibt schon seltsame Zufälle. Wer sie 
nachbauen möchte, kann den Schaltplan auf der Seite von Claus-Dieter 
Urbach herunterladen.

http://www.nixieclocks.de/english/downloads/digitaluhrfunkschau.pdf

Er ist aus der Funkschau Ende der 60er Jahre. Funktionieren tut die Uhr 
genau wie jede andere netzsynchrone Uhr auch.

von 900ss (900ss)


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Holm Tiffe schrieb:
> Soso. Was Du so alles weißt.

...gähn...... ja ich lass es mal dabei. Immer locker bleiben Holm :)

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Dannegger schrieb:

> Und in meiner Wohnung habe ich im Flur nen Leuchttaster, da hat schon
> nach <10 Jahren die Glimmlampe den Geist aufgegeben.

ACK, wobei die Glimmlampe durchaus noch leuchtete. Man sah es nur
nicht, wegen des Metallbelags im Innern des Glaskolbens. Ich
glaube, inzwischen ist die Lebensdauer von LEDs höher als die
von Glimmlampen.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Holm Tiffe schrieb:

> Es ist mir völlig  neu das hier auf den Ton geachtet wird,

...zumal "Nixies" ja auch leuchten und nicht tönen sollen.
SCNR
Harald
PS: Ansonsten ACK

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> ...zumal "Nixies" ja auch leuchten und nicht tönen sollen.

Hat mal jemand mit gemultiplexten Nixies hier Schaltfrequenzen gehört?

An einer Glimmlampe hört man jedenfalls die 100Hz nicht, der Schalldruck 
ist wohl zu schwach für die Ohren, das kleine Birnchen zu massiv, die 
Spektralen liegen alle unter der Hörschwelle.

von User (Gast)


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Ups, wenn man jetzt mit dem Multiplexen die Resonanzfrequenz trifft...

von Wilhelm F. (Gast)


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User schrieb:

> Ups, wenn man jetzt mit dem Multiplexen die Resonanzfrequenz trifft...

Die liegt bei der Multiplexfrequenz und großen schwabbeligen Ziffern 
sicher näher als bei der kleinen Glimmlampe. ;-)

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