Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Relais bleibt bei DC Power Schaltung haengen.


von M. H. (nocturn)


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Hallo Community,

Das SYSTEM:
Ich betreue der Zeit eine SPS Anlage, welche mittels integriertem Relay 
(Phoenix Contact SPS ILC 150 und DOR4/W Modul) jeweils ein Netzteil für 
wissenschaftliche Kalibrationslampen schaltet.

Im Detail schalte ich 24V DC von einem separatem Netzteil über den 
Relay-Ausgang. Gemessen habe ich im Dauerbetrieb unter 200mA (genau 
170mA) Last. Das Relay ist bis 30V DC mit 3A spezifiziert, sollte also 
kein Problem sein.

Das PROBLEM:
Das SPS Programm funktioniert einwandfrei und schaltet die Eingänge wie 
gewollt ein und aus, was ich auch an den Kontrol-LED's nachvollziehen 
kann. Allerdings bleiben die Relay Kontakte regelmäßig "kleben".


Da ich eher aus dem Bereich Mikroelektronik komme war mir zwar bewusst, 
dass ich bei hohen induktiven Lasten wie Motoren u.Ae. weiter Maßnahmen 
ergreifen muss; Allerdings dachte ich dass ich im DC Fall bei derartigen 
Strömen kein Problem bekomme. Denkste.....

Nach einiger Recherche könnte es meines Erachtens entweder:

1. Eine Spannungsspitze beim Ausschalten des Relays sein, welche durch 
die Spule im geschaltetem entsteht. Allerdings sollten doch dann eher 
die Kontakte verschleifen. Oder liege ich da Falsch? Könnte ich in 
diesem Fall einfach eine Diode in Sperrrichtung parallel zum Relais 
Ausgang schalten? Wie würdet Ihr die dimensionieren? Erfahrungen?

oder:

2. Die Kondensatoren des Netzteils ziehen am Anfang einen sehr hohen 
Einschaltstrom, welcher die Relay Kontakte leicht "festschweist"; Was 
gefühlt besser zu meinem Problem passen würde. In diesem Fall fällt mir 
nur die Holzhammer Methode ein, ein großes L in Reihe zu schalten und 
den Einschalt- Strom zu begrenzen. Alternativ habe ich auch schon von 
NTC's gelesen; Allerdings sind alle die ich gefunden habe nur für AC 
ausgelegt. Beide Methoden sind meines Erachtens nicht wirklich optimal 
um sie innerhalb eines Schaltschranks (SPS auf Hut Schiene) einzubauen.


Wie wird sowas professionell gehandhabt? Ist eine meiner Vermutungen 
korrekt? Oder bin ich total falsch?

Bin für jede Hilfe sehr dankbar.

Beste Gruesse,
Marco

von 12345 (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> 2. Die Kondensatoren des Netzteils ziehen am Anfang einen sehr hohen
> Einschaltstrom, welcher die Relay Kontakte leicht "festschweist";

Genau das ist es.

Müsste schon ne recht hochinduktive Spule sein. Bei nur 200mA Dauerstrom 
aber sicherlich noch in handlicher Größe erhältlich...
Brauchst in Verbindung mit der Drossel natürlich zwingend Freilaufdioden 
bzw. Spannungsbegrenzer, sonst leben die Relaiskontakte auch nicht 
lange.

Ein NTC wäre bei nicht zu häufigem Schaltspiel auch gut geeignet. Sein 
Wert muss aber halbwegs zum Laststrom passen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> Beide Methoden sind meines Erachtens nicht wirklich optimal
> um sie innerhalb eines Schaltschranks (SPS auf Hut Schiene) einzubauen.

Das haben aber alle denkbaren Bauteile so an sich. Du kannst dir 
natürlich ein schmales Gehäuse (Sicherungsgrösse) besorgen und die 
nötigen Bauteile reinmontieren. Möglicherweise reicht ja schon ein 
Leistungswiderstand mit z.B. 5 Ohm.

Ev. gäbe es für die SPS auch Halbleiter-DC-Schalter oder man verwendet 
Smart-FETs, die werden dann durch die eingebaute Strombegrenzung 
geschützt.

Gruss Reinhard

von M. H. (nocturn)


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12345 schrieb:
> Brauchst in Verbindung mit der Drossel natürlich zwingend Freilaufdioden
> bzw. Spannungsbegrenzer, sonst leben die Relaiskontakte auch nicht
> lange.

Das die Drosselloesung Freilauf Dioden erfordert war mir klar. Jedoch 
bin ich mir nicht sicher ob ich hierzu eine normal 1N4148 o.Ae. oder 
doch lieber eine Schottky oder Leistungsdiode verwende. Gibts hierzu 
Vorschlaege?


12345 schrieb:
> Ein NTC wäre bei nicht zu häufigem Schaltspiel auch gut geeignet. Sein
> Wert muss aber halbwegs zum Laststrom passen.

Also eingeschaltet wird eigentlich maximal einmal pro halbe Stunde. Und 
dass auch nur maximal 4-5 mal am Tag. Die Lampen sind jeweils nur wenige 
Minuten bis ca. 15 min an, sodass eine Pause von mindestens 15 min. 
gewaehrleistet waere....

Ist demnach ein NTC die besser Wahl? Die meisten NTC die ich gefunden 
habe sind ausdruecklich fuer 115ACV bis 375ACV ausgerichtet, was mich zu 
dem Schluss fuehrt, dass sie vermutlich eher in AC Netzteilen zum 
Einsatz kommen. Kann ich diese trotzdem problemlos im DC Fall einsetzen? 
Gibts Vorschlaege? Muss ich den NTC dann aktiv kuehlen?


Vielen Dank fuer die Kommentare bis hierher.

von Horst H. (horst_h44)


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Hallo Marco,

allgemeine Verständnisfrage - hat das Relais, oder der Relaisausgang der 
SPS eine Freilaufdiode? Diese ist notwendig um beim Abschalten die 
Energie aus der Spule zu vernichten. Wenn der Relaisausgang (mit 
Freilaufdiode) wirklich abgeschaltet hat(messen möglich?) und die 
Relaiskontakte bleiben bei den Strombelastungen kleben, dann würde ich 
mal draufklopfen und sehen ob es dann abfällt. Wenn ja würde ich es 
einfach austauschen, denn die Mechanik dürfte dann defekt sein.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Schau Dir mal die Kontakte genauer an. Wenn sie total schwarz aussehen, 
wird Dein Relais für Gleichstrom weniger geeignet sein. Sehen sie jedoch 
noch blitzeblank aus, dann hat es ein mechanisches Problem und klemmt.

von asdfg (Gast)


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Horst H. schrieb:
> Relaiskontakte bleiben bei den Strombelastungen kleben, dann würde ich
> mal draufklopfen und sehen ob es dann abfällt. Wenn ja würde ich es
> einfach austauschen, denn die Mechanik dürfte dann defekt sein.

Das ist leider der Pfusch, den sogenannte Fachleute meistens machen. 
Dann geht es erstmal und der Fachmann ist weg. Zwei Tage spaeter das 
Ganze von vorn.
Aus meiner Sicht sind die Einschaltstroeme mit Verschweissen das Problem 
und das muss geloest werden.

Man kann z.B. einen Widerstand in Reihe einbauen, der nach 2 Sekunden 
von einem Zeitrelais ueberbrueckt wird.

asdfg

von oszi40 (Gast)


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> Man kann z.B. einen Widerstand in Reihe einbauen, der nach 2 Sekunden
> von einem Zeitrelais ueberbrueckt wird.
> asdfg

Der TS schrieb 24V DC. Da sollte man auch mal genauer ergründen ob es 
der hohe Einschaltstrom ist oder ein Abreißfunke (da bei Gleichstrom 
kein Nulldurchgang zum Löschen ist).

Falls zufällig Halogenlampen geschaltet werden, so könnte man den 
16-fachen Einschaltstrom erwarten.

von asdfg (Gast)


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Das

Marco Haeuser schrieb:
> kann. Allerdings bleiben die Relay Kontakte regelmäßig "kleben".

Deutet eindeutig auf Einschltstromkleben hin.

oszi40 schrieb:
> der hohe Einschaltstrom ist oder ein Abreißfunke (da bei Gleichstrom

Eine andere Loesung waeren SSRs. Damit ist dann Ruhe.

asdfg

von Helmut L. (helmi1)


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Und warum wird nicht einfach ein groesseres Relais / Schuetz an der 
Stelle eingebaut? Offensichtlich ist das Relais unterdimensioniert.

von Bla (Gast)


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von Helmut L. (helmi1)


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von Timm T. (Gast)


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asdfg schrieb:
> Eine andere Loesung waeren SSRs. Damit ist dann Ruhe.

Bei Gleichstrom?

Helmut Lenzen schrieb:
> Offensichtlich ist das Relais unterdimensioniert.

Offensichtlich fehlt einfach eine Einschaltstrombegrenzung. Bei 24V und 
170mA Last sollte das wohl das kleinste Problem sein. 2.2 bis 3.3ohm 
begrenzen den Strom auf 10 bis 7A, und lassen knap 0.5V abfallen. Das 
sollte vertretbar sein.

Ansonsten können bei potenter Stromquelle mit großem Ausgangselko 
(Schaltnetzteil) und großem Eingangselko der Lampenschaltung deutlich 
größere Ströme fließen.

Da müsste man halt doch mal ein Oszi über einen Shunt dranhängen, um zu 
sehen, was die Lampenschaltung wirklich zieht.

Btw: Wenn "Kalibirierlampen" Niederdruck-Gasentladungslampen sind, dann 
benötigen die eine Zündspannung, zur Erzeugung dieser können beim 
Einschalten deutlich höhere Ströme fließen als im Betrieb.

von oszi40 (Gast)


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> Würde so ein Relais etwas bringen?

Eingelötete Spielzeuge und undurchsichtige Gehäuse erschweren die 
Fehlersuche. Entweder Schütz wie vorgeschlagen oder wie Bild mit klarem 
Gehäuse, damit Ihre wenigstens das Elend rechtzeitig erkennt.

von Helmut L. (helmi1)


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Timm Thaler schrieb:
> Bei 24V und
> 170mA Last sollte das wohl das kleinste Problem sein. 2.2 bis 3.3ohm
> begrenzen den Strom auf 10 bis 7A, und lassen knap 0.5V abfallen. Das
> sollte vertretbar sein.

Und bist du dir da so sicher das dass Netzteil dann noch hochlaeuft? 
Nicht jedes Netzteil mag es wenn in seiner Zuleitung ein Widerstand 
liegt.

oszi40 schrieb:
> Eingelötete Spielzeuge

Der ist gut ...

von Reinhard Kern (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Bei Gleichstrom?

Das gibts auch für DC, wenn auch ausserhalb deines Tellerrandes, und 
sogar so viele, dass sie in jedem Distributorkatalog zu finden sind. 
Daher spare ich mir einen Link, das wäre eine Beleidigung der 
Intelligenz eines mittelmässigen Ingenieurs. Ich bin ja auch nicht der 
einzige der das hier vorgeschlagen hat.

Gruss Reinhard

von Timm T. (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und bist du dir da so sicher das dass Netzteil dann noch hochlaeuft?

Nö. Aber bevor ich mir ein Schütz kaufe, dessen Stromverbrauch höher als 
der der Lampe ist, und das auch wieder fette Abschaltinduktion hat, 
würde ich das einfach mal testen.

Alternativ kann man auch statt des Relais über ein Mosfet schalten.

von M. H. (nocturn)


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Danke fuer die Vielen Hinweise.

Das Problem liegt darin, dass das ganze in eine sehr kleine Box soll, 
die schon fertig gebaut ist und in dieser sind maximal noch 5cm auf 
einer Hutschiene frei. Das wars. Die Box kann auch nicht vergroesset 
werden, da sie an einer, nennen wir es mal exponierte Stelle montiert 
werden muss.

Die Schuetzloesung faellt somit raus.

Was ich Montags sofort mal testen werde sind ein Leistungswiederstand.


Nochmal zum Relay. Das sind Steckmodule einer SPS, die Dinger sind 
komplett vergosen ohne jegliche Sichtfenster....

BTW: Hat irgendjemand schonmal NTC's fuer sowas verwendet?

Wie gross wuerdet ihr eine Spule dimensionieren, um sie in Reihe als 
Strom anlauf begrenzung zu nutzen? (Freilaufdiode natuerlich 
vorausgesetzt)

Ach und wie schon erwaehnt. Einfach Relay austauschen und warten bis es 
wieder kaput geht ist keine Loesung. Jedes mal wenn das Ding in Zukunft 
repariert werden muss kostet das im 6 stelligem Bereich!

Besten Dank

von Reinhard Kern (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> Hat irgendjemand schonmal NTC's fuer sowas verwendet?

Das ist nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Der NTC 
muss im Kaltzustand selbst den Einschaltstromstoss vertragen, allzu 
mickrig darf er also nicht sein, aber er sollte sich im Betriebszustand 
ordentlich aufheizen, damit er niederohmig wird, sonst kann man ja 
einfach einen Leistungswiderstand nehmen. Das ist ziemlich 
widersprüchlich, wenn du einen fetten NTC nimmst, der einige A aushält, 
wird er bei 200 mA garnicht warm und wirkt damit auch nicht NTC-mässig.

Gruss Reinhard

von Helmut L. (helmi1)


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Marco Haeuser schrieb:
> as Problem liegt darin, dass das ganze in eine sehr kleine Box soll,
> die schon fertig gebaut ist und in dieser sind maximal noch 5cm auf
> einer Hutschiene frei.

Aha.

Marco Haeuser schrieb:
> Die Schuetzloesung faellt somit raus.

Du weist wie breit ein Schuetz ist?  45mm sind die Breit und passt damit 
noch auf deine Hutschiene.

von M. H. (nocturn)


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Ich habe allerdings 10 Relays die jeweils eine Lampe Schalten muessen.

von Helmut L. (helmi1)


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Marco Haeuser schrieb:
> Ich habe allerdings 10 Relays die jeweils eine Lampe Schalten muessen.

Du glaubst doch jetzt nicht das du 10 Drosseln oder NTC jetzt auf dem 
kleinen Raum (50mm) unterbringst oder?

Muessen die alle gleichzeitig an sein oder immer nur eine aus 10?

Bei einer aus 10 kann man einen gemeinsamen Vorwiderstand verwenden der 
dann von einem 11 Relais ueberbrueckt wird.

von Timm T. (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> Jedes mal wenn das Ding in Zukunft
> repariert werden muss kostet das im 6 stelligem Bereich!

Entschuldigung, aber wenn das wirklich so wäre, würde ich mir doch mal 
ein Oszi und einen Shunt besorgen und den Einschaltstrom der Geräte 
ansehen. Dann kann man auch gezielte Maßnahmen ergreifen.

von Helmut L. (helmi1)


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Marco Haeuser schrieb:
> Ach und wie schon erwaehnt. Einfach Relay austauschen und warten bis es
> wieder kaput geht ist keine Loesung. Jedes mal wenn das Ding in Zukunft
> repariert werden muss kostet das im 6 stelligem Bereich!

Und dann bastelt man an irgendwelchen Loesungen ohne dem Problem auf den 
Grund zu gehen. Wenn das wirklich so ist wuerde ich mir profesionelle 
bezahlte Hilfe holen und nicht in einem Forum fragen.

von oszi40 (Gast)


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> ansehen. Dann kann man auch gezielte Maßnahmen ergreifen.
Unter Netiquette versteht man auch, daß die Tatsachen nicht 
scheibchenweise aus der Nase gezogen werden müssen.

Wenn mehr bekannt wäre und der TS fleißiger gemessen hätte, würde es 
evtl. schon reichen, die Zuleitung zu optimieren?

von Wilhelm F. (Gast)


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Es sieht mir eher danach aus, als ob der Relaiskontakt zu schwach 
dimensioniert ist, oder zum L noch ein paralleles C o.ä. vorhanden ist.

Relais bestückte Telefonanlagen schalteten auch zu 90% nur 
Induktivitäten, nämlich nach folgende weitere Relais, allerdings 
Gleichstrom. Da bleibt nichts kleben. Beim Abschalten (nicht 
Einschalten!) verbrennt der Kontakt aber durch Funken, dafür hatte man 
Snubber, ein RC-Glied parallel am Kontakt. Die Freilaufdiode hätte nur 
gestört, denn sie machte durch den Windungskurzschluß eine gehörige 
Abfallverzögerung, die unerwünscht war.

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Der TS schrieb 24V DC. Da sollte man auch mal genauer ergründen ob es
> der hohe Einschaltstrom ist oder ein Abreißfunke (da bei Gleichstrom
> kein Nulldurchgang zum Löschen ist).

Eigentlich geht man davon aus, das bei Spannungen unter 30V kein
Lichtbogen entsteht. Bleibt der Einschaltstrom von ca. 1,7A.
Bei einem 3A Relais sollte das aber auch nicht stören. Vielleicht
hat der TE einfach eine schlechte Qualität erwischt. Im Prinzip
gibt es speziell für Lampenlast Spezialrelais mit einem Wolfram-
vorlaufkontakt. Der schaltet dann bis zu 100A ein und wird an-
schliessend durch einen Silberkontakt überbrückt. Solche Relais
bietet m.W. Finder an. Der hat für viele Relais auch Hutschienen-
Fassungen.
Gruss
Harald

von M. H. (nocturn)


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So erstmal danke an Alle.

Ich habe inzwischen die ganzen Relais durch 0-33V DC Solid State Relais 
ersetzt, die bis zu 3A auf Dauer und bis zu 10A inrush current 
vertragen.

Die Dinger sind zwar nicht ganz umsonst, aber Geld ist ja Gott sei Dank 
nicht knapp. (Zumindest in diesen Mengen)

Fuer die jenigen die es interresiert, es gibt die Dinger schon ab ca 4-5 
mm Breite. Und da ich ohnehin die sperrigen Relai-module von der SPS 
durch schmaelere DI Ausgaenge ersetzen kann, passt das ganze sogar hin.

Hersteller fuer diese Relais ist u.A. Phoenix Contact.


Und das Problem mit den hohen Kosten im Ausfall liegt daran, dass das 
ganze eine Kalibrationseinheit fuer einen wissenschaftlichen Detekor ist 
und 10m oberhalb eines Teleskop Spiegel mit 11m Durchmesser montiert 
wird. Sollte das Ding ausfallen und keine Kalibration mehr moeglich 
sein. Sind die Daten bis zur Reparatur mehr oder weniger wertlos. Sowas 
kann ganz schnell 6-stellig werden....

Leider haben wir in der Forschung aber auch nicht dass Geld fuer jedes 
Detail einen Spezialisten anzustellen bzw. einen externen beratenden 
Ingenieur zu konsultieren. Den die wollen ja auch was verdienen ;) 
(Zurecht!)


Besten Dank nochmal.

von Timm T. (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> und bis zu 10A inrush current
> vertragen.

Und hast Du mal gemessen, wie groß der Inrush-Current Deiner 
Lampenversorgung ist?

Auch Solid-state-Relais gehen kaputt, wenn zuviel Strom fließt. Je nach 
Typ auch schneller als normale Relais.

Mit dem Auftauchen der Energiespar-Heizungspumpen mit Schaltnetzteil 
sind reihenweise Heizungssteuerungen - mit konventionellem als auch mit 
SSR - abgeraucht, weil die für die Einschaltströme nicht ausgelegt waren 
und die Pumpenhersteller sich die Einschaltstrombegrenzung gespart 
haben.

Ein Widerstand 0.1ohm und ein Speicheroszi wird doch wohl noch 
aufzutreiben sein.

von oszi40 (Gast)


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> Ein Widerstand 0.1ohm und ein Speicheroszi wird doch wohl noch
> aufzutreiben sein.

Auf "Gut Glück" Relais durch Halbleiter ersetzen halte ich für 
optimistisch. Wenn die Schaltung in 10 m Höhe hängt und vom Spiegel 
aufgewärmt werden sollte, wäre es sinnvoll, das Datenblatt nochmals 
genauer anzusehen ob bei 70 Grad noch Deine gewünschten Daten überhaupt 
verfügbar sind!!

von Harald W. (wilhelms)


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Marco Haeuser schrieb:

> Ich habe inzwischen die ganzen Relais durch 0-33V DC Solid State Relais
> ersetzt, die bis zu 3A auf Dauer und bis zu 10A inrush current
> vertragen.
>
> Die Dinger sind zwar nicht ganz umsonst, aber Geld ist ja Gott sei Dank
> nicht knapp. (Zumindest in diesen Mengen)

Es ist Dir aber klar, das solche SSRs auch eine höhere Restspannung
im Durchlassbereich als mechanische Relais haben? Die sonstigen
Bedenken bezüglich zu hohen Strom usw. in den anderen Beiträgen kann
ich bei einem Nennstrom der Lampen von 170mA allerdings nicht nachvoll-
ziehen.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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> Es ist Dir aber klar, dass solche SSRs auch eine höhere Restspannung
> im Durchlassbereich als mechanische Relais haben?

Dann wäre noch zu klären, ob dadurch Einfluß auf die Kalibrierung 
besteht!

von M. H. (nocturn)


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oszi40 schrieb:
>> Es ist Dir aber klar, dass solche SSRs auch eine höhere Restspannung
>> im Durchlassbereich als mechanische Relais haben?
>
> Dann wäre noch zu klären, ob dadurch Einfluß auf die Kalibrierung
> besteht!

Einfluss auf die Kalibrierung besteht nicht, da sich die spektralle 
Charakteristik der Lampen nicht aendert. Einzig die Aufwaermzeit koennte 
laenger sein, aber da liegen wir bei 200% um auf Nummer sicher zu gehen.

von M. H. (nocturn)


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oszi40 schrieb:
>> Ein Widerstand 0.1ohm und ein Speicheroszi wird doch wohl noch
>> aufzutreiben sein.
>
> Auf "Gut Glück" Relais durch Halbleiter ersetzen halte ich für
> optimistisch. Wenn die Schaltung in 10 m Höhe hängt und vom Spiegel
> aufgewärmt werden sollte, wäre es sinnvoll, das Datenblatt nochmals
> genauer anzusehen ob bei 70 Grad noch Deine gewünschten Daten überhaupt
> verfügbar sind!!

1. Wieso auf gut Glück? Ich habe inzwischen den inrrush gemessen, 
welcher bei erstaunlichen 4A lag.

2. Die Schaltung ist natürlich in einer gekühlten Box, mit einigem 
anderem Equipment.

3. Die Box ist nicht im Fokus des Spiegels da ansonsten die Box nicht 
lange lebt. Gab schon Vorfälle als jemand aus Versehen Tagsüber den Dom 
geöffnet hat und wir dann Brandflecken und durchgebrannte Leitungen 
hatten.

4. Welches Teleskop wird denn Tagsüber betrieben?

von Helmut L. (helmi1)


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Marco Haeuser schrieb:
> Gab schon Vorfälle als jemand aus Versehen Tagsüber den Dom
> geöffnet hat und wir dann Brandflecken und durchgebrannte Leitungen
> hatten.
>
Oh das ist ja gemeingefaehrlich ..

> 4. Welches Teleskop wird denn Tagsüber betrieben?

Sonnenbeobachtung?

von M. H. (nocturn)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Marco Haeuser schrieb:
>> Gab schon Vorfälle als jemand aus Versehen Tagsüber den Dom
>> geöffnet hat und wir dann Brandflecken und durchgebrannte Leitungen
>> hatten.
>>
> Oh das ist ja gemeingefaehrlich ..
>
>> 4. Welches Teleskop wird denn Tagsüber betrieben?
>
> Sonnenbeobachtung?

Mit einem 11m Spiegel?

Das Ding brennt dir alles weg ^^.

Falls es dich interessiert es handelt sich um das HET in Texas.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hobby-Eberly-Teleskop

Und gemeingefaehrlich ist dass auch nicht. Man sollte blos den Dom nicht 
oeffnen wenn die Sonne direkt auf den Spiegel scheinen kann ;)

Beste Gruesse

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