Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektromotor (2,6 kW) abgesoffen - Rettung möglich?


von Ich (Gast)


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Hallo,

bei mir liegt gerade ein Elektromotor (Dreiphasen, 2,6 kW), der in 
stromlosen Zustand komplett voll Wasser gelaufen ist. Vermutlich nachdem 
das Wasser den Schaltschrank erreicht hatte, hat der FI ausgelöst.
Ich habe den Motor jetzt aufgeschraubt, die Kupferwicklungen sind 
komplett durchnässt. Ist eine Rettung überhaupt noch möglich?
Ist es besser, den Motor einfach trocknen zu lassen oder lieber erst mit 
klarem Wasser auszuspülen? Die Wicklungen selber kann ich aus dem 
Gehäuse ausbauen.

von Ich (Gast)


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Ich schrieb:
> Die Wicklungen selber kann ich aus dem
> Gehäuse ausbauen.

Entschuldigung, ich kann sie eben nicht ausbauen.
Außerdem sind sie mit einer Art Isolierband umwickelt, das Trocknen 
dauert wohl sehr lange. Bringt Wärme etwas?

von Helmut L. (helmi1)


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Ich schrieb:
> Ist es besser, den Motor einfach trocknen zu lassen oder lieber erst mit
> klarem Wasser auszuspülen? Die Wicklungen selber kann ich aus dem
> Gehäuse ausbauen.

War das eingedrungen Wasser sauber? Wenn nicht klar ausspuelen. Dann im 
Backofen trocknen lassen (80..90 Grad).

Dann Isolationmessung vornehmen (nix mit Multimeter sondern Isotester). 
Wenn die in Ordnung kannst du versuchen ihn einzuschalten.

von Pink S. (pinkshell)


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Vorher die Lager fetten und von Hand ein bisschen durchdrehen.

von Ich (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> sauber?

Naja, es war schon klar, keine braune Dreckbrühe, aber relativ 
kalkhaltig. Ich habe nur Angst, mit dem Ausspülen noch mehr kaputt zu 
machen. Ist hartes Leitungswasser dafür OK oder muss es destilliert 
sein?

Helmut Lenzen schrieb:
> Isotester

Dann werde ich mich wohl an den befreundeten Elektriker wenden müssen.

Danke für die Hilfe!

von user (Gast)


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Aufjedenfall die Dreckbrühe wegwaschen und dann mit Heizlüfter trochnen 
lassen (einen Tag)

von Helmut L. (helmi1)


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Ich schrieb:
> Ich habe nur Angst, mit dem Ausspülen noch mehr kaputt zu
> machen. Ist hartes Leitungswasser dafür OK oder muss es destilliert
> sein?

Naja soviel Kalk lagert sich mit sauberem Leitungswasser ja nun auch 
nicht ab. Auf der anderen Seite ist Dest. Wasser ja nun auch nicht so 
teuer.

von Udo S. (urschmitt)


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Da oft genug ASM Motoren zwecks effizienterer Kühlung beim Betrieb mit 
staubghaltiger Luft durchgeblasen werden sind die Wicklungen vor Staub 
und Dreck geschützt. Also sollten ihnen nicht zu schmutziges Wasser 
nicht so viel ausmachen.
Die Lager sind gefettet und da Fett Wasser abstößt dürfte da auch nicht 
so viel passieren.
Also mit sauberem Wasser gut durchspülen und gründlich trocknen lassen, 
am besten wäre Backofen mit ca. 100° und ab und zu lüften um die feuchte 
Luft rauszulassen, oder eine gute Woche in der Sonne stehen lassen (es 
soll warm werden)
Ab und zu mal den Läufer drehen
Dann Isolationstest wenn möglich.

von Lukas T. (tapy)


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Optimal wäre etwa 30°C im Vakuum. Damit wird man fast alles Wasser los. 
Aber wer kriegt schon nen Motor ins Vakuum. (Uni-verwöhnt)

von Ich (Gast)


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Ok, ich schau mal, was ich organisieren kann. Danke an alle!

von Udo S. (urschmitt)


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Nachtrag.
Nach dem Spülenund vor dem Trocknen mit Pressluft so gut es geht 
durchblasen kann schon helfen ein Teil des Wassers schnell zu entfernen, 
dann geht das Trocknen schneller
Dazu am besten den Motor auf jede Seite mal vorsichtig hochkant stellen 
(Am besten aber nicht auf die Welle, sondern auf das Gehäuse 
(Holzklötze)

von Holm T. (Gast)


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Ich hatte schon mehrmals das zweifelhafte Vergnügen mit Hochwasser in 
meiner Bastelwerkstatt im Hof so dass ich hier von Erfahrungen berichten 
kann:

Motor demontieren, Lager wegwerfen und Neue besorgen. Ständerwicklung 
mit klarem Wasser ausspülen, kein Hochdruckreiniger. Danach für 2h in 
den Trockenschrank bei 120° (oder auch Backofen wenn es hoffentlich kein 
Gasherd ist). Mehrmals lüften, denn die verdampfte Feuchtigkeit muß 
raus.
Ich habe danach die Wicklungen abkühlen lassen und teilweise noch WD40 
drauf gesprüht, das ist ein völlig unbrauchbares Schmiermittel, aber zum 
Wasser verdrängen ist das gut.
Motor mit neuen Lagern wieder montieren, sollte dann wieder ein paar 
Jährchen durchhalten.

Gruß,

Holm

PS: Versuche selbst mit ausgespülten Lagern sind fehlgeschlagen, da saß 
immer noch Dreck drin und die Lager sind später laut geworden, egal ob 
ich die in der US Wanne gewaschen habe oder nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Lukas T. schrieb:

> Optimal wäre etwa 30°C im Vakuum. Damit wird man fast alles Wasser los.
> Aber wer kriegt schon nen Motor ins Vakuum. (Uni-verwöhnt)

Man braucht schon ein bestimmtes Vakuum, was man für 30°C 
Siedetemperatur einer Dampfdruckkurve entnehmen müßte. Aber klar, dann 
wäre schnell alles Wasser entfernt.

Die Vakuum-Siedung von Wasser hatte ich im Studium in Physik auch. Es 
gab da aber auch ein Gefäß mit einer massiveren Glasglocke fast wie die 
Vorderseite eines Röhrenbildschirms, was den Druck aus hält. Da lasten 
ja mehr oder weniger bis zu 10N pro Quadratzentimeter drauf.

Ein nicht ganz so empfindliches Teil wie den Motor habe ich hier auch 
funktionsfähig und einwandfrei herum stehen. Auf dem Schrottplatz fand 
ich mal einen Trafo 960VA und 24V, ideal für einen Bastler und 
Experimente mit ungefährlicher Spannung und etwas Leistung. Der Trafo, 
nicht vergossen oder lackiert, stand schon Tage und Wochen offen draußen 
im Regen, es schadete offensichtlich nicht. Rostansatz gibt es auch 
nicht. Jedenfalls fand ich ihn zu schade für den Hochofen. Man sieht 
äußerlich rein gar nichts von der Wasserattacke.

Unbeobachtet würde ich den aber nicht mehr betreiben. Denn wer weiß 
schon, warum genau er mal weg geworfen wurde. Windungsschluß jedenfalls 
nicht, dann wäre nach ein paar Stunden Test schon mal was warm geworden. 
Der Grund kann aber immer noch ein ganz anderer gewesen sein. Für meine 
Bastelkiste und Tests aber ideal, und ich weiß ja auch die Herkunft. Die 
beiden Einpreßdioden auf großen Alu-Blechen sind auch in Ordnung. Leider 
fehlt noch ein passender Siebelko. Sowas mit z.B. 35V und 0,1F ist mir 
noch nicht begegnet.

von Georg W. (gaestle)


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Udo Schmitt schrieb:
> Da oft genug ASM Motoren zwecks effizienterer Kühlung beim Betrieb mit
> staubghaltiger Luft durchgeblasen werden sind die Wicklungen vor Staub
> und Dreck geschützt.
Gibt es solche Motoren noch? Das ist mir in dieser Leistungsklasse erst 
ein Mal über den Weg gelaufen, das gute Stück war um die 50 Jahre alt. 
Alle anderen wurden von außen gekühlt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich hatte so einen Fall noch nicht, aber was haltet ihr im schlimmsten 
Fall von einem Bad in (Motor-)Öl? Oder ist das wieder zu schwer aus dem 
Motor rauszukriegen? Das Wasser würde es jedenfalls gründlich 
verdrängen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg W. schrieb:

> Alle anderen wurden von außen gekühlt.

Vielleicht wird das je nach Anwendungszweck Staubbelastung gehandhabt. 
Außenkühlung beansprucht ja bestimmt größere Baugröße mit Kühlrippen.

Ein Mit-Azubi hatte 1976 eine Zündschlapp 50ccm mit Wasserkühlung. Der 
Motor war schon sehr klein, mit der Kühlwassereinkapselung. Das sah ich 
erstmals, und später nie wieder. Vielleicht war es zu störanfällig oder 
teuer, oder der Motor zu gut.

von Ich (Gast)


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Bei meinem Motor handelt es sich um einen ganz ordinären mit Kühlrippen 
außen. Dicht abgeschlossenes Gehäuse, nicht wasser- oder luftgekühlt. 
(nur außen ein kleiner Propeller)
Der Rotor auf der Welle ist nur ein Metallteil, das habe ich am Stück 
herausgezogen.
Die Ständerwicklungen krieg ich nicht aus dem Gehäuse raus, ich hab 
alles mit Leitungswasser ausgespült, außen mit dem Fön getrocknet und 
jetzt in die Sonne gestellt. Pressluft ist noch eine gute Idee, danke!

von Georg W. (gaestle)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Außenkühlung beansprucht ja bestimmt größere Baugröße mit Kühlrippen.
Der von mit beschriebene Motor hatte innen liegende Kühlkanäle im 
Ständerpaket. Die Luft wurde aber auf den Wicklungskopf geblasen und hat 
sich dann durch diese Kanäle und den Spalt zwischen dem Blechpaket durch 
den Motor bewegt und ist durch das andere Lagerschild wieder 
ausgetreten.
Das Problem bei solchen Konstruktionen ist dass sich Staub an einer der 
Reinigung nicht zugänglichen Stelle ablagern und den Wärmeübergang 
behindern kann und bei abrasiven Stäuben die Isolierung Schaden nehmen 
kann. Bei diesem Motor ist dann auch aus einer Wicklung der Rauch 
entwichen.

Vom Bauraum her betrachtet ist eine Drehstromasynchronmaschine sehr 
ungünstig, ihr Vorteil sind eben der einfache und robuste Aufbau.

@Ich: Die Ständerwicklung bekommst du nicht heraus. Das Blechpaket ist 
mit Aluminium umgossen, du müsstest das Gehäuse schon längs aufsägen. 
Einfach gut trocknen lassen und nicht zu ungeduldig sein! Falls die 
Lager Schaden genommen habe wirst du es am Laufgeräusch oder wenn sie 
hakeln/Luft haben  bemerken, neue einzubauen ist jedenfalls kein Akt und 
kostet auch nicht die Welt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg W. schrieb:

> Das Problem bei solchen Konstruktionen ist dass sich Staub an einer der
> Reinigung nicht zugänglichen Stelle ablagern und den Wärmeübergang
> behindern kann und bei abrasiven Stäuben die Isolierung Schaden nehmen
> kann.

Ich frage mich gelegentlich auch, wie denn z.B. Straßenbahnmotoren oder 
Bahnmotoren sind. Offen oder geschlossen. Das ist ja immer auf gut 50 
Jahre ausgelegt, und ein KFz-Luftfilter ist nach einem Jahr auch 
dreckig. OK, da geht aber auch ordentlich was durch.

Staubsaugermotoren saugen aber grundsätzlich auch allen Mikrostaub mit 
durch, so fein kann man gar nicht filtern. Die laufen ja auch einige 
Betriebsstunden. Ich hatte ja auch ältere Sauger ohne Feinstaubfilter, 
wo der Motor im Abluftstrom liegt. Der Dreck sammelt sich bestimmt an 
Stellen, wo die Strömung laminar ist, in Ecken, das kann man bestimmt 
nicht völlig vermeiden.

Ein früherer Kommilitone konstruiert Unterwassermotoren, die komplett im 
Wasserbad laufen. Z.B. Tauchpumpen für Brunnen, nicht gerade für den 
Hobby-Gartenbrunnen zu Hause, schon einige Nummern größer. Ich sah ihn 
lange nicht mehr, aber das ist ziemlich kniffelig. Na ja, Kohlebürsten 
werden da im Wasser nicht laufen. Die Kühlung ist nicht sein Problem, 
eher dichte Lager und die Flüssigkeitsreibung durch Strömung an den 
rotierenden Teilen, die man glatt gestalten muß. Spezialist für etwas 
Elektromechanik, viel anderes kann er auch gar nicht, z.B. gar keine 
Halbleiterelektronik und Software und Mikrocontroller. Aber ein 
wichtiger Mann in der Firma. Zumindest hat er im Gegensatz zu vielen 
Elektronikern detaillierte Ahnung von Magnetfeld- und 
Spulenberechnungen, und Kenntnisse der neuesten Materialien.

Mir hätte so eine Spezialanwendung im Beruf bestimmt auch Spaß gemacht, 
und die Elektronik und Mikroprozessorei dann eben zu Hause als Hobby, 
das ist OK.

von Helmut L. (helmi1)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich frage mich gelegentlich auch, wie denn z.B. Straßenbahnmotoren oder
> Bahnmotoren sind. Offen oder geschlossen. Das ist ja immer auf gut 50
> Jahre ausgelegt, und ein KFz-Luftfilter ist nach einem Jahr auch
> dreckig. OK, da geht aber auch ordentlich was durch.

Die saugen die Luft am Dach an ueber ein Geblaese.
Ausserdem ist fast fuer jeden Fahrmotor und den Trafo ein Luefter 
vorhanden.
Die haben schon einige kW.

von Walter R. (alte-fritz)


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Moin,

gerade im U-Bootbau hatte man sogenannte Kortdüsen verwendet, die auch 
heute noch zum Einsatz kommen.

GW

von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> PS: Versuche selbst mit ausgespülten Lagern sind fehlgeschlagen, da saß
> immer noch Dreck drin und die Lager sind später laut geworden, egal ob
> ich die in der US Wanne gewaschen habe oder nicht.

Das kann ich nur bestätigen.
Es ist aber nicht nur der Dreck, sondern es fängt sofort an mit Rost.
Da kommt es darauf an, was es für ein Gerät ist. Ein kleiner Schleifbock 
ist zwar etwas lauter geworden seit 2002, aber bei 2X im Monat Benutzung 
wird er mich sicher noch aushalten.
Das Fett verbindet sich mit dem Wasser und verliert seine 
Schmierwirkung.
Bei dem genannten Motor würde ich mit klaren Wasser durchspülen und gut 
trocknen. Bis mit dem Multimeter kein Widerstand mehr messbar ist, 
10MOhm reichen aber schon. Der Rest kommt durch die Eigenerwärmung.
Das kritische sind die Lager. Oder probieren, mehr als schiefgehen kann 
es nicht.
Aktuell funktioniert mein Gartenhäcksler und Wasserpumpe wieder wie 
vorher.

von Jörg E. (jackfritt)


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Nicht zu heiss trocknen. Fette und Öle werden dadurch flüssiger.
Schau dir den Temperaturbereich im Betrieb aus dem Datenblatt an
Und trockene ihn mit dieser maximaltemp. Oder niedriger wenn du mehr 
zeit
Hast. Eine woche würde ich sicherheitshalber einplanen.
 Tippfehler -> nich meine, sind vom iphone ;)

von Jürgen B. (hicom)


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wir haben früher bei solchen Fällen die Wicklungen in Reihe geschaltet 
und an eine kleine einstellbare Gleichspannung gelegt.
Dann etwa den Nennstrom fließen lassen. So wurde die Wicklung schön 
gleichmässig warm und nach ca. einem Tag war wieder alles trocken.

Gruß
Jürgen

von Michael_ (Gast)


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Jörg Esser schrieb:
> Nicht zu heiss trocknen. Fette und Öle werden dadurch flüssiger.

100°C kann so ein Motor schon ertragen. Die sind robust.

von oszi40 (Gast)


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Wilhelm
> Ich frage mich gelegentlich auch, wie denn z.B. Straßenbahnmotoren oder
> Bahnmotoren sind. Offen oder geschlossen. Das ist ja immer auf gut 50
> Jahre ausgelegt, und ein KFz-Luftfilter ist nach einem Jahr auch
> dreckig. OK, da geht aber auch ordentlich was durch.

Straßenbahn hat große Filtermatten, die regelmäßig und vorsichtig (Staub 
ohne Ende) gewechselt werden müssen.

>Fall von einem Bad in (Motor-)Öl? Oder
Öl wird hinterher wie ein Staubmagnet wirken und evtl. verharzen!!!

von Patrick W. (paddy)


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Wir hatten in nem Sägewerk, da ging es mitunter sehr robust zu, schon 
einige versaute Motoren wieder flott bekommen.
Die Opfer waren meist wegen einem defekten Wellendichtring vollgelaufen 
mit Getriebeöl. Um diese wieder in Gang zu bringen wurden sie zerlegt 
und gereinigt. Der Rotor in der Werkstatt mit Bremsenreiniger oder so 
und den Stator mit einem beheizten Hochdruckreiniger beherzt sauber 
gemacht. Dann für ne Woche im Heizraum bei gefühlten 50 bis 60 °C 
trocknen lassen.
Anschließend wieder zusammenbauen mit frischen Wellendichtringen und 
neuen Lagern. Danach liefen die wie ne eins.
Also die Standard ASM können schon einiges ab. ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Öl und WD40 sind meines Erachtens blöde Ideen. Wie schon gesagt 
verharzen die, und ausserdem sind beides Öle auf Mineralölbasis, die 
evt. Kunststoffteile oder die Lackierung der Wicklung angreifen.

Das die Lager auch bei sauberem Wasser leiden hätte ich jetzt nicht 
gedacht, aber da ich noch keinen abgesoffenen Motor hatte werden die 
anderen Poster wohl recht haben.

von Michael_ (Gast)


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Versuch macht kluch!
Wenn es offene Lager sind, wo man die Kugeln sehen kann, wird es nicht 
lange gehen. Bei geschützten kannst du Glück haben.
Aber ein Ausfall kündigt sich langsam an. Da kann man dann immer noch 
wechseln.
Es soll ja auch noch alte Drehstrommotoren mit Gleitlagern geben. Da ist 
es kein Problem.

von holm (Gast)


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WD40 verharzt?

Eher ist es wohl verflogen.

Du kannst doch tun und lassen was Du willst Udo, nur hattest Du hier 
gefragt was Andere darüber denken und ich schrieb Dir was erfolgreich 
war. Ich hatte auch Motoren die final verendet waren, aber erfolglose 
Wiederbelebungsverscuhe hatten Dich wohl nicht interessiert?

Gruß,

Holm

von Udo S. (urschmitt)


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holm schrieb:
> nur hattest Du hier
> gefragt was Andere darüber denken und ich schrieb Dir was erfolgreich
> war. Ich hatte auch Motoren die final verendet waren, aber erfolglose
> Wiederbelebungsverscuhe hatten Dich wohl nicht interessiert?

Komm mal wieder runter, ich habe nur versucht weiterzudenken, Lack und 
Mineralöle sind oft eine sehr ungesunde Mischung!
Verwechselst du mich mit dem TO? Ich habe nicht gefragt sondern versucht 
hilfreiche Hinweise zu geben.

WD40 verdunstet garantiert nicht rückstandsfrei.

von Michael_ (Gast)


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Viel bleibt aber nicht übrig.
Korrosionsschutz macht es bestimmt nicht. Ich hab es jetzt benutzt, wo 
meine Kellerwerkstatt abgesoffen ist. Meine Feilenkiste, Blechscheren 
usw. waren betroffen. Da war schon gelber Rost. Ich hab da mit WD40 
draufgehalten, schlimmer kann es ja nicht werden. Aber nach 2 Tagen 
waren viele Stellen, als hätte man nichts gemacht. Der Rost kam wieder 
durch. Da half nur abreiben mit Nähmaschinenöl.

von Holm T. (Gast)


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Das Zeug ist weder zur Konservierung noch zur Schmierung geeignet.
Der Effekt ist ähnlich Petroleum, es schmiert vorübergehend, 
verflüchtigt sich aber dann, aber es kriecht und verdrängt Wasser.

Ich werde das Zeug mal auf eine Glasplatte sprühen und nachsehen was 
übrig bleibt.

Nochwas: ich bin gar nicht oben.

Gruß,

Holm

von Ich (Gast)


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Nachtrag:
Ich habe den Motor wie empfohlen mit Leitungswasser ausgespült, in der 
Sonne trocknen lassen, mit Zeitung ausgestopft, alle Wicklungen in Reihe 
an das Labornetzteil (30V, 3A) angeschlossen, an der Luft noch einige 
Tage trocknen lassen und schließlich wieder zusammengebaut: Er läuft. 
Danke für alle Tipps!

von Holm T. (Gast)


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Ich drücke Dir mal die Daumen das das auch so bleibt und nicht 
Restfeuchtigkeit irgendwo in der Wicklung Dir das Ding doch noch zur Sau 
macht..

Gruß,

Holm

von Peter R. (pnu)


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Glückwunsch zur erfolgreichen Rettung. Wenn man  überlegt, welchem Staub 
und Dreck ein Motor im Laufe seines Lebens ausgesetzt ist, würde ich mir 
übrigens um diese ein paar Wochen dauernde Schlammepisode keine Sorgen 
machen.

Übrigens, die Erfolgsmeldung ist das richtige Danke für Alle, die sich 
hier Mühe gegeben haben.

Da brauchts keine Unke wie gerade über diesem Beitrag.

von Michael_ (Gast)


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Und was machen die Lager?
Kannst du die Bauart beschreiben?
Bei mir haben nur die Kugellager überlebt, welche Plastabdeckung hatten.

von Hubert M. (hm-electric)


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Ich hatte mal in einem Kellerraum, der durch Regenwasser geflutet wurde, 
einige Hand geführte Maschinen. (Kreissäge, Bohrmaschine, Oberfräse 
usw.) Durch Zeitmangel wegen Wasser Beseitigung, hab ich die aus dem 
Wasser nur nach oben ins Trockene gestellt. Paar Tage später geöffnet, 
das Wasser soweit wie möglich raus geholt und trockenen lassen. Alle 
Maschinen, auch die mit elektronischer Drehzahlregelungen, 
funktionierten hinterher wieder einwandfrei...

von Marcus (Gast)


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Hallo,
ich bin recht neu hier und habe ein ähnliches Problem welches im letzten 
Jahr schon mal behandelt wurde.
Wir haben eine Regenwasserpumpe im Haus verbaut, welche durch Unwetter 
vor 6 Wochen komplett abgesoffen waren. Der FI hat ausgelöst. Lt. 
Elektrotechniker hat die Pumpe keinen elektrischen Schaden. Sie lief 
nach einer Trocknungsphase von ca. 3 Wochen auch wieder tadellos. Nach 
längerem Nichtgebrauch flog immer wieder der FI raus. Also hab ich die 
Pumpe wieder ausgebaut und noch mal zum trocknen in einen beheizten Raum 
gestellt. Mit dem Ergebnis, dass die Welle fest wird, was zur Folge hat, 
dass der FI aufgrund des hohen Anlaufwiderstandes rausfliegt.
Heute hab ich die Pumpe zerlegt und auf dem Anker und auch in dem 
Ankergehäuse ist auf die Länge gesehen, die hälfte ca. mit einer 
Rost-ähnlichen Masse behaftet, was ein anlaufen des Motors 
verhindert(Entschuldigung wenn ich nicht die richtigen Fachbegriffe 
benutze, bin kein Elektriker).
Nun meine Fragen:
- kann ich diese Rückstände an beiden Bauteilen mit einem ganz feinen 
(600er) Schleifpapier abschleifen oder nehme ich da lieber 
Bremsenreiniger oder ähnliches?
- kann ich die beiden Bauteile in irgendeiner Weise einölen/einfetten, 
ohne das die Funktion leidet, aber der Ansatz von Rost oder ähnlichem 
verhindert/hinausgezögert wird?

Bitte um Rückantworten.
Danke
Marcus

von ich (Gast)


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Marcus schrieb:
> - kann ich diese Rückstände an beiden Bauteilen mit einem ganz feinen
> (600er) Schleifpapier abschleifen oder nehme ich da lieber
> Bremsenreiniger oder ähnliches?

JA wenn es nur das Eisenpaket ist. Nicht an den Kupferdrähten schleifen!


> - kann ich die beiden Bauteile in irgendeiner Weise einölen/einfetten,
> ohne das die Funktion leidet, aber der Ansatz von Rost oder ähnlichem
> verhindert/hinausgezögert wird?

ja, aber sehr sparsam, nur ein Hauch

von Peter R. (pnu)


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Marcus schrieb:
> Nach
> längerem Nichtgebrauch flog immer wieder der FI raus.

Da sollte man sich die Dichtungen der Pumpe genauer ansehen. Vor Allem 
die Dichtung an der Einführung des Netzkabels und des 
Schwimmerschalterkabels.

von Helmut L. (helmi1)


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Marcus schrieb:
> Mit dem Ergebnis, dass die Welle fest wird, was zur Folge hat,
> dass der FI aufgrund des hohen Anlaufwiderstandes rausfliegt.

Dadurch fliegt der nie raus selbst wenn das Teil an zu gluehen anfaengt.
Du hast nach wie vor einen Gehaueseschluss an den Motor. Zur deiner 
Sicherheit waere es angebracht die Pumpe komplett zu entsorgen. Auch 
wenn der Fi nach einer Trocknung nicht direkt wieder rausfliegt ist doch 
da was im unklaren. Die wirst du nie wieder so dicht kriegen wie im 
Werk.

von Michael_ (Gast)


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Ist es der FI oder der Motorschutzschalter?
Wenn du von schweren Lauf redest, wird es wohl der Motorschutzschalter 
sein.
Auf alle Fälle mußt du da die Lager wechseln.
Da es bei mir Dreckbrühe war, hab ich sie mit sauberen Wasser gespült, 
schlimmer kann es ja nicht werden.
Den Rost habe ich mit einem Lappen und WD40 abgerubbelt.
Dann schön warm halten, bis du einen Widerstand gegen unendlich hast.

von Andi_73 (Gast)


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Um das Wasser zu verdrängen kann man Rivolta SLX 500 nehmen.
Das Wasser wird damit verdrängt und das Mittel verdunstet infolge.

Wenn alles verdunstet ist den Isolationswiderstand messen.
Wenn OK dann die Lager schmieren.

von Old P. (Gast)


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Hallo,
ich habe an meinen zu restaurierenden Maschinenhalbleichen auch 
gelegentlich mit abgesoffenen Motoren zu tun.
Meine Erfahrung: Standen die länger (ein paar Wochen reichen) nass, dann 
ist die Lackisolierung der Wicklungen hin. Ist der Motor "nur mal nass 
geworden", dann wieder trocknen (aufmachen, Wärme und viel Zeit) und gut 
ist. Eventuell die Lager tauschen, obwohl die selten darunter leiden.
WD 40 hat im Motor garnichts verloren, Finger weg! Wenn da Rost ist, 
dann grob mit Lappen oder feinem Schmirgel entfernen, aber nur wo er 
stört. Danach aussaugen, niemals ausblasen! Beim Blasen katapultiert man 
die gerade gelößten Partikel schön gekonnt in die Wicklung und dort 
können sie dann ihr Zerstörungswerk verrichten (da die Wicklung 
vibriert)

Finger weg auch von irgendwelchen anderen Chemikalien, man weiß nie, was 
die mit der Lackisolierung veranstalten.

Old-Papa

von Marcus (Gast)


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Hallo,
danke für die zahl- und hilfreichen Antworten. Ich war Heute bei einem 
E-Motorenbauer, er hat auch einen Kurzschluß der Wicklung gemessen, 
wahrscheinlich durch die Feuchtigkeit bedingt. Er empfahl mir das wir es 
mit trocknen und dann messen versuchen, evtl. könnten wir noch die Lager 
tauschen und den Stator fein schleifen. Viel Hoffnung machte er mir 
nicht. Schauen wir mal, kommende Woche weiß ich da sicher mehr zu 
berichten.

Gruß
Marcus

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Old Papa schrieb:
> WD 40 hat im Motor garnichts verloren, Finger weg!

Warum? (Frage ist ernst gemeint, ich bin auch einer von denen die WD40 
auf alles sprüht was nicht gerade nach Gemüse aus dem garten aussieht)

von dolf (Gast)


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Marcus schrieb:
> danke für die zahl- und hilfreichen Antworten. Ich war Heute bei einem
> E-Motorenbauer, er hat auch einen Kurzschluß der Wicklung gemessen

ja und dan lass den doch neu wickeln und gut isses.

von Bernhard S. (dl9rdw)


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Hallo Markus,

Wir hatten auch so ein paar Dinger nach einem Hochwasserschaden. War 
allerdings klares Grundwasser.
Dauerte ca. 4 Monate bei Raumtemperatur, dann war der ISO-Test wieder in 
Ordnung. Wir konnten den Stator allerdings abbauen. Der Rotor blieb an 
der Welle. Ging um Ständerpumpen.

Geht vermutlich mit Trocknen im Backofen etwas schneller, aber in der 
Regel bekommt man die Dinger wieder zum Laufen.

Aber wie schon erwähnt. Kein Multimeter sondern ISO-Messgerät mit mind. 
500V Prüfspannung.

MfG

Bernhard

von Old P. (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Old Papa schrieb:
>> WD 40 hat im Motor garnichts verloren, Finger weg!
>
> Warum? (Frage ist ernst gemeint, ich bin auch einer von denen die WD40
> auf alles sprüht was nicht gerade nach Gemüse aus dem garten aussieht)

Nun, niemand kann wirklich sagen, was da außer Diesel noch drin ist und 
wie das auf den Kupferlackdraht wirkt. Wenn das Zeugs erstmal in der 
Wicklung ist, dauert es Monate bis das verdunstet ist.

Aber ok, Du kannst ja mal als Tester herhalten.

Old-Papa

von Michael_ (Gast)


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Marcus schrieb:
> Ich war Heute bei einem
> E-Motorenbauer, er hat auch einen Kurzschluß der Wicklung gemessen,
> wahrscheinlich durch die Feuchtigkeit bedingt.

Typische Antwort eines "Fachmannes". Durch Feuchtigkeit entsteht bei so 
einen Motor kein harter Kurzschluß!

Marcus schrieb:
> Er empfahl mir das wir es
> mit trocknen und dann messen versuchen, evtl. könnten wir noch die Lager
> tauschen und den Stator fein schleifen.

Was soll man an einen Drehstrommotor "fein schleifen"?

Bernhard Schröcker schrieb:
> Dauerte ca. 4 Monate bei Raumtemperatur, dann war der ISO-Test wieder in
> Ordnung.

Bei mir hat es 1 Tag in der Sommersonne gedauert. Zur Sicherheit ein 
weiterer Tag. Da sind keine C-MOS IC drin!
Solche Motoren sind nicht so empfindlich, das man einen Isotest braucht.
Überleg mal, ein Lüfter an einer landwirschaftlichen Lagerhalle.
Frost, Nebel, Regenwetter, Kondenswasser und dann läuft er mal und dann 
wieder nicht. Das muß so ein Motor abkönnen.

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