Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie lange hält ein Hochvolt- Mixed-Signal-ASIC von digitalSTROM?


von Gerry (Gast)


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Hallo zusammen,

bin Elektriker und interessiere mich für das Gebäudebussystem 
digitalSTROM. Der Hersteller Aizo gibt an, dass in seinen Modulen 
Hochvolt-Mixed-Signal-ASICs eingebaut sind. In den Schulungsunterlagen 
ist sogar von einem 230VAC-Chip die Rede.

Mir war bisher nicht bekannt, dass es Chips gibt, die mit 230V 
funktionieren. Bisher hätte ich gedacht dass sowas doch durchbrennt bei 
den geringen Abständen von den Leitern im Chip.

Was ist von der Technologie zu halten?
Wie lange kann ein 230V-Chip halten?


Hier ein paar links zum Thema:
http://www.aizo.com/de/
http://www.digitalstrom.com/
https://elektrikertipps.wordpress.com/2013/05/04/digitalstrom-eine-neues-bussystem-fur-den-privaten-bereich/
www.mikrocontroller.net/topic/73571

von MiWi (Gast)


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Gerry schrieb:
>
> Was ist von der Technologie zu halten?
> Wie lange kann ein 230V-Chip halten?
>

och, sowas gibt es schon sehr lange, auch mit max. 600V, schau dir die 
FET-Treiber von IRF an.

iaW: wenn die Reserven groß genug sind kann so ein Chip lange halten. 
Mein IRF2110 hält schon ~22 Jahre (3 Std am Tag eingeschalten)

www.irf.com/product-info/datasheets/data/ir2110.pdf


iaw: Wenn der Schaltungsentwickler keinen Mist gebaut hat und Du das 
Teil nicht versehentlich an Drehstrom ohne N anklemmst kann das schon 
einige Zeit halten.


Grüße

MiWi

von Jim M. (turboj)


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Gerry schrieb:
> Wie lange kann ein 230V-Chip halten?

Lange. Man bedenke, das ein Solid-State-Relais (SSR) auch nur ein 
Silizum Chip ist.

von Gerry (Gast)


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Danke MiWI für die Antwort,

aber ist auf Deinem  IRF2110 überhaupt Logik mit drauf?

So wie ich das verstehe ist der Chip von digitalstrom eher ein kleiner 
Mikrocontroller.

Grüße
Gerry

von Mac G. (macgyver0815)


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> aber ist auf Deinem  IRF2110 überhaupt Logik mit drauf?

Schau ins Datenblatt da ist ein Diagramm drin.
(Also: Ja! Aber natürlich kein Mikrocontroller.)


DS hatte zwar immer mit dem Bild hier:
http://www.archimag.de/wp-content/uploads/2010/01/digitalstrom.jpg

Werbung gemacht wo man nur 1 Chip und 2 Leistungshalbleiter sieht,
aber real siehts dann wohl eher so aus:
http://www.singer-net.net/node/333
http://www.singer-net.net/sites/default/files/image/dS_Klemme1.JPG
http://www.singer-net.net/sites/default/files/image/dS_Klemme2.JPG
http://www.singer-net.net/sites/default/files/image/dS_Klemme3.JPG


Wenn mich nicht alles täuscht, ist das da ein ATMEGA 168PA in Mitte.
Die Leistungshalbleiter sind unter den schwarzen Plastikklecksen.
--> Der Mikrocontroller ist da wohl nicht in dem ASIC integriert (was 
nicht heisst das Aizo Müll erzählt, da kann auch noch Logik drauf sein)

von physiker (Gast)


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z.B. Stichwort HV-CMOS, erster Treffer bei google:
http://www.teledynedalsa.com/semi/hv/

mit Technologiebeschreibung der fab

von Gerry (Gast)


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aizo hat mir folgendes zum Themageantwortet:

"Die Abstände der Leiterbahnen sind ja nur ein Aspekt, der Einfluss auf 
die
Spannungsfestigkeit hat. Selbstverständlich lassen sich Halbleiter auch 
für
hohe Spannungen herstellen. Weiterhin ist der Chip durch zusätzliche
schaltungstechnische Maßnahmen geschützt.

Die Garantie beträgt 2 Jahre (siehe Montageanleitungen unter
http://www.aizo.com/de/support/Technische_Dokumentation_D.php).

Alle Geräte sind auf eine statistische Lebensdauer von deutlich über 10
Jahren ausgelegt und dies durch umfangreiche Lebensdauertests 
nachgewiesen,
wobei wir hier keine genauen Zahlen zur Auslegung oder Details zu 
unseren
Testmethoden nennen möchten. Diese entsprechen den üblichen Standards in 
der
Industrie."

So ganz glücklich bin ich mit der Antwort nicht.

Wer garantiert mir, dass nicht alles nach den 2 Jahren Garantie 
abraucht?

von MiWi (Gast)


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Gerry schrieb:

>
> Wer garantiert mir, dass nicht alles nach den 2 Jahren Garantie
> abraucht?

Niemand. Aber Du brauchst deren Produkt auch nicht kaufen.

Abgesehen davon halte ich diese umsichgreifende Elektronikseuche in ganz 
normalen Lichtschaltern usw usf eh für ein eher künstliches Problem.

Was bitte ist daran so schwer einen Lichtschalter zu betätigen, der 
nicht erst irgendeine mordkomplizierte Soft- und Hardware aktiviert, die 
in 10 Jahren mangls Doku eh nicht jehr wartbar ist? Und so oft werden 
die Häuser derer, die hier im Forum sind auch nicht umgebaut als das 
sich das lohnen würde. Ich verbringe lieber gemeinsame Zeit mit meiner 
Liebsten als dämlichen Softwarefehlern hinterherzurennen. Und so groß 
kann die Energieeinsparung nicht sein als das sie sich jemals rechnen 
würde. Ein "normaler" Lichtschalter, der aus ist verbraucht keinen 
Strom. So ein digitlastromdignes... Standy im 2stelligen W-Bereich wenn 
ein ganzes Haus versorgt werden muß.



Grüße

MiWi

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