Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zu Entwicklungsboard?


von Christian N. (mugen2013)


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Hallo an alle,

Kurz zu meiner Person: Ich bin Informatik Student an einer Hochschule 
und habe mir vorgenommen in die

Mikrocontroller-Programmierung einzusteigen.

Meine Vorkenntnisse in dem Bereich sind relativ mau. Aber ich bin dabei, 
es zu ändern. Nötige Equipment fehlt mir leider auch noch.


Ich habe nur einen Lötkolben, der für solcher Zweck eher ungeeignet 
wäre. d.h. so ein Billigteil, das nur für grober Einsatz bestimmt ist 
und einige Bauteil, die ich von verschieden Platinen abmontiert habe. 
Deswegen suche ich für den Anfang eher schon was "Fertigmontiertes". 
*Bevor ich nötige klein Geld für eine vernünftige Lötstation zusammen 
habe, um eigene Schaltungen zu bauen. Oder haben sie vielleicht 
eventuell sogar jetzt irgendwelche kostengünstige Alternativen?

*Nur so am Rande: Mein Mainboard besitzt RS232 Header. Deswegen wäre 
Programmer mit der Serielle

Schnittstelle überhaupt kein Problem. OS ist aktuell Win8 Pro x64. Da 
mein Board schon über UEFI verfügt,

wäre es von Vorteil, wenn die Entwicklungsumgebung unter Win8 x64 laufen 
würde. Zum Not kann ich auch

parallel zu Win8 noch Win7 x64 installieren. Wenn es möglich wäre, würde 
ich Win XP vermeiden, weil die

Installation dabei ziemlich stressig (in der Verbindung mit UEFI + x64 
OS + x86 OS) sein kann.

Was ich vorhabe:
-als erstes LED spielen lassen, später LED 3D Cube aufbauen
-Lüftersteuerung und zwar so etwas "Kurvenmäßiges" wie bei einer 
Grafikkarte d.h. in die Abhängigkeit von

der Temperatur. (Aber nicht zu verwechseln mit CPU Regelung, wo es nur 
ab einer bestimmten Temperatur

der Lüfter auf Maximum geht).
-danach je nach den Möglichkeiten dieses Ding mit der Steuerung weiter 
ausbauen. d.h. theoretisch habe ich schon so ein Bild im Kopf, was ich 
am Ende erreichen will.
-usw.

Jetzt zu eigentlicher Frage: Weches Entwicklungsboard soll ich mir 
kaufen? Wenn es irgendwie möglichst unter 100€.

PS: Und ja ich habe schon WIKI angeschaut. Da steht, dass STK 500 als 
gute Investition wäre.
-Ist es immer noch aktuell?
-Vor allem habe ich gelesen, dass es angeblich Probleme in der 
Verbindung mit Studio 5 gab.
-Ist es bei Studio 6.1 auch der Fall?
-Läuft überhaupt STK500 mit Studion 6.
-Unter anderem gab es anscheinend  Probleme bei FW Update.

*Auf der Seite kriege ich sogar 50% Rabatt: 
http://student.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=373

-Kann STK 500 auch alle Sachen wie Atmel AVRISP mkII?
-AVR Dragon hat auch gute Bewertungen auf verschiedenen Foren. Ist das 
Board besser als STK500?

Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe.

von Eumel (Gast)


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Ein MSP430 Launchpad.
Und lass deine enter Taste reparieren.

von Tap (Gast)


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Entscheiden solltest du dich, ob du bei 8-, 16-, oder 32-bit anfangen 
möchtest. 16-bit mach meiner Meinung nach keinen Sinn, daher 8- oder 32.

Meinungen, man sollte unten anfangen halte ich auch nicht für sinnvoll, 
denn dann wäre man ganz schnell in der Grundlagenphysik. Bei 32 bit kann 
man auch bei der Architektur anfangen, dann Programmierung, I/O, 
Timer...

So, meine Empfehlung: STM32 Discovery. Ein vollwertiges Evaluation Board 
in vielen verschiedenen Ausführungen und kostet zwischen 9 und 15 EUR. 
Die größte Version kommt glaube ich sogar mit DAC und Audioteil. 
Alternativ auch ein Eval Board von Infineon, kostet 30EUR, hat aber 
dafür Ethernet und SD-Karte.

von meckerziege (Gast)


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Den Dragon darfst du nicht mit dem STK 500 verwechseln und auch nicht 
mit AVR mkII

Dragon: Programmer, welcher JTAG, Debugwire, ISP und HV kann (und noch 
ein paar Sachen hat). Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis!
mkII: Auch ein Programmer, aber etwas teurer
STK 500: Da ist eher so ein Evaluationboard, damit kann man afaik auch 
programmieren und den Controller gleich darauf laufen lassen. Bei den 
OBEREN zwei Geräten brauchst du nochmal ein extra Board.

Ich hab so angefangen: Einfacher Programmer und ein Steckbrett.
Heutzutage würde ich empfehlen: AVR Dragon (billig + gut, sowohl als 
Anfänger als auch Professionell zu gebrauchen). Und dann ein Steckbrett 
dazu. Als Controller nimmst du nen Atmega8 oder Atmega32 in DIP, damit 
er draufpasst. Bei dieser Bestellung gleich noch Spannungsregler, Quarz, 
Buchse für den Programmer und Kondensatoren (18pF und 100nF) mitkaufen. 
Ansonsten noch ein paar LEDs + Widerstände und ggf. noch weiteres Zeugs.

von Christian N. (mugen2013)


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@ Eumel
Es liegt nicht an die Enter-Taste, sondern ich habe den Text zuerst im 
Editor geschrieben und dann eingefügt. Deswegen kam es wahrscheinlich 
zur solchen Trennung. oder meinst du was anderes?

@Tap
Genau da ist das Problem, dass ich nicht weiß, ob ich am besten mit 8 
bit oder mit 16 bzw. 32 bit anfangen sollte. Aber soweit ich weiß, kann 
man bei 32 bit den Code kompakter halten und einige Vorgänge in einem 
Befehl packen. Zwischen 8 und 16bit ist das Vorteile eher klein. Bei 32 
bit kann es schon lohnen. Aber das Teil kann "nur" Simulieren. d.h. man 
kann beim Bedarf den Chip nicht einfach so in eine eigene Schaltung 
integrieren bzw. es ist schwer umsetzbar. Oder eher ich mich da?

@meckerziege
Bezüglich Steckboard: Daran habe ich auch mal gedacht. Einfach so einen 
Programmer zu nehmen und das Ganze auf so einem Breadboard aufzubauen. 
Aber dann bin ich zum Schluss gekommen, dass es ziemlich aufwendig ist 
und vor allem weiß ich nicht genau, welche Teile ich mir nehmen sollte, 
um überhaupt so einem Controller in Betrieb zu nehmen und die 
Fehlerquote wäre dabei wahrscheinlich auch sehr hoch.

Beide Teile(MSP430 Launchpad & STM32 Discovery) sind relativ günstig. 
Aber da kommt noch weitere Frage: Wie sieht es mit der 
Entwicklungsumgebung aus? Wäre man bei größeren Hersteller wie Atmel 
nicht besser bedient?

PS: Kann jemand von euch eventuell noch so eine Lötstation für den 
schmalen Budget empfehlen?

von Eumel (Gast)


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Christian xxxxx schrieb:
> Beide Teile(MSP430 Launchpad & STM32 Discovery) sind relativ günstig.
> Aber da kommt noch weitere Frage: Wie sieht es mit der
> Entwicklungsumgebung aus? Wäre man bei größeren Hersteller wie Atmel
> nicht besser bedient?

TI und ST sind wohl um einiges größer als Atmel.
Für das Launchpad gibt es die Entwicklungsumgebung direkt von TI, 
umsonst. Mit dem STM32 Discovery kenn ich mich nicht aus aber auch hier 
wird es kostenlose Tools geben.

von Zwerg (Gast)


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>TI und ST sind wohl um einiges größer als Atmel

Nicht aus der Sicht der Arduinoboys!

von Dieter H. (dreeti)


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Ich habe mir vor ~ 3 Monaten einen Raspberry Pi mit Gertboard 
(ATMega328) gekauft. Ueber WiringPi 
(https://projects.drogon.net/raspberry-pi/gertboard/) bin ich dann bei 
Arduino und Microcontrollern gelandet.
Programmieren funktioniert perfekt mit dem Pi. Pi + Gertboard + 
breadboard war ca. 100.- Euro. Damit hatte ich alles was ich wollte. Als 
letztes hab ich dann noch eine Loetstation gekauft. Meine Kolegen haben 
mit empfohlen die billigste , regelbare Loetstation zukaufen. Hab ich 
gemacht allerdings erst vor einer Woche, also noch keine Erfahrung 
damit.

von Figlux E. (Firma: figlux electronix) (fuxl)


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für stm32f4 gibt es coocox ide die ist gratis und easy zu bedienen. 
wobei wenn du schon erfahrung mit programmieren und frameworks und c 
hast wird dir wahrscheinlich 32bit mit der stm32 basisbibliothek nicht 
so schwer fallen als wenn du bei einem 8bit die register selbst setzen 
musst. einlesen musst du dich so oder so ...

aber das stm32f4 mit expansion board 
http://at.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4dis-bb/erweiter-stm32f4-cortex-m4-discov/dp/2250205?in_merch=true&MER=i-9b10-00001460 
kommst du schon mal sehr gut voran!

allerdings für eine Lüftersteuerung einen 32bit prozessor zu nehmen tut 
weh :D

ich bin auch zurzeit dabei eine Lüftersteuerung/regelung zu bauen 
inklusive display ausgabe drehzahlmessung rgb led steuerung pc 
kommunikation und mache das alles mit einem atmega1284p der sich aber 
dennoch langweilt ^^

es kommt finde ich viel mehr darauf an aus welcher seite du mehr 
erfahrung mitbringst das du anfängst .. wenn du meinst du bist 
informatiker dann wird dir eventuell die einarbeitung in die frameworks 
von st leichter fallen..

aber für eine Lüftersteuerung reicht ein 8bit mikrocontroller.

von Hans (Gast)


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Würde dir auch zu so einem board raten.

auf den boards sind überall usb-jtag-debugger dabei. damit wirds 
debuggen nicht wesentlich anders wie du es gewohnt bist von der pc 
programmierung...

stm32f0 oder stm8 discovery-boards sind zum einstieg nicht schlecht, da 
die verbauten cpus vergleichsweise überschaubar sind... die f1,f3,f4 
boards sind eben mit größeren cpus ausgestattet.

die launchpads waren zwischenzeitlich ziemlich gehyped... hab ich noch 
nicht ausprobiert...

nxp hätte kleine boards die ein adruino pinout hätten.. dummerweise 
lassen die sich nicht so verwenden wie arm das gerne hätte... => finger 
weg... nur frust am anfang...

imho würde ich von 8-bittern heute tunlichst die finger lassen...

73

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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meckerziege schrieb:
> Ich hab so angefangen: Einfacher Programmer und ein Steckbrett.

Würde ich genauso machen. Ein popeliger Mikrocontroller für unter einen 
Euro, z.B. ATtiny13A (reicht später auch für eine Lüftersteuerung dick), 
und ein einfacher Programmer (4-10 Euro).

Wenn du wirklich ein fertiges Board haben willst, das hier ist 
geschickt, weil es mehrere unterschiedliche AVR unterstützt und der 
Programmer gleich drauf ist.
http://www.ehajo.de/Bausaetze/aTeVaL?source=2&refertype=1&referid=5

Natürlich beinhalten beide Wege keine echte professionelle Ausrüstung, 
aber sie sind billig und passen locker in dein Budget.

von Christian N. (mugen2013)


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@julius maximus
Ok. Sagen wir mal so. Ich kenne in gewisser Weise Assembler 
Programmierung. Natürlich nur oberflächlich aus den Rechnerarchitektur 
Vorlesungen. Aber ich würde es mir echt ungerne an tun. Lieber C. Ich 
weiß, dass Assembler dabei vom Vorteil wäre. Aber sogar Professoren 
sagen bei uns, dass es ab einem gewissen Grad kein Mensch solche Code 
verstehen kann.

@Topic
OK. Dann sind einige die Meinung, dass man mit einem Board, das mit 32 
bit Mikroprozessor ausgestattet ist, besser bedient ist als z.ß. mit so 
einem "alten" bzw. simplen 8 bit Mikrocontroller?
Dann habe ich noch eine weitere Frage an die Leute, die schon solche 
Schaltungen gebaut hatte. Ist es schwierig eine Schaltung mit einem 32 
bit Mikroprozessor aufzubauen? Oder kann man so einen Mikroprozessor als 
quasi erweiteter Mikrocontroller, der etwas mehr kann, betrachten?

von al3ko (Gast)


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Christian xxxxx schrieb:
> @meckerziege
> Bezüglich Steckboard: Daran habe ich auch mal gedacht. Einfach so einen
> Programmer zu nehmen und das Ganze auf so einem Breadboard aufzubauen.
> Aber dann bin ich zum Schluss gekommen, dass es ziemlich aufwendig ist
> und vor allem weiß ich nicht genau, welche Teile ich mir nehmen sollte,
> um überhaupt so einem Controller in Betrieb zu nehmen und die
> Fehlerquote wäre dabei wahrscheinlich auch sehr hoch.

Ich empfehle auch ein Steckbrett. Aufwendig ist es nicht, weil das 
How-to bereits in dem Tutorial auf dieser Seite beschrieben ist.

Hier die Minimalbeschaltung, die bei mir mit allem drum und dran 4 
Stunden Arbeit in Anspruch genommen hat:
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_Equipment#Selbstbau

Der Vorteil:
Bei der Minimalbeschaltung beschränkst du dich auf das Wesentliche und 
kannst diese dann Stück für Stück weiter ausbauen. Wenn du irgendwas 
Fertiges vor dir liegen hast und es dann nicht funktioniert, musst du 
dich nachträglich durch die Hardware wühlen und hast dann allerdings ein 
relativ komplexes System vor dir, bei dem du vielleicht schnell den 
Überblick verlierst.

von Christian N. (mugen2013)


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@al3ko
Das Problem ist, dass ich relativ ungutes Gefühl bei der Sachen habe 
bzw. den Angst, dass wegen meinem Fehler mir mein Board (inkl. weitere 
Hardware) abraucht. Solche Fertigsätze haben meist Sicherungen bzw. es 
wird im schlimmsten Fall nur das Entwicklungsboard gegrillt.

Der Steckboard wird sowieso gekauft und auch weitere Bauelemente, weil 
wie ich schon oben geschrieben habe, will ich eine Lüftersteuerung 
(zuerst simple und danach weiter erweitern) aufbauen.

von al3ko (Gast)


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Christian xxxxx schrieb:
> @al3ko
> Das Problem ist, dass ich relativ ungutes Gefühl bei der Sachen habe
> bzw. den Angst, dass wegen meinem Fehler mir mein Board (inkl. weitere
> Hardware) abraucht.
:D

Okay

von Christian N. (mugen2013)


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Ok. Ich habe mich für den STM32F4 Discovery entschieden und werde es mir 
im nächsten Tagen bestellen.

Fragen zu Lötstation:
Was sagt ihr zu dieser Löstation (McVoice "MLS-58")?
http://www.ebay.de/itm/Lotkolben-Lotstation-58-Watt-150-C-450-C-Entlotpumpe-dritte-Hand-Spitzen-Zinn-/111104854381?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Elektrowerkzeuge&hash=item19de5d896d

Ja ich weiß, dass es hier eher in der Richtung Ersa bzw. Weller 
empfohlen wird. Aber die sind etwas zu teuer für mich. Deswegen würde 
ich gerne wissen, ob man mit dem Teil, das ich oben verlinkt habe, auch 
SMD Bausteine löten könnte. Es sollte eigentlich eher für die 
gelegentliche Lötarbeit dienen.

Fragen zu Steckboard & Sonstiges:
Ist dieses Board zu groß? oder optimal?
Labor-Steckboard 240x250 mm
http://www.pollin.de/shop/dt/MTI4OTg0OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Labor_Steckboard.html

Steckbrücken-Sortiment
http://www.pollin.de/shop/dt/Mjk5ODg0OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Steckbruecken_Sortiment.html

Welche Sachen sollte ich mir nocht für die Anfangszeit schaffen? (Leds, 
Kondensatoren, Widerstände, Taster, Litzen usw) Am besten genaue Werte.

Danke

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