Hallo Leute, es gibt natürlich unzählige Beiträge zum Thema Drosseln und Spulen. Jede Bauform hat bestimmte Vorzüge für die eine Anwendung und Nachteile bei anderen Anwendung. Was mich dabei ein wenig wundert: Ich habe beim Abwracken von PC-Schaltnetzeilen in vielen, wenn auch nicht allen Geräten in der Ausgangsstufe zusätzlich zur obligatorischen Ringkerndrossel auch noch Stabkerndrosseln meist mit wenigen Windungen in der Größenordnung von ca. 10 - 20 Windungen gefunden. Bisher war ich da auf dem Stand, daß Stabkerndrosseln durch den langen Luftweg der Magnetfeldlinien eher eine Antennenwirkung haben und Elektromagnetische-Störungen besser senden und empfangen. Folglich scheinen Ringkerne dort sinnvoller. Daher wundere ich mich über den Zweck. Das Einzige was mir dazu einfiele wäre, daß man damit elektrische Störungen Filtern will und die Magnetfeldstörungen in Kauf nimmt und hofft, daß diese vom Blechgehäuse ausreichend abgeschirmt werden. Liege ich mit der Vermutung richtig oder erfüllen die Stabkerndrosseln einen anderen Zweck? viele Grüße Carsten
Carsten R. schrieb: > erfüllen die Stabkerndrosseln einen ... Zweck? Stabkerndrosseln haben von allen Bauformen die kleinste parasitäre Kapazität. Dazu müssen sie natürlich einlagig gewickelt sein und am besten noch mit Abstand zwischen den Windungen. In einem LC-Filter begrenzt die parasitäre Kapazität der Drossel die Dämpfung bei hohen Frequenzen. Deswegen nimmt man da entweder gleich Stabdrosseln (UKW-Drossel) oder bauf die Filter mehrstufig mit einer Stabdrossel als letzter Stufe. Letzte Stufe deshalb, um das abgestrahlte Magnetfeld gering zu halten. XL
Carsten R. schrieb: > Bisher war ich da auf dem Stand, daß Stabkerndrosseln durch den langen > Luftweg der Magnetfeldlinien eher eine Antennenwirkung haben und > Elektromagnetische-Störungen besser senden und empfangen. Anscheinend sind die Abstrahlungen aber so gering, daß sie bei EMV-Tests auch überhaupt nicht stören. In einer früheren Firma verbauten wir solche mit Schaltreglern in einer Menge Geräte, und das ist ja auch in den Application Notes der bekannten Reglerhersteller so beschrieben. Sie sind wohl auf kleinstem Raum herstellbar. Wenn in einem EMV-Labor was auf fiel, dann war es was ganz anderes. Augenblicklich habe ich auch eine auf dem Steckbrett. Aus einem CFL-Konverter ausgelötet. Ich weiß noch nicht mal die technischen Daten. Der kleine PIC12F675 macht damit schon mal per PSM-Software 100V aus 5V, aber nur, weil ich gerade keinen Transistor habe, der mehr als 100V verträgt. Eigentlich wollte ich erst nur eine Programmierspannung 25V für alte µC mit eingebautem EPROM. Dafür reicht es auf jeden Fall. Gestern las ich mir bei einem Kaffee den Artikel zu Spulen aus der Artikelsammlung an. Wenn ich mich nicht täusche, dann hat Falk Brunner den erstellt, und er ist sehr verständlich und für mich hilfreich.
Sorry daß ich mich erst jetzt wieder melde. Ich war in den letzten Tagen bei der Arbeit ziemlich eingespannt. Vielen Dank für die Beiträge. Sie liefern mir neue Betrachtungsweisen und Ideen die ich nun bei der Recherche verfolgen kann. LG Carsten
Im Prinzip wird aus dem Netzteil Gleichstrom gezogen. Also baut sich um die (kapazitätsarme und damit Filterwirkung hoher Güte) Stabkerndrossel ein EMV-technisch gesehen konstantes Magnetfeld aus, was keinen stört.
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