Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik BLDC nur 0.03 Ohm?


von Juergen G. (jup)


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Ich habe einen BLDC Motor und messe bei ihm nur 0.03 Ohm zwischen den 
Spulen.
Bin mir nicht sicher ob das sein kann oder ob der Motor Schrott ist.

Meinem Messgeraet vertraue ich, die Messung ist an den Anschlussdraehten 
in Vierleitermessung erfolgt.

Motor ist so einer wie der hier:
(Sorry fuer die "Werbung" hab leider kein anderes Bild gefunden.)
http://dx.com/p/mystery-f2836-3800-3800kv-outrunner-brushless-motor-35705


An Techn. Daten konnte ich nur diese finden:

- Rotational speed: 3800 RPM/V
- Shaft diameter: 3.0mm
- Output power: 520w
- Max current: 35A
- Thust: 1100g
- Recommended R/C model weight: 600-800g

Ist das bei diesen Motoren so, oder ist der Motor Schrott?

Ju

von Stefan (Gast)


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Würde ich für normal halten. Bei 3800KV haben solche Motoren doch nicht 
viel mehr als 10 Windungen.
Sind die Phasen denn stark unterschiedlich?
Kannst du irgendwo einen Schluss zum Stator messen?
Wenn nicht ist er vermutlich in Ordnung.
Hast du ihn denn schon mal laufen lassen?

von Klaus D. (kolisson)


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wenn du kannst solltest du die Induktivität der Spulen messen.

Gruss Klaus

von Ottmar K. (wil1)


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Hallo,
Der Mystery D2836-1700kv (leichter als der F-Typ) hat einen Ri von ca. 
55mOhm.
Da mit zunehmender kv der Ri wegen der geringer werdenen Windungszahl 
und dem zunehmenden Drahtdurchmesser immer geringer wird, halte ich beim 
Mystery-F2836-3800 die 30mOhm schon für realistisch.

mfG Ottmar

von Bernd K. (bmk)


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Mal eine kurzte Verlustrechnung:

bei 35A (max) und 0,03 Ohm entsteht im Motor eine Verlustleistung
von I² x R = 36,75 Watt. Natürlich Spitze, nicht dauernd.
Aber die Heizleistung muss nun mal durch Kühlung abgeführt werden.
Wäre böse, wenn die Wicklung hochohmiger wäre.

von Björn (Gast)


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Bei 3800kV hat der ganz schnell gar keine Windung mehr! Hört doch mal 
auf mit diesem fürchterlichen Einheitensalat. Richtig wäre k_V=3800 
U/(min*V), wie der TO auch schon schrieb.

von Juergen G. (jup)


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Danke Euch allen.

>Sind die Phasen denn stark unterschiedlich?

nein, alle etwa gleich bis auf 3mOhm

>Kannst du irgendwo einen Schluss zum Stator messen?

Nein, hat er nicht.

>Wenn nicht ist er vermutlich in Ordnung.

Uff, da bin ich ja beruhigt was den Motor angeht, nur muss ich mir dann 
dolle Gedanken ueber die FET's fuer den Treiber machen.

>Hast du ihn denn schon mal laufen lassen?

Noch nicht, aber ich hab's geplant, und weil ich den Treiber bauen will 
war mir das mit dem Widerstand der Spulen etwas komisch.


Ottmar K. schrieb:
> Der Mystery D2836-1700kv (leichter als der F-Typ) hat einen Ri von ca.
> 55mOhm.
> Da mit zunehmender kv der Ri wegen der geringer werdenen Windungszahl
> und dem zunehmenden Drahtdurchmesser immer geringer wird, halte ich beim
> Mystery-F2836-3800 die 30mOhm schon für realistisch.

solche Werte hab ich im ganzen Internet gesucht, ohne Erfolg

Riesigen Dank an  Ottmar K. fuer diese Info.


Hat von Euch schon mal jemand mit den BLDC's aus CD Laufwerken Versuche 
gemacht?

Mich wuerde mal die Spannung interessieren mit denen man da operieren 
kann.

Da der Mystery Motor doch sehr anspruchsvoll zu sein scheint was den 
Strom angeht, moechte ich meine Software erst mal mit etwas testen was 
weniger Rauch macht wenn ein Bug in der Software ist.

von klaus (Gast)


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Juergen G. schrieb:
> Da der Mystery Motor doch sehr anspruchsvoll zu sein scheint was den
> Strom angeht, moechte ich meine Software erst mal mit etwas testen was
> weniger Rauch macht wenn ein Bug in der Software ist.

Dann benutze ein Netzteil mit Strombegrenzung und belaste den Motor 
nicht. Keine Last -> wenig Strom.

von Floh (Gast)


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Björn schrieb:
> Richtig wäre k_V=3800
> U/(min*V), wie der TO auch schon schrieb.

Umdrehungen = Anzahl, daher die einheitenlos. Richtig wäre dann:

k_V = 3800 1/(min*V)

:-)

von Georg A. (georga)


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> Da der Mystery Motor doch sehr anspruchsvoll zu sein scheint was den
> Strom angeht, moechte ich meine Software erst mal mit etwas testen was
> weniger Rauch macht wenn ein Bug in der Software ist.

Rauch macht der Motor bei einem SW-Bug nie. Es verabschieden sich 
einfach nur die MOSFETs mit einem leisen Klick und werden zu einem 
besseren 0-Ohm-Widerstand als eine normale Drahtbrücke. Danach kommts 
drauf an, ob du ein strombegrenztes NT hast oder nicht (zB. dicke 
Akkus). Bei "oder nicht" schmort dann die Platine weiter.

von Ottmar K. (wil1)


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Juergen G. schrieb:
> solche Werte hab ich im ganzen Internet gesucht, ohne Erfolg

bitte schön: Hunderte Motordaten findest Du hier 
[http://www.drivecalc.de/]
Übrigens: nmotor = (Uk -(Ri*I)) * kv, wobei kv nur eine Umformung der 
Drehmomentkonstante Nm/A ist. Meistens rechnen die Motoranbieter so:
kv = Uk/n was natürlich falsch ist, da ja auch schon im Leerlauf an Ri 
Spannung abfällt.

Der beste Wirkungsgrad des Motors dürfte bei ca. 20A zu finden sein. 520 
W Aufnahme- oder gar Abgabeleistung ist für diesen Motor ein Witz!
Übrigens der Kurzschlussstrom (Anlaufstrom) = Uk/Ri. Was ohne PWM bei Uk 
= 10V immerhin 10V / 0,030Ohm = 303 A ergibt! (sieht zwar schlimm aus, 
wird aber je nach Akku durch dessen Innenwiderstand gemildert).

mfG Ottmar

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