Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Würde mir jemand 2 Drehteile (l=20mm, d=55mm) aus Aluminium (o.Ä.) fertigen?


von Sascha W. (arno_nyhm)


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Hallo,

da ich mitbekommen habe, dass es hier wohl einige Drehbankbesitzer gibt 
die bereit sind ein paar kleine Teile zu fertigen, möchte ich hier auch 
mal meine Anfrage platzieren:

Es geht um zwei identische Drehteile mit einer Länge von 20mm und einem 
maximalen Durchmesser von 55mm.
Das Material sollte Aluminium sein, wobei auch Kupfer oder Edelstahl in 
Frage kommen - Edelstahl wäre sogar das beste, aber würde das jemand 
freiwillig bearbeiten?!
Die genauen Abmessungen stehen noch nicht fest, die Anagaben sind als 
Maximum anzusehen - ich würde vorher natürlich eine endgültig bemaßte 
Zeichnung vorlegen.
Die 10mm lange Innenbohrung von 0.6mm ist vielleicht etwas kritisch - 
ich hoffe aber dennoch möglich?!
Die angehängte Zeichnung soll nur mal als Übersicht dienen, wenn sich 
jemand findet, der es fertigen würde, werde ich natürlich alle 
relevanten Stellen bemaßen.

Grüße
Sascha

von Thomas V. (thomas_v70)


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Hallo Sascha,

die 0,6 mm in der Mitte wirst Du nicht per Bohrung mit 10mm Tiefe 
realisiert bekommen.
Nach meiner Erfahrung klappt das nur mit einer Erodierung zuverlässig.

Lasse mich aber gerne durch das Forum eines besseren Belehren und nutze 
diese Möglichkeit in Zukunft dann gleich mit :-)

Kannst Dich aber mal bei http://www.cncecke.de/ anmelden.
Da gibt es im Forum eine eigene Rubrik für kleine Aufträge dieser Art.

von heinz (Gast)


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Zum Material
Aluminium gibts 100 Sorten AlMgSi0.5  schlecht AlMgPb gut
Edelstähle 1.4571 schlecht 1.4305 gut
Kupfer - was ich da kenne == Katastrophe

Zur Bohrung
Über 10xD wirds schlecht - überleg Dir ob Du die Bohrung stufen kannst

Ich denk mal die Linke Bohrung soll ein Zentrierabsatz sein?
Schlecht - Du kannst das Teil nicht in einer Spannung bearbeiten ->
Rundlaufprobleme durch umspannen
Machts teuerer

Und - in was für einer Ecke wohnst Du?

von Michael .. (thing)


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Man könnte eine Kupferdüse von einem Schutzgasschweißgerät in
das Drehteil einarbeiten. Da gibts nämlich schon fertig gebohrte
Teile mit 0,6mm. Der Rest sollte dann kein Problem sein.
Für nen 10er pro Teil zzgl. Materialkosten und Versand (Post)
sollte sich da sicher jemand finden lassen.

von Dieter W. (dds5)


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Michael ... schrieb:
> Für nen 10er pro Teil zzgl. Materialkosten und Versand (Post)
> sollte sich da sicher jemand finden lassen.

In Alu vielleicht aber in VA machen die achsialen scharfkantigen 
Einstiche richtig Arbeit (evtl. Übergangsradius).

Und dann kommts noch a bisserl auf die gewünschte Toleranz an...

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Hallo,

...zum Material - der Grund warum ich kein exaktes Material, 
Werkstoffnummer o.Ä., spezifiziert habe ist, weil es nicht darauf 
ankommt. Da kann der Hersteller gern auf etwas gut zu bearbeitendes 
zurückgreifen von dem er noch ein passendes Stück im Materiallager/der 
Restekiste zur Verfügung hat.

...zur Verwendung - das Drehteil hat keine tragende Funktion, es 
befestigt keine Welle oder ist selbst Bestandteil einer Welle, es 
handelt sich hierbei um eine Endkappe welche in ein Glasrohr eingeklebt 
wird (linke Seite); auf der anderen Seite wird eine Glaskapillare (12mm 
OD, 0.6mm ID) angeklebt, luftdicht. Dies jeweils an jedem Ende der 
Kapillare.
Über die Rohre wird die Kapillare evakuiert und mit Gas rückgefüllt 
(~100mbar), mittels über die beiden Metalladapter angelegter Spannung 
wird ein Plasma in der Kapillare angeregt.
Rundlaufeigenschaften und Genauigkeit auf ein paar Hundertstel spielen 
also keine Rolle! Umspannen sollte möglich sein.

...zur 0.6mm-Bohrung - Tja, das ist wohl der einzig wirkliche 
Knackpunkt. Diese Bohrung sollte schon einigermaßen zentrisch (in 
Relation zu dem sie umgebenen Ring) sein - wobei eine Abweichung von 
~0.05mm noch akzeptabel wäre.
Ich habe Bohrungen diesen Durchmessers und entsprechenden Tiefen mit 
einer Proxxon MF-70 schon erfolgreich hergestellt.
Sollte das niemand auf sich nehmen wollen sehe ich zwei Möglichkeiten:
1. Diese Bohrung einfach weglassen - ich werde sie dann selbst 
herstellen (dann bräuchte ich nur ein kleines Stück von genau dem selben 
Material, aus welchem auch die Teile hergestellt werden, extra dazu - um 
mal ein paar Probebohrungen machen zu können)
2. Tatsächlich MIG-Stromdüsen (siehe Link unten) verwenden - dafür 
bräuchten die Drehteile dann einfach eine ~4mm Bohrung an dieser Stelle 
und müssten aus einem gut lötbaren Material gefertigt werden: z.B. 
Messing.
...beides wäre mir durchaus recht.
Gute Idee übrigens, mit den MIG-Stromdüsen, Danke!

https://www.weldorado.de/?page=https%3A//www.weldorado.de/de/01_shop/02_artikelgruppe.asp%3Fkategorie%3D42

Ich komme übrigens aus Braunschweig - Niedersachsen, zwischen Hannover 
und Magdeburg.

Grüße
Sascha

P.S.: Dieter:
Jep, VA ist sicher die garstigste Möglichkeit und ich rechne nicht 
damit, dass jemand sagen wird: 'Messing geht auch? Nee - ich arbeite 
lieber mit VA!' Wie gesagt, VA wäre 'gut', einfach weil es wenig 
sputtert - da es sich aber eh um eine (kurzlebige) Testapparatur handelt 
ist das recht unwichtig.
Augenmerk bei der Materialauswahl sollte auf etwas gut zu bearbeitendem 
liegen!

Die Übergangsradien beim großen Ausstich links sind völlig unwichtig - 
können 'riesig' sein/bleiben.
Beim Ring auf der rechten Seite sollten sie zumindest innen nicht 
übermäßig groß sein - aber alles im Rahmen dessen, was sich einfach 
fertigen lässt.
Dort wird die Glaskapillare eingeklebt, diese kann ich auch entsprechend 
anfasen...

von Chris R. (emigraen)


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Hi,

ich könnte dir evtl. weiterhelfen, Material wäre AlCuMgPb.

Ich würde dann allerdings dann Variante 1 wählen und die 0,6er Bohrung 
weglassen^^

Ist der Winkel der Fase außen wichtig? Könntest du mir eine vollständig 
bemaßte Zeichnung schicken (PN), dann schau ich mir das mal an ;)

lg
Chris

von heinz (Gast)


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Das mit der MAG Düse ist doch gut, die haben ein Gewinde - also nichts 
löten

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sascha W. schrieb:
> auf der anderen Seite wird eine Glaskapillare (12mm OD, 0.6mm ID)
> angeklebt, luftdicht.

Warum nicht die Glaskapillare durch die Kappe durchführen? Die braucht 
dann nur eine 12mm-Bohrung, und die Stabilität der Klebeverbindung 
dürfte auch besser sein, als wenn die nur Stirnseite der Kapillare 
verklebt wird.

von Michael .. (thing)


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Soll das ein Gaslaser werden?

von Irgendeiner (Gast)


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Was sonst?

von emigraen (Gast)


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Wie siehts denn inzwischen aus?
Hast du noch Bedarf? Dann wäre eine bemaßte Zeichnung nützlich^^

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Ich melde mich erst jetzt wieder - hatte zwar am Montag schon die 
Besprechung mit dem technischen Glasbläser, fühlte mich die Woche über 
aber bescheiden und hatte keine wirkliche Lust weiter daran zu arbeiten.

Es schaut nun so aus: Ich hatte den Innendurchmesser der 
Entladungskapillare falsch in erinnerung - es sind 0.8mm, nicht 0.6mmm! 
Dementsprechend ist auch der Loch in der Elektrode größer - 
fertigungstechnisch macht das natürlich keinen großen Unterschied, ob 
0.6mm oder 0.8mm. Diese Bohrung ist immer noch kritisch, daher habe ich 
mich endgültig dafür entschlossen eine 'MIG-Stromdüse' (jene für 
0.6mm-Draht haben einen Innendurchmesser von 0.8mm - passen also 
perfekt) einzulöten.
Der Durchmesser des zentrischen Durchgangslochs soll nun also einfach 
3mm betragen.
Das Kupfer der Stromdüsen lässt sich auch ganz gut bearbeiten 
(jedenfalls für Kupfer) - Damit ich abgedrehte Stromdüse einfach weich 
einlöten kann, muss das Drehteil nun allerdings statt aus Auminium als 
Messing gefertigt werden.

Es soll im übrigen auch kein Laser werden...

Könnte mir dies jemand fertigen? Chris - Bei Dir melde ich mich gleich 
mal per PN!

Grüße
Sascha


P.S.: Hier ein nettes Videos bezüglich dem herstellen kleiner Bohrungen:
http://www.youtube.com/watch?v=utq4YE2Bhic
...es ist keine schwarze Magie. Wichtig ist, es wirklich ganz langsam 
angehen zu lassen, nur sehr wenig in das Material einzutauchen und dann 
den Bohrer wieder vollständig aus dem Loch zu ziehen, um Späne 
abzuführen.
Zusätzlich schmiere/kühle ich noch mit Spiritus/Ethanol - Eigent sich 
gut für Buntmetalle.

von Dieter W. (dds5)


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Fehlt im Prinzip nur noch die Höhe des Kragens mit di=12 und da=16.

Eine 0,8mm Bohrung 10 tief sollte auch direkt in Alu machbar sein, das 
setzt aber auch einen so kleinen Zentrierbohrer voraus.

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