Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundlagen ADC


von Peter Klöppel (Gast)


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Ich habe einmal ein paar grundlegende Fragen zum Verständnis eines ADCs.

Ein ADC konvertiert (wie der Name schon sagt) ein analoges Signal in ein 
digitales. D.h. ein analiges Signal (nehmen wir zum Beispiel ein 
Sinussignal) wird mit der Frequenz X abgetastet. Bei jedem abgetasteten 
Wert wird der analoge Wert (hier das Sinussignal) in einen diskreten 
Wert gewandelt. Dieser diskrete Wert wird dann je nach Auflösung in z.B. 
24-Bit binär gewandelt. D.h. jeder 24 Bit entspricht einem diskreten 
Wert des ursprünglichen analogen Signals. D.h. am Ausgang des ADCs 
müsste eigentlich ein binärer Bitstrom liegen, wo 24 Bit jeweils einem 
diskreten Wert entsprechen. Dieses kann bei Bedarf wieder DA gewandelt 
werden.

Was würde ich den jetzt für ein Signal sehen, wenn ich ein Messgerät 
(zum Beispiel ein Oszilloskop) an den Ausgang des ADCs legen würde. Nur 
ein Rechteckimpuls, der entweder high oder low ist (wobei High der 
binären 1 und Low der binären O entspricht). Wie sieht das DigitalSignal 
aus? Woher kommt die Frequent mit der der ADC abtastet? Fragen über 
Fragen.

Vielen Dank im Voraus

von Hunt W. (hunt_work_er)


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Schau dir doch mal irgendein Datenblatt eines beliebigen ADCs an. Dort 
steht alles drin was du wissen willst.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Die Frequenz, mit der ein ADC das Signal abtastet ist in der Regel 
entweder programmierbar oder durch eine externe Taktquelle vorgegeben.

Es gibt A/D Wandler mit parallelm Ausgang. Dann hätte der 24bit A/D 
Wandler 24 Ausgänge, die jeweils high oder low sein können.

Häufiger verwendet man jedoch A/D Wandler mit serieller Schnittstelle. 
Die meisten unterstützen das I²C Protokoll oder SPI, manche können auch 
beides. Also schau Dir erstmal Beschreibungen dieser beiden Protokolle 
an.

von HildeK (Gast)


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Peter Klöppel schrieb:
> Was würde ich den jetzt für ein Signal sehen, wenn ich ein Messgerät
> (zum Beispiel ein Oszilloskop) an den Ausgang des ADCs legen würde. Nur
> ein Rechteckimpuls, der entweder high oder low ist (wobei High der
> binären 1 und Low der binären O entspricht). Wie sieht das DigitalSignal
> aus?
Es ist, bei seriellem Ausgang, nicht ein Rechteckimpuls sondern viele 
aufeinanderfolgende Einsen und Nullen, die den nacheinander 
aufgenommenen Abtastwerten entsprechen. Dazu muss durch irgendeine 
Maßnahme noch definiert werden, wo so ein Wort beginnt, entweder über 
ein Protokoll oder über weitere Signale.

> Woher kommt die Frequent mit der der ADC abtastet?
Letztendlich von einem Oszillator.
Da gibt es keine pauschale Aussage, so wie es die verschiedensten 
Ausführungen von ADCs gibt. Die einen sind eigenständige Bausteine, da 
wird meist extern ein Takt angeschlossen. Oder der ADC ist in einem 
Prozessor integriert. Da der sowieso einen Takt benötigt, wird dieser 
(ev. nach Teilung) auch für den ADC verwendet.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Peter Klöppel schrieb:
> Ein ADC konvertiert (wie der Name schon sagt) ein analoges Signal in ein
> digitales.

Nein, digital sind nur null und eins. Alles andere sind Abstraktionen.

Ein A/D Wandler konvertiert die am Eingang anliegende analoge Spannung 
in einen Wert!

Dieser wird dann aus vielen Nullen und Einsen gebildet. So wie die Zahl 
12345 durch Ziffern 0-9 dargestellt wird.

Peter Klöppel schrieb:
> Was würde ich den jetzt für ein Signal sehen, wenn ich ein Messgerät
> (zum Beispiel ein Oszilloskop) an den Ausgang des ADCs legen würde.

Kommt auf das Verfahren an was der A/D Wandler nutzt. SPI,I2C, seriell 
parallel et.

Messe doch mal "Yesterday" von den Beatles mit deinem Oszi. Völlig egal 
wo in der Wiedergabekette. Es ist das gleiche, ohne Kenntnis des 
Signalinhaltes gibt es keine "vernünftige" Darstellung. Bei Musik ist es 
übrigens dein Ohr was die Signale interpretiert. Davor ist es nur eine 
folge von Einzelwerten.

Peter Klöppel schrieb:
> Woher kommt die Frequent mit der der ADC abtastet?

Von dem der Sie festlegt, was dann meist in eine für die Anwendung 
sinnvolle Frequenz mündet. Bei Musik von CD gibt es z.B. eine 44,1kHz 
Übereinkunft beim GSM Netz 8 kHz usw.

von Gregor B. (Gast)


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Ich empfehle dazu das Data Conversion Handbook von Analog Devices:

http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/39-06/data_conversion_handbook.html


und davon Kapitel 3:
http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/39-06/Chapter%203%20Data%20Converter%20Architectures%20F.pdf


Wie der Datenstrom am Ausgang des ADC aussieht, hängt aber von der 
Struktur der Steuerlogik ab, bei SPI oder I2C kommt aus dem Ausgang 
nichts heraus, wenn man den ADC nicht entsprechend anstuert.

Bei Sigma-Delta-Modulatoren kommt ein Bitstrom mit der Taktfrequenz des 
Modulators heraus.

von Fritz (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Ich empfehle dazu das Data Conversion Handbook von Analog Devices:
>
> 
http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/39-06/data_conversion_handbook.html
>
> und davon Kapitel 3:
> 
http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/39-06/Chapter%203%20Data%20Converter%20Architectures%20F.pdf

Das meinst du doch nicht im Ernst. Nach dem Einleitungspost scheint es 
mir, dass der Fragesteller noch jede Menge grundsätzliche 
Verständnisprobleme hat, dass er mit soviel Detailinformationen, wie in 
dem von dir vorgeschlagenen Kapitel 3, erschlagen wird und noch weniger 
versteht.
Diese Kapitel mag ja in diesem ausführlichen Tiefgang nur für 
Spezialisten notwendig sein.

von Peter Klöppel (Gast)


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Schon mal recht herzlichen Dank für den ganzen Input. Mir geht es viel 
mehr um das grundsätzliche Verständnis.

Was mit immer noch nicht klar ist. Wie sieht so ein digitales Signal, 
welches ich am ADC abgreife eigentlich aus? Ein Oszilloskop wird wohl 
kaum 1en und 0en anzeigen :) Ich habe es mir bis dato so vorgestellt, 
dass es ein Rechteck ähnliches Ausgangssignal anzeigen wird. also zum 
Beispiel für eine 8-Bit Auflösung ---__-_- für 11100101. Kann man ganz 
grob das Verfahren von I2C oder SPI erklären. Ich stelle mir einfach ne 
Kupferleitung am Ausgang des ADCs vor, an dem das Signal abgegriffen 
werden kann. Wie kommt da SPI ins Spiel?

von Dominic A. (neo123)


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Ja das Ausgangs Signal ist sozusagen ein Rechteck Signal.
SPI ist eine sehr einfache Schnittstele um Daten zu übertragen.
Vereinfacht gibt es da eine Datenleitung sowie auch eine Clockleitung. 
Sobald auf der Clock Leitung ein Impuls kommt weiss der Empfänger das er 
nun die Datenleitung einlesen muss. Liegen zu diesem Zeitpunkt z.B. 5V 
auf der Datenleitung wird eine 1 eingelesen. Liegen 0V auf der 
Datenleitung wird eine 0 eingelesen.
Hier ein kleines Bild um das ganze zu veranschaulichen:
http://www.goblack.de/desy/digitalt/l_theorie/theo-schnittstellen/spi/spi.gif

von Fritz (Gast)


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Ich habe das Gefühl du solltest zuerst die Grundlagen der Digitaltechnik 
begreifen, bevor du an ADC's gehst.
Z.B. http://www.elektronik-kompendium.de/sites/dig/

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