Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie FT232BL testen?


von Christian S. (chris72160)


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Hallo,

ich besitze einen Bausatz für ein elektronisches Instrument mit 
eingebautem Sequenzer. Dieser Sequenzer besteht im Kern aus einem 
Atmega162 und sollte sich per USB über einen FT232BL, an dem ein 6MHz 
Quarz hängt, ansprechen lassen. Leider bekomme ich jedoch vom FTDI, also 
dem FT232BL keine Rückmeldung, wenn ich ihn an einen Rechner anschließe.

Ich bin mittlerweile der Meinung sämtliche Zuleitungen zum FT232BL 
geprüft zu haben und weiss momentan leider echt nicht mehr weiter. 
Selbstverständlich hing das Gerät bereits auch mal mit einem anderen 
Kabel an einem anderen Rechner, usw.. :/

Wo kann ich ansetzen um den kleinen Chip sinnvoll auf Funktion prüfen zu 
können?

Für sachdienliche Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar.

Vielleicht gibt es ja einen "offiziellen Workaround" um in solche einer 
Situation weiterzukommen..?

Chris

von Dario B. (Gast)


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anderen ft232 einlöten und testen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sofern Du den FT232 nicht beim Einlöten oder durch Elektrostatik 
umgebracht hast, wird der schon funktionieren. Das Problem wird daher 
eher in Deiner Schaltung bzw. deren Aufbau liegen.

Schaltplan? Photo vom Aufbau?

von W.S. (Gast)


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Hab jetzt grad zur späten Stunde das Datenblatt nicht zur hand, aber 
m.E. hat der FT232 doch einen Ausgang, wo man normalerweise ne LED 
dranhängt, die bei funktionabler USB-Verbindung leuchten soll. Dieses 
Signal einfach benutzen und gut isses.

Ansonsten zum Testen des FTDI-Chips mal TxD und RxD miteinander 
verbinden, dann sollte das sämtliche hingesendeten Zeichen als Echo 
zurückschicken.

W.S.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Aus

> Leider bekomme ich jedoch vom FTDI, also dem FT232BL
> keine Rückmeldung, wenn ich ihn an einen Rechner anschließe.

entnehme ich, daß sich das Ding noch nicht mal als USB-Device am PC 
anmeldet.

Deswegen möchte ich ja auch sowohl den Schaltplan als auch ein Bild des 
Aufbaus sehen.

von Christian S. (chris72160)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

vielen Dank zunächst Mal für die rege Beteiligung.

Ja, der FTDI meldet sich nicht als USB-Device am Rechner an.

Anbei die gewünschten "Daten"..

Schaltplan: 
http://www.ladyada.net/media/x0xb0x/ioboard%20release%20v1_0.png

Gruß Chris

von Einhart P. (einhart)


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Ich bin nicht sicher ob der 1M Ohm Widerstand parallel zum Resonator, 
den FTDI im Datenblatt vorschlägt, notwendig ist. Warum hast du den 
weggelassen?

OK - gerade gesehen: ist anscheinend nicht notwendig - aber empfohlen.

Vielleicht könntest du 'mal das Flussmittel abwaschen und die FTDI Pins 
mit guter Lupe oder Mikroskop ganauer anschauen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Verwendung bedrahteter Widerstände in den USB-Datenleitungen halte 
ich für mutig. Und dann auch noch Kohleschichtwiderstände. Auch die 
bedrahteten Kondensatoren.
Im Layout vermisse ich eine anständige Masseführung; keine Massefläche, 
keine großzügig dimensionierten Masse-Leiterbahnen ...


Den Schaltplan solltest Du nochmal mit dem Datenblatt des FT232 
gegenlesen, darin sind Beispielbeschaltungen zu sehen.

Warum eigentlich der gnadenlos veraltete FT232BL, und nicht der viel 
einfacher zu verwendende FT232R? Der braucht beispielsweise keinen 
Resonator.

von Christian S. (chris72160)


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Einhart Pape schrieb:
> Vielleicht könntest du 'mal das Flussmittel abwaschen und die FTDI Pins
> mit guter Lupe oder Mikroskop ganauer anschauen.

Warum, wenn ich in der Lage bin von Pin zu Pin zu messen?


Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Verwendung bedrahteter Widerstände in den USB-Datenleitungen halte
> ich für mutig.

Warum?

>Und dann auch noch Kohleschichtwiderstände.

Macht "man" das nicht?

>Auch die bedrahteten Kondensatoren.

Was ist mit denen?

> Im Layout vermisse ich eine anständige Masseführung; keine Massefläche,
> keine großzügig dimensionierten Masse-Leiterbahnen ...

Da es die zweite Maschine ist die ich in dieser Art baue und die Erste 
jedoch astrein funktioniert, würde ich sagen, dass das nicht so wichtig 
sein kann.

> Den Schaltplan solltest Du nochmal mit dem Datenblatt des FT232
> gegenlesen, darin sind Beispielbeschaltungen zu sehen.

Wie meinst Du das?

> Warum eigentlich der gnadenlos veraltete FT232BL, und nicht der viel
> einfacher zu verwendende FT232R? Der braucht beispielsweise keinen
> Resonator.

Weil er Bestandteil des Bausatzes war. Könnte ich den FT232R einfach 
anstelle des FT232BLs einlöten?

Das, was W.S. (Gast) bzgl. einer LED, die man an den FTDI anschließen 
kann, empfand ich rein vom Gefühl her bisher am sinnvollsten.

Wo müsste ich diese denn anschließen?

Hab mit dem lesen von Datenblättern leider noch so meine Probleme.. 
vielleicht könnte sich ja jmd. erbarmen..?

von MarcoM (Gast)


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Christian Stielz schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Die Verwendung bedrahteter Widerstände in den USB-Datenleitungen halte
>> ich für mutig.
>
> Warum?

Weil bedrahtete Widerstände wie Spulen aufgebaut sind, das könnte sich 
negativ verhalten bei höheren Frequenzen.

von W.S. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> halte ich für mutig.

Wie schön zartfühlend du das formuliert hast.

Also:
Erstens braucht so ein USB-IC einen richtigen Quarz - und wenn es denn 
unbedingt ein Keramikdingens sein soll, dann bitte einen ausgemessenen, 
sonst stimmt das timing nicht und der Host schickt den Kandidaten binnen 
einiger Millisekunden auf's Abstellgleis. Also: Keramikbecher raus, 
Quarz rein, Oszi dranhalten, notfalls auch Frequenzzähler per 
Oszi-Tastkopf.

Zweitens haben wir es hier bei D+ und D- mit echten HF-Signalen zu tun 
und dafür sind bedrahtete Widerstände einfach zu induktiv.

Drittens ist der ältere FT232BL durchaus kein Kandidat für die Halde, 
wenn man ihn richtig benutzt, ist er ein zuverlässiger IC, der brav 
seinen Dienst tut.

Viertens solltest du mal nach der Spannung an AVCC schauen. Die 470 Ohm 
davor sind zwar Standard, aber ich hatte schon mal Boards, wo ne 
Lotbrücke die AVCC kurzgeschlossen hatte.

Christian Stielz schrieb:
> Wo müsste ich diese denn anschließen?

Schau in deinen eigenen Schaltplan!!! Was liest du dort? PWREN# und 
TXLED# und RXLED# - reicht dir das nicht?

Und nochwas: Das Layout sieht wirklich ******** aus. So ungefähr hatte 
ich vor 20 Jahren geroutet. Ähem.. und Stützkondensatoren als bedrahtete 
Teile sind Mumpitz. Ich hatte vor einiger Zeit mal sowas ähnliches mit 
nem Kollegen: Er meinte zum Abtrennen von DC in einem Datenzug, wo 
Impulse auf ne Last gegeben werden, braucht er ja bloß nen 2n2 bedrahtet 
dazwischenzusetzen. Ergebnis: gar keine Impulse dahinter mehr. Ich hab 
ihm nen ollen 2n2 in 1206 gegeben, er hat ihn eingelötet und ... voila, 
DC weg, Impulse in vollster Schönheit. Merke: bedrahtetes Zeugs ist was 
für NF aber woanders hat es nix zu suchen.

W.S.

von Christian S. (chris72160)


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Hallo,

hört sich alles vollkommen logisch und echt toll an, jedoch bitte ich 
etwas um Nachsicht, da blutiger Anfänger, der jedoch durchaus bereit 
ist, sich in etwas einzulesen.

Mein vorrangiges Ziel ist wie bereits geschildert, endlich den FTDI an 
den Start zu bekommen.

Hierfür bin ich auf der Suche nach einer sich mir logisch erschließenden 
Vorgehensweise was die Fehlersuche angeht. Vielleicht will ich das ganze 
zu analytisch angehen, aber irgendwo muss ich ja ansetzen.. nur wo?

Ein Test via "blinkender LED" hat sich zunächst einmal für mich sehr gut 
angehört.

W.S. schrieb:
> Erstens braucht so ein USB-IC einen richtigen Quarz - und wenn es denn
> unbedingt ein Keramikdingens sein soll, dann bitte einen ausgemessenen,
> sonst stimmt das timing nicht und der Host schickt den Kandidaten binnen
> einiger Millisekunden auf's Abstellgleis. Also: Keramikbecher raus,
> Quarz rein, Oszi dranhalten, notfalls auch Frequenzzähler per
> Oszi-Tastkopf.

Was meinst Du genau mit "Quarz"? Ein einfaches Oszi habe ich und der 
Keramikbecher funzt an der andern Kiste einwandfrei.

> Zweitens haben wir es hier bei D+ und D- mit echten HF-Signalen zu tun
> und dafür sind bedrahtete Widerstände einfach zu induktiv.

Kann "D+" und "D-" nirgends finden. :(

> Drittens ist der ältere FT232BL durchaus kein Kandidat für die Halde,
> wenn man ihn richtig benutzt, ist er ein zuverlässiger IC, der brav
> seinen Dienst tut.

Ja. Das macht er auch in der anderen von mir bereits gebauten Kiste.

> Viertens solltest du mal nach der Spannung an AVCC schauen. Die 470 Ohm
> davor sind zwar Standard, aber ich hatte schon mal Boards, wo ne
> Lotbrücke die AVCC kurzgeschlossen hatte.

Ok, werd ich mal checken..

> Christian Stielz schrieb:
>> Wo müsste ich diese denn anschließen?
>
> Schau in deinen eigenen Schaltplan!!! Was liest du dort? PWREN# und
> TXLED# und RXLED# - reicht dir das nicht?

Nein, nicht ganz. Müsste ich einen Vorwiderstand vor die LED hängen?

Was bedeutet "PWREN#"??

> Und nochwas: Das Layout sieht wirklich ******** aus. So ungefähr hatte
> ich vor 20 Jahren geroutet. Ähem.. und Stützkondensatoren als bedrahtete
> Teile sind Mumpitz. Ich hatte vor einiger Zeit mal sowas ähnliches mit
> nem Kollegen: Er meinte zum Abtrennen von DC in einem Datenzug, wo
> Impulse auf ne Last gegeben werden, braucht er ja bloß nen 2n2 bedrahtet
> dazwischenzusetzen. Ergebnis: gar keine Impulse dahinter mehr. Ich hab
> ihm nen ollen 2n2 in 1206 gegeben, er hat ihn eingelötet und ... voila,
> DC weg, Impulse in vollster Schönheit. Merke: bedrahtetes Zeugs ist was
> für NF aber woanders hat es nix zu suchen.

Den letzten Abschnitt find ich super- check da echt nix von. Trotzdem 
danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast so viele Tasten für mich zu 
drücken.

Gruß Chris

von phischu (Gast)


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Christian Stielz schrieb:
> Kann "D+" und "D-" nirgends finden. :(

Was könnte in dem Schaltplan USBDP und USBDM beteuten (Tipp: '+' beginnt 
mit p)

Christian Stielz schrieb:
> Was bedeutet "PWREN#"??

Also ich als Anfänger würde sagen irgendwas mit Power und Enable oder 
Enabeld, also dass evtl. Spannung am IC anliegt. Bei der Funktion des 
PWEWN# Pin und was die LED Vorwiderstände angeht hilft wirklich nur der 
Blick ins Datenblatt

von Christian S. (chris72160)


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Danke. Werde mir dieses mal genauer zur Gemüte führen. :)

Gruß Chris

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