Hallo ich beschäftige mich recht neu mit dem Thema und habe noch ein Anfängerfrage wie ich mir das vorzustellen habe. Wenn ich mir z.B. den GSM Standard anschaue, heißt es dort, dass im Uplink ab 890 MHz 124 Kanäle mit 200 kHZ zur Verfügung stellen. Heißt das dann, dass ich dort 200.000 Wellen in einem Kanal habe, die 890.000.000 + maximal 200000 mal schwingen? Und auf jede dieser Wellen können einzelne Bits meins Datenstroms moduliert werden, wenn man daovn ausgeht, dass die gesamte Breite für Daten zur Verfügung steht? Oder denke ich falsch? Sorry falls die Frage dumm ist und danke schon mal für Eure Hilfe. :)
Hallo, hast du mal in Wikipedia nachgelesen? Physikalische Luftschnitstelle. In GSM bin ich nicht so fit. Das ist ja auch nicht mehr so interessant, da wir hauptsächlich Copy&Paste betrieben und möglichst wenig aufwand investiert. Aber: 890MHz - 915Mhz = 124 Kanäle 915MHz - 890MHz = 25MHz 124 * 200KHz = 24,8 MHZ Soweit würde das sinn machen. Ich weis nicht was du mit 200000 Wellen meinst, aber 200kHz sind nicht gleich 200000 einzelne Wellen. Man sendet für gewöhnlich ein Signal mit einer gewissen Bandbreite. Damit Informationen enthalten sein können. Du sendest also eine Bitstrom der Moduliert wurde so das er in die 200kHz Bandbreite rein passt auf einer Frequenz von 890MHz+Kanal z.B. 890Mhz+200kHz. Modulation ist bei GSM GMSK mit einem Bit pro Symbol. Du darfst einen Burst mit 148 Symbolen senden, danach schaltest du deine Trägerfrequenz 45MHz nach oben und und empfängst auf dem Rückkanal. Du solltest dir vielleicht mal anschauen was Frequenzen sind und eine Vorstellung davon bekommen wie ein Signal mit einer gewissen Bandbreite im Zeitbereich ausssieht.
Was eine Frequenz ist, ist mir schon klar, ich habe aber trotzdem Probleme mir das vorzustellen, was das beim Kanal bedeutet. Wobei es mir glaub ich langsam klar wird. Ich habe ein Basissignal mit 890 MHz, das also 890 Mio. mal pro Sekunde schwingt bzw. sich wiederholt. Und auf 200.00 dieser Schwingungen kann ich meine Daten modulieren für einen Kanal? Quasi auf den ersten 200.00 für Kanal eins, auf den nächsten 200.00 für Kanal 2 usw.?
Anscheinend ist dir das mit den Frequenzen nicht ganz klar wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Nein. Es wird dir leider nicht klar. Ich glaube du gehst davon aus das Frequenzen aus einzelnen Sinusschwingungen bestehen.Sehe ich das Richtig. Dir ist wohl noch nicht klar das eine senkrechte Flanke eine unendliche Bandbreite benötigt. Willst du jetzt ein Bit übertragen mit einer gewissen Bandbreite das die Flanke des Bits nicht unendlich steil sein. Normales vorgehen dabei wäre das quasi ideale Bit aus dem digitalen System in die analoge Welt zu bringen als Basisband signal und dort durch einen Filter in der Bandbreite zu begrenzen. Also die Flangen abzurunden. aber nur soweit das du aus dem abgerundeten Signal noch dein Bit wiedererkennen kannst. Das wird dann auf die Trägerfrequenz aufmoduliert, hochgemischt oder multipliziert. Den begriff dazu darfst du dir aussuchen. Dieses aufbereitete Signal ist dann je nach modulation, entsprechend der Vereinbarung wie ein Bit moduliert auszusehen hat, in seiner Amplitude, Frequenz oder Phase verändert. Bei einem modernen Kommunikationssystem hat das normalerweise nichts mehr mit einem Sinus zu tun Wikipedia -> Amplitudenmodulation Ein Kanal beschreibt immer eine Bandbreite nicht eine anzahl an schwingungen. Bsp.: Kanal 1 = (890,0 - 890,2)MHz -> Bandbreite = 200kHz Mal anders versucht. Stell dir eine 200kHz Sinus Schwingung vor. Schau dir die Zeit an die die Amplitude braucht um von 0 auf 1(Maximum) zu kommen. Wenn du dir jetzt eine Signalform ausdenkst die einen steileren anstiegt hat brauchst du mehr Bandbreite. Schau dir mal an was passiert wenn du mehrere Sinusschwingungen überlagerst.
Matthias schrieb: > Wobei es mir glaub ich langsam klar wird. Ich habe ein Basissignal mit > 890 MHz, das also 890 Mio. mal pro Sekunde schwingt bzw. sich > wiederholt. Und auf 200.00 dieser Schwingungen kann ich meine Daten > modulieren für einen Kanal? Quasi auf den ersten 200.00 für Kanal eins, > auf den nächsten 200.00 für Kanal 2 usw.? Du beschreibst hier ein =>Zeitmultiplexverfahren. Das kommt bei GSM zwar auch zum Zuge, aber um die Verwirrung nicht zu steigern lassen wir das lieber weg. Klassische Funktechnik arbeitet zunächst einmal anders. Verschiedene Sender/Geräte arbeiten gleichzeitig und unabhängig voneinander auf verschiedenen Frequenzen. Die Modulation des Nutzsignals auf den Träger, bei Radio beispielsweise die Musik, führt nun zu den Frequenzbändern, weil zusätzliche Frequenzanteile in der Nähe des Trägersignals hinzu kommen. Bei Frequenzmodulation (UKW) ist das ziemlich leicht nachvollziehbar, aber das gilt ebenso für andere Modulationsverfahren. So ist der traditionelle UKW-Frequenzbereich in 300kHz breite Frequenzbänder unterteilt, die unabhängig und gleichzeitig voneinander genutzt werden. Beim Verständnis von Funkübertragungen würde ich an deiner Stelle nicht ausgerechnet mit Mobilfunktechnik anfangen.
Fortsetzung: In erster sehr grober Näherung kannst du GSM Telefonie so verstehen, dass ein Handy von solchen Bändern zwei verwendet, eins pro Richtung (an die Experten: Wie oben schon erwähnt lasse ich das GSM-Zeitmultiplexing mit Absicht weg).
Hm... Anscheinend versteh ich es nicht... Bisher bin ich davon ausgegangen, dass elektromagnetische SIgnale auf Sinuswellen übetragen werden, bzw. das Trägersignal vor der Modulation eine Sinuswelle ist, danach dann nicht mehr. Aber auch von dem Gedanken kann ich mich lösen. "Dir ist wohl noch nicht klar das eine senkrechte Flanke eine unendliche Bandbreite benötigt." -> Nein das ist mir nicht klar und ich weiss auch nicht, warum, bzw. was das heißt.... Ich bin eigentlich auch davon ausgegangen, dass das was ich zu übertragen habe schon digitalisiert ist, ich also einen Bitstrom habe, der die Kapazität des zu nutzenden Kanals nicht übersteigt, oder um es erstmal einfach zu halten komplett nutzt, bei einem GSM Kanal wären es quasi 207kBit/s. Aber es muss auch nicht GSM sein, das war nur ein Beispiel ich hätte genauso gut Ethernet oder sonst etwas nennen können. Mir gehts auch nicht um konkrete Modulationsverfahren, sondern darum wie ich die Zahlen zu deuten insbes. die Kanalbandbreite. Also wenn ich das Bild hier richtig verstehe http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/62/Am2_spec.gif ist das Signal ein stetiges Signal bei dem sowohl die Amplitude als auch die Frequenz verändert wird und im GSM Fall die Frequenz zwischen 890 und 890,2 MHz für den ersten Kanal. Vielleicht blick ichs auch einfach udn sollte es lieber lassen. :) Ich danke Euch trotzdem für Eure Hilfe und Erklärungen.
Matthias schrieb: > Hm... Anscheinend versteh ich es nicht... Bisher bin ich davon > ausgegangen, dass elektromagnetische SIgnale auf Sinuswellen übetragen > werden, bzw. das Trägersignal vor der Modulation eine Sinuswelle ist, > danach dann nicht mehr. Aber auch von dem Gedanken kann ich mich lösen. Bei Frequenzmodulation wie bei UKW-Rundfunk passt dieses Modell nur insofern, als ein unmodulierter Träger ein Sinussignal ist und ein modulierter Träger keines. Aber ein ursprüngliches Sinussignal vor der Modulation existiert da nicht unbedingt. > "Dir ist wohl noch nicht klar das eine senkrechte Flanke eine unendliche > Bandbreite benötigt." -> Nein das ist mir nicht klar und ich weiss auch > nicht, warum, bzw. was das heißt.... Ein Rechtecksignal enthält alle ungeraden Obertöne, also unendlich viel. http://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckschwingung Passt hier aber nicht so ganz rein, weil ein Rechtecksignal fester Frequenz und Amplitude als Bitstrom verstanden keine unendliche Bandbreite im Funk benötigt. Es werden die Bits codiert, nicht die Signalform. > Signal ein stetiges Signal bei dem sowohl die Amplitude als auch die > Frequenz verändert wird Die Amplitude m.W. nicht.
Matthias schrieb: > Mir gehts auch nicht um konkrete Modulationsverfahren, sondern darum wie > ich die Zahlen zu deuten insbes. die Kanalbandbreite. Nur lassen sich Modulationsverfahren, Bandbreite und übertragene Bitrate nicht voneinander trennen. Ausserdem gibt es Übertragungsverfahren, bei denen man nicht mehr mit den in GSM noch recht simplen Verständnis von verschiedenen Frequenzbändern und Zeitmultiplex weiter kommt. Wie etwa das in UMTS verwendete CDMA. Denn da übertragen alle gleichzeitig im gleichen Frequenzbereich.
Die Kanalbandbreite kannst du so deuten das es dir erlaubt wird ein gewisses Frequenzspektrum, also einen gewissen teil einer knappen resource, zumindest bei Drahtlosen Systemen, zu nutzen. Damit ein miteinander funktioniert. Innerhalb dieser Kanalbandbreite kannst du theoretisch machen was die Technik aktuell hergibt oder was der Standard so verlangt. Wenn es vorgaben gibt wie du die Bandbreite zu nutzen hast kannst du aus diesen vorgaben Berechnen wie hoch deine Maximale Datenübertragungs geschwindigkeit sein kann(Bitrate). Das hängt aber von faktoren ab wie Modulationsverfahren und dem Multiplexverfahren(Medium Access Control). Wie bereits erwähnt verwendet GSM Frequenzmultiplex und Sende und Empfangskanal zu trenne. Auf dem jeweiligen kanal wird zwischen den Teilnehmern(Handy, BTS) Zeitmultiplex betrieben der dann auch noch in verschiedene logische Kanäle unterteilt ist. Also ist die mögliche Datenübertragungsrate für nutzdaten(download) anders als die Datenrate die das Handy gesamt zu verfügung hat.
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