Forum: Offtopic Destilliertes Wasser - nur ein Werbebluff?


von Panzerwaschanlage Spandau (Gast)


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Hallo Leute, habe heute mal den Widerstand von Destwasser mit dem 
unseres (offiziell sehr harten) Leitungswassers verglichen.
Ergebnis bei gleichen Elektrodendaten:

Destwasser                       ca. 300KOhm
Leitungswasser                   ca. 200KOhm

Hätte ehrlich gesagt einen z.B. 100fach höheren Widerstand des 
Destwassers erwartet. Zahlt man beim Destwasser praktisch nur einen 
Kanister voll guten Glauben, oder sagt die Leitfähigkeit gar nichts aus? 
Natürlich gibt es so Messeinheiten wie Siemens/cm, aber das kann ja auch 
nur eine Einheit des Widerstands sein.

: Verschoben durch User
von Christian B. (casandro)


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Beim destillierten Wasser geht es nicht um den Widerstand, es geht um 
die Verunreinigungen, und das sind nicht alles Salze.

Koch mal 10 Liter Leitungswasser und 10 Liter Destilliertes Wasser ein 
und schau dann mal was übrig bleibt.

von Ich (Gast)


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Destilliertes Wasser oder entcarbonisiertes Wasser?

von hinz (Gast)


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Panzerwaschanlage Spandau schrieb:
> Hätte ehrlich gesagt einen z.B. 100fach höheren Widerstand des
> Destwassers erwartet.

Das zeigt, dass du keine Ahnung von Chemie hast.


> Natürlich gibt es so Messeinheiten wie Siemens/cm, aber das kann ja auch
> nur eine Einheit des Widerstands sein.

Das zeigt, dass du keine Ahnung von Physik hast.


So entstehen Verschwörungstheorien.

von Martin S. (sirnails)


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Ich schrieb:
> Destilliertes Wasser oder entcarbonisiertes Wasser?

Oder entionisiertes oder vollentsalztes Wasser?

von Basti (Gast)


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Destilliertes Wasser ist doch nichts besonderes.
Besser ist Reinstwasser. Das wird noch durch ein Ionentauscher, 
Aktivkohle und durch andere verfahren gejagt. Danach hast du fast reines 
H-O-H fast ohne Verunreinigungen.

von Mike (Gast)


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>Danach hast du fast reines H-O-H fast ohne Verunreinigungen.
Dann definiere mal dein *fast*:
- 95%
- 99%
- 99.999%
- 99.999999999%

von Chris B. (dekatz)


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Alles nur eine Geldfrage.
Wenn du es wirklich seeeehr rein brauchst:

Wasser "TRACEPUR" für die anorganische Spurenanalyse (36 Elemente mit 
jeweils <1ppb zertifiziert) 5 Liter für schlappe 372,33€ (exkl.)

Wem das zu dreckig ist kann ja noch:
Wasser "ULTRAPUR" ordern (60 Elemente zertifiziert zwischen <0,01 bis 
<0,5 ppb) als Schnäppchen für 172,03 / Liter (als 860,15 für den 5L 
Kanister)

von Walter T. (nicolas)


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>
> Destwasser                       ca. 300KOhm
> Leitungswasser                   ca. 200KOhm
>

Wie hast Du das gemessen? Insbesondere Verunreinigungen an Elektroden 
oder Behältern sollten den Wert ordentlich beeinflussen.

Viele Grüße
Nicolas

von Lars B. (Gast)


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>Das zeigt, dass du keine Ahnung von Chemie hast.
>Das zeigt, dass du keine Ahnung von Physik hast.

Warum eigentlich immer so blöde Antworten ?
Wenn ich mit einem Kollegen rede und der frägt mich
"...Hätte ehrlich gesagt einen z.B. 100fach höheren Widerstand des
Destwassers erwartet...."

Dann sag ich zu dem ja auch nicht "Das zeigt, dass Du keine Ahnung hast 
.."

-kopfschüttel-

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Chris B. schrieb:
> Alles nur eine Geldfrage.
> Wenn du es wirklich seeeehr rein brauchst:
>
> Wasser "TRACEPUR" für die anorganische Spurenanalyse (36 Elemente mit
> jeweils <1ppb zertifiziert) 5 Liter für schlappe 372,33€ (exkl.)
>
> Wem das zu dreckig ist kann ja noch:
> Wasser "ULTRAPUR" ordern (60 Elemente zertifiziert zwischen <0,01 bis
> <0,5 ppb) als Schnäppchen für 172,03 / Liter (als 860,15 für den 5L
> Kanister)

Wehe Du machst den Deckel auf ... dann ist das Wasser schon dreckiger.

von Martin S. (sirnails)


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Markus Müller schrieb:
> Wehe Du machst den Deckel auf ... dann ist das Wasser schon dreckiger.

Deshalb verwendet man solche hochreinen Wasser nur in Reinräumen.

von Harald W. (wilhelms)


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Basti schrieb:

> Besser ist Reinstwasser.

Reinstwasser ist chemisch übrigens erataunlich agressiv. Ich habe
damit mal meine Schuhsohlen gereinigt. Zwei Tage später waren diese
völlig zerbröselt.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Das zeigt, dass du keine Ahnung von Chemie hast.

Deine Antwort auch.

Als der alte Wilsdruffer Sender hier noch stand (wenn auch nicht
mehr in Betrieb), hat uns jemand, der früher dort Wartungs- und
Bedienpersonal war, eine Führung gegeben.

Das war ein 250-kW-Sender, und die Röhren (4 an der Zahl, zwei
für die Senderendstufe, zwei für die Modulationsendstufe) hatten
wassergekühlte Anoden.  Klingt einfach, bis zu dem Zeitpunkt, da
man sich vergegenwärtigt, dass diese Röhren mit einigen kV
Anodenspannung betrieben werden, der Rest des Kühlwassersystems
jedoch natürlich Erdpotenzial hat. Das Kühlwasser selbst muss daher
die nötige Isolation erbringen, und genau dafür haben sie sich ihr
Wasser selbst destilliert. Die Qualität des Destillats wurde sehr
wohl nach der spezifischen Leitfähigkeit bestimmt; diese musste
gering genug sein, damit man es benutzen kann. Die Anodenspannung
ist schließlich Gleichspannung, und die bei Vorhandensein von Ionen
sofort einsetzenden galvanischen Prozesse zerstören sonst in kürzester
Zeit das Kühlsystem.

Sie haben auch mal einen Ionentauscher ausprobiert, aber die Qualität
des damit erzeugten deionisierten Wassers war bei weitem nicht
ausreichend. Also haben sie weiter destilliert …

Vermutlich wird der TE einfach deionisiertes Wasser benutzen. Der
wesentliche Zweck dort ist ja, eine möglichst rückstandsfreie
Verdunstung zu haben, das genügt für die meisten Anwendungen völlig.
In der Uni hatten wir früher eine DI-Wasserleitung (mit eigener
Deionisationsanlage im Dachboden), damit war das komplette
Chemielabor zufrieden.

von Karl H. (kbuchegg)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Vermutlich wird der TE einfach deionisiertes Wasser benutzen.

Denke ich auch.
Das was in den Drogeriemärkten verkauft wird, ist meistens deionisiertes 
H2O. Es wird trotzdem als H2Odest verkauft, damit die Hausfrauen/männer, 
die das für ihre Bügeleisen brauchen, mit dem Begriff was anfangen 
können. "Destilliert" hat jeder schon mal gehört und kennt es noch aus 
der Schule.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> "Destilliert" hat jeder schon mal gehört

Am besten wäre wohl desillusioniertes Wasser. :-)
Gruss
Harald

von Korax K. (korax)


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Harald Wilhelms schrieb:
> meine Schuhsohlen gereinigt

Normales Wasser ist zu dreckig für Deine Schuhe?

von Harald W. (wilhelms)


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Fra Nk schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> meine Schuhsohlen gereinigt
>
> Normales Wasser ist zu dreckig für Deine Schuhe?

Ich wollte meine Sicherheitsschuhe im Reinraum benutzen, um einen
2t-Tisch umzusetzen.
Gruss
Harald

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei Kühlrohren fällt mir diese Meldung ein:
http://www.eejournal.com/archives/fresh-bytes/felicia-the-fermilab-ferret/
ein Putzfrettchen für Teichenbeschleuniger-Rohre

von Korax K. (korax)


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Harald Wilhelms schrieb:
> im Reinraum benutzen

-> Isopropanol

von Harald W. (wilhelms)


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Fra Nk schrieb:

>> im Reinraum benutzen
>
> -> Isopropanol

Das Alkohol teilweise Kunststoffe angreift, war mir bekannt. Bei
destilliertem Wasser hätte ich das nicht vermutet. Ausserdem
war das Wasser leichter erreichbar (direkt aus einem speziellen
Wasserhahn)
Gruss
Harald
PS: Die Schuhe waren nicht besonders verschmutzt, da ich sie
vorher nur innen benutzt hatte. Trotzdem wollte ich sie für
den Reinraum zusätzlich säubern. Normalerweise tragen wir im
Reinraum spezielle Schuhe, die den Reinraum nicht verlassen.

von Andreas H. (kupferblau)


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Wenn du einfach dein Multimeter an zwei Elektroden in einem offenen 
Gefäß angeschlossen hast, misst du nur Hausnummern.

Bei Leitfähigkeitsmessungen mit Gleichstrom tritt in ionenleitenden 
Flüssigkeiten "Polarisation" auf, die dein Messergebnis völlig 
unbrauchbar macht. Leitfähigkeitsmessgeräte messen deshalb normalerweise 
mit Wechselstrom (ca. 1-5 kHz).

Bei Rein- und Reinstwasser löst sich das CO2 der Luft im Wasser, der 
Widerstand sinkt deshalb in kurzer Zeit stark ab. Beispielsweise beträgt 
der Widerstand von höchstreinem Wasser 18,2 MOhm.cm bei 25°C. Dieser 
Wert sinkt in einem offenen Gefäß innerhalb von 1-2 Minuten auf 1-2 
MOhm.cm

Aus diesen Gründen benötigt man schon ein vernünftiges 
Leitfähigkeits-Messgerät, um Wasserqualitäten korrekt beurteilen zu 
können. Für höchstreines Wsser muss man sogar Durchflussmesszellen ohne 
Atmosphärenkontakt verwenden, in einem offenen Gefäß kann man wegen des 
CO2 aus der Luft nicht korrekt messen. Temperaturkompensation ist 
sowieso Pflicht, weil der Widerstand von Wasser auch noch sehr stark 
temperaturabhängig ist.

Was jetzt die Einheiten bei Leitfähigkeitsmessungen in Flüssigkeiten, 
speziell bei Rein- und Reinstwasser angeht, gemessen wird in MOhm.cm 
(Widerstand) oder µS/cm (Leitfähigkeit).

MOhm.cm gibt den Widerstand in MOhm an, den eine würfelförmige Messzelle 
mit 1cm Kantenlänge hat, wobei zwei gegenüberliegende Würfelflächen als 
Elektroden mit jeweils 1cm² Fläche ausgebildet sind.

Eine solche Messzelle hat einen Widerstand von 18,2 MOhm, wenn sie mit 
höchstreinem Wasser bei 25°C gefüllt wird. µS/cm (MikroSiemens pro cm) 
wäre dagegen die Leitfähigkeit dieser 1cm großen Messzelle.

µS und MOhm werden einfach durch den jeweiligen Kehrwert berechnet. Wenn 
K für die Leitfähigkeit steht und R für den Widerstand, gilt also:

R=1/K und K=1/R.

Zu den typischen Werten für diverse Wasserqualitäten bei 25°C:

Normales Trinkwasser: 100 - 1500 µS/cm je nach Härte und Mineralgehalt
Wasser aus Revers-Osmose-Anlagen: 10-50 µS/cm
VE-Wasser (z.B. das "destillierte" Wasser aus dem Baumarkt): ca. 1-10 µS
Aqua Purificata aus der Apotheke: ca. 1µS
Höchstreines ("ultrapur") Wasser: 0,055 µS/cm oder 18,2 MOhm.cm

Gruß
Andreas

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Was ist DESTWASSER? Wohl zu lange in der Panzerwaschanlage geduscht!

von A. B. (bazzzel)


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@Andreas H: Das ist mal eine kompetente Antwort. Hut ab!
@Dirk J: Das ist eine leider typische Schwachmatenantwort. Troll dich!

von J. A. (gajk)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Wehe Du machst den Deckel auf ... dann ist das Wasser schon dreckiger.
>
> Deshalb verwendet man solche hochreinen Wasser nur in Reinräumen.

Wir hatten 18MOhm-Wasser für die Halbleiterforschung. Das 
Aufbereitungsgerät war so groß wie ein Schrank. Die Leitungen waren alle 
aus Kunststoff. Ein Abfüllen in einen Metallbehälter hätte das Wasser 
sofort versaut.

von Purzel H. (hacky)


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Man sollte sich vielleicht einen Ueberblick goennen, was die 
verschiedenen Wasser enthalten koennen

Dest. Wasser : keine Salze, aber vielleicht fluechtige
               organische Verbindungen, weil :
               Alkohol kann mitdestillieren.
Deionisiertes Wasser : keine Salz Ionen, aber vielleicht
               organischer Siff, es wird ja nicht mal destilliert.

von Martin S. (sirnails)


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Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff.  Knallt schön und hat kaum 
Verunreinigungen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Guido B. schrieb:
(Destwasser)
> @Dirk J: Das ist eine leider typische Schwachmatenantwort. Troll dich!

Das ist keine "Schwachmatenantwort", sondern es ist eine 
Schwachmatenbezeichnung für destilliertes Wasser, aber es gibt immer 
wieder faule Leute, die Wörter nicht komplett ausschreiben. Das sind 
auch diejenigen, die Compi, Läppi, Transi, Kondi und ähnlichen 
Schwachsinn absondern. Aber wahrscheinlich gefällt Dir die Babysprache 
;)

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