Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Siemens tarifl. Sondervereinbarung - was bedeutet das?


von Flo (Gast)


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Hi,

ich habe mich bei S beworben und ein Gespräch bereits gehabt. Die Stelle 
wird nicht nach ERA (mein jetziger Vertrag) sondern nach der 
tarifvertraglichen Sonderregelung bezahlt. Leider findet man hierzu 
nichts / wenig. Die Entgelttabelle ist unter 
http://www.dialog.igmetall.de/geld-tarif/sondervereinbarung/ einsehbar. 
Der Aufbau ist gänzlich anders als bei ERA.

Wär dankbar wenn jemand der den Tarif kennt mir ein paar Fragen 
beantwortet:

1. wie sind die Entgeltstufen I bis V bzw. S zu verstehen? Gibt es feste 
Aufstiegszeiträume? A-H entspricht ja den Entgeltgruppen in ERA.

2. Gibt es eine Leistungszulage zum Tabellenentgelt wie bei ERA? Wenn ja 
in welcher Höhe?

3. Die Arbeitszeit beträgt 35,8 h/w + 50 Qualifizierungsstunden / a. 
Also 37 h/w. Wie ist die Qualifizierung zu werten? Gibt es wirklich 
Fortbildung oder muss gearbeitet werden? Wie ist die Qualität der 
Fortbildung?

Generell hat mich es etwas verwundert als ich im Gespräch hörte, dass S 
nicht nach ERA zahlt. Wie sind die generellen Erfahrungen mit Siemens? 
Irgendwie habe ich bzgl. des Tarifs / der Arbeitsbedingungen kein so 
gutes Gefühl.

von Autor (Gast)


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Willst du heutzutage echt noch zu Siemens?

Letztens gab es schon genau so einen Artikel. Deine Stelle ist wohl in 
einer Regionalen Niederlassung? Also unter GER gelistet und kein 
richtiges Werk in dem Sinne?

von Autor (Gast)


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von Flo (Gast)


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Ja, stimmt, ist eine NL. Stelle wäre im Bereich 
Industriedienstleistungen.

Ist Siemens nicht mehr zu empfehlen? Kenne leider persönlich niemanden 
bei Siemens. Nur ein Kollege der in den 80er, 90er Jahren dort war und 
es damals wohl sehr gut fand.

von Lothar S. (loeti)


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> Ist Siemens nicht mehr zu empfehlen?

Sogar bei Leiharbeitsfirmen zählen die mitlerweile zu den 
"Geiztknochen".
(Ist nicht von mir.)

Grüße Löti

von Autor (Gast)


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Na ich weiß ja nicht. Wenn man sieht wie Siemens mittlerweile einen 
Bereich nach dem anderen vor die Wand fährt, gnadenlos abschiebt und 
dann zu Grunde gehen lässt...

Dann noch das ganze Siemens 2014 in dem auch eine unsinnige Marge vor 
die Belegschaft gestellt wird.

Früher hatte ich auch mal eine hohe Meinung von Siemens, mittlerweile 
nicht mehr - da gibts viel bessere Adressen.

von Flo (Gast)


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Autor schrieb:
> Beitrag "Siemens Tarif vs. ERA"

In dem Thread steht leider auch nicht viel mehr. Wäre super wenn ein 
"Insider" weiter berichten könnten.

So wie ich es verstehe wird in den Produktions-/ Entwicklungsstandorten 
ERA gezahlt. Nur der Vertrieb & Service nach 2ter Klasse -  bestätigt 
mein ungutes Gefühl.

von Lothar S. (loeti)


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> Wenn man sieht wie Siemens mittlerweile einen Bereich nach dem anderen
> vor die Wand fährt

Ganz so ist es nicht, nur Siemens ist zu 100% Investitionsgüter und 
Investitionen in einer Wirtschaftskriese sind Mangelware... .

Die laufen in Wahrheit seit September 2007 auf dem Zahnfleisch, jetzt 
machen auch noch die Chinesen schlapp... .

Grüße Löti

von Autor (Gast)


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Osram, Fujitsu Siemens, Nokia Siemens Networks, Siemens Enterprise 
Communications

willst du noch mehr? :P

Ich will Siemens hier nichts desto trotz auch nicht zu schlecht reden. 
Die Bezahlung wird trotzdem in Ordnung sein, allerdings auch stark 
Abteilungs abhängig. Ich bin gespannt wie Siemens sich in Zukunft 
weiterentwickeln wird.

von Lothar S. (loeti)


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> Osram, Fujitsu Siemens, Nokia Siemens Networks, Siemens Enterprise
> Communications

Alles Bereich mit nur noch minimalen, wenn überhaupt, Gewinnmargen.

Das ist aber kein spezifisches Problem von Siemens. Alle Unternehmen in 
diesen Bereichen haben Probleme.

Glühbirnen sind out
Fetnetztelephone auch
PCs fest in Händen Chinas
Sogar IBM braucht Werbung

> Die Bezahlung wird trotzdem in Ordnung sein... .

Das Mann von der Zeitarbeitsfirma hatte nicht unrecht, nur die 
Ausdrucksweise war recht drastisch... .

Grüße Löti

P.S. Irgentwann kommen auch wieder bessere Zeiten und dann wird auch 
wieder Investiert... .
Im Moment ist nicht die Zeit für Firmen wie Siemens und co.

von Steel (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Glühbirnen sind out

Dafür hypen LEDs

von Panzer H. (panzer1)


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Steel schrieb:
> Dafür hypen LEDs

Yeah unendlich.
Dummerweise ist die Markteintrittsschwelle für irgendwelche asiatischen 
Buden, die LED-Retrofits zusammentackern, äusserst gering. ==> Problem 
für Osram; aber der Börsengang wird es richten... B-))

von O. (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> Steel schrieb:
>> Dafür hypen LEDs
>
> Yeah unendlich.
> Dummerweise ist die Markteintrittsschwelle für irgendwelche asiatischen
> Buden, die LED-Retrofits zusammentackern, äusserst gering. ==> Problem
> für Osram; aber der Börsengang wird es richten... B-))
Ich nehme an, zugrunde richten?

von Markus (Gast)


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Panzer H. schrieb:
> Steel schrieb:
>> Dafür hypen LEDs
>
> Yeah unendlich.
> Dummerweise ist die Markteintrittsschwelle für irgendwelche asiatischen
> Buden, die LED-Retrofits zusammentackern, äusserst gering. ==> Problem
> für Osram; aber der Börsengang wird es richten... B-))

Das Glühobstverbot wurde maßgeblich durch die Lampenlobby (dort 
vertreten sind natürlich die Großen) vorangetrieben. Wenn du dich mal im 
Baumarkt, Supermarkt oder Blödmarkt umsiehst, wirst du dort im 
Lampenregal auch hauptsächlich Philips und Osram finden. Ich halte 
deshalb den Marktanteil der Chinaware für gar nicht mal so hoch.

Markus

von Lothar S. (loeti)


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> Dafür hypen LEDs

Das bringt OSRAM blos gar nix wenn sogar Samsung Patentrechte bricht... 
.

Grüße Löti

von radiostar (Gast)


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Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:

Flo schrieb:
> Ist Siemens nicht mehr zu empfehlen? Kenne leider persönlich niemanden
> bei Siemens. Nur ein Kollege der in den 80er, 90er Jahren dort war und
> es damals wohl sehr gut fand.

Jo, damals waren wir auch noch stolz, zu Siemens zu gehören, die 
Bezahlung war gut, der Job sicher und das Arbeitsklima (zumindest bei 
mir) bestens.

Heutzutage ist die Bezahlung nicht mehr ganz so gut, aber das 
wichtigste, der Job, ist alles andere als sicher, seit Siemens in 
Amerika an der Börse ist und Rendite vor allem Anderen kommt. Siemens 
ist ja, wie wir alle wissen, recht findig, wenn es darum geht, 
Mitarbeiter loszuwerden. Oder ist Benq schon vergessen?

von WarAuchBeiSiemens (Gast)


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Autor schrieb:
> Osram, Fujitsu Siemens, Nokia Siemens Networks, Siemens Enterprise
> Communications
>
> willst du noch mehr? :P

Bitte auch BENQ nicht vergessen!!
Da sollen sogar sehr langjährige ATs ihre Ansprüche auf die sehr gute 
Firmenrente verloren haben.

Der Threadstarter soll mal hier ein wenig lesen, dann sieht er, wie 
menschenverachtend diese Firma (auch zusammen mit der IGM, dem 
Gesamtbetriebsrat und den örtlichen Betriebsräten!) gegen die 
Angestellten vorgehen. Das sind die neuen Feudalherren:
http://www.netzwerkit.de/projekte/siemens/foren/NSN

>
> Ich will Siemens hier nichts desto trotz auch nicht zu schlecht reden.
> Die Bezahlung wird trotzdem in Ordnung sein, allerdings auch stark
> Abteilungs abhängig. Ich bin gespannt wie Siemens sich in Zukunft
> weiterentwickeln wird.

Wie AEG? ...

von WarAuchBeiSiemens (Gast)


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Lothar S. schrieb:
>> Osram, Fujitsu Siemens, Nokia Siemens Networks, Siemens Enterprise
>> Communications
>
> Alles Bereich mit nur noch minimalen, wenn überhaupt, Gewinnmargen.
>
> Das ist aber kein spezifisches Problem von Siemens. Alle Unternehmen in
> diesen Bereichen haben Probleme.
>
> Glühbirnen sind out
> Fetnetztelephone auch
> PCs fest in Händen Chinas
> Sogar IBM braucht Werbung

Das ist schon richtig was Du schreibst.
Nur es sagt einem keiner bei der Einstellung, ob der einstellende 
Bereich in ein paar Jahren vielleicht auch zu diesen mit wenig 
Gewinnmarge zählt, oder noch besser, vielleicht zählt der sogar schon 
bei der Einstellung dazu!

Und wie SIEMENS mit den dann betroffenen Leuten umgeht: die werden 
brutal entsorgt (Beispiel: BENQ), oder "sozialverträglich": d.h. es gibt 
eine "Beschäftigungsgesellschaft" und der Schein ist gewahrt. Die Leute 
fallen dann erst ein paar Jahre später Harz 4 zum Opfer.
Gleichzeitig suchen andere Bereiche aber Leute, nur die Leute aus den 
Bereichen die abgebaut werden haben da kaum oder keine Chance 
eingestellt zu werden.

von MaWin (Gast)


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> Alles Bereich mit nur noch minimalen, wenn überhaupt, Gewinnmargen.

Na ja, die Methode der Damager von Siemens,
jeden Bereich der nicht mehr die erhofften 10% Rendite einfährt
gleich abzustossen und eingehen zu lassen,
führt natürlich zu immer weniger Geschäftsbereichen,
und nur noch 210000 EUR Umsatz und 12750 EUR Gewinn pro Mitarbeiter.
(zum Vergleich BMW: 720000 + 48000, Samsung 745000 + 50000)

So ruiniert man eine Firma.

Man erinnere sich, daß Siemens von Mobilfunk, Chipfertigung, Display,
Betriebssystem alles hatte um das iPhone zu erfinden, stattdessen
hat die Firma Xelibri rausgebracht, Handys ohne Funktion nur mit
Design, weil in dem Laden keine Ingenieure sondern Marketingfuzzies
das Sagen haben.

So ruiniert man eine Firma.

von Udo N. (weinbauer73)


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Man hat das ja auch bei Hoechst gesehen, wie die den Laden zu Grunde 
gerichtet haben. Erstmal die Standorte ausgelagert, dann Betriebsteile 
verhökert, den Namen verkauft und damit waren plötzlich alle 
langjährigen Beschäftigte ihre zusätzlichen Leistung los oder zumindest 
gabs die nur noch teilweise. Der Nachfolger hielt sich nicht lange und 
wurde gleich schon wieder aufgeteilt/verkauft. Hauptsache die Kohle von 
Vorstand und Aktionären stimmte... Siemens wird wohl irgendwann 
ähnliches passieren, wenn die Rendite nur noch das einzige Ziel ist.

von der kern (Gast)


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Hier jammern mal wieder einige auf hohem Niveau.

Klar, Siemens ist derzeit wohl nicht die beste Adresse und schaut nur 
noch auf Rendite. Trotzdem zahlt Siemens noch Top-Gehälter. Selbst die 
Sondervereinbarung liegt weit über dem Niveau von Mittelständlern oder 
Firmen ohne Tarif.

Die Frage ist viel mehr, welche Alternativen es gibt. Die Autohersteller 
scheiden aus, da dort das Epizentrum der Zeitarbeit und ANÜ liegt.

Die vermeintliche Zukunftsbranche der erneuerbaren Energien geht derzeit 
auch zugrunde. Gute Gehälter wurden dort übrigens nie gezahlt.

Der Maschinen- und Anlagenbau wäre vielleicht eine Anlaufstelle, ist 
aber extrem diversifiziert. Es gibt dort also eine sehr große Bandbreite 
unterschiedlichster Firmen.

Die Elektronikindustrie ist in Dtl. sowieso fast tot. Die Asiaten sind 
hier zu stark.

Im Softwarebereich geht wohl noch was, wenn man die passende Ausbildung 
hat. Quereinsteiger unerwünscht!

Unterm Strich schaut es auf dem deutschen Arbeitsmarkt eher maus aus. 
Die Lage ist dennoch dramatisch besser als in anderen Teilen Europas, 
obwohl sich in Deutschland durch die Agenda 2010 ein waschechter 
Niedriglohnsektor etablieren konnte. Die Ausgliederung, Zersetzung und 
Fremdvergabe von Aufgaben wird sich weiter fortsetzen. Was also wirklich 
Zukunft hat, sind die Dienstleister und Personalbuden.

von Autor (Gast)


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von Lothar S. (loeti)


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Tja, so is' das Leben... . Out is' out. Grüße

von Autor (Gast)


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"Kennen Sie den ,Werner-Generator'?", fragt er. "Werner von Siemens muss 
sich angesichts der heutigen Unternehmenspolitik so schnell im Grab 
umdrehen, dass man damit Strom erzeugen könnte."

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