Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wiederkehrender Ausfall eines Videorekordernetzteils


von Dirk F. (dirk_f62)


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Hallo zusammen,

ich habe hier einen Panasonic NV-FS1 Videorekorder, bei dem das Netzteil 
regelmäßig ausfällt. Das heisst: so lange es am Netz ist, läuft es 
prima, aber wenn man es aussteckt, läuft es nicht mehr an. Nachdem ich 
es (vor vielen Jahren) genauer angeschaut habe, stellte sich heraus, 
dass es an dem Elko links unten im Schaltplan liegt. Äußerlich sieht man 
ihm nie was an, aber jedesmal ist er offensichtlich defekt.

So weit so gut, Elkos halt. Was mich allerdings wundert, ist, dass es in 
regelmäßigen Abständen immer wieder dieser eine Elko ist, der ausfällt. 
Und zwar deutlich öfter, als ich es erwarten würde und obwohl ich schon 
extra hochwertige Ersatztypen eingesetzt habe.

Hat irgendjemand eine Idee, ob da ein systematischer Fehler vorliegt? 
Ich hatte mir damals die Serviceunterlagen kommen lassen, aber blicke 
bei der Schaltung einfach nicht durch, obwohl ich eigentlich schon 
weiss, wie ein Schaltnetzteil aufgebaut ist.

Nach einigen Jahren im Schrank wollte ich endlich mal die alten 
Videokassetten digitalisieren und prompt verabschiedet sich das Netzteil 
wieder. Da es jedesmal ein größeres Unterfangen ist, das auszubauen, 
wäre ich froh, das Problem endlich an der Wurzel zu packen.

Dirk

von hinz (Gast)


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Dirk F. schrieb:
> dass es an dem Elko links unten im Schaltplan liegt.

Das ist überraschend. Meist liegt es an C1039, manchmal auch an C1012. 
Und wenn man die durch gute Low-ESR-Elkos ersetzt, dann halten die viele 
Jahre.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> Meist liegt es an C1039, manchmal auch an C1012

Am besten wechselt du beide. Solange C1039 nicht richtig siebt, ist 
C1045 das 'Opfer' und wird von den Schaltnetzteilpulsen gefoltert. 
Dewegen geht er wieder putt.

von hinz (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Solange C1039 nicht richtig siebt, ist
> C1045 das 'Opfer' und wird von den Schaltnetzteilpulsen gefoltert.
> Dewegen geht er wieder putt.

Durch den 100 Ohm Vorwiderstand kann der nicht wirklich gefoltert 
werden.

von Dirk F. (dirk_f62)


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Danke. Ich werde diesmal einfach alle Elkos austauschen. Das kann ich 
dem Gerät nach 25 Jahren mal gönnen.

Aus Interesse würde ich trotzdem die Schaltung etwas besser verstehen. 
Sperrwandler mit Messwicklung unten sehe ich. Auf Sekundärseite wird 
nochmals nachgeregelt, soweit ist das schon klar.

Aber aus dem diskreten Wirrwarr auf der linken Seite werde ich nicht 
schlau, während ihr das scheinbar gleich durchschaut habt. Wäre schön, 
wenn mir da jemand ein paar Stichworte zu den Bauteilgruppen sagen 
könnte oder Links, wo ich selbst nachlesen könnte.


Basics kenne ich von hier:
http://www.pes.ee.ethz.ch/fileadmin/user_upload/pes/education/fple/IE5_Flyback_Script.pdf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die beste Lektüre in diesem Fall wird das Datenblatt des STR16006C sein. 
Ein Grossteil des Aufwandes entsteht hier deswegen, weil die Jungs 
partout kein Feedback von der Sekundärseite holen, wie es sonst meist 
bei SNT gemacht wird (Optokoppler).
Stattdessen wird die Wicklung F1/F2 genommen und danach geregelt.
Q1012 und Q1013 übernehmen mit den Widerständen R1035 und R1008 die 
Überstromsicherung. R1002 ist der Einschaltstrombegrenzer. R1003-R1006 
und R1036 bilden die Startschaltung.

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