Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik µC erste Gehversuche und schon Probleme - benötige Hilfe


von Frank S. (hobbyist)


Lesenswert?

Ich habe über die Forensuche diese Seite gefunden: 
www.mikrocontrollerspielwiese.de/

Dort versuche ich in das Thema reinzukommen. Dazu benötigt man nunmal 
Hardware. Zuerst habe ich mir daher den Parallelport 
http://www.sachsendreier.com/msw/projekte/blinksdings/blinksdings.html 
Programmieradapter "gebaut".

Da mein Notebook keinen Parallelport mehr hat, benötige ich einen 
USB-Programmieradapter. Also habe ich mir diesen ebenfalls gebaut. 
http://www.sachsendreier.com/msw/projekte/usbasp/usbasp.html

Um ihn zu betreiben benötigt man ein atmega8. Also das Henne-Ei Problem.

Daher habe ich mir noch das Experimentierboard für Atmega8 gebaut. Auf 
dieses Board habe ich einen neuen Atmega8 gesetzt, den Parallelport 
Programmieradapter angeschlossen und nach der Anleitung (unten auf der 
Seite) 
http://www.sachsendreier.com/msw/projekte/blinksdings/blinksdings.html 
den µC mit dem fertigen Programm "14-Kanal-Lauflicht" programmiert. Das 
funktionierte auf anhieb. Also ist davon auszugehen, dass der 
Parallelport Programmieradapter und das Experimentierboard richtig 
zusammengebaut sind.

Danach habe ich alles abgekemmt, einen weiteren neuen Atmega8 in die 
Fassung gesteckt und ihn nach dieser Anleitung 
http://www.sachsendreier.com/msw/projekte/usbasp/usbasp.html 
programmiert. Laut Terminal sah es so aus, dass alles sauber gelaufen 
ist.

Danach wieder alles abgeklemmt, den Atmega8 in den 
USB-Programmieradapter und diesen dann in den USB-Port gesteckt. Leider 
wurde er unter Ubuntu nicht erkannt. "lsusb" zeigte kein weiteres 
USB-Gerät an. Auch die auf der Seite angebotene und gekaufte ISO-DVD 
brachte kein besseres Ergebnis. Daher habe ich nochmals alle Leitungen 
auf der Platine durchgepiepst und auch (ohne µC) die Spannungen 
überprüft. Da kann ich keinen Fehler finden.

Daher suche ich jemanden, der mir (natürlich gegen Unkostenerstattung) 
einen Atmega8 mit der auf der Seite angegebenen Software programmiert.

Auf eine weitere Frage konnte ich keine Antwort finden. Wie bekomme ich 
so einen µC eigentlich gelöscht? Also wieder in den Urzustand für den 
Fall, dass die Programmierung nicht geklappt hat?!

Frank

von Chris R. (emigraen)


Lesenswert?

Hi,

hast du die Fusebits richtig gesetzt (wie angegeben auf externen Quarz)?
Ich könnte dir nen programmierten Atmega8 zuschicken wenn du willst.
Schreib mir einfach ne PN.

lg
Chris

von Frank S. (hobbyist)


Lesenswert?

Ich habe mir (obwohl es eine aktuellere Version gibt), genau die Datei 
runtergeladen, die in dem Link genannt ist. Ich bin kein großer Linuxer 
und habe gar nicht erst versucht, die ganzen Parameter vollumfänglich zu 
verstehen. Daher habe ich die beiden Zeilen einfach copy-paste 
ausgeführt:

avrdude -p m8 -c dapa -e -U flash:w:"usbasp.atmega8.2009-02-28.hex"

avrdude -p m8 -c dapa -u -v -U lfuse:w:0xee:m

Eine Fehlermeldung kam nicht.

Frank

von Wusel D. (stefanfrings_de)


Lesenswert?

Der USBASP Programmer ist mit der Heißen Nadel gestrickt. Es fängt schon 
damit an, dass die USB Schnittstelle nicht ganz der USB Spezifikation 
entspricht. Weiterhin ist bei dem Teil ganz blöd, dass die 
Vorsorgungsspannung des Targets gleich der Versorgungsspannung des 
Programmers sein muss.

Was machst Du, wenn das Target z.B. mit 2,4V betrieben wird?

Mein Rat: Vergeude Deine Zeit nicht mit dem USBASP, sondern kaufe Dir 
einen "originalen" Atmel ISP MK-II. Der macht keine Probleme.

Zu dieser Erkenntnis bin ich auch erst nach Ärger mit 3 anderen zickigen 
Programmern gekommen. Wenn ich bedenke, wieviel die zusammen mit Porto 
gekostet hatten, könnte ich heulen. Jetzt liegen sie nur noch in der 
Ecke rum und ich werde sie wohl bald wegwerfen (obwohl sie noch 
funktionieren).

von dmesg (Gast)


Lesenswert?

Poste mal die Ausgabe von dmesg nach anstecken des Programmers.

von Stephan B. (matrixstorm)


Lesenswert?

Frank Saner schrieb:
> Daher suche ich jemanden, der mir (natürlich gegen Unkostenerstattung)
> einen Atmega8 mit der auf der Seite angegebenen Software programmiert.

Hallo Frank, seh' ggf. mal hier:

http://matrixstorm.com/avr/tinyusbboard/#support


MfG

von Daniel C. (dan1el)


Lesenswert?

Hallo Frank,

Respekt, was du da alles gebaut hast!

Ich bastle meinen Zubehör- und Messkram nach Möglichkeit auch selber.

Habe auch eine Zeit mit den M8-USB-Programmieradaptern rumprobiert, die 
laufen nach meiner Erfahrung nie 100%ig sauber.
Nach wochenlangen Experimenten und vielen Postings hier im Forum habe 
ich mir dann einen AVRISP MKII geholt. Das Ding läuft 100%ig zuverlässig 
und ist nicht allzu teuer (ich progge übrigens mit dem kostenlosen 
AVR-Studio).

Mein Tipp wäre, dass du dir noch einen billigen Rechner mit einem echten 
Parallelport besorgst.
Damit kannst du von Bascom AVR (kostenlos) mit diesem 
Einfachst-Parallelportprogger (absolut zuverlässig) die Controller 
beschreiben:
http://www.rowalt.de/mc/avr/avrboard/01/progcirc.png
(die Dioden und den Elko weglassen und stattdessen den zu beschreibenden 
Controller mit seinen eigenen +5V versorgen).
Also so wie hier, die grauen Teile und Verbindungen weglassen:
http://rowalt.de/mc/avr/twinavrh.png
Hauptlink:
http://www.rowalt.de/mc/avr/avrboard/01/avrb01.htm
Das Teil wird bei Bascom AVR als SP12 eingestellt, so weit ich das 
erinnere.


Wenn du einen echten Parallelport zur Verfügung hast, kannst du ihn mit 
dieser Software (The Fabulous Logic Analyzer)auch als schnellen 
8-Kanal-Logic-Analyzer verwenden, sehr praktisch:
http://tfla-01.berlios.de/
hier der Download:
http://developer.berlios.de/project/showfiles.php?group_id=3948
Hier ein Bild der Oberfläche:
http://tfla-01.berlios.de/pics/screenshot_linux.png



Ansonsten kann man mit einem echten Parallelport auch alles mögliche 
steuern, Schrittmotoren, Relais etc., manche Software greift heute noch 
darauf zurück.
Es gibt, so weit ich weiß, auch PCI-Parallelport-Karten, die in Echtzeit 
funktionieren (kommt auch aufs Betriebssystem an).



Stefan Frings schrieb:
> Mein Rat: Vergeude Deine Zeit nicht mit dem USBASP, sondern kaufe Dir
> einen "originalen" Atmel ISP MK-II. Der macht keine Probleme.

Jepp!




Viel Spaß und Erfolg bei deinen Vorhaben!!!

von da1l6 (Gast)


Lesenswert?

Hallo Frank

Lass dir deinen USBASP nicht mies reden. USBASP und USBTiny Programmer 
sind nach meiner Erfahrung ziemlich zuverlässig, einfach an die eigenen 
Bedürfnisse anzupassen (z.b. die gewünschte Betriebsspannung) und im 
Defekt-falle einfach und billig zu reparieren, da außer dem AVR nichts 
da ist was kaputt gehen könnte.

Zu deinem Problem: Achte darauf das du alle Fuses richtig gesetzt hast, 
siehe hier:
http://www.das-labor.org/wiki/Usbasp

Bei der Schaltung
http://www.sachsendreier.com/msw/projekte/usbasp/usbasp.html
fehlen die zener dioden an der USB schnittstelle, diese sind aber 
erforderlich wenn der AVR wie hier mit 5V betrieben wird. USB verwendet 
nur 3,3V signalpegel.

Zum Vergleich hier, korrekt mit Zener-dioden:
https://www.das-labor.org/trac/browser/microcontroller/doc/Layouts/usbasp/schematics.png

da1l6

von gerri (Gast)


Lesenswert?

da1l6 schrieb:
> Lass dir deinen USBASP nicht mies reden. USBASP und USBTiny Programmer
> sind nach meiner Erfahrung ziemlich zuverlässig,

Den USBTiny-Progger kenne ich nicht, aber der USBASP hat mich fast zur 
Verzweiflung gebracht (seine Derivate auch). Mal ging es, mal wieder 
nicht, mal nur gaaanz langsam, dann konnte man auch mal höhere Taktraten 
einstellen. Dann hat das Verifizieren nur bei jedem dritten Versuch 
geklappt ...

von flo (Gast)


Lesenswert?

einen rechner mit parallelport findet man bei 
http://kleinanzeigen.ebay.de oft schon für 5 euro in seiner nähe...

von Frank S. (hobbyist)


Lesenswert?

Vielen vielen Dank für die zahlreichen Antworten, Ideen und Links. Ein 
Forumit war so nett und hat den µC für mich programmiert. Parallel dazu 
habe ich, um Verdrahtungsfehler bei meiner Lochrasterplatinen-Methode 
auszuschließen, die Platine geätzt und mit den paar Bauteilen bestückt. 
Nun warte ich auf die Post. Dann werde ich berichten, ob es läuft oder 
nicht.

Inzwischen habe ich mir einen Arduino Uno bestellt. Damit sollte ich 
zumindest die bisherigen Probleme nicht haben, da so ziemlich alles "on 
board" ist, was ich brauche.

Frank

von Frank S. (hobbyist)


Lesenswert?

So, heute kam die Post an. Auch mit dem von von Chris programmierten µC 
klappt es leider nicht. dmesg sagt folgendes:

[13293.940737] usb 1-5: USB disconnect, device number 7
[13315.728083] usb 2-1: new low-speed USB device number 10 using 
uhci_hcd
[13315.796123] hub 2-0:1.0: unable to enumerate USB device on port 1
[13316.220123] usb 2-1: new low-speed USB device number 11 using 
uhci_hcd
[13316.288091] hub 2-0:1.0: unable to enumerate USB device on port 1
[13316.712045] usb 2-1: new low-speed USB device number 12 using 
uhci_hcd
[13316.780215] hub 2-0:1.0: unable to enumerate USB device on port 1
[13317.264087] usb 2-1: new low-speed USB device number 13 using 
uhci_hcd
[13317.388092] usb 2-1: device descriptor read/64, error -71
[13317.619147] usb 2-1: device descriptor read/64, error -71
[13317.832055] usb 2-1: new low-speed USB device number 14 using 
uhci_hcd
[13318.364388] usb 2-1: device not accepting address 14, error -71
[13318.476094] usb 2-1: new low-speed USB device number 15 using 
uhci_hcd
[13318.892047] usb 2-1: device not accepting address 15, error -71
[13319.004089] usb 2-1: new low-speed USB device number 16 using 
uhci_hcd
[13319.420053] usb 2-1: device not accepting address 16, error -71
[13319.420082] hub 2-0:1.0: unable to enumerate USB device on port 1
frank@frank-ThinkPad-R60:~$

Um die Ausgabe eindeutig zu machen, habe ich meinen USB-Stick 
eingesteckt und getrennt. Das ist die erste Zeile der Ausgabe.

Ich denke es wird das beste sein, mir den MKII zu zulegen. Dann spare 
ich mir langes Gehampel mit der Fehlersuche.

Frank

von GS (chromosoma)


Lesenswert?

Hm, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man wirklich  µC/FPGA  erlernen 
will, kauft man lieber ein  vernünftiger Dev.Board. Mit genug Peripherie 
(LEDS,Butoons, Speicher,Buzzer, vllt noch RS232 schnittstelle etc) und 
einen ordentlichen USB Anschluß zum Programmieren.
Nur so kann man sich vollig auf das Programmieren konzentrieren und 
diese frustrierende Fehlersuche vermeiden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.