Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Datenblatt Vintage IC MM5316 und UAA1003


von Thomas D. (thomasderbastler)


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Morgen Jungs und Männer..

Bin gerade am Datenblatt studieren. Ich möchte mit meinem beiden Vintage 
IC eine sprechende Uhr basteln.

Ich sehe im Datenblatt, der MM5316 braucht eine Versorgungsspannung von 
ca 24V. Soweit so gut.

Der UAA braucht 5V wäre auch noch kein Problem.

Ich sehe im Datenblatt vom MM nicht wie hoch die Spannung ist an den 
Segmenten Pins. Für eine Ansteurung des UAA muss man die Uhrensegmente 
vom MM5316 mit dem UAA verbinden.

Da wird wahrscheinlich ein Problem geben wegen dem Spannungspegel ?
Desweiteren es wird nicht nur VFD Röhren für die Anzeigen benutz sondern 
stinknormale 7 Segmentanzeigen. Ohne Vorwiderstände bei der Segmenten 
bei 24V VSS ?

von gk (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Ich sehe im Datenblatt vom MM nicht wie hoch die Spannung ist an den
> Segmenten Pins.

Wenn ein Segment eingeschaltet ist, legt der Ausgangstreiber die 
Spannung am Pin 23 an das entsprtechende Segment, siehe Fig. 4. Der 
minimale Strom ist mit 1,5mA angegeben. Den maximalen Strom habe ich 
beim Überfliegen des Datenblattes auch nicht gefunden. Den Betrieb von 
LED-Anzeigen ohne Vorwiderstand halte ich aber für abenteuerlich.

Wenn man Display-Treiber verwendet und die Spannung am Pin 23 unter 10V 
hält, könnte man vermutlich den UAA damit ansteuern. Man muss aber noch 
prüfen, ob die Logik (high/low) stimmt, eventuell ist das am UAA 
einstellbar, ansonsten invertieren.


gk

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Hier hat jemand schon etwas ähnliches gefrickelt...
Hier wurde ein MM5387 verwendet, braucht aber auch 21 V..also irgendwas 
stimmt mit der Schalltung nicht...

"Eines der vielen Projekte, die nie fertig wurden."

Beitrag "Applikationsschaltung UAA 1003"

Die Gernzewerte von UAA sind 10V ( wer will das teil im Grenzbereich 
betreiben ?? )

Beim MM5316 ist minimum 21 V..also geht nicht

Ich möchte die beiden seltene und teuere IC nicht grillen...

von Micha (Gast)


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Aber lesen könnt ihr noch? Da steht deutlich: Versorgungsspannung des 
MM5316 von 8V bis 29V

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Lesen schon, was Du meinst ist der "counter Operations Volate 8 bis 29V
Power Supply Min 21 max 29 V

von MaWin (Gast)


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Der UAA1003 ist dummerweise für eine andere LED_Beschaltung ausgelegt

         LED
Uhr --+--|>|-- GND
      |
   UAA1003

als der MM5316

+24V --|>|--+-- Uhr
            |
          Autsch

also musst du die Spannung wandeln.

Ein Transistor pro Segment

+24V --+--4k7--+--|>|-- MM5316
      E|       |  LED
 BC557 >|------+
       |
      10k
       |
       +-- UAA1003
       |
      1k
       |
      GND

würde gehen, die Schaltung invertiert auch gleich die Spannugslage. 
Ersetzt man übrigens die 1k durch eine common Kathode 7 Segment Anzeige 
statt der LED und die 10k durch 2k2 bekommt man eine 10mA HELLE und 
GLEICHMÄSSIG HELLE Anzeige aus dem MM5316, der ist nämlich immer durch 
eher dunkle Anzeigen mit Segmenten unterschiedlicher Helligkeit 
aufgefallen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Danke MaWin....

Gibt es noch eine andere Lösung mit weniger Material ? Nicht weil man 
geizig ist, aber pro Segment ist es schon ein haufen Holz...

von Thomas D. (thomasderbastler)


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push

von kein Bastler (Gast)


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pop

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ich verstehe etwas an MaWins Plan nicht.

Für jedes Segment sollte das obige verwendet werden. "LED" sollte ein 
Segment sein.

Die Anzeigen haben aber gemeinsame Anode.
Habe mal angefangen einen Plan zu zeichen...Bitte um Hilfe

von hinz (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Ich sehe im Datenblatt vom MM nicht wie hoch die Spannung ist an den
> Segmenten Pins.

Maximal so hoch wie man an Pin 23 anlegt. Häng den also an die 5V 
Versorgung und schon passt alles.

Die Siebensegmentanzeigen müssen übrigens gemeinsame Kathode haben, das 
ist im Schaltplan falsch gezeichnet. Die vermissten 
Segmentvorwiderstände sind übrigens im Uhrenchip drin, in Form des 
Bahnwiderstands der p-MOSFETs.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Danke Hinz, analog dazu ist der im Netz gefunde Schaltplan 
MM5316-Clock.jpg
auch falsch ?

von hinz (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Danke Hinz, analog dazu ist der im Netz gefunde Schaltplan
> MM5316-Clock.jpg
> auch falsch ?

Auf den hab ich mich bezogen.

von MaWin (Gast)


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> Die Anzeigen haben aber gemeinsame Anode.

Hmm, das ist ein Problem :-(

Anzeige wegpassen ?

Anzeige wie geschildert als common Kathode umbauen ?

          LED
+24V --+--|>|--+-- Uhr
       |       |
       +--47k--+
       |       |
      1k       |
      E|       |
 BC557 >|------+
       |
       +-- UAA1003
       |
      2k7
       |
      GND

Diese Schaltung arbeitet mit der Spannung an der LED (1.6V bei den alten 
roten) als Konstantstromquelle (1k = ca. 1mA) so daß am 2k2 nur ezwa 
2.2V abfallen, was für den UAA1003 ausreicht. Wenn aber die LED kaputt 
geht oder versehentlich nicht angechlossen ist, kommen volle 24 an den 
UAA1003, was der wohl nicht aushalten wird. Daher ist die Schaltung zwar 
möglich, aber nicht 100% sicher.
Ich würde noch mehr Aufwand treiben:

          LED
+24V --+--|>|--+-- Uhr
       |       |
       |      10k
       |       |
       +--47k--+
      E|       |
 BC557 >|------+
       |
      22k
       |
       +-- UAA1003
       |
      2k7
       |
      GND

Du fragtest, wie man den Aufwand reduzieren kann.
Eventuell mit einem open collector Komparator wie LM339,
da sind immerhin 4 in einem Gehäuse, und die pull ups
könnte man als SIL9 Netzwerke aufbauen, macht 4 IC + 2 RSIL.

                       VCC UAA1003
+24V --+--|>|--+-- Uhr  |
       |       |       4k7
      1k       +--|-\   |
       |          |  >--+-- UAA1003
       +----------|+/
       |
      22k (Spannungsteiler nur ein mal für alle)
       |  (kann man optimal an die LEDs anpassen)
      GND

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> LED
> +24V --+--|>|--+-- Uhr

Ähm, der MM5316 hat p-Kanal Open Drain Ausgänge. Gemeinsame Source der 
Segmentausgänge ist an Pin 23 separat herausgeführt.

von MaWin (Gast)


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> Ähm, der MM5316 hat p-Kanal Open Drain Ausgänge

Dann wäre die Schaltung MM5316-Clock.jpg falsch.
Ein Blick ins Datenblatt bestätigt das.

Damit reicht es, 5V an BI anzulegen und die LEDs
nach Masse zu legen, und direkt an den UAA1003 anzuschliessen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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MaWin schrieb:
> Damit reicht es, 5V an BI

Was ist denn BI ?

von MaWin (Gast)


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blanking input

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ah.....ich Depp..

super Danke Jungs, aber , weil die ICs selten sind, kommt man nicht 
drumherum das zeug mal auf dem Steckbrett schnell zusammenzufrickeln.

Kommt wenn ich meine 30W RGB 9 Modus Moodlampe vom Steckbrett ins 
Gehäuse verfrachte...

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> 5V an BI anzulegen

Was soll das? Man muss Common Source (Pin 23) so beschalten.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Hinz und MaWin..
was ist jetzt wie richtig ?

von Astro-Ganove (Gast)


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Aus der Erinnerung heraus an damalige Zeiten, (mit dem Recht auf Irrtum) 
meine ich, das der MM5316 nur für Fluoreszenzanzeige gewesen ist.

von MaWin (Gast)


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> Hinz und MaWin.. was ist jetzt wie richtig ?

Hinz.

Dein Scheiss-Schaltplan war ja falsch (wo man immer so einen Mist im 
Internet auftreibt, unglaublich).

Du kannst 5V an BI anlegen und das Ausgangssignal direkt in den UAA1003 
stopfen, ohne LED.

Oder du legst 24V an BI, machst common Kathode Anzeigen an den MM5316, 
und greifst das Signal direkt an den LEDs ab.

Wenn ein LED kaputt oder ab geht, könnte das sogar der UAA1003 
überlegen, denn es fliessen maximal 1mA aus den 24V in ihn hinein.

von Astro-Ganove (Gast)


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Jungs, lest mal das Datenblatt. Der MM5316 treibt keine Leds.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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und hier steht :

http://www.ferromel.de/tronic_301.htm

MM5316 = TMS1951 (Texas Instr.) mit Treibern für direkten Anschluß von 
Fluoreszenz- und LCD (Liquid Crystal)-Displays. Also sollte LED auch 
gehen..

spannend :

http://www.decodesystems.com/clock-ics.html

oder sogar hier :

http://www.tmworld.com/electronics-news/4385672/Home-Made-Digital-Clock-Keeps-on-Ticking

The MM5316 is a remarkable chip—it drives LEDs directly, with no need 
for additional transistors or additional power.

Verwirrung Total...

von MWS (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> MM5316 = TMS1951 (Texas Instr.) mit Treibern für direkten Anschluß von
> Fluoreszenz- und LCD (Liquid Crystal)-Displays.

> Also sollte LED auch gehen..

Ja, genauso wie Dein Wohnzimmerverstärker Dein Wohnzimmer verstärkt hat. 
LOL

Mensch, wenn Du schon ein Datenblatt postest, dann lies es Dir doch 
wenigstens selbst durch, dann siehst Du mögliche Ausgangströme von 
1000-1500µA für die Segmente.

Wenn's low-current 7-Segment Anzeigen werden, bzw. entsprechend klein 
oder groß und funzelig, dann mag das gehen. Alles andere benötigt 
Treiber, wenn's denn dieser Baustein sein soll.

von MaWin (Gast)


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> MM5316 = TMS1951 (Texas Instr.) mit Treibern für direkten Anschluß von
> Fluoreszenz- und LCD (Liquid Crystal)-Displays. Also sollte LED auch
> gehen..

Wie kommst du auf die falsche Annahme, daß VFD/LCD-Treiber auch immer
LEDs könne ? Eine LED braucht viel mehr Strom aber weniger Spannung.

> The MM5316 is a remarkable chip—it drives LEDs directly, with no need
> for additional transistors or additional power.

Wie schon geschrieben kann der MM5316 auch LEDs, aber mit erkennbaren
Nachteilen: Schummriges Licht, ungleichmässige Helligkeit.

Für einen ordentlichen Eindruck sollte man Treiber spendieren.

> http://www.decodesystems.com/clock-ics.html

Hier kommt also der falsche Plan her. Idiotenseite.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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MaWin schrieb:
> Für einen ordentlichen Eindruck sollte man Treiber spendieren.

Danke MaWin, Du weißt ja, schätze Dein Wissen hoch ein.

könnte einen ULN2803 oder sowas nehmen..

von Astro-Ganove (Gast)


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Jetzt schauen wir mal zusammen ins Datenblatt:

Output Currents , 1Hz Display = 1,5 mA (Blinkender Doppelpunkt)

                  10'ers off hours = 1 mA (Segment b und c = Zahl 1)

                  all other Display = 0,5 mA (alle anderen Segmente)

0,5 Milliampere steht für jedes einzelne Segment zur Verfügung. Da geht 
auch mit Low Current Leds nichts mehr.

von MWS (Gast)


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Astro-Ganove schrieb:
> Da geht auch mit Low Current Leds nichts mehr.

Aber klar geht das.
www.vishay.com/docs/81199/tdsr1050.pdf‎

Kommt eben nur auf die Ansprüche, Größe und Umgebungshelligkeit an.

von MWS (Gast)


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von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wie schon geschrieben kann der MM5316 auch LEDs, aber mit erkennbaren
> Nachteilen: Schummriges Licht, ungleichmässige Helligkeit.

Genau so ist es.

von hinz (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> könnte einen ULN2803 oder sowas nehmen..

Mit drei solchen kommts hin. Die Displays müssen dann natürlich Common 
Anode haben, und Vorwiderstände brauchts auch.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Danke hinz für Deine freundliche Tipps und unterstützung.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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So etwa ?

von MaWin (Gast)


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> So etwa ?

Die Anoden des SA08 natürlich noch an +(5V)

Natürlich nicht den UAA1003 mit den verstärkten Signalen aus dem ULN2803 
braten, sondern vor dem ULN abgreifen. Da haben sie netterweise auch 
noch die richtige Polarität.

Obwohl der ULN2803 mit seinen 500mA für 20mA gnadenlos überzogen ist,
hat er den Vorteil, daß er seine Eingangsspannung bei 500uA/1000uA auf 
ca 3V begrenzt, was für den UAA1003 passt, und leicht nach Masse hin 
ableitet, was für den MM5316 schön ist.

Ohne diese Anforderung täte es natürlich auch ein 74HC240, aber die 
Vorwiderstände spart der auch nicht.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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MaWin....SUPPA THX...auf Dich ist echt verlass !!!

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Noch etwas...also wenn ich im Datenblatt richtig lese, ist die minimale 
Versorgungsspannung vom MM5316 8 V oder ?

von hinz (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Noch etwas...also wenn ich im Datenblatt richtig lese, ist die
> minimale
> Versorgungsspannung vom MM5316 8 V oder ?

Nein, siehe 'power fail indication'.

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