Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GPS bis zu welcher Höhe funktioniert es noch?


von oszi40 (Gast)


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Wie man im Spiegel lesen konnte hat einer mit dem Wetterballon schöne 
Bilder mit 7 Kameras gemacht und per GPS zugeordnet. Quelle:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/luckenwalde-am-stadtrand-von-berlin-vom-ballon-aus-gesehen-a-908398.html

1.Bis zu welcher Höhe kann man rein rechnerisch GPS verwenden, wenn die 
mittlere Bahnhöhe der Satelliten bei 20200km liegt?

2.Bis zu welcher Höhe habt Ihr was gehört das funktionierte?

von Martin W.T. (Gast)


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Bis etwa 6000 m Höhe funktioniert es definitiv.

Afaik benutzen sogar Space Shuttles GPS weit außerhalb der Atmosphäre 
außerhalb der Bahnen der GPS Satelitten.

von SuperD (Gast)


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Google: GPS maximum altitude

von Spess53 (Gast)


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Hi

>2.Bis zu welcher Höhe habt Ihr was gehört das funktionierte?

Einfach im Datenblatt nachsehen. Für ein Navilock EM-406 werden 
beispielsweise 18000 m angegeben.

MfG Spess

von MaWin (Gast)


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Technisch kann GPS auch Koordinaten ausserhalb der Satellitenbahn 
liefern, aber:
http://www.pocketnavigation.de/2012/10/cocom-limit-geschwindigkeits-und-hohenbeschrankung-fur-gps-module/

ich erinnere mich aber an noch viel niedriger Werte, eher 190km/h und 
1800müNN, und man musst extra Flugtaugliche GPS kaufen um beispielsweise 
in einem Flugzeug noch Daten zu bekommen.

von Wolfgang (Gast)


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Martin W.T. schrieb:
> Afaik benutzen sogar Space Shuttles GPS weit außerhalb der Atmosphäre
> außerhalb der Bahnen der GPS Satelitten.

Wann flog das Space jemals außerhalb der Bahn der GPS Satelliten. Die 
höchsten Flüge der Shuttles waren IMHO die Serviceflüge zum HST, dass in 
rund 550km Höhe seine Bahn zieht. Und die Bahnen der GPS Satelliten 
liegen wie schon genannt etwas über 20000km Höhe, i.e. mehr als einen 
Faktor dreißig höher.

von Martin W.T. (Gast)


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Ups da habe ich mich etwas verhaspelt. Die Shuttles haben sich nicht so 
"weit" rausgewagt :)

von Ulrich (Gast)


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Im Prinzip sollte GPS auch noch weiter draußen gehen - ggf. auch bis zum 
Mond. Irgendwann wird aber die Genauigkeit schlechter weil alle Signale 
aus ähnlicher Richtung (halt von der Erde) kommen.

Eine andere Sache ist ggf. die Beschränkung der üblichen Empfänger durch 
z.B. das interne Zahlenformat. Dazu kommt dann noch eine gewisse 
Plausibilitätsprüfung. Bei zu hoher Geschwindigkeit könnte da ggf. auch 
noch ein Limit kommen, aber die Satelliten sind ja auch schon recht 
schnell, da sollten ein paar 100 km/h nicht stören.

von Marc (Gast)


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Bei AFu-Balloonprojekte gab GPS schon Höhenwerte von >20km zurück.

von Jobst M. (jobstens-de)


Angehängte Dateien:

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MaWin schrieb:
> ich erinnere mich aber an noch viel niedriger Werte, eher 190km/h und
> 1800müNN, und man musst extra Flugtaugliche GPS kaufen um beispielsweise
> in einem Flugzeug noch Daten zu bekommen.

Nö. Siehe Bild. Gewöhnliches sch*** Navi von Garmin ...

Die meisten Module sind bis 18km spezifiziert. Es gibt aber auch 
Ausnahmen.


Gruß

Jobst

von chris (Gast)


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Es gibt viele Satelliten (LEO/MEO) welche GPS als Instrument zur aktiven
Bahnstabilisierung benutzen.
Fast alle GPS Empfänger sind Aufgrund von COCOM softwäremäßig
limitiert. Es gibt auch einige, welche noch funktionieren, wenn nur
ein Limit überschritten ist, nicht aber beide. Diese werden gerne für
die Ballone verwendet. Das Limit ist (60.000 feet oder 18.000 km) 
und/oder
(515mt/s oder 1000 knoten oder 1500 mph) . Ein Beispiel sind Ublox Lea 
Module
(4/5/6) welche die UND Variante einprogrammiert haben und deshalb gerne
für Ballone genommen werden.

von Wolfgang (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Im Prinzip sollte GPS auch noch weiter draußen gehen - ggf. auch bis zum
> Mond. Irgendwann wird aber die Genauigkeit schlechter weil alle Signale
> aus ähnlicher Richtung (halt von der Erde) kommen.

Nein, das wird es wohl kaum tun. Die GPS-Satelliten verwenden für die 
Abstrahlung ihrer Signale Richtantennen, die auf der Unterseite des 
Satelliten montiert sind. Die Sendeenergie wird dadurch auf die Erde und 
den erdnahen Bereich konzentriert. Mal ganz abgesehen von der 
Freiraumdämpfung (1:r²) kommt alleine auf Grund der Abstrahlrichtung 
also nur wenig Energie beim Mond an.

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