Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Keine Lust auf Löten und Platine ätzen lassen - Alternativvorschlag


von dev (Gast)


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Hi,

ich hab keine Lust meine Platine selbst zu löten oder auch ätzen zu 
lassen.

Momentan habe ich einfach ein kleines Bread Board verwendet, darauf 
sitzt ein fertiger Arduino Micro, sodass ich nur noch ein Bischen 
Peripherie habe -- also eine ganz kleine Schaltung die mit wenig 
Schaltlitze umzusetzen ist.

An Poti's und Schalter, die klassische Lötpins haben, habe ich kleine 
Lüsterklemmen geschraubt. Der Arduino Micro hält bereits bomben fest im 
Breadboard.

Das Breadboard ist rückwärtig klebbar und klebt im passenden 
Plastik-Gehäuse.

Nun sind nur noch die Schaltlitzen-Steckverbindungen, Mosfets und 
Kohleschichtwiderstände gefühlt zu lose im Bread Board befestigt. 
Überkopf-Rütteln würden sie nicht aushalten.

Daher hatte ich die Idee des Heißklebers. Damit könnte ich sie 
isolierend befestigen.

Insgesamt denke ich hat diese Lösung sogar einige Vorteile gegenüber 
klassischem Löten auf einer Lochrasterplatine oder Platine ätzen lassen:

- Weniger Probleme mit HF/EM-Einstreuung
- Ohne entlöten lassen sich die Steckverbindungen später modifizieren 
(einfach reparieren)
- Die Kabelverbindungen sind trotzdem stabil
- Da die Verflüssigung des Heißklebers bei 200°C+ einsetzt, sollten 
sogar Leistungs-Mosfets an den Pins klebbar sein
- Keine Gefahr von Beschädigung der Bauteile beim 
Einlöten/Lötbruchstellen etc.
- Die Verbindungen sind durch Lüsterklemmen und Heißkleber ausreichend 
stabil und zusätzlich isoliert

Was fällt euch ein, was an dieser außergewöhnlichen Herangehensweise 
tatsächlich negativ zu bewerten wäre?

Alternative zu Heißkleber wäre ein Epoxidharz-Bad :-) (nur bis auf das 
Level des Breadboards, nicht die Bauteile baden, ist klar... ;)

Bin gespannt was ihr meint!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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dev schrieb:
> ich hab keine Lust meine Platine selbst zu löten oder auch ätzen zu
> lassen.

deine Schaltung-Beschreibung klingt so, als ob es keine speziellen HF- 
Oder Platz-Anforderungen hat, also insbesondere auch keine designte oder 
geätzte Platine benötigt.

Potis mit Lüsterklemme, mit Heißkleber Bauteile im Breadbord fixieren 
... das hört sich total gruselig an.

Kennst du Lochraster-Platinen? Die würden sich für dein Vorhaben gut 
eignen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lochrasterplatine#Prototypen


Woher kommt deine Löt-Phobie? Da am Lötkloben wo der Stecker ist, ist 
das kalte Ende. Wenn man den Stecker in die Steckdose oder den Trafo 
steckt, wirds am anderen Ende heiß. Nun noch ein bischen Lötzinn an 
Spitze und das Bauteil und Platine, und fertig ist die Sache, ganz ohne 
Heißkleber ;-)

von Thomas E. (thomase)


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dev schrieb:
> Bin gespannt was ihr meint!
Such dir ein anderes Hobby und verschone uns mit so einem Schwachsinn.

mfg.

von Björn R. (sushi)


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Sieht scheisse aus!

von Ulrich (Gast)


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Löten ist doch auch nur so eine Art heiß kleben, nur halt leitend und 
etwas stabiler.

Platine ätzen muss nicht sein - da gibt es reichlich alternativen, z.B. 
Lochraster oder Deadbug/Manhattan Style auf einer durchgehenden Cu 
Platine. Das geht dann im Gegensatz zum Steckbrett sogar für HF und mit 
SMD Bauteilen.

von Winfried (Gast)


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Schonmal Heißkleber im Autoinnenraum verwendet? Dann weißt du, dass weit 
unter 200 Grad sich das Zeug verflüssigt. Da reicht ein sonniger Tag bei 
Innenraumtemperaturen von 80-90 Grad.

Natürlich ist es vorstellbar, auch längerfristig eine Schaltung auf 
einem Breadboard zusammengesteckt lauffähig zu halten. In einer 
Umgebung, wo wenig Vibrationen oder Erschütterungen zu erwarten sind, 
kann das länger gut gehen. Natürlich sollte das dann auch nur eine 
Schaltung sein, die beim Auftreten von Fehlern kein Unheil anrichtet. Du 
hast ja immer die Gefahr, dass doch mal irgendein Steckdraht rausrutscht 
und eine Stelle kontaktiert, die nicht so günstig ist. Nicht umsonst 
verwendet man bei professioneller Kabelverlegung überall Kabelbinder, um 
auch den Fehlerfall abzusichern.

Ich würde mal sagen, wenn du erstmal das Löten gelernt hast, wirst du 
dir über solche Ideen nur noch wenig Gedanken machen. Mir erschließt 
sich einfach die Attraktivität deines Ansatzes nicht.

von oldmax (Gast)


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Hi
Ist ja mal ein wirklich toller Vorschlag.... Steckbrett und Heißkleber. 
Man, ihr müsst ja Langeweile haben, solchen Mist von euch zu geben. Ich 
erwarte von einem "Elektronikbastler", das er die Kunst des Lötens kennt 
und versteht. Nicht verstehen kann ich die Aussage

dev schrieb:
> Weniger Probleme mit HF/EM-Einstreuung

Grad Steckbretter sind prädestiniert dafür. Nix gegen einen 
Versuchsaufbau mit Steckbrett, aber warum willst du dann solch ein 
Gefummel als Schaltung verpacken. Lochraster sind ja schon genannt und 
lassen sich für einfache Schaltungen zu zuverlässigen Aufbauten prima 
benutzen. Löten wirst du irgendwann mal müssen. Dazu gibt es Tipps im 
Internet. Ist nix kompliziertes. Da wird eine Kupferspitze aufgeheizt 
bis max.400° C und gut is.
Wichtig: lass die Finger von Lötfett und nimm ein gutes Elektroniklot. 
Eine regelbare Lötstation ist optimal und die Lötspitzen auch langlebig. 
Und falls mal etwas daneben geht oder umgestaltet werden muss: einen 
Lötzinnabsauger. Damit kann man in Grenzen etwas retten oder 
umverdrahten.
Also trau dich.
Gruß oldmax

von Luki Luke (Gast)


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Björn R. schrieb:
> Sieht scheisse aus!

Ich würde gern ein Bild sehen.

von dev (Gast)


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Noch mal: Es geht mir nicht um das Können, sondern um das wollen. Mit 
dem Löten hab ich kein Problem an sich. Es geht aber leichter und 
schneller von der Hand mit einem Steckbrett zu arbeiten. Sollte man die 
Schaltung also einfach und schnell fixieren können, spart man sich eine 
Menge Arbeit und Fummelei.

Bis auf folgende zwei Einwände habe ich bisher aber noch keine 
technischen Begründungen gehört, was dagegen sprechen sollte.

1.
Winfried schrieb:
> Schonmal Heißkleber im Autoinnenraum verwendet? Dann weißt du, dass weit
> unter 200 Grad sich das Zeug verflüssigt. Da reicht ein sonniger Tag bei
> Innenraumtemperaturen von 80-90 Grad.

Die Schaltung ist in einem klimatisierten Raum in einem Gehäuse dass 
sich in einem Schrank befindet fest an die Schrankwand montiert. 
Sonneneinstrahlung ausgeschlossen.
Maximale Innenraumtemperatur: 40°C.

2.
oldmax schrieb:
> dev schrieb:
>> Weniger Probleme mit HF/EM-Einstreuung
>
> Grad Steckbretter sind prädestiniert dafür.

Ich kleide das Gehäuse mit Kupfergewebe aus.

Und wegen der Ästhetik:

Björn R. schrieb:
> Sieht scheisse aus!

Ich werde ein Foto uploaden. Dann könnt ihr selbst entscheiden.
Besser als der oben genannte "Manhatten Style" sieht es auf jeden Fall 
aus.

s. "Manhatten Style":
http://www.swschwedt.de/kunden/dl2bqd/assets/images/MAS-TX_504_kleinO.jpg

von dev (Gast)


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Bei Heißkleber kommt es außerdem auf die Zusammensetzung des Klebers an, 
ab welcher Temperatur er sich verflüssigt.

Als Alternative: Könnte man auch einfach das ganze Breadboard kurz in 
ein Epoxidharz-Bad tauchen. Natürlich nur so tief, dass die Bauteile 
dabei nicht überflutet werden. Schließlich entstehen beim Aushärten von 
Epoxidharz höhere Temperaturen über einen längeren Zeitraum.

Da gibt es dann kein Problem, dass sich der Kleber verflüssigt oder sich 
lösende Verbindungen Kurzschlüsse auslösen. Allerdings wäre dann auch 
die schnelle Austauschbarkeit der Komponenten beim Teufel.

von Floh (Gast)


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1. Schaltung auf dem Steckbrett aufbauen
2. Steckbrett in Schuhkarton stellen
3. 500g Heißklebestangen in Schuhkarton legen
4. Im Backofen bei ca 100 -150°C überbacken lassen

Ofenfrische Elektronik :-)

von Blödsinn (Gast)


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Nimm dünnflüssigen Sekundenkleber.
Die gute Adhäsion sorgt dafür, daß die Hälfte aller Kontakte danach nie 
mehr ein Problem haben :-)

von Thomas D. (thomasderbastler)


Angehängte Dateien:

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Der nicht gerne lötet, sollte sowas eher machen...dann kannst alles 
zusammenkleben..

von Gerhard W. (gerhard86)


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Es gibt auch Lochrasterplatinen bei denen jeweils 3 Löcher 
streifenförmig verbunden sind, oder sogar spezielle mit DIL layouts und 
durchgehenden Spannungsschienen, da kann man sein Zeug auch einfach 
zusammenstecken und halt rückseitig verlöten.

Nachteil: man muss verhindern dass die Bauteile beim Umdrehen 
rausfallen.

Vorteil: es ist kein absolut perverser Murks der durch Kontaktkorrosion, 
Vibrationen, Wärmeverformung des Boards beim Versauen mit Heißkleber, 
Kriechen von Klebstoff(komponenten) zwischen die Kontakte und aus 100 
anderen Gründen ausfällt.

von Car (Gast)


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Also warum das jetzt EMV Vorteile hat würde mich doch mal im Detail 
interessieren...

von SE (Gast)


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HF auf Steckboard? Ihhhh!

Die Übergangswiderstände der Koantkfedern und die parasitären 
Kapazitäten verhindern doch ein HF-Schönes Design.

Und die langen Drähte streuen fröhlich vor sich hin.

Mein Lochrasteraufbau vom "DRAM LCD Controller" aus diesem Forum, zeigte 
immer wider sporadische Fehler, welche auf das Steckbrett zurückzuführen 
waren.

von Lothar S. (loeti)


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> Such dir ein anderes Hobby und verschone uns mit so einem Schwachsinn.

Das is' kein Schwachsinn und Deine blöde Anmache is' eine 
Unverschämtheit!
Jeder fängt irgerndwann mal klein an.

Für solche Breadbord-Elektroniker gibt's bei Bedarf sogar schon 
Breadbord-Platinen. Bis jetzt in D aber leider nur bei ebay:
http://www.ebay.de/itm/2-Stk-PCB-Board-5x10cm-Streifenraster-Leiterplatten-Platinen-/151067632777?pt=Elektromechanische_Bauelemente&hash=item232c552489

Ansonsten, ich fang' gerade mit meinen Neffen (7 und 9) an in die 
Elektronik einzusteigen, natürlich auch mit einen Breadboard .

Kleine Tipps:

Beim Pollin gibt's ein ganz passables Breadboard für 1,95€.
http://www.pollin.de/shop/dt/MDM2OTg0OTk-/Werkstatt/Werkstattbedarf/Sonstiges/Labor_Steckboard_SYB_46.html
Da braucht man über ätzen lassen und Löten echt nicht mehr nachdenken. 
(Wenn's vom Frequenzgang her ausreichend is'.)

Wenn Du bei den bei den ATtinys den internen Oszillator verwendest 
kannst Du die auch direkt aufs Board stecken und musst nicht ständig 
teure Arduinos (25€) kaufen.

Als Gehäuse/Schirmung für solche Kunstwerke sind normale Blechdosen 
super geeignet: 
http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=Blechdose&log=internal&recommend=true

Eine sehr praktische Befestigungsmethode sind auch Montagesockel und 
Kabelbinder 
http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=Kabelbinder&log=internal

Alles "nicht fachgerecht" und "schlechtes Design", aber ungemein 
einfach und praktisch.

Grüße Löti

P.S.
Komm' jetzt bitte nicht auf die Idee mit HF auf den Breadboard's.
Du verschwendest nur Zeit... .

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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dev schrieb:
> Steckbrett zu arbeiten. Sollte man die
> Schaltung also einfach und schnell fixieren können

Das genau ist doch das Problem. Steckbretter sind nun mal 
klopfempfindlich und verursachen die dümmsten Wackelkontakte genau dann, 
wenn man sie gerade am wenigsten braucht. Meine bevorzugte Technik ist 
Lötpunktraster und Fädeldraht, aber 'Manhattan' Style ist für HF auch 
nicht schlecht, wenn die Drähte kurzgehalten werden. Ich habe schon 
einige VCOs bis 2,5 Ghz so aufgebaut, die dann zum Schluss mit einem 
Tröpfchen Heisskleber oder Pattex fixiert werden. Wurde übrigens von 
Plessey selber so vorgeschlagen (Satellite, Cable and TV Handbook)

von Lothar S. (loeti)


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> Steckbretter sind nun mal klopfempfindlich und verursachen die dümmsten
> Wackelkontakte genau dann, wenn man sie gerade am wenigsten braucht.

Nur wenn man sie mehrfach verwendet und so ausleiert... .

Grüße Löti

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar S. schrieb:
> Nur wenn man sie mehrfach verwendet und so ausleiert...

Das wäre schön. Die billigen machen aber auch Wackler, wenn sie frisch 
aus der Packung kommen. Ich vermute mal, das der TE die billigen nehmen 
will, um die Kosten niedrig zu halten für sein Ex- und Hopp Projekt.

von Roman (Gast)


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Tach zusammen

tut mir den Gefallen und lest den Thread erstmal richtig durch. Der TE 
hat eine funktionierende Schaltung die er nur fixieren möchte. Also 
liegt nahe das jemand nach der Sendung mit der Maus am Sonntag Mittag, 
Langeweile hatte und uns mit diesem Thema unterhalten wollte. Lasst ihn 
sein Zeugs mit dem Heisskleber fixieren und wir haben Ruhe vor Ihm.

Experiementieren und lernen geht anders.

Roman

von Steel (Gast)


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Lothar S. schrieb:
>> Such dir ein anderes Hobby und verschone uns mit so einem Schwachsinn.
>
> Das is' kein Schwachsinn und Deine blöde Anmache is' eine
> Unverschämtheit!
> Jeder fängt irgerndwann mal klein an.

Das ist auch völlig ok. Der TE ist aber offensichtlich der Meinung den 
heiligen Graal gefunden zu haben und eine ernstzunehmende Alternative 
zum Löten und Ätzen erfunden zu haben. Die Formulierung 
"außergewöhnlichen Herangehensweise" legt nahe, dass er sich für ein 
kleines Genie hält.

Das ist natürlich vollkommen lächerlich.

Zum Lernen und für Kinder oder um schnell was auszuprobieren sind 
Steckbretter dagegen völlig legitim.

von Lothar S. (loeti)


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> Experiementieren und lernen geht anders.

Wiederspruch, so beginnt ein große Hobbyistenkariere!

Denn, irgentwann sind die Breadbords nicht mehr ausreichen.
Dann fängt er, auf Experimetierplatinen, eben doch das Löten an...
Irgentwann sind die Expeimentierptinen nicht mehr ausreichend... .

Grüße Löti

von Roman (Gast)


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Tja, schade das er sich nicht angemeldet hat.
Wir könnten dann seine Karriere hier verfolgen. ;-)

Roman

von Lötaushilfe (Gast)


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@Dev:

Probier's doch einfach aus, jeder hat seine Methode zu einem Aufbau zu 
kommen.

Der heilige Gral ist das vielleicht nicht, aber wenn's für Dich 
funktioniert: Bingo!

Vielleicht wir der Lötkolben eines Tages doch Dein Freund!?

Grüße!

von Lothar S. (loeti)


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> Tja, schade das er sich nicht angemeldet hat.

Kann ja noch werden... .

von Arne Nonymous (Gast)


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Warum hat eigentlich noch niemand Wirewrap erwähnt? Ist auch lötfrei und 
korrekt ausgeführt soll es wohl ziemlich zuverlässig und auch 
HF-tauglich sein.

von Roman (Gast)


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Hallo,

wie knotest Du denn die Drähte an die Bauteile. ROFL.

Roman

von randy (Gast)


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>
> wie knotest Du denn die Drähte an die Bauteile. ROFL.
>


dafuer gibts natuerlich werkzeug.

siehe auch http://en.wikipedia.org/wiki/Wire_wrap

lieber wirewrap als breadboard + heisskleber ;)

-- randy

von Mystik (Gast)


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wieviel von Euch lesen die "Bild-Zeitung"?

von Timm T. (Gast)


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dev schrieb:
> Bis auf folgende zwei Einwände habe ich bisher aber noch keine
> technischen Begründungen gehört

Ein ernstgemeintes Gegenargument: Die Kontakte im Board lassen mit der 
Zeit nach.

Das ist kein Problem bei kurzzeitigen Aufbauten, und wenn man eine alte 
Schaltung wieder in Betrieb nimmt, wackelt man eben mal an allen 
Bauteilen. Das kann aber zum Problem werden bei Aufbauten, die lange 
laufen sollen und wo die Bauteile fixiert sind.

Zweites Gegenargument: Ich hab mit Heisskleber schon Kondensatoren 
zerstört.

Man sollte nicht die Wärmekapazität der Masse unterschätzen. Seitdem 
nehm ich das Zeug höchstens, um mal eine Platine zu fixieren, aber nicht 
direkt an Bauteilen. Zumal es meist eh bescheiden hält.

von dev (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Ein ernstgemeintes Gegenargument: Die Kontakte im Board lassen mit der
> Zeit nach.
>
> Das ist kein Problem bei kurzzeitigen Aufbauten, und wenn man eine alte
> Schaltung wieder in Betrieb nimmt, wackelt man eben mal an allen
> Bauteilen. Das kann aber zum Problem werden bei Aufbauten, die lange
> laufen sollen und wo die Bauteile fixiert sind.

Danke, das hilft mir weiter. Die Schaltung sollte länger in Betrieb 
bleiben.

Timm Thaler schrieb:
> Zweites Gegenargument: Ich hab mit Heisskleber schon Kondensatoren
> zerstört.
>
> Man sollte nicht die Wärmekapazität der Masse unterschätzen. Seitdem
> nehm ich das Zeug höchstens, um mal eine Platine zu fixieren, aber nicht
> direkt an Bauteilen. Zumal es meist eh bescheiden hält.

Stimmt natürlich auch.

Dann wird die Schaltung wohl schlussendlich doch auf eine 
Lochrasterplatine gelötet werden.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Steckbretter sind unzuverlässig. Irgendwann oxidieren die Kontakte und 
dann suchst Du länger nach Fehlern, als alles neu aufzubauen. Deswegen 
erneuere ich meine Steckbretter häufig und ich verwendet sie nur zum 
experimentieren. Sobald die Schaltung funktioniert, wird gelötet und 
anschließend mit "Plastik"-Spray vor Korrosion geschützt.

von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:

> Da am Lötkloben wo der Stecker ist, ist das kalte Ende.

Genau, wenn man versucht, damit zu löten, bekommt man
sog. kalte Lötstellen. :-)
Gruss
Harald

von dev (Gast)


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Stefan Nie schrieb:
> und
> anschließend mit "Plastik"-Spray vor Korrosion geschützt.

Was ist das genau für ein Spray, dass Du da verwendest?
Wie wirkt sich das an Stellen aus, an denen im Betrieb große Hitze 
entsteht?

von Harald W. (wilhelms)


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dev schrieb:

> - Weniger Probleme mit HF/EM-Einstreuung

Die HF-Probleme nehmen wegen der höheren Kapazität deutlich zu

> - Keine Gefahr von Beschädigung der Bauteile beim
> Einlöten/Lötbruchstellen etc.

Dafür Bescädigungen beim Reindrücken.

> Was fällt euch ein, was an dieser außergewöhnlichen Herangehensweise
> tatsächlich negativ zu bewerten wäre?

Die Ausfallwahrscheinlichkeit dürfte mindestens um den Faktor 10
zunehmen. Ich würde mal so annehmen, das nach einem Jahr die
Ausfälle gegen 90% tendieren werden

> Alternative zu Heißkleber wäre ein Epoxidharz-Bad :-) (nur bis auf das
> Level des Breadboards, nicht die Bauteile baden, ist klar... ;)

Dadurch werden m.E. die Kontakte noch schlechter.
Gruss
Harald

von Lothar S. (loeti)


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Also wenn Du so einen "Aufbau" tatsächlich längere Zeit verwenden willst 
empfehle ich Dir den Einbau in eine Blechdose.
Das Bredboard klebst Du dabei auf den Boden, legst eine isolierende 
Plastikfolie über die Schaltung darauf kommt dann ein Schwamm der die 
Bauteile fixiert sobald der Deckel geschlossen und (mit Tesa) zugeklebt 
ist.
Das ist relativ erschütterungsfest und korrodiert auch nicht ganz so 
schnell.

Grüße Löti

von Malte S. (maltest)


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Also ich mag ja ungewöhnliche und kuriose Ideen. Aber Breadboard und 
Heißkleber? s. 
http://www.spreadshirt.de/das-kannste-schon-so-machen-aber-dann-isses-halt-C4408A22229116
Abgesehen von der zu erwartenden Unzuverlässigkeit. Von den garantiert 
nicht besseren EMV-Eigenschaften. Vom...interessanten...Aussehen. Das 
ist doch vor allem niemals weniger Arbeit als Lochraster (auch wenn das 
in puncto Aussehen jetzt nicht so überlegen ist) Du musst Löten ja 
wirklich sehr ablehnen.
Und selbst bei normalem Lochraster hast du die Option auf zumindest 
einzelne SMD-Teile. Da brauchst du beim Steckbrett erstmal nen Adapter. 
Fertig gekauft, selbst geätzt oder mit kreativer Nutzung von *raster. 
Also ungefähr die Optionen, die du auch direkt hättest haben können.

von Lothar S. (loeti)


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> Von den garantiert nicht besseren EMV-Eigenschaften

Im Inneren einer Blechdose nicht wirklich wichtig.

> Vom...interessanten...Aussehen

Das is' völlig irrelevant!

> Und selbst bei normalem Lochraster hast du die Option auf zumindest
> einzelne SMD-Teile

Und wenn er Die garnicht verwenden will?

> Abgesehen von der zu erwartenden Unzuverlässigkeit.

So unzuverlässig sind Breadboards, nach meinen Erfahrungen, gar nicht, 
zumindest wenn er meinen Rat folgt und die Blechdose mit Tesa luftdicht 
abklebt.  Dann fehlt der Wasserdampf und Sauerstoff zum Oxidieren .

Grüße Löti

von Timm T. (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> zumindest wenn er meinen Rat folgt und die Blechdose mit Tesa luftdicht
> abklebt.  Dann fehlt der Wasserdampf und Sauerstoff zum Oxidieren .

Das zeigt, dass Du keine Ahnung hast, wovon Du redest.

Hast Du eine ungefähre Vorstellung, welchen Aufwand man treiben muss, um 
ein Gehäuse luftdicht zu bekommen? Hast Du mal mit Ex-geschützten 
Geräten zu tun gehabt?

Deine Idee scheitert daran, dass es Luftdruckschwankungen gibt. Bei 
einer Druckänderung um 100hPa wirkt auf Deine Dose die gleiche Kraft, 
als würdest Du 30kg draufpacken. Wenn Dein Tesa das luftdicht abkleben 
würde, kannst Du Dir vorstellen, was mit Deiner Blechdose passiert.

Da zieht unweigerlich Luft rein, und damit auch Wasser und neuer 
Sauerstoff. Verhindern kannst Du das nur durch komplettes Vergießen oder 
ständigen Spülen mit Stickstoff.

Davon abgesehen: Da müssen sicher Kabel rein oder raus. Willst Du die 
auch mit Tesa abdichten?

von mitleser (Gast)


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>wenn er meinen Rat folgt und die Blechdose mit Tesa luftdicht
>abklebt.  Dann fehlt der Wasserdampf und Sauerstoff zum Oxidieren .

Prust...

von oldmax (Gast)


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Hi
Nun, mittlerweile ist ja alles doppelt und dreifach beantwortet und 
sollte nun auch demm TO klar sein: Für eine Endlösung ist ein Steckbrett 
nicht geeignet. Aber das ist nun doch des Guten zuviel:
dev schrieb:
> Stefan Nie schrieb:
>> und
>> anschließend mit "Plastik"-Spray vor Korrosion geschützt.
>
> Was ist das genau für ein Spray, dass Du da verwendest?
> Wie wirkt sich das an Stellen aus, an denen im Betrieb große Hitze
> entsteht?

Hitze und Steckbrett ? Ach neee,  große Hitze! Damit ist auch das letzte 
Fünkchen "Verständnis für Steckbrett" aus. Geklemmte Kontakte sind 
Federn und wennn du die heiß machst, waren es Federn und sind keine 
geklemmten Kontakte mehr.
Gruß oldmax

von Lothar S. (loeti)


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> Hast Du eine ungefähre Vorstellung, welchen Aufwand man treiben muss, um
> ein Gehäuse luftdicht zu bekommen?

Ja.

> Hast Du mal mit Ex-geschützten Geräten zu tun gehabt?

Auch ja.

Von absolut Luftdicht war nicht die Rede, aber diese Abkleberei 
verbessert das Korrosinsverhalten erheblich.

Ach ja, mein HP 1700B ist eine U-Boot-Version... .

Also, ich kenn' die Kräfte auf ein Luftdichtes Gehäuse. Ihr übertreibt 
und zwar gewaltig.

Grüße Löti

von Meister E. (edson)


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Lothar S. schrieb:
> Ach ja, mein HP 1700B ist eine U-Boot-Version... .
>
> Also, ich kenn' die Kräfte auf ein Luftdichtes Gehäuse.

Taucht dein U-Boot in der Luft?

von Lothar S. (loeti)


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Meister Eder schrieb:
> Lothar S. schrieb:
>> Ach ja, mein HP 1700B ist eine U-Boot-Version... .
>>
>> Also, ich kenn' die Kräfte auf ein Luftdichtes Gehäuse.
>
> Taucht dein U-Boot in der Luft?

Nein, aber mein Oszi ist dicht von 3bar Überdruck (30m Wassertiefe) bis 
20km Flughöhe* (den Druck kenn' ich jetzt nich' auswendig).

Es heist AN/USM-339 und ist weltberühmt 
http://forums.qrz.com/showthread.php?256014-AN-USM-339-OSCILLOSCOPE-HP1700B
Das erste Wasser und Luft dichte Scope der Welt... .

Grüße Löti

*Wurde hauptsächlich auf U-Booten verwendet, daher U-Boot-Scope.

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar S. schrieb:
> Nein, aber mein Oszi ist dicht von 3bar Überdruck (30m Wassertiefe) bis
> 20km Flughöhe* (den Druck kenn' ich jetzt nich' auswendig).


In 20km Höhe hast du unter 0,1Bar.

Ist das Oszi auch mit Tesa abgedichtet? :-)

von Lothar S. (loeti)


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Udo Schmitt schrieb:
> Lothar S. schrieb:
>> Nein, aber mein Oszi ist dicht von 3bar Überdruck (30m Wassertiefe) bis
>> 20km Flughöhe* (den Druck kenn' ich jetzt nich' auswendig).
>
> In 20km Höhe hast du unter 0,1Bar.
>
> Ist das Oszi auch mit Tesa abgedichtet? :-)

Nein, mit Silikon-Gummy-Dichtungen, aber es ist ja auch luftdicht und 
nicht nur "luftdicht"... .

Die Anführungszeichen hab' ich bei meinen Vorschlag für nicht 
erwähnenswert erachtet.
War aber bei dem Ton in diesen Forum hier ein schwerer Fehler... .

Grüße Löti

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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> Was ist das genau für ein Spray, dass Du da verwendest?
> Wie wirkt sich das an Stellen aus, an denen im Betrieb große
> Hitze  entsteht?

Das Plastik Spray sieht wie Klarlack aus, aber es kokelt nicht, wenn 
mann nachher doch mal etwas nachlöten muss. Der Lack schmilzt dann 
einfach nur.

http://www.conrad.de/ce/de/product/814169/CRC-Kontakt-Chemie-207436131201-PLASTIK-70-Hochisolierender-Schutzlack-400-ml

Das Zeug ist ein alter Klassiker, wie auch Kältespray und WD40. Sollte 
man immer vorrätig halten.

von nick. n. (Gast)


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Es gab da mal so etwas, das nannte sich Wire Wrap, kann aber nichts dazu 
sagen wie man das handhabt und ob es das noch gibt. Ist vielleicht eine 
alternative für Nichtlöter. Jedenfalls gibt's damit keine Brandblasen an 
den Fingern :-)

von dev (Gast)


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Nur so am Rande, bevor ihr euch die Rüben einschlagt... wollte ich mal 
erwähnen, dass ich etwa 10 Antworten über dieser hier bereits folgendes 
schrieb:

"Dann wird die Schaltung wohl schlussendlich doch auf eine
Lochrasterplatine gelötet werden."

Dennoch danke für alle Antworten. Besonders an Loeti, dessen Lösung mit 
der Blechdose und einem relativ luftdichten verschließen ich sehr gut 
finde. So werde ich das auch machen. Danke, guter Tipp.

Außerdem ist natürlich besonders zu erwähnen, dass Loeti einer der 
wenigen ist, die sich hier nicht über mein Laienwissen lustig gemacht 
haben. Ist nicht böse gemeint, ich kann auch verstehen, dass ihr das 
lustig findet -- vielleicht war meine Wortwahl "Alternativvorschlag" 
auch zu forsch... ABER jeder hat mal klein angefangen, oder?

Jedenfalls sind meine Fragen nun geklärt und trotz dem zwischenzeitlich 
kritischen Ton, dennoch allen ein danke für eure Antworten.

von Timm T. (Gast)


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Stefan Nie schrieb:
> Das Zeug ist ein alter Klassiker

Aber nicht auf Dauer gegen Wasserdiffusion beständig. Ich hab damit 
Folien beschichtet, die relativ hoher Luftfeuchte ausgesetzt sind, die 
Farbe auf den Folien ist nach einiger Zeit trotzdem vom Wasser 
verwaschen.

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Nur so am Rande, bevor ihr euch die Rüben einschlagt... wollte ich mal
>erwähnen, dass ich etwa 10 Antworten über dieser hier bereits folgendes
>schrieb:

>"Dann wird die Schaltung wohl schlussendlich doch auf eine
>Lochrasterplatine gelötet werden."

Na und. Mit deiner hirnrissigen Idee hast du die Trolle auf den Plan 
gerufen.

Kommt davon, wenn man Goethe nicht gelesen hat.

MfG Spess

von dev (Gast)


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Spess53 schrieb:
> Na und. Mit deiner hirnrissigen Idee hast du die Trolle auf den Plan
> gerufen.
>
> Kommt davon, wenn man Goethe nicht gelesen hat.

Naja, in Goethe haben die Geister wenigstens nicht zu Goete gesprochen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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dev schrieb:
> Dennoch danke für alle Antworten. Besonders an Loeti, dessen Lösung mit
> der Blechdose und einem relativ luftdichten verschließen ich sehr gut
> finde. So werde ich das auch machen. Danke, guter Tipp.

Am besten wirfst du aber noch einen Silicagel Deckel von einem 
Brausetabletten-Röhrchen mit dazu - das zieht für ein paar Monate die 
Feuchtigkeit an. Vor allem, wenn die Büchse wechselnden Temperaturen 
ausgesetzt wird, bilden sich sonst ungewollte Kondensationen und lassen 
Sachen oxidieren.

von oldmax (Gast)


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Hi
Nun ja, mittlerweile sind wir ja schon beim Gehäuse. Eine Luftdicht 
verschlossene Dose mag ja ganz lustig sein, aber hast du nicht irgendwas 
von
> im Betrieb große Hitze
geschrieben ? Klar, du kannst ja eine Blechdose nehmen und daraus eine 
Kühlfläche machen. Aber sonst würd ich nochmal über "luftdicht" 
verschließen nachdenken.
Übrigends, PVC Abwasserrohre eignen sich auch gut für Gehäuse.... und 
Luftdicht geht auch. Doppelmuffe und zwei Endkappen.
Gruß oldmax

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ich hätte trotzdem gerne ein Bild gesehen.

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