Hallo, mir ist ein blöder Fehler unterlaufen. Ich habe einen ISP-Stecker 6-pol aus Versehen falsch herum auf eine doppelseitige Platine gelötet. Das Problem ist, das ich mit dem Auslöten nicht zurecht komme, da sich das Zinn vermutlich durch die Bohrung auf auf die Oberseite gezogen hat. Daher meine Frage, wie lötet ihr so etwas aus? Zur Verfügung stehen mir: - 2 Lötkolben - Entlötlitze - Hand-Vakuum-Entlötpumpe Danke.
Ordentlich heiß machen und jeden Stift einzeln aus dem Plastik ziehen.
Ok, dann habe ich das raus. Und wie dann die Lötstelle vor dem erneuten Einlöten einer neuen Wanne säubern? Vakuum-Pumpe und Entlötlitze?
M. N. schrieb: > Ordentlich heiß machen und jeden Stift einzeln aus dem Plastik ziehen. Jap, das ist die einzigste praktikable möglichkeit ausser, neues Werkzeug kaufen oder Adapterstecker löten. Bei >360 Grad kannst jeden Pin heiß machen und einzeln raus ziehen.
Das Plastik müsstest Du doch so abziehen können, dass nur noch die Stifte in der Platine Stecken. Dann die Lötstellen einzeln heiß machen und mit einer Zange herausziehen. Abschließend mit der Entlötpumpe die Löcher und Pads freisaugen. Danach die Stifte wieder in die Wanne fummeln (oder neue Stifte von Stiftleisten einsetzen) und auf der anderen Seite neu einlöten (eventuell vorm Löten darauf achten, dass alle Stifte die richtige Länge haben).
Wenn auch nur ein GND-Pin dabei is' hat er verloren... . Grüße
Mit korrekten Thermals ist das kein Problem. Dafür sind die ja da. Ich würde aber auch das Plastik abziehen (notfalls mit dem Seitenschneider zerbröseln) und die stifte einzeln ablöten. Mit Glück kann man es sogar richtigrum wieder draufstecken.
Zum säubern der durchkontaktieren Bohrungen - nach dem erhitzen mit Druckluft durchblasen. Wenn keine Druckluft da ist geht z.B. auch Kontaktspray. Muss eben wieder entfernbar sein und sollte das dünne Sprührohr besitzen.
> Wenn auch nur ein GND-Pin dabei is' hat er verloren
Die Pins leiten gut genug Wärme damit bei einigermaßen "nomalen"
Platinen auch das Zinn an der Oberseite flüssig wird wenn man einen
doppelseitig eingelöteten Pin von unten erhitzt.
Auch bei in Masseflächen verlöteten Pins hat das bei mir bislang immer
geklappt; wichtig ist aber eine nicht zu dünne Lötspitze und genug
Löttemperatur.
Bei Multilayer-Platinen und/oder sehr dicken Kupferauflagen könnte es
aber schwierig werden. Die Platine auf so 100...150°C vorzuheizen könnte
helfen.
Man kann solche Steckverbinder auch ganz gut per Heißluft entlöten (von
der Lötseite her erhitzen); meist bleiben sie dabei sogar heil. Auf
diese Weise habe ich schon ein paar Stecker und Buchsen aus kaputen
PC-Mainboards ausgelötet; mit dem Lötkolben hatte ich da wenig Chancen.
Mein Lehrer hat um die Pins zu säubern immer die Lötstelle erhitzt und das Zinn in aus den Löchern herausgeblasen.
Nach meiner Erfahrung bruzelst Du bei einen GND-Pin nur Deinen Multilayer tot... . Grüße Löti
Lothar S. schrieb: > Wenn auch nur ein GND-Pin dabei is' hat er verloren... . Lothar S. schrieb: > Nach meiner Erfahrung bruzelst Du bei einen GND-Pin nur Deinen > Multilayer tot... . Was hast Du denn für Werkzeug? Mit einem vernünfigen Lötkolben (z.B. JBC), einer nicht zu dünnen Spitze, Entlötlitze und vielleicht noch ein wenig zusätzlichem Flußmittel bekommt man bei 350°C alles ge- und entlötet. Auch Bleifrei, 4-Lagen und 105µ Kupfer. Und wer redet hier von Multilayer. Es geht doch nur um eine doppelseitige Platine.
Felix schrieb: > Ich habe einen ISP-Stecker 6-pol > aus Versehen falsch herum auf eine doppelseitige Platine gelötet. Was weißt falsch herum? Auf die falsche Seite oder bei einem Wannenstecker die Nase auf der falschen Seite? Im zweiten Fall kannst Du versuchen, einfach die Plastikwanne runterzuhebeln und andersherum wieder auf die eingelöteten Stifte draufzusetzen.
> Was hast Du denn für Werkzeug? Zwei Weller W61 a 60W. http://www.weller.de/products/product.php?pid=826 Nützt alles nix, die GND-Plate kühlt viel zu viel weg. Grüße Löti
Hmm... Da muß ich wohl mal wieder JBC loben ;-) Keine Probleme mit GND-Planes (ohne Thermals). Letztens habe ich damit ohne Probleme einen TO-220 an einen 1/2"-3/4" Messing-Reduzierstück gelötet - allerdings nicht bleifrei.
Martin schrieb: > Auf die falsche Seite oder bei einem Wannenstecker die Nase auf der > falschen Seite? Die Nase auf der falschen Seite. Ich würde mein ISP quasi 180° verdreht einstecken. Konkret geht es um die Hauptplatine der Word-Clock hier aus dem Forum. Dort sind Thermals.
Felix schrieb: > Die Nase auf der falschen Seite. Ich würde mein ISP quasi 180° verdreht > einstecken. Also einfach das Plastik herausziehen und andersherum wieder draufstecken.
Felix schrieb: > Die Nase auf der falschen Seite. Ich würde mein ISP quasi 180° verdreht > einstecken. Nimm einfach einen dünnen Schraubenzieher und hebel die Plastikwanne abwechselnd auf beiden Seiten von den Pins runter. Dabei musst Du nur aufpassen, dass Du keine anderen Bauteile "zerdrückst" (z.B. Keramikkondensatoren), keine Leiterbahnen wegkratzt oder die Pins des Steckers zu sehr verbiegst. Mit ein bisschen Vorsicht ist das aber kein Problem. Meistens ist nur am Anfang etwas mehr Kraft notwendig, dann geht das Ding ganz locker runter. Anschließend einfach richtig herum wieder auf die Pins draufsetzen und festdrücken. Das habe ich hier schon ein paar mal gemacht, um eine Leiterbahn unter der Wanne zu patchen. Die Wanne hält danach immernoch erstaunlich gut. Beim ISP-Stecker dient sie ja ohnehin nur als Orientierungshilfe.
> Keine Probleme mit GND-Planes
Werden halt die üblichen "möchtegern GND-Plates" sein, mit abgetrennten
Pads für's leichtere Löten... .
Grüße Löti
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