Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikro-Rückkopplung in Lautsprechern


von armin (Gast)


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Liebes Forum,

wir haben immer so einen Studenten-Musikabend, wo ich jetzt zum zweiten 
Mal den Sound (PA-Anlage, Mikros, Mischpult...) mache - bin da aber kein 
Experte. Beim letzten Mal hatte ich Probleme mit der Rückkopplung, also 
mit diesem Quietschen in den Lautsprechern wenn man zu laut macht. Was 
kann ich dagegen tun?

Danke und viele Grüße
Armin

von Georg aus Wien (Gast)


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3,4kHz-Fader am EQ rausziehen.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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armin schrieb:
> Was
> kann ich dagegen tun?

Lautsprecher weiter nach vorn stellen, Mikro stets hinter den Boxen 
betreiben, nie davor. Rückkopplungsarmes Mikrofon verwenden.

von Martin S. (sirnails)


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Einen anständigen EQ kaufen, und die Frequenzen, die pfeifen, 
herausziehen. Die beschissenen Shure SM58 (die Tontechniker nur deshalb 
so "geil" finden, weil sie keiner klauen will) durch anständige 
Mikrophone mit anständiger Charakteristik austauschen (z.B. Sennheiser 
E965), Lautsprecher immer vor die Mikros stellen ...

von 6A66 (Gast)


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armin schrieb:
> Was
> kann ich dagegen tun?

Wir verwenden einen DSP110 Shark Feedback Canceller von Behringer 
zwischen Mischer und PA. Einmal einmessen (ein bischen Übung dafür 
braucht es schon) pro Event und die Sache ist deutlich besser geworden 
(Mikro direkt von Lautsprecher kann der natürlich auch nicht Ausregeln). 
Gebraucht für etwa 50EUR.

rgds

von Armin (Gast)


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OK - danke. Werde die Tipps einbauen.

VG Armin

von flo (Gast)


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baugleiches mikrophon in serie zu erstem mikro, aber mit umgedrehter 
polarität angeschlossen.
nur in eins der mikros wird gesungen.

so löschen sich die hintergrundgeräusche aus. ist für extremste 
lautstärken geeignet --> s. Grateful Dead


für dein problem aber wahrscheinlich oversized...

von DL (Gast)


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6A66 schrieb:
> Wir verwenden einen DSP110 Shark Feedback Canceller von Behringer
> zwischen Mischer und PA. Einmal einmessen (ein bischen Übung dafür
> braucht es schon) pro Event und die Sache ist deutlich besser geworden
> (Mikro direkt von Lautsprecher kann der natürlich auch nicht Ausregeln).

Ein hochwertiger Feedback-Prozessor kommt sogar damit klar! Habe ich 
selbst schon erlebt, als der Leadsänger einer Gruppe (ohne vorherige 
Absprache) mit seinem Funkmikro einfach von der Bühne ins Publikum 
spazierte. Ich musste nicht einmal den (schon recht hohen) 
Beschallungspegel zurücknehmen.

von DL (Gast)


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flo schrieb:
> baugleiches mikrophon in serie zu erstem mikro, aber mit umgedrehter
> polarität angeschlossen.
> nur in eins der mikros wird gesungen.
>
> so löschen sich die hintergrundgeräusche aus. ist für extremste
> lautstärken geeignet --> s. Grateful Dead

Diese Anordnung der Mics wird kaum hohen Ansprüchen an die 
Übertragungsqualität genügen. Bei der Musikrichtung spielt das aber eh 
eine untergeordnete Rolle.

In der Funkkommunikation nutzt man bei extremem Umgebungslärm 
geräuschkompensierte Mikrofone. Hier gelangt der Störschall sowohl an 
die Vorder- als auch die Rückseite der Mikrofonmembrane und löscht sich 
so aus. Das funktioniert hervorragend in Hubschraubern oder auch in 
lauten Kraftfahrzeugen. Allerdings müssen solche Mikrofone sehr nah 
besprochen werden. Sie überzeugen weniger durch naturgetreue 
Sprachübertragung, sondern durch hohe Silbenverständlichkeit.

von 6A66 (Gast)


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DL schrieb:
> hochwertiger Feedback-Prozessor

DL schrieb:
> Ein hochwertiger Feedback-Prozessor kommt sogar damit klar! Habe ich
> selbst schon erlebt, als der Leadsänger einer Gruppe (ohne vorherige
> Absprache) mit seinem Funkmikro einfach von der Bühne ins Publikum
> spazierte. Ich musste nicht einmal den (schon recht hohen)
> Beschallungspegel zurücknehmen.

Sollte auch mit dem Sharc gehen! Wir haben die Funkmikros in einem Saal 
mit Beschallung von der Decke (ca 3...4m), keine Probleme. Und der Preis 
ist eben überzeugend. Klar kann ich auch für weit üebr 200EUR was 
machen.

rgds

von Raimund R. (corvuscorax)


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Das Problem ist eigentlich ganz simpel: Durch die Laufzeit des Schalls 
durch die Luft kommt es bei bestimmten Frequenzen und Abständen zw. 
Mikro und Lautsprecher zu einer Mitkopplung - was man(n) dann an dem 
Pfeifen hören kann.
Um dies definitiv zu vermeiden, bleibt eigentlich nur eines übrig - was 
die meisten sogenannten Feedback-Killer (mit einem DSP) auch machen - 
das Eingangssignal vom Mikrofon in der Frequenz zu shiften, d.h. wenn 
jemand mit einem 'Ton' von 880Hz ins Mikro 'sprechen' würde, macht der 
DSP im Feedback-Killer daraus z.B. 890Hz.
Die Frequenz um die geshiftet wird, kann man häufig auch irgendwo im 
Menü/Setup einstellen, bei anderen sehr teuren Geräten wird der Shift 
sogar adaptiv, d.h. abhängig vom Eingangssignal, verändert.
Alle anderen (möglichen und evtl. einfacheren) Verfahren haben sich in 
meiner Praxis nie als zufriedenstellend herauskristallisiert.

von old man (Gast)


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Wenn bei einer Band die Gesangsmikros koppeln gibt es 2 Gründe. Entweder 
die falschen Mikros oder die falschen Sänger. Jeder der halbwegs 
bühnentauglich singen kann erzeugt in der Regel genügend Pegel damit ein 
durchschnittliches Gesangsmikro nicht koppelt. Wenn da aber 
Möchtegernsänger voller Angst aus einem halben Meter Abstand ins Mikro 
flüstern, dann hilft auch der beste Feedback-Killer nichts mehr. Da 
hilft nur eins: Ganz abdrehen bei denen die es nicht lernen wollen.

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