Hallo! bei Audioverstärkern wird oft behauptet, dass den Transformatornetzteilen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, dass Restwelligkeit bis zum allerletzten herausgefiltert werden muss, da sonst selbst die grandioseste Verstärkerschaltung versaut wird. Wie sieht das eigentlich bei Schaltnetzteilen aus? Gibt es hier gängige Empfehlungen im Verstärker-Selbstbau? Mich würden hier generell Schaltungen interessieren, die Audio verarbeiten – nicht nur Verstärker.
ghail schrieb: > Hallo! > > bei Audioverstärkern wird oft behauptet, dass den > Transformatornetzteilen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, > dass Restwelligkeit bis zum allerletzten herausgefiltert werden muss, da > sonst selbst die grandioseste Verstärkerschaltung versaut wird. Das halte ich für übertrieben. Normalerweise sind Netzteile soweit stabilisiert, dass sie bei wenig Belastung keine Welligkeit besitzen. Wenn ein Netzteil bei 50V Amplitude 5mV Welligkeit aufweist, hört man das als Mensch eh nicht. > Wie sieht das eigentlich bei Schaltnetzteilen aus? Gibt es hier gängige > Empfehlungen im Verstärker-Selbstbau? Mich würden hier generell > Schaltungen interessieren, die Audio verarbeiten – nicht nur Verstärker. Da wird es schon gefährlicher. Nicht aber wegen der Welligkeit, sondern wegen der hochfrequenten Anteile in der Ausgangsspannung. Wenn Schaltnetzteile verwendet werden, muss die Spannung gefiltert werden.
ghail schrieb: > bei Audioverstärkern wird oft behauptet Roß? Reiter? > dass den > Transformatornetzteilen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, > dass Restwelligkeit bis zum allerletzten herausgefiltert werden muss, da > sonst selbst die grandioseste Verstärkerschaltung versaut wird. Natürlich nicht. Nur Idioten würden so etwas behaupten. Ein guter Verstärker unterdrückt jeglichen Ripple von der Versorgungsspannung, zumindest bei den 100Hz eines herkömmlichen Netzteils. Der einzige Grund, der gegen exzessiven Ripple spricht, ist daß dann die mittlere Versorgungsspannung höher wird und damit auch die Verlustleistung. > Wie sieht das eigentlich bei Schaltnetzteilen aus? Gibt es hier gängige > Empfehlungen im Verstärker-Selbstbau? Ganz allgemein kommen Verstärkerschaltungen mit Störungen auf der Versorgungsspannung um so schlechter zurecht, je höher die Frequenzen werden. Besonders kritisch ist der Bereich um 20-30kHz, weil da entweder die Netzteilfrequenz selber oder Subharmonische oder Mischprodukte mit dem Nutzsignal im Hörbereich liegen. 100kHz und mehr sind dann paradoxerweise wieder einfach zu handhaben, weil man bei diesen Frequenzen wieder gut passiv filtern kann. > Mich würden hier generell > Schaltungen interessieren, die Audio verarbeiten – nicht nur Verstärker. Schaltnetzteile haben Vorteile vor allem bei großen Leistungen. Es ist nicht besonders sinnvoll, Vorverstärker & Co mit Schaltnetzteilen auszurüsten. Wenn aber doch, dann mit hoher Schaltfrequenz und gefiltert. XL
ghail schrieb: > Wie sieht das eigentlich bei Schaltnetzteilen aus? Gibt es hier gängige > Empfehlungen im Verstärker-Selbstbau? Mich würden hier generell > Schaltungen interessieren, die Audio verarbeiten – nicht nur Verstärker. Das ist so eine Sache - wie mit den Opamps für Audio. Damals, vor vielen vielen Jahren als es defakto nur den 741 gab war es auch gängige Meinung, daß Opamps ein Blödsinn sind, was ja - mit dem 741 als mehr oder weniger einzige Quelle - auch stimmte. Heute findest Du fast keine einzige Schaltung im Vorverstärkerbereich mehr, die nur mit diskreten Transistoren arbeitet und es wird dikutiert ob der OPxyz oder LT12345 die bessere Variante sei... So auch mit den Schaltnetzteilen. Damals, als diese Teile neu auf den Markt kamen war von EMV noch nicht viel die Rede, Normen hat es bei Schrauben und anderen mechanischen Teile gegeben aber EMV? Hauptsache es funktioniert. Heute? Wenn da von 9kHz bis 1 oder noch mehr GHz irgendwelche Ab- oder Einstrahlungen am Analyser sichtbar werden die mehr als zulässig sind dann heißt das solange ändern bis es paßt. Egal ob die übers Kabel oder übers Feld kommen. Daher sind die meisten SNT inzwischen so viel besser als der Ruf, der ihnen (vor allem im Audiobereich) noch immer vorauseilt. Im Allgemeinen reicht es daher vollkommen aus eine normale LC-Filterung vorzusehen - vorausgesetzt das Layout ist ok. Aber das Layout muß es auch bei einem normalen 50Hz-Netzteil gut sein wenn das wachsende Gras hörbar sein soll.... Und zum Filtern gibts Unmengen an Infos - gerade von den SNT-Herstellern in den Appnotes dazu zB. (weils gestern hier irgendwo verlinkt war) http://www.recom-power.com/fileadmin/Media/Folder-Flyer/App-notes_19022013.pdf Seite A-6 ff und dann Layouthinweise A34 ff iaW: Guter Hersteller (also einer, der auch die Normen einhält) und ein normales, den Anforderungen entsprechendes LC-Filter und Du wirst das SNT nicht hören.... (mit echten Ohren, mit den Audiopholischen, die schon unterschiedliches Kupfer in den Versorgungskabeln von der Steckdose zum Gerät oder blaue LEDs auf die CD leuchten lassen und das heraushören können... da stehst Du eh auf verlorenem Posten, egal was da drinnen ist) Grüße MiWi
ghail schrieb: > Mich würden hier generell Schaltungen interessieren, die Audio > verarbeiten – nicht nur Verstärker. Wenn es darum geht, Audio für die Menschenmassen zu verstärken, die viel Geld für den Eintritt in ein Konzert bezahlt haben, dann sind da von vorn bis hinten (Mischer bis Endstufen) haufenweise Schaltnetzteile beteiligt. Wenn dann aber ein Audiophiler eine Liveaufnahme dieses Konzerts anhört, dann muss die Versorgung unbedingt aus dem Bleiakku-Block unter dem Wohnzimmerschrank kommen, damit kein Rippelchen den Hörgenuss stören kann... Konkret: für was willst du einen Verstärker bauen?
Musik besteht aus RMS Signal mit kräftigen Spitzen aber geringem Durchschnittswert. Ein konventionelles Trafonetzteil ist durch Erwärmung in der Leistung begrenzt, erwärmt sich langsam, muss also nur auf den Durchschnittssstrom ausgelegt eerden während ein Schaltnetzteil durch den Spitzenstrom begrenzt ist, das muss also auf den 25 mal höheren Spitzenlast ausgelegt werden, daher ist ein konventionelles Netzteil passendrr. Und bei Vorverstärkern unterdrüchen die üblichen OpAmps das 100 Hz Störsignal meist um 120dB während 20kHz njr noch um 40dB unterdrückt werden, auch dort ist also ein konventionelles Netzteil besser. Das heisst nicht, dass Schaltnetzteile nicht gehen, grosse Kilowatt-PA sind meist mit SNT aufgebaut, nur verlangt es halt mehr know how. Siehe dse FAQ
es kommt auch aufs schaltnetzteil an. habe hier zwei, die weder für gitarrenvorverstärker, noch für kopfhörerverstärker irgendwelche störungen einstreuen. pc-netzteil an endstufe brachte leichtes fiepen bei hohen lautstärken, allerdings sehr viel leiser als das nutzsignal und nur in den musikpausen zu (leise!) hören.
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