Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fragen die Bewerber stellen sollten


von Markus (Gast)


Lesenswert?

Ich hasse es, wenn bei den Vorstellungsgesprächen die fragen "und was 
für Fragen haben Sie jetzt?" Und dann die schauen so; wie es eine 
Fangfrage ist.

Was soll man Fragen (Arbeitsplatz- und Aufgabenbeschreibung, Kohle, etw. 
über die langfristige Pläne)? Und nocchhh???

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Arbeitszeit/Aufwand
Arbeitsort, Telearbeit
EDV (WLAN, VPN, Firmen-e-mail)
eigenes Notebook erlaubt
Geheimhaltung
Verwertung eigener Arbeitsergebnisse
privater Nutzung der Firmeninfrastruktur (Datenschutzrecht)

von Unbedarfter (Gast)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Arbeitszeit/Aufwand
Kommt am Anfang ganz schlecht wird sofort Faulheit unterstellt

Stefan Helmert schrieb:
> eigenes Notebook erlaubt
Wer das macht ist selbst schuld. Arbeitsmittel soll gefälligst die Firma 
stellen, genauso wie das private Handy die Firma überhaupt nix angeht 
solange du nicht mindestens >90K verdienst.

Stefan Helmert schrieb:
> privater Nutzung der Firmeninfrastruktur (Datenschutzrecht)

kommt genausoschlecht wie Punkt 1

von Unbedarfter (Gast)


Lesenswert?

- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen
- Was sind deine konkreten ersten Aufgaben

von Michael .. (thing)


Lesenswert?

-Eine verlässliches Jobkonzept(gar nicht so selbstverständlich)?
-Ob genug Arbeit vorhanden ist oder wer den Job vorher gemacht
hat und ob der noch auf der Gehaltsliste steht aber dauerhaft krank 
ist(Nachhaltigkeit)?
-Aufstiegschancen, Zukunftsprognose, Standortsicherheit?
-Arbeitszeitmodell, sofern das noch nicht klar ist?
-Was der Vorgesetzte drauf hat?
-Evtl. aktuelle Bilanz (hier ist eine Firma ganz schön am schwimmen
aber wollen einstellen als wäre die Zukunft gesichert)?

Selbst wenn man ausreichend Informationen bekommt kann es trotzdem
schief gehen.

von Otti (Gast)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> privater Nutzung der Firmeninfrastruktur (Datenschutzrecht)

Michael ... schrieb:
> -Was der Vorgesetzte drauf hat?
Super Idee. Köstlich. Gleich mal den Vorgesetzten Analysieren.

Nein, Leute, diese Dinge müsst ihr für euch rausfinden und euch eine 
stille Meinung bilden.

Ich würde die Fragen verpacken:

Wieviel Geld im Jahr gibt denn eine Firma wie Ihre für Weiterbildung 
aus?
(Das müssten die beantworten können, wenn es ein Thema ist, z.B. weil 
man es reduzieren will)

Wieviele Mitarbeiter sind hier am Standort? (Wenn sie protzen wollen, 
nennen sie Zuwachszahlen, von denen ihr dann still einfach den 
regelmässigen Bedarf abzieht, um zu berechnen, ob sie wirklich wachsen)

Gibt es Austausch zwischen den Geschäftseinheiten? (Da können die 
antworten, ob man auch mal woanders arbeiten soll, ob Dienstreisen 
anfallen, oder ob die Konkurrenz stehen)

Wir bei Ihnen auch geforscht? (Gleich direkt unterstellen, dass nur 
entwickelt wird, Forschung woanders läuft),

Arbeiten Sie mit Unis zusammen? (gleiche Frage)

Wo liegt die Verantwortung beim Systemdesign? (macht man da was selber 
oder kommt alles vom Marketing)

Eigene EMV Kammer? Eigene Produktion? Eigene Qualifizierungstelle?

Wie wird QM gelebt? (Eigene Abteilunng?, wieiviel macht der Entwickler?)

Haben sie auch "so ein" Controlling (wie die Firma, wo ich Praktikum 
gemacht habe)?  Die  Antwort darauf ist spannend und offenbart, wie man 
zu den Controllern steht und ob das Stress zu erwarten ist.

Was ich sehr gerne mache, einige selbsterfundene Fachbegriffe 
einzuführen und zu testen, ob der Gegenüber drauf einsteigt. Ich habe in 
meinem Fachgebiet einige neues gemacht und für mich definiert. Es gibt 
da immer einige Spezis die davon schon gehört haben wollen.

Sehr effektiv ist es, wenn man ein vorgestelltes Verfahren, auf das sie 
ganz stolz sind, lapidar kommentiert mit, ja sowas haben sie bei XY 
auch. Dann kann man die gut verunsichern und sich selber interessant 
machen. Optimal ist es wenn man Details zu solchen Systemen rückfragen 
kann, z.B. auch mit einer XY-Rückkopplung arbeiten (die es freilich 
nicht gibt).

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

- Wer wird mich anlernen?

- Wer hat die Tätigkeit, die ich ausüben werde, bis jetzt gemacht und 
warum macht das die Person nicht mehr zukünftig?

Wenn man sagt, dass die Person nicht mehr da ist, dann legt man nach:
- Wer macht die Tätigkeit denn jetzt?

von Michael .. (thing)


Lesenswert?

Andi $nachname schrieb:
> - Wer wird mich anlernen?
Auf Ingenieurniveau würde ich das im Sprachgebrauch als Mentoring 
bezeichnen. Ungelernte lernt man an und das sind wir ja wohl kaum.
> - Wer hat die Tätigkeit, die ich ausüben werde, bis jetzt gemacht und
> warum macht das die Person nicht mehr zukünftig?
Hatte ich schon auf der Liste.
> Wenn man sagt, dass die Person nicht mehr da ist, dann legt man nach:
> - Wer macht die Tätigkeit denn jetzt?
Auch schon mal schlechte Erfahrung gemacht? Die Wahrheit würde ich da
mal nicht erwarten. Dann erzählen die notfalls dir irgend ein Märchen,
Hauptsache du bleibst bei der Stange.

von Zocker_09 (Gast)


Lesenswert?

> Re: Fragen die Bewerber stellen sollten

Wieviel Kohle verdient man bei Ihnen ?

von fooo (Gast)


Lesenswert?

Zocker_09 schrieb:
> Wieviel Kohle verdient man bei Ihnen ?

kommt bestimmt gut
würde mich interessieren, wie du das im vorstesllungsgeschräch gemacht 
hast, sofern du nen Job hast

von asdf (Gast)


Lesenswert?

...(\_/)
...( '_')
../""""""\=========░▒▓▓█D.
/""""""""""\
\_@_@_@_@_@/

von Zocker_09 (Gast)


Lesenswert?

> Autor: fooo (Gast)
> Datum: 03.07.2013 07:32

> Zocker_09 schrieb:
> Wieviel Kohle verdient man bei Ihnen ?

> kommt bestimmt gut.

Kommt genau so gut an wie wenn ich im ersten Satz beim 
Vorstellungsgespräch schon gefragt werde was ich verdienen Möchte.

In diesem Fall wird das Gespräch von mir als abgeschlossen betrachtet.

Mit 1600,- € Stütze, es gibt ja nur höchstsatz, kann ich mir das 
leisten.

> sofern du nen Job hast

Einen Job habe ich nicht, den überlasse ich gerne dir. Aber ich gehe
einer Tätigkeit nach wo ich Leuten mit Job sage was die zu tun und zu
lassen haben.

von Dumpf Nilp (Gast)


Lesenswert?

Frage : Weshalb denken Sie dass ihre Firma(Abteilung) in 10 Jahren noch 
existiert ?

Will fragen worauf die Firma(Abteilung) baut um auch in  10 Jahren noch 
konkurrenzfaehig zu sein, weshalb wird die Firma(Abteilung) in 10 Jahren 
nicht nach Portugal, Indien, China, Afrika verlegt worden sein ?

von Christian (Gast)


Lesenswert?

- Wie sieht es mit internen und externen Schulungen aus?

- Sind Auslandsaufenthalte möglich/notwendig bzw generell 
"Baustelleneinsätze"?

- Wenn nicht vorher über Lohn und Urlaub gesprochen würde ich schon am 
Ende danach fragen ob bsp. mein Gehaltswunsch realistisch ist


Wenn es um Software geht:

- Wie wird die Software getestet ( Codereview, Softwareintegrationstest, 
Testen mit HiL, .... )

- Welche IDE, Compiler, Controller werden eingesetzt

- Wird Code händisch geschrieben oder modelliert

- Für welches Produkt soll entwickeln


Einfach mal genau die Firma und die Stellenausschreibung anschauen und 
dann kommen doch automatisch einige fragen zusammen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Was soll man Fragen (Arbeitsplatz- und Aufgabenbeschreibung, Kohle, etw.
>  die langfristige Pläne)? Und nocchhh???

Gibt es den Job überhaupt ??

von Ernst (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Gibt es den Job überhaupt ??
:-)

Sehr gute Frage, vor allem bei Dienstleistern. War mal bei k-tronics: 
Wir haben sicher 1h geratscht über Gott und die Welt (oder sagen wir 
Herrn F. und die Welt) und waren uns einig, dass ich passte. Zuletzt 
hiess es dann, dass man sich melde, wenn was Passendes reinkäme. Nie 
wieder von denen gehört :-)

von A. $. (mikronom)


Lesenswert?

Michael ... schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> - Wer wird mich anlernen?
> Auf Ingenieurniveau würde ich das im Sprachgebrauch als Mentoring
> bezeichnen.

Muss man als Ingenieur wohl zwingen in Anglizismen sprechen?

> Ungelernte lernt man an und das sind wir ja wohl kaum.

Gut, dann frage ich eben "Wer weist mich ein?"

von AndiWest (Gast)


Lesenswert?

- Einstiegsgehalt und Gehaltsentwicklung?

- Arbeitszeitmodell?

- Sozialleistungen?

- Darf ich meinen möglichen Arbeitsplatz sehen?

- Fortbildungs- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten?

- Auslandseinsätze?

- Einarbeitsungszeit und die daraus entstehenden Anforderungen?

- Arbeitsverhältnisdauer kurz- mittel- oder langfristig?

- Pünktliche Gehaltszahlungen üblich?

- Flexibilität auch vom Arbeitgeber gegeben?

- Wie würden Sie das Arbeitsklima einstufen?

von Tommi (Gast)


Lesenswert?

Die Antworten hier find ich recht gut. Was aber noch dazukommt, sind 
stellenspezifische Fragen, die man hier nicht formulieren kann.
Diese sind nicht nur für einen selber zur Beurteilung der Tätigkeit 
wichtig, sondern zeigen dem Arbeitgeber, ob man sich die Tätigkeit 
vorstellen kann. Das bedeutet für den AG Sicherheit, d.h. dass es später 
keine Überraschungen gibt. Ich denke, wenn die Gegenüber erwartungsvoll 
nach Fragen fragen, dann sind sie tendenziell auf eine Anstellung aus.

von Michael .. (thing)


Lesenswert?

Tommi schrieb:
> ...dann sind sie tendenziell auf eine Anstellung aus.

...oder bereit ist, sich über den Tisch ziehen zu lassen und zwar
ohne das der AN das so empfindet. Ist schließlich Marktwirtschaft
mit manchmal rauhen Sitten.

von MEFISTO (Gast)


Lesenswert?

...also zu den hier bereits geposteten Fragen schreibe ich lieber 
nichts, allerdings ohne diese zwei Fragen darf man das VG einfach nicht 
verlassen:

- wie sieht ein perfekter Kandidat für diese Position aus?

- wie lauten die Ziele, die nach/während der Probezeit erreicht werden?


und immer schön den Arbeitgeber ausreden lassen, während er/sie darauf 
antworten stellt ein aufmerksamer Zuhörer garantiert neue Fragen auf, 
man hat sofort ein produktives Gespräch entwickelt.

diese zwei simplen Fragen reichen aus, um zu erfahren:

- was sind die wirklichen Anforderungen und welche Skills braucht man 
für die Stelle

- dass die Stelle auch korrekt konzipiert ist und man nicht nur sechs 
Monate lang 8 Stunden täglich absitzt, sondern auch konkrete Aufgaben 
bekommt

- dass man nicht in einem "Alibi-VG" gelandet ist, am besten diese zwei 
Fragen gleich am Anfang stellen, so erspart man sich enorm viel Zeit und 
hilft insbesondere bei vielen Firmen eine schnelle und richtige 
Entscheidung zu treffen. Viel Erfolg!

von WERWIEWAS (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube man muss wirklich unterscheiden ob man Absolvent ist oder 
fest im Beruf steht.

Heute würde ich ganz andere Fragen stellen direkter aber ohne pers. 
Wertung.

Außerdem würde ich nicht den Punkt abwarten bis ich gefragt werde "haben 
Sie noch fragen" sondern es wäre vorher schon alles geklärt.

z.B. Was macht die Firma  für meine pers. Altersvorsorge, Wie sind die 
Strukturen, wie sind die hierarchien, Ich würde mir den Arbeitsplatz 
ansehen -> Grossraum ? JE mitarbeiter 3/4 m² Arbeitsfläche ? Ich würde 
fragen warum eine Stelle geschaffen wurde ( wächst das Unternehmen ? ) 
etc..etc..

Meiner pers. Erfahrung nach kommt dies bei den richtigen Firmen auch 10x 
besser an als die inhaltsleere Fragerei ohne Aussicht auf eine Antwort.

von Christian (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Ich hasse es, wenn bei den Vorstellungsgesprächen die fragen "und
> was
> für Fragen haben Sie jetzt?" Und dann die schauen so; wie es eine
> Fangfrage ist.

Ich verstehe Deine Angst davor nicht. Es ist doch gut, wenn man Dir die 
Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen. Oder bist Du nicht neugierig 
darauf, was Dich am neuen Arbeitsplatz erwartet?

Zuallererst würde man sicher wissen wollen, welche konkreten Aufgaben 
und Zuständigkeiten man in der Position haben wird. Das wird durch die 
Stellenausschreibung und die Ausführungen der Arbeitgeberseite sicher 
nicht vollumfänglich dargestellt, also garantiert nicht so, dass keine 
Frage mehr offen geblieben ist. Es bietet sich also an, anküpfend an die 
Ausführungen einige weitere Fragen zu stellen, zumal man damit erstens 
zeigt, dass man Interesse hat und zweitens, dass man auch Experte in dem 
Thema ist und mitreden kann.

Weiterhin könnte man nach eingesetzten Tools, Vorgehensweisen und nach 
der Struktur fragen (in welcher Abteilung wird man arbeiten, wie groß 
ist die, wie ist die Rolle dieser Abteilung im Unternehmen etc.)

Und zu guter Letzt wäre sicher auch interessant, warum sie da überhaupt 
jemanden einstellen, ob etwa die Abteilung aufgestockt wird, oder ob ein 
Mitarbeiter gegangen ist und wie generell die Planungen für die nächsten 
Jahre bzgl. dieser Stelle/Abteilung ist.

Mit Fragen nach Gehalt, Benefits oder Äußerlichkeiten wie 
Arbeitszeitmodell etc. wäre ich zurückhaltend, Du solltest in erster 
Linie Interesse für die Aufgabe zeigen. Alles andere wird sowieso 
unaufgefordert von der Arbeitgeberseite angesprochen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.