Forum: HF, Funk und Felder Wie kann man eine Induktionsspule verlängern?


von Andreas S. (andreas_s58)


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Hallo!

Ich frage mich, ob/ wie ich eine Induktionsspule (Kochfeld) weiter weg 
vom Induktionsgenerator (IGBT Schwingkreis) installieren könnte.
Die Spule ist bereits vor konfektioniert.

Hier ein paar Eckdaten:

Spulen Nennfrequenz: ca. 35kHz
Spulenlitze: 25 parallele Leiter a 0,4mm
Ausführungslänge z.Zt. 10cm, gewünscht ca. 1-1,5m


Ich stelle mir als Problem den steigenden Blindwiderstand bei der 
relativ hohen Frequenz vor, der den Stromfluss reduziert (und damit die 
Leistung reduziert???).

Außerdem steht die Verbindung der Anschlußlitze mit der Spule im Raum. 
Wünschenswert wäre eine Steck oder Schraubverbindung?!?
(Steht das in Widerspruch mit der Unterdrückung des Skineffektes?)

Für eure Ideen wäre ich sehr dankbar!!!

von Max D. (max_d)


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Warum nicht den Treiber mit verlegen ?
Dann muss man nur das (deutlich zahmere) UI verlängern....

von Speckknödel (Gast)


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>Wünschenswert wäre eine Steck oder Schraubverbindung?!?

In der Litze zur Spule fließen sehr hohe Blindströme. Ein einzelner 
normaler Stecker ist da vermutlich überfordert.

Kannst ja für jede Litze eine eigene Steckverbindung vorsehen, also 
50poligen Stecker wo jede Litze einzeln kontaktiert wird oder sowas in 
der Art.

von Andreas Schlüter (Gast)


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Den mehrpoligen Stecker hatte ich mir auch überlegt, nur mit weniger 
Polen, dafür 2 Stecker (jeweils "in" und "out").

Das Ziel ist es ja gerade, die Spule vom Mainboard zu entfernen. Ich 
habe so etwas auch schon mal gesehen, dabei wurde das Mainboard 1,5m 
verlegt.

Was mir dabei nicht 100%ig klar ist: Die Verlängerung wäre ein Teil der 
Spule, nur nicht mit mehreren Windungen. Induziert dieser "gerade" Teil 
nicht auch Spannungen in seine Umgebung (z.B. an das Edelstahlgehäuse)? 
Ich hatte zwar vor, diesen Teil mit einem dicken Silikongewebeschlauch 
zu versehen, bin mir aber nicht sicher ob das reicht?

von Old P. (Gast)


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Das kann schon umliegende Metalle mit erwärmen. Doch das wird Dein 
geringstes Problem sein.
Damit versaust Du das Umfeld mit starker HF und das kann ungeahnte 
Folgen haben. Wenn wirklich nur 35KHz anstehen, hört sich das erstmal 
nicht so schlimm an, doch Die ganze Konstruktion wird sehr 
wahrscheinlich erhebliche Oberwellen produzieren.
Übrigens: Da Energie sich nicht selbst erstellt, muss das was 
abgestrahlt wird, irgendwo herkommen. Nun rate mal?...

Entwerder es  fehlt an der Herdplatte oder wird zusätzlich aus dem Netz 
gezogen.
Old-Papa
(Der den praktischen Nutzen solcher Bastelei nicht nachvollziehen kann)

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Zuführung kann man als verdrillte Leitung betrachten. Die Abstahlung 
im Verhältnis zum Kochfeld selber wird nicht ins Gewicht fallen.

Die Induktivität der Zuleitung befindet sich in Reihenschaltung mit der 
Kochplatte, dadurch wird sich die Resonanzfrequenz leicht verringern. 
Der Blindstrom wird sich dadurch kaum verringern.

Der erhöhte ohmsche Widerstand der längeren Leitung wird Verluste 
verursachen. Der Schwingkreis wird bedämpft, wodurch der Wirkungsgrad 
und die max. Kochleistung sinkt.

Es wird Gleichtakt-Störungen im Bereich von Lambda/4 bzw. Lambda/2 der 
Länge des gesamten Gebildes geben (30-100MHz). Eine stromkompensierte 
Drossel könnte zwischen Induktionsgenerator und Leitung geschaltet 
werden, um die Gleichtaktstörungen zu unterdrücken. Sie sollte den 
Bereich bis 100 MHz gut dämpfen/absorbieren.

von Andreas Schlüter (Gast)


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Ändern sich den die Oberwellen mit steigender Spulenlänge?
Die aktuelle Konstruktion wurde optimiert und erzeugt sehr geringe 
Oberwellen (bei der 3. und 9.). Wenn sich die Oberwellen aber durch 
Verlängerung der Spule negativ ändern, werde ich mir etwas anderes 
überlegen müssen.

Hintergrund meiner Überlegung ist, die IGBTs im Dauerbetrieb besser 
kühlen zu können, ohne das die Abstrahlwärme des Kochgeschirrs oder 
eines leistungsstarken Backofens das erschweren! Deswegen bin ich dabei 
mir ein paar Gedanken zu machen, ob man die nicht verlegen kann?

Schon einmal vielen Dank für eure Antworten!

von Andreas Schlüter (Gast)


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Hallo Bernd!

Das hört sich interessant an! Werde mich dazu gleich mal schlau(er) 
machen.

Ein absinken der Kochleistung ist erstmal kein Problem, die Frage ist 
nur, wie stark die Dämpfung ist. Ein Verlust von 10- 15% wären tragbar.

von Harald W. (wilhelms)


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Old Papa schrieb:

> Wenn wirklich nur 35KHz anstehen,

Wenn es zufällig 38,75 kHz sind, dürfte wohl der DCF-Empfang
in 100m Umkreis gestört sein. Ich denke, das die Verlängerung
zumindest abgeschirmt sein sollte.
Gruss
Harald

von Unbedarfter (Gast)


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Andreas Schlüter schrieb:
> Hintergrund meiner Überlegung ist, die IGBTs im Dauerbetrieb besser
> kühlen zu können, ohne das die Abstrahlwärme des Kochgeschirrs oder
> eines leistungsstarken Backofens das erschweren!

Nimm eine polierte Metallplatte und einen Lüfter.

von Andreas Schlüter (Gast)


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Ein Aluminiumkühlkörper samt Eingangs und Ausgangslüfter sind bereits 
verbaut. Das funktioniert auch soweit ganz gut, aber bei Dauerbetrieb 
wirds Grenzwertig.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Wenn es zufällig 38,75 kHz sind, dürfte wohl der DCF-Empfang
> in 100m Umkreis gestört sein.

Das ist er aber auch ohne Verlängerung schon. Ob der Koppelfaktor des 
Kochfeldes jetzt 40% oder 80% beträgt, ein Teil der Energie wird 
abgestrahlt. Die Verlängerung spielt da IMHO keine große Rolle.

> Ändern sich den die Oberwellen mit steigender Spulenlänge?

Bei Schaltanwendungen ist mehr oder weniger ein ganzer Kamm am 
Oberwellen vorhanden. Die Antenne in Form der Zuleitung oder Deiner 
Verlängerung gerät mit einer der Harmonischen in Resonanz und strahlt 
diese ab. Ohne nachzumessen kann zur Quantität keine Aussage gemacht 
werden.

von Andreas Schlüter (Gast)


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Aha! - das hört sich erstmal gut an!


Die Ursprüngliche Spule ist hinsichtlich der EMV überprüft und für gut 
befunden wurden!


Also, zusammenfassend sollte die Verlängerung funktionieren, nur zum 
Thema Gleichtaktstörung muss ich noch tiefer eintauchen und gegf. eine 
angemessene Drossel integrieren!
Wie kann ich die Gleichtaktstörung den am besten überprüfen?

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