Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thermoelemente Grundsatzfrage


von Johannes forster (Gast)


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hallo zusammen
bin mechatroniker in einem aluminiumstrangpresswerk.
die momentane temperaturerfassungsproblematik an einem unserer
Induktionsöfen brachte uns zu einer grundsätzlichen frage:

warum ist bei einem thermoelement die polung entgegengesetzt zu der der 
anschlussdrähte.
also warum ist beim TE minus magnetisch und beim draht plus magnetisch?
und warum der quasineutrale anschlussstecker aus versilbertem kupfer 
nicht verfälscht?

wäre nett wenn mir das einer halbwegs unphysikalisch erklären könnte.
mit bildern usw.

vielen dank im voraus.
grüße jojo

von Lisa K. (lisak)


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Was sind das für Thermoelemente?

Typ K, Typ J o.ä.?

von Tommy John (Gast)


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Für nichtphysikalische Erklärungen (Bilder) empfehle ich die 
Bildzeitung.
Bzgl. Polarität schaue unter den Erläuterungen (Buch, Wicki, oder 
Bilderbuch) zum Seebeck Effekt.
Der Stecker und die Buchse bestehen aus dem gleichen Material wie das 
Thermoelement. Auch hierzu gibt es Bilder...

von Johannes forster (Gast)


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die erklärungen auf wiki sind zu unphysikalisch...
und nein der stecker ist nicht aus dem selben material und der typ ist 
wurscht... die funktionieren alle gleich !!!

von Johannes forster (Gast)


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bin kein neuling, hab nur gehofft dass es hier den ein oder anderen 
experten gibt.
war wohl nix.

von Thermowastl (Gast)


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1.
Thermoelementkabel, in der Fachsprache Ausgleichsleitungen genannt, sind 
nicht zwingend aus dem gleichen Material wie das Thermoelement selbst, 
sie haben lediglich die gleiche Thermospannung (zumindest bis 200°C). 
Der Quatsch mit magnetisch oder nichtmagnetisch ist völlig irrelevant.

Wenn z.B. bei einem Typ R oder Typ S Thermoelement die Kabel auch aus 
Platinlegierungen gemacht würden, könntest du das nicht mehr bezahlen.

2.
Die Anschlusstecker für Thermoelemente sollten ebenfalls aus einem 
Material mit der gleichen Thermospannung wie die angeschlossene Ader 
sein. Versilbertes Kupfer ist mir da noch nie untergekommen.

von Marek N. (Gast)


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Eisen, Kobalt, Nickel kriegt der Magnet beim Wickel.

Na, woraus sind Thermo(halb-)elemente in der Regel?

von Johannes forster (Gast)


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es sind nickel/ chromnickel-TE, und was ich vergessen hab zu sagen ist 
dass es stechthermoelemente sind die im abstand von ca 5 cm in den 
heißen alublock gepresst werden. Es ist also kein normales 
thermoelement, sry.
bei den steckern zwischen der leitung und den TEs handelt es sich um 
ganz gewöhnliche billige bananenstecker von conrad...dass die aus 
versilbertem kupfer sind war nur eine annahme. Möglicherweise sind die 
vernickelt oder auch verzinkt...kein plan.
mir ging es auch nicht ums material sondern rein ums prinzip warum minus 
an plus angeschlossen wird. Ob das nun unfachmännisch ist oder nicht, 
fakt ist dass das negative TE magnetisch ist und das positive nicht. 
beim draht ist es genau anderstrum !
meine eigentiche frage ist jetzt :
Warum man das material am anschluss der stechthermoelemente vertauscht??

ja ich weiß ungenau blabla.
ne sachliche antwort wär trotzdem nett.

von Johannes forster (Gast)


Angehängte Dateien:

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so hier ne skizze.

von Peter D. (peda)


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Johannes forster schrieb:
> warum ist bei einem thermoelement die polung entgegengesetzt zu der der
> anschlussdrähte.

Weils jemand falsch angeschlossen hat.

Blase mal mit Kältespray auf die Verbindungsstelle Draht zu 
Steckkontakt.
Wenn die Anzeige abgeht, wie Harry, dann ist es falsch.
Bleibt die Anzeige konstant, ist es richtig.

Vermutlich stört es aber nicht, wenn die Alutemperatur um 10°C falsch 
ist.

von Chris P. (Firma: Eigenbau) (revers)


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wie ist denn die andere seite der leitung angeschlossen?
evtl. auch vertauscht? und dann aus reiner gewohnheit verpolt angeklemmt 
weil sonst falsch gemessen wird?

von Henrik V. (henrik_v)


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Würde auch sagen, das ist wohl falsch.
Wie groß der Fehler ist, hängt stark von der Temperaturverteilung 
entlang der Anordung ab.
Und es führt kein weg daran vorbei, dass die Physik (Seebeck-Effekt) 
verstanden sein muss, um eine korrekte Messung zu machen.

Manual on the use of thermocouples in temperature measurement,
ASTM PCN: 28-012093-40,
ISBN 0-8031-1466-4
(Page1): *'Regardless of how many facts are presented herein and 
regardless of the percentage retained,all will be for naught unless one 
simple important fact is kept firmly in mind.
The thermocouple reports only what it "feels." This may or may not the 
temperature of interest'*

von Johannes forster (Gast)


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ok danke. das mit der doppelten verpolung ist natürlich ne 
möglichkeit...
Allerdings frag ich mich warum dann die temperatur trotzdem mit den 
anderen messeinrichtungen(infrarot z.B.)übereinstimmt,
und das mit dem "entgegengesetzten" magnetismus an leitung und element 
ist auch trotzdem dubios...oder auch nicht.
ich werd mich an nem sonntag wohl mal mit multimeter und kaffee zum 
experimentieren zurückziehen ;)

von Dieter W. (dds5)


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> ... anderen messeinrichtungen(infrarot z.B.)übereinstimmt ...

Das ist kein großes Kunststück, IR-Messungen an Alu sind wegen des sehr 
niedrigen Emissionsgrades nicht sehr zuverlässig.

von Ulrich (Gast)


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Solange die Temperatur an den beiden Enden der (Ausgleichs-)leitung 
gleich ist, ist es egal aus welchem Material die Leitung ist, und damit 
auch ob die Leiter ggf. vertauscht sind. Erst wenn die Temperaturen 
unterschiedlich sind kriegt man etwa 2 mal die Differenz als Fehler 
hinein. Das Fällt ggf. nicht auf.

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