Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SucheInfos zum Dimensionieren für Bandpassfilter für Spectrum-Analyzer.


von Manuel Reimer (Gast)


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Hallo,

es gibt diverse VU-Meter-Bausätze zu kaufen. Wenn man aber etwas 
"schöneres" will, wie in meinem Fall einen kleinen Spectrum-Analyzer, 
wird man nicht fündig.

Mein Gedanke ist nun: Es sollte doch gehen einfach X dieser Bausätze zu 
kaufen, vor jeden einen Filter und dann alles parallel an Line-Out einer 
Audio-Quelle.

Soviel zur Theorie.

Wie aber baut man so einen Filter? Was ich schon rausfinden konnte, ist, 
dass ich einen Bandpass-Filter benötige. Formeln wie man bei gegebenen 
Bauteilen (je ein Widerstand und Kondensator für Tiefpass und Hochpass) 
die Frequenz errechnet findet man relativ einfach. Zum Beispiel hier:

http://www.electronics-tutorials.ws/filter/filter_4.html

Was ich brauche ist aber eine Lösung wie ich bei gegebener Frequenz die 
Bauteile bestimmen kann. Dann hat man in der Formel nämlich jeweils zwei 
Unbekannte.

Wie müssen die Bauteile dimensioniert werden, dass der Filter das Signal 
möglichst wenig schwächt? Oder muss ich zwangsläufig einen Vorverstärker 
vor den Filter bauen?

Gruß

Manuel

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Ich wuerde, wie bei einem Equalizer, aktive bandpaesse nehmen, also mit 
OPs.Die Frequenzen hast du und dann kannst du eines der beiden passiven 
Bauteile einfach vorgeben und gucken, ob es passt. Das ganze kannst du 
mit LTspice simulieren.
Rosa

von Ralph B. (rberres)


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Wenn du nicht willst, das bei Aussteuerung mit einer Frequenz die 
Anzeigen links und rechts mit fast gleicher Amplitude ebenfalls 
leuchten, brauchst du bei einen Oktavband Analyzer schon Filter mit 
mindestens 24db/Oktave also Hoch und Tiefpässe 4ter Ordnung. Bei 
Terzband Analyzer werden die Forderungen noch ungleich härter.

Das willst du ernsthaft mit passiven Filtern aufbauen?

Mein Respekt!

Sowas hat man früher mit aktiven Filterbänken aufgebaut. ( Mit vielen 
Kompromissen an die Flankensteilheit ).
Heute baut man sowas mit DSPs siehe z.B. Behringer.

Mein Tip.

Begnüge dich mit einen Oktavband Analyzer und baue die Filterbänke aktiv 
mit einer Flankensteilheit von 24db/Oktave. Bei logarythmische 
Darstellung des Pegels eines jeden Filters hast du dann immer noch 
genügend störendes
Übersprechen zwischen den Kanälen.

Ralph Berres

von Manuel Reimer (Gast)


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Danke schonmal für die ersten Infos.

Ich habe mittlerweile auch etwas weitergesucht und bin auf das gestoßen:

http://sound.westhost.com/project63.htm

Würde so ein Filter passen und fällt da ein "Pegel" ab, den ich direkt 
meinem VU-Meter zuführen kann?

Bei "Filter 4ter Ordnung" ist Q = 4
Die Werte für die Kondensatoren sind dort vorgeschlagen. Und die Vorgabe 
ist wohl, dass alle Kondensatorwerte gleich sein sollen.

Bleibt nur wieder eine Unbekannte übrig. Und zwar "G" (gain). Im Text 
wird dazu nicht besonders viel geschrieben.

von wieOskar (Gast)


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Manuel Reimer schrieb:
> Bei "Filter 4ter Ordnung" ist Q = 4

Cool. Du hast den Link den du gepostet hast nicht mal gelesen oder?

Da steht was von Q = Quality Factor im deutschen auch gerne güte 
genannt. Und das man um auf die 24dB/Octave 4 Filter in Reihe schalten 
muss.

Der Gain oder im deutschen Verstärkung stellt sich durch die Beschaltung 
des OP`s ein.

von wieOskar (Gast)


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von Ralph B. (rberres)


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Du hast doch schon quasi eine komplette Bauanleitung aufgetan.

Ich persöhnlich würde ein Q von 4 für einen Oktav-Band Analyzer 
ansetzen,
wenn du eine log.Anzeige realisieren möchtest.

Ideal wäre eigentlich eine rechteckförmige Durchlasskurve.

Aber das ist realistisch nur mit einen DSP als Filter machbar.

Die Pegel der einzelnen Kanäle must du eh mit einen Generator justieren.

Ralph Berres

von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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Die sound.westhost.com ist doch genau was du machen wolltest, falls du 
den Filter ändern möchtest, frag den Wizard:
http://www.analog.com/designtools/en/filterwizard/#/type

von Manuel Reimer (Gast)


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Ja, das schaut interessant aus.

Wenn ich das richtig interpretiere, dann fällt aus dem Filter dann 
direkt ein Signal raus, das ich meinem VU-Meter zuführen kann.

Den Rest dann einfach genau so aufbauen wie dort beschrieben.

In der Excel-Datei, die dort verlinkt ist, sind auch Werte für ein 
10-Band-Analyzer vorhanden. Ich werde dann wohl diese Variante aufbauen. 
Für ein optisches Gimmik sollten 10 Bänder eigentlich ausreichen.

von Manuel Reimer (Gast)


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Hallo,

ich habe mich mal genauer mit dem Schaltplan befasst und noch ein paar 
Fragen:

Es werden in der Schaltung zwei Spannungen benötigt (-15V und +15V). 
Erzeugen werde ich mir die mit:
www.reichelt.de/?ARTICLE=35068
So kann ich später die gesamte Schaltung mit 12V versorgen (die 
VU-Meter-Bausätze, die ich einsetzen möchte, werden mit 12V versorgt).

Beim TL072 scheint mir der Anschluss logisch. Hier werden wohl -15V und 
+15V getrennt zugeführt und GND kommt garnicht an den IC.

Was aber mit dem NE5532? Der hat nur VCC. Bedeutet das für mich, dass 
ich bei VCC die +15V einzeln zuführe. Also kein -15V im "Buffer-Teil" 
des Schaltplans?

Und zuletzt: Wie gehe ich am elegantesten mit Stereo in die Schaltung? 
Einfach linken und rechten Kanal über Widerstände (ich werfe mal 100 Ohm 
in den Raum) verbinden und dann so in die "Buffer-Stufe" oder doch 
besser die "Buffer-Stufe" zweimal aufbauen und dann die Ausgänge der 
Buffer-Stufen direkt miteinander verbinden?

von Ralph B. (rberres)


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Manuel Reimer schrieb:
> Was aber mit dem NE5532? Der hat nur VCC. Bedeutet das für mich, dass
> ich bei VCC die +15V einzeln zuführe. Also kein -15V im "Buffer-Teil"
> des Schaltplans?

Der NE5532 ist Pinkompatibel zum TL072 Pin4 -15V Pin8 +15V

Ralph Berres

von Manuel Reimer (Gast)


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Danke für die Info. Es kommt wohl auch darauf an welches Datenblatt man 
nimmt. Ich hatte:
http://www.fairchildsemi.com/ds/NE/NE5532.pdf
Und dort ist Pin 4 mit "GND" beschriftet.
In diesem Datenblatt zum NE5532 ist Pin 4 aber in der Tat -VCC:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ne5532.pdf

Kann mir noch jemand einen guten Tipp bezüglich des Stereo-Eingangs 
geben? Wie mische ich mein Stereo am elegantesten auf Mono runter ohne 
dabei die Quelle zu beeinflussen?

von Ralph B. (rberres)


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Mit einen invertierenden Verstärker ( 0 Ohm Knotenpunkt Verstärker, 
Summierverstärker ) Einfach mal googeln.

Ralph Berres

von Manuel Reimer (Gast)


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Mit etwas Glück habe ich hier das richtige gefunden:
Beitrag "Re: Gleichanteil aus Audiosignal filtern."
Und wenn ich noch etwas mehr Glück habe, können vielleicht sogar die 
Bauteilewerte übernommen werden?

Die zwei Schaltungen würde ich dann natürlich hintereinanderschalten (um 
die Invertierung am Ausgang wieder weg zu haben).

Wenn ich als OP den NE5532 verwende (der laut 
http://sound.westhost.com/project136.htm ja wegen seiner hohen 
Stromabgabe verwendet wird), könnte ich dann die Bufferschaltung, die 
für den Analyzer vorgeschlagen wird, komplett durch obige Schaltung 
ersetzen oder muss ich dafür Bauteilewerte anpassen? Hat denn der Buffer 
aus "Project 136" eine Verstärkung oder ist das auch ein 1:1-Verstärker?

von Manuel Reimer (Gast)


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Wenn ich mir das recht überlege, dann ist die Bufferschaltung aus 
"Project 136" wohl doch etwas mehr als nur ein einfacher Verstärker. 
Auch wenn ich die Schaltung nicht wirklich verstehe ;)

Wird wohl am besten sein den Summierer und Inverter als eigene Stufe vor 
die unveränderte Buffer-Stufe zu bauen.

Bleibt aber die Frage ob jemand etwas an den Bauteilewerten von
Beitrag "Re: Gleichanteil aus Audiosignal filtern."
auszusetzen hat?
Als OP-Amp für den Summierer/Inverter würde ich dann einen TL072 
verwenden (so wie in den Filterstufen).

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