Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rotationswinkel bestimmen


von Stefan R. (pillepalle127)


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Hallo!
Ich versuche mich an einem neuen Projekt. Ziel ist es, die Eigenleistung 
eines Fahrradfahrers (Mountainbike) zu bestimmen. Das ganze ist als 
Nebeneffekt für eine Pedelecsteuerung gedacht.
Das grundsätzliche Konzept ist klar. Messung der Pedalkraft über DMS am 
Kurbelarm und Übermittlung der Daten per Bluetooth Low Energy (nRF51822) 
an den Master.
Zur Berechnung der Leistung benötige ich jedoch auch noch die (Kurbel-) 
Drehzahl.
Hier wird es interessant.
Da ich plane, die gesamte Elektronik innerhalb der Hohlachse der Kurbel 
unterzubringen, stehen mir als Messwerte nur die Erd- (G) und die 
Rotationsbeschleunigung zur Verfügung. Erdmagnetfeld, bzw. externer 
Magnet wird aufgrund der Hystereseeffekte im Stahl verm nicht möglich 
sein. Stützen kann ich dies noch mit der Pulsation der Kurbelkraft (ich 
erwarte einen Nullpunkt bei senkrechten Kurbeln: wenn mir das nicht die 
DMS durch fälschliche Messung der Torsion im unteren Totpunkt 
ruinieren).
Rein auf G will ich mich nicht verlassen, da selbst in der Drehachse 
jederzeit mit heftigen Beschleunigungen in Z Richtung gerechnet werden 
muss (z.B. Schlagloch).
Ich fürchte, ich muss zusätzlich einen Drehratensensor auswerten. Hier 
fehlt mir jedoch jede Erfahrung, welche Werte nach minutenlangem Kurbeln 
noch zu verwenden sind.
Grundsätzlich muss die Winkelauflösung nicht sonderlich hoch sein. Ich 
nehme an +-6 Grad wären bereits völlig ausreichend.
Gibt es hierzu Beispiele bzw. Erfahrungen?

von Peter II (Gast)


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du kannst einfach einen Reedsensor an der Kurbel anbringen, dort wo auch 
der DMS sitzt. Und an den Rahmen klebst du ein magnet.

von Walter T. (nicolas)


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Nochmal für Normalsterbliche: Kraft zu messen ist für Dich kein Problem, 
Winkel schon? Normalerweise ist das umgekehrt.

von Uwe (Gast)


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> +-6°
Hallsensor und 18 kleine Magnete.

von Udo S. (urschmitt)


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Stefan R. schrieb:
> Rein auf G will ich mich nicht verlassen, da selbst in der Drehachse
> jederzeit mit heftigen Beschleunigungen in Z Richtung gerechnet werden
> muss (z.B. Schlagloch).
> Ich fürchte, ich muss zusätzlich einen Drehratensensor auswerten. Hier
> fehlt mir jedoch jede Erfahrung, welche Werte nach minutenlangem Kurbeln
> noch zu verwenden sind.

So kann man bestimmt auch Umdrehungen messen, aber schon etwas Kanonen 
auf Spatzen :-)
Du könntest beide Signale mit einander mischen wie bei einem Lagesystem 
eines Quadcopters

Stefan R. schrieb:
> Da ich plane, die gesamte Elektronik innerhalb der Hohlachse der Kurbel
> unterzubringen,
Deshalb der Aufwand? Wenn du irgendwas mit den Messwerten anfangen 
willst muss das eh von dem Inneren der Welle nach aussen. Also warum den 
Drehratensensor nicht gleich nach aussen?

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> sein. Stützen kann ich dies noch mit der Pulsation der Kurbelkraft (ich
> erwarte einen Nullpunkt bei senkrechten Kurbeln: wenn mir das nicht die

Typisch Elektroniker.
Wer gut radfährt hat keine Totpunkte des Drehmoment.
Wenn ich mit Haken fahre, dann kannst Du das nichtmal sicher im 
Drehmomentverlauf sehen.

Gruss
Michael

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Nochmal für Normalsterbliche: Kraft zu messen ist für Dich kein Problem,
> Winkel schon? Normalerweise ist das umgekehrt.

Das sehe ich auch so.

> du kannst einfach einen Reedsensor an der Kurbel anbringen, dort wo auch
> der DMS sitzt. Und an den Rahmen klebst du ein magnet.

Was spricht dagegen?
Wo sitzt die Elektronik (nach Deiner Beschreibung rotierend in der 
Hohlkurbelachse oder zumindest mir rotierender Versorgungsuebertragung)
Dann ist das doch so okay, oder?

Wenn das mechanisch erlaubt/möglich ist, wuerde ich sogar den Magneten 
innen in (!) das Kurbelgehäuse setzen und den Sensor/Reed in die 
rotierende Hohlachse.

>> +-6°
>Hallsensor und 18 kleine Magnete.

Das ist unnötig.
Ein Impuls pro Umdrehung und Interpolation zwischen zwei Impulsen (mit 
Overflow-Auswertung bei Stillstand natuerlich) reicht und btingt 
eigentlich nur beim Anfahren nennenwerte Abweichungen, die aber i.A. 
vernachlaessigbar sind (weil auf eine Kurbeldrehung begrenzt).


Wenn Du auf die DMS-Messung Zugriff hast, kannst Du auch beide Signale 
überlagern: Per Reed eine Seite des DMS kurzschliessen.
Dann in der Auswertung des Drehmoments diesen kleinen Bereich (wenige 
Grad)ausblenden und interpolieren, für die Winkelmessung die Pulse 
verwenden und den Winkel wie beschrieben interpolieren.




Gruss
Michael

von Peter II (Gast)


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Michael Roek schrieb:
> Wer gut radfährt hat keine Totpunkte des Drehmoment.
> Wenn ich mit Haken fahre, dann kannst Du das nichtmal sicher im
> Drehmomentverlauf sehen.

so gut fährt aber niemand Rad. Du kann niemals die gleichen Kräfte auf 
die Pedale bringen wenn sie senkrecht stehen im vergleich zu Waagerecht.

Versuche doch mal in größten Gang anzufahren, einmal mit senkrechter 
Kurbel und einmal mit waagerechter.

Aber man kann das mit ovalen Kettenblätter noch ein wenige optimieren.

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