Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Endsensor 720Grad


von strammes kabel (Gast)


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hallo

Ich baue gerade ein gerät was eine Kamera und ein paar Sensoren drehen 
und neigen kann.

alles soweit kein Problem.
Ich will aber dass sich das ganze um über 360 Grad drehen kann. der 
Schrittmotor kann endlos drehen, aber irgendwann wickelt sich das Kabel 
auf. 720 Grad sollten aber kein Problem sein.
jetzt ist die frage woher weiß ich wann Schluss ist. Bei weniger als 360 
Grad würde ja ein Endtaster ausreichen, aber wenn es sich mehrmals 
drehen kann, bringt das ja nichts, da der taster dann ja mehrmals 
betätigt werden würde, ohne das man weiß wo man ist.

da das gerät manchmal kein Strom hat, ist es wichtig, das es irgendwie 
raus finden kann wo es ist nach einem Stromausfall.

hat jemand eine Idee wie man das machen kann.
gibt es so etwas wie einen "Kabel ist stramm" Sensor?

von user (Gast)


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Wie wäre es mit 2 Zahnrädern die 2:1 oder 3:1 teilen und das dann an ein 
Poti zu montieren. 2 Umdrehungen sind dann nur noch eine am Poti.

von F. F. (foldi)


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Ohne jetzt auf deine Frage so einzugehen, kannst du keine Schleifringe 
nehmen und dir damit die Positioniererei sparen?

Zu einer Antwort in deinem Sinne.
Das kannst du digital abfragen, mit einem Inkrementalgeber. Damit kannst 
du das so weit drehen wie du willst und die letzte Position musst du 
halt abspeichern. Wir haben sowas in unseren Lenkungen. Sind die nicht 
auf Nullposition, dann drehen die beim Einschalten wieder auf Geradeaus.
Geht aber auch mit einem 7 oder 10 Gang Poti, ist aber 
verschleißanfällig.

von Michael S. (captain-stone)


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Hallo 'strammes Kabel' (klingt irgendwie indianisch :-)

Du kannst entweder den Übergang zu Deiner Kamerastange mit einem 
Schleifer machen, oder Du verwendest einen Absolutwertgeber. Dann 
bleibt Dir die Information auch nach Stromausfall erhalten.

Der Captain

von amateur (Gast)


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Das ist im Grunde genommen recht einfach.
Du montierst eine Lichtschranke und eine Blende und behauptest dieses 
sei 0°.
Bei jedem Einschalten fährst Du einfach, langsam nach links, bis Du den 
Strahlemann unterbrichst. Jetzt drehst Du so lange nach rechts, bis der 
Strahl gerade eben frei ist. Von diesem 0-Punkt kannst Du jederzeit 360° 
nach rechts drehen. Dabei solltest Du natürlich die Schritte zählen.
Kurz vor 360° wird die Lichtschranke, von hinten aus abgeschattet. Dies 
kann als Referenz, für eventuell verlorene Schritte, als auch als 
Abbremssignal, verwendet werden. Weiterhin muss man an dieser Stelle 
darauf achten, dass es, wenn es wieder hell wird die 360° überschritten 
wurden und auf JEDEN FALL sofort bis zur Dunkelheit zurückgefahren 
werden muss. Andernfalls wird das System doppeldeutig.
Wird jetzt das System erneut eingeschaltet, so gibt es zwei 
Möglichkeiten:
1. Es ist dunkel. Du musst nach links fahren bis hell wird und dann die
   am Anfang beschriebene Referenzfahrt nach links fortsetzen. Also bis
   Dunkel fahren und dann zurück bis es gerade hell wird.
2. Es ist hell. Du beginnst sofort mit der Referenzfahrt nach links.

Ich musste allerdings feststellen, dass eine sichere Kabelführung über 
volle 360°, so das nichts klemmt bzw. reißt, schwieriger ist, als der 
Rest.

von F. F. (foldi)


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Jedes Kabel (!) ist irgendwann hin, wenn man es fortwährend verdreht.

Ich möchte dir dringend anraten eine Lösung mit Schleifringen oder 
ähnlich zu suchen.
Im Laufe der 25 Jahre in meinem Beruf habe ich schon eine Menge Kabel 
ersetzt, die allesamt weit weniger belastet wurden.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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@amateur (Gast):

Kennst du den Unterschied zwischen 360° und 720°?

von F. F. (foldi)


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Magnus M. schrieb:
> @amateur (Gast):
>
> Kennst du den Unterschied zwischen 360° und 720°?

Sach ma!

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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F. Fo schrieb:
> Sach ma!

Ma!

von Tip (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Kennst du den Unterschied zwischen 360° und 720°?

Und du die Funktion der vorgeschlagenen Zahnräder? Die Lichtschranke 
muss natürlich dahinter sitzen ;-)

von amateur (Gast)


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> Kennst du den Unterschied zwischen 360° und 720°?

Tut mir leid, den Unterschied kenne ich nicht.

Wenn ich eine Kamera über die 360° hinaus schwenke, wiederholt sich das, 
was bei 0° bereits angesagt war. Angeblich soll im Bereich von 720 bis 
1080 auch nichts Neues passieren.

Sollte ich mal unter schrecklicher Langeweile leiden, werde ich es 
überprüfen. Ist aber recht unwahrscheinlich.

Was ich kann aber nicht ausschließen kann ist, dass im Bereich von 0° 
bis -360° was ganz tolles passiert.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Drehen.

von strammes kabel (Gast)


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vielen dank für die Anregungen.

das mit den Schleifkontakten ist natürlich am elegantesten, das habe ich 
aber ausgeschlossen aus Mangel an einem geeigneten Schleifring. Da muss 
USB und zwei Schrittmotorkabel durch sind also 12 Pole.
Gibt es so etwas für unter 100EUR, das gut genug ist um eine gute USB 
Verbindung zu gewährleisteten?

sonst finde ich die Lösung mit einem Absolutwertgeber am besten.
MehrgangPoti finde ich auch gut.

Hat da jemand einen Tipp. sollte so klein wie möglich sein.

von Praktiker (Gast)


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amateur schrieb:
> Wenn ich eine Kamera über die 360° hinaus schwenke, wiederholt sich das,
> was bei 0° bereits angesagt war. Angeblich soll im Bereich von 720 bis
> 1080 auch nichts Neues passieren.

Den Unterschied merkst du spätestens, wenn du mit der Kamera ein Objekt 
verfolgen möchtest, was sich von z.B. -60° nach +60° bewegt.
Eine Kamera mit 360° Schwenkwinkel und einem Anschlag bei 0° hat da 
gewisse Schwierigkeiten.
Probier's mal aus. Dann lernst du 720° Schwenkbereich zu schätzen.

von F. F. (foldi)


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Guck doch mal hier: http://www.adronic.de/shop4/Schleifringe/Gekaselt/

Vielleicht ist das ein Ausgangspunkt.

von strammes kabel (Gast)


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@ foldi

Guck doch mal hier: http://www.adronic.de/shop4/Schleifringe/Gekaselt/

meinst du da kann man USB drüber laufen lassen? Da mach ich mir sorgen.

von amateur (Gast)


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@Praktiker

>Den Unterschied merkst du spätestens, wenn du mit der Kamera ein Objekt
>verfolgen möchtest, was sich von z.B. -60° nach +60° bewegt.

Stimmt!

Was machst Du eigentlich mit dem Objekt, das sich von 690° nach 750° 
bewegt?

von strammes kabel (Gast)


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amateur schrieb:
> Stimmt!
>
> Was machst Du eigentlich mit dem Objekt, das sich von 690° nach 750°
> bewegt?

wenn ich weiß dass ich in der Nähe des Anschlags bin und es gibt gerade 
nichts zu verlogen fahre ich langsam wieder in die Mitte zurück.

von Karl H. (kbuchegg)


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amateur schrieb:
> @Praktiker
>
>>Den Unterschied merkst du spätestens, wenn du mit der Kamera ein Objekt
>>verfolgen möchtest, was sich von z.B. -60° nach +60° bewegt.
>
> Stimmt!
>
> Was machst Du eigentlich mit dem Objekt, das sich von 690° nach 750°
> bewegt?

Wenn sich das Objekt mehr als 1 mal um die Kamera rum bewegt hast du 
natürlich ein Problem. Ist das aber nicht der Fall, dann reichen 720° 
aus um mindestens 360° in einem Stück ohne Umsetzen durchfahren zu 
können. Zumindest in der einen Richtung :-)

Nach Beendigung einer Fahrt muss die Kamera aber wieder in den Bereich 
0-360 zurückgebracht werden, sprich 1 Verdrillung muss unter umständen 
sofort wieder aufgehoben werden. Und deshalb muss man unterscheiden 
können ob man jetzt im Bereich 0-360 oder 360-720 ist, weil man im 
letzteren Fall dann eben 1 Umdrehung zurückdrehen muss um für die 
nächste Bewegung genügend Kabelweg zu kriegen.

von Mystik (Gast)


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...schau mal wie bei KFZ Lenkrädern der Airbag verbunden ist....da wird 
kein Schleifring verwendet, dort wird ein Bandkabel zu einer mehrlagigen 
Rolle aufgewickelt, bevor es  an den Fixpunkten befestigt wird.
Somit ist die mechanische Belastung bei mehr als 720 Grad trotzdem sehr 
gering und die Lebensdauer entsprechen hoch....

von Tim H. (tim_h33)


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Da hast du deinen SSchleifring.. und dazu noch unter 100.- Euro :)

von amateur (Gast)


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@Mystik

Da dreht sich aber auch alles um ein großes Loch, in dem ein Kabel, dass 
fällt (nach unten raushängt), auch zehn Mal gedreht werden kann, ein 
bisschen Zugabe vorausgesetzt.

von Andreas S. (igel1)


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Hallo zusammen,

noch eine Idee:

vielleicht geht's mit einem altgedienten Bändel-Ziehschalter (keine 
Ahnung, wie das Dingen richtig heißt), der in vielen 70iger Jahre 
Küchen/Bädern neben den Leuchtmitteln herunterbaumelte:

Das Bändel einfach aufwickeln lassen und den Schalter so befestigen, daß 
er vom Bändel jeweils bei 0 Grad oder bei 720 Grad betätigt wird. Bei 
360Grad wäre dann "Nullstellung" und das Bändel baumelt in der Gegend 
herum.

Gut, nä?

Viele Grüße

Igel1

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Mein lieber amateur (Gast)...

Du machst deinem Nicknamen alle Ehre.

von Mystik (Gast)


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amateur schrieb:
> @Mystik
>
> Da dreht sich aber auch alles um ein großes Loch, in dem ein Kabel, dass
> fällt (nach unten raushängt), auch zehn Mal gedreht werden kann, ein
> bisschen Zugabe vorausgesetzt.

....man kann es vom Aufbau her mit der Spiralfeder einer Unruhe von 
einer alten analogen Armbanduhr vergleichen, diese Feder hält ja auch 
etliche Jahrzehnte bevor sie bricht und dabei wechselt die Unruhe ihre 
Richtung im Sekundentakt....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich schlage ein einfaches Modellbau Servo vor, bei dem das Rückmeldepoti 
über ein leicht verändertes Getriebe einfach noch ein wenig mehr 
untersetzt wird. Segelwinschen bspw. arbeiten mit einem Mehrgangpoti und 
können sich so proportional zum Steuersignal auf eine absolute Position 
drehen, auch mit mehreren Umdrehungen.
Dabei entsteht das Problem mit Überdrehen nie, der Steuerknüppel steht 
direkt proportional zur Kameradrehung.

von phischu (Gast)


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Das Ding, das für die Datenübertragung ins KFZ-Lenkrad heutzutage meist 
verwendet wird, nennt sich (zumindest bei einem bayerischen 
Automobilhersteller) Wickelfederkassette. Damit sind je nach Herteller 
ca. +- 800° möglich (damit die Kabel nicht abreissen, falls der 
Werkstattschrauber ohne Studium das Ding nicht in Lenkungsnullage 
verbaut sondern bei +- einer Lenkradumdrehung)

Über Google findest du bestimmt auch das Wirkprintip raus.

http://www.google.com/patents/EP2169781A1?cl=de


Ob dabei der Strom für die Schrittmotorsteuerung und das Signal für USB 
über ein Flachbandkabel laufen können, ohne dass es negative 
Auswirkungen auf das USB-Signal hat, musst du selbst ausprobieren. Eine 
Lösung wäre beides voneinander zu trennen und 2 von den Dingern zu 
verbauen.

von Besucher (Gast)


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Am drehenden Teil wird eine Schnur befestigt, am stehenden Teil zwei 
kleine Metallstangen. Hier liegen 12V o. ä. an. Die Schnur wird 
hochgezogen, eine Kugel am Ende schließt nach 720 Grad die 12V, damit 
kannst du triggern.

von F. F. (foldi)


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strammes kabel schrieb:
> @ foldi
>
> Guck doch mal hier: http://www.adronic.de/shop4/Schleifringe/Gekaselt/
>
> meinst du da kann man USB drüber laufen lassen? Da mach ich mir sorgen.

Frage doch den Shop Betreiber! Ich habe solche Schleifringe noch nicht 
benutzt. Habe aber, weiß nicht mehr wo, ein Schleifring für USB 2.0 
gesehen. Sollte also prinzipiell gehen.
Ich halte die ganze Diskussion für falsch, ob 360°, 720° oder irgendwas 
dazwischen. Zurückdrehen finde ich total blöd, weil man sonst sicher in 
die Situation kommt, irgendwann auch mal ein Objekt aus dem Bild zu 
verlieren.

Besser wäre sicher das alles per Funk (wie auch immer, vielleicht WLAN) 
zu übertragen und eine frei drehbare Mechanik zu haben.

Es gibt ja auch SD-Karten mit WLAN. Irgendwas in dieser Richtung würde 
ICH suchen.

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