Hallo Leute, ich studiere zurzeit im 2. Semester (Bachelor) an einer technischen Universität Mechatronik. Leider hat sich bereits jetzt bei mir ein großes Desinteresse im Bereich Mechanik gezeigt und unser Studiengang gehört zur Fakultät Maschinenbau, die das Studium sehr maschinenbaulastig gestaltet hat. Im Bereich Informatik hatten wir nur das erste Semester "Technische Informatik" und "Algorithmen und Programmierung". Es wird laut Modulplan auch nicht mehr viel in diesem Bereich dazu kommen. Diese Fächer haben mir bis jetzt am besten gelegen und gefallen. Mein Abitur habe ich an einem technischen Gymnasium mit dem Schwerpunkt Informationstechnik gemacht. Dort hat es mir eigentlich immer sehr gut gefallen. Da an meiner Universität alle ingenieurwissenscftlichen Studiengänge ein sehr ähnliches Grundlagenstudium absolvieren müssen, hätte ich jetzt noch die Möglichkeit (nach dem 2. Semester) zu "Ingenieurinformatik" (laut Beschreibung an anderen Unis auch unter technische Informatik gelistet) zu wechseln und mir dort sehr viel anrechnen zu lassen. Der vorhandene Modulplan spricht mich auch schon sehr an, auch wenn die der für die normale Informatik mich noch mehr reizen würde (das schließe ich aber aus, weil ich dort mir fast nichts anrechen lassen könnte). Meine Motivation zur Änderung des Studienschwerpunktes ist also Interesse bzw. Desinteresse im Bereich der Mechanik, aber ich möchte natürlich auch das richtige Studium für meinen späteren Wunschjob absolvieren. Ich interessiere mich sehr im Bereich der Robotik und würde auch gerne später bei einer Firma in diesem Bereich arbeiten. Bei meiner ursprünglichen Studiengangswahl hatte ich noch die Beweggründe, dass ich auch in die Hardwareentwicklung gehen möchte, aber das hat sich jetzt auf jeden Fall für mich erübrigt. Dem Anforderungsniveau der Mechanik-Fächer werde ich zwar gerecht, aber ich empfinde dabei keinerlei Vergnügen/Interesse wie ich es im ersten Semester in den Informatik-Fächern tat. Die Vorlesungen empfinde ich als sehr uninteressant und die Übungen auch. Meine momentan "Wunschvorstellung" für die spätere Tätigkeit hat sich somit vielmehr in Richtung Software geändert. Dort lag sie eigentlich schon immer bei mir. Die Projektarbeiten mit Mindstorms und die 3 jährige Programmierung in C++ lag mir auch immer gut und hat mir viel Spaß gebracht. Mein früher Informatiklehrer hatte mich aber irgendwie sehr von diesem Wunsch abgebracht, weil er meinte man wäre als Informatiker nur eine begrenzte Zeit arbeitsfähig und in der Wirtschaft im höheren Alter nicht mehr brauchbar. Deshalb musste er auch den Quereinstieg als Lehrer machen. Dieser Gedanke hat sich irgendwie bei mir so tief eingegraben, dass ich immer daran denke musste. Sind hier vielleicht studierte Ingenieurinformatiker / technische Informatiker, die mir ein wenig Aufschluss über die möglichen Einsatzmöglichkeiten später geben könnten? Mir ist natürlich klar, dass man sehr flexibel in der späteren Aufgabengestaltung im Job sein muss, aber wäre es überhaupt möglich mit einem solchen Studium in einen solchen Bereich zu kommen oder ist es vielleicht doch ganz anderen Studiengängen vorenthalten wie z.B. reine Informatikern (wofür ich nochmal im ersten Semester anfangen müsste) oder Elektrotechnikern (das ich eigentlich nicht so gerne studieren würde)? Ein weiterer Punkt, der mich zum Nachdenken bringt ist, dass der Master in Mechatronik mich wieder in sehr vielen Fächern ansprechen würde, aber der Bachelor durch die vielen Mechanikfächer gar nicht tut. Wäre es sinnvoll ein Bachelor-Studium alleine aus der Grundmotivation zu absolvieren, dass man den späteren Master interessant finden würde? Würde ich später als Ingenieurformatiker schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben als Ingenieur mit fast einer vielleicht sehr ähnlichen Spezialisierung? Ich würde mich sehr über eine Antwort oder irgendwelche anderen Ratschläge freuen, denn ich bin momentan etwas verzweifelt.
Ich glaube, dass es kein Problem ist eine Metzgerlehre abzubrechen um eine Bäckerlehre anzufangen. Beide haben nichts miteinander zu tun. Anders ausgedrückt: Die Mechatronik hat nun mal sehr viel mit Mechanik bzw. Maschinenbau und Elektronik zutun und sehr wenig mit Informatik. Anders herum hat die technische Informatik relativ wenig mit Technik zu tun, sie heißt nur so. Die mechanischen Aspekte beschränken sich hauptsächlich darauf, dass Dir beim Transport des Rechners, dieser auf den Fuß fallen kann. Darüber hinaus ist die Mechanik meilenweit entfernt.
Ich habe mit Elektrotechnik eigentlich gar kein Problem, aber würde auch ungern nur das studieren. Auch wenn es mittlerweile "Elektrotechnik und Informationstechnik" heißt fehlt mir da etwas der prägnante Informatikanteil, wäre also die technische Informatik vielleicht eine gute Wahl?
Falls Du keine zeitlichen Probleme siehst (Vorlesungen zur gleichen Zeit, da andere Fachbereiche) steht es Dir jederzeit frei, zusätzliche "Nebenfächer" zu belegen. Dabei ist es Egal ob Du dies als "Mechatroniker macht oder als "Informatiker". Manche Betriebe stehen auch nicht so auf "Fachidioten" und ein "nachgewiesener" Blick über den Tellerrand kann u.U. sogar sehr hilfreich sein. So etwas hängt auch mit der Philosophie des jeweiligen Betriebes zusammen. Worauf ich hinauswollte ist: Außer dem Wort "technische" haben die zwei Fächer nicht sehr viel miteinander zu tun und der Sprung wäre also sehr weit. Halt wie Bäcker und Metzger.
Unentschlossener schrieb: > Würde ich später als Ingenieurformatiker schlechtere Chancen auf dem > Arbeitsmarkt haben als Ingenieur mit fast einer vielleicht sehr > ähnlichen Spezialisierung? Auf keinen Fall. Ein Kumpel von mir hat erst Feinmechaniker gelernt dann Technische Informatik mit mir studiert. Er hatte keine Probleme, einen Job zu finden. Meine Meinung: harmonisiert beides sehr gut zusammen.
Könnte man sich damit später denn auch auf Stellen bewerben, die für Informatiker, Elektrotechniker oder ähnliche Qualifikation ausgeschrieben wären? Gibt es denn überhaupt tatsächlich Aufgabenbereiche, wo dieses Studienprofil auch gebraucht wird? Universitäten schreiben das immer alles so schön in deren Studienbeschreibungen, aber ob das nun auch wirklich stimmt ist eine andere Sache. :-/
> Autor: amateur (Gast) > Datum: 04.07.2013 21:15 > Ich glaube, dass es kein Problem ist eine Metzgerlehre abzubrechen um > eine Bäckerlehre anzufangen. Beide haben nichts miteinander zu tun. So ist es ! Ich habe einen Abschluß als Gasableser, bin aber bei den Lichtablesern gelandet.
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