Guten Tag rundherum, als bald angehender Funkamateur interessieren mich Antennen besonders und ich möchte gerne einige, selbstgebastelte optimieren. Als einziges Messmittel habe ich ein Toyo Meter T-435 (Foto aus dem Netz "geliehen"), das ist ein klassisches SWR-Meter für 2m und 70cm. Da es passiv arbeitet, braucht es mindestens 1 Watt HF-Leistung (besser mehr) um etwas ablesen zu können. So viel Leistung habe ich aber gar nicht, schliesslich darf ich noch gar keine Sender in Betrieb nehmen. Also habe ich gedacht, dass es ein kleiner variabler Oszillator mit z.B. 0 dBm Output auch machen muss. Meine Idee ist: In meinem SWR-Meter an den Auskoppelschleifen für Vor/Rücklauf jeweils einen AD8362 (log.) oder AD8381 (lin.) anzuschliessen und deren HF proportionale Ausgangsgleichspannungen den jeweiligen Messwerken zuzuführen. Würde dieser Plan sinnvoll sein, um auch mit sehr kleinen HF-Leistungen SWR-Verhältnisse und Resonanz von Antennen erkennen zu können? Wenn ja, ist dann nicht ein AD8381 besser geeignet, da er linear arbeitet? Ich freue mich auf Antworten und sage jetzt schon vielen Dank dafür, Dave
Dave Trescher schrieb: > In meinem SWR-Meter an den Auskoppelschleifen für > Vor/Rücklauf jeweils einen AD8362 (log.) oder AD8381 (lin.) > anzuschliessen und deren HF proportionale Ausgangsgleichspannungen den > jeweiligen Messwerken zuzuführen. Das kannst du schon so machen, allerdings ist ja die Gleichrichtung und der Rest eigentlich schon im Messgerät. Es würde also reichen, mit 2 identischen kleinen HF-Verstärkern pur den Pegel anzuheben und dann auf die vorhandene Schaltung zu geben. Gut geeignet sind da die MMIC von z.B. minicircuits, wie der MAR 2 oder der MAR 6. Sehr breitbandig und im interessanten Bereich auch sehr flacher Frequenzgang: http://www.minicircuits.com/products/Amplifiers.shtml
Dave Trescher schrieb: > So viel Leistung habe ich aber gar nicht, schliesslich darf ich noch gar > keine Sender in Betrieb nehmen. Also habe ich gedacht, dass es ein > kleiner variabler Oszillator mit z.B. 0 dBm Output auch machen muss. Das kann schnell schief gehe, wenn die Antenne nicht in einem HF-dichten Messraum steht. In freier Wildbahn empfängt die Antenne dauern irgendwelche Signale. Deinem reflektierten Signal überlagert sich also das Empfangssignal. Du mußt also gucken, dass das Meßsignal so stark ist, dass die (breitbandig) empfangenen Signale dagegen vernachlässigt werden können. Auf KW geht das schnell schief, auf UKW können nahe Rundfunksender ebenso ein Problem sein. Und auch die 0dBm darfst du nur mit entsprechender Lizenz an die Antenne legen ;-)
Matthias Sch. schrieb: > mit 2 identischen kleinen HF-Verstärkern pur den Pegel anzuheben Super, prima Idee, dankeschön. Ähnliche MMICs habe ich sogar hier und das ist allemal einen Versuch wert. Michael A. schrieb: > In freier Wildbahn empfängt die Antenne dauern irgendwelche Signale Ja klar, das stimmt. Darauf bin ich gar nicht gekommen (kopfklatsch). Tja, man merkt, dass ihr Ingenieure seid und ich noch Schüler. Aber wenn ich bei meinem angepeilten 1 mW bleibe, denke ich, dass kaum ein UKW-Radio oder sonstiger Sender hier Pegel von => 0 dBm an meinen Antennen erzeugt. Wir wohnen hier in einem kleinen Dorf und die UKW-Radio Versorgung ist recht mikrig. Michael A. schrieb: > Und auch die 0dBm darfst du nur mit entsprechender Lizenz an die Antenne > legen ;-) Natürlich, das weiss ich schon. Aber wie gesagt, Dorf, plattes Land. Frech, wie ich bin, riskiere ich mein 1 mW. :) Danke, Dave
Ein Messrichtkoppler sollte mindestens 30dB Richtschärfe / Directivity besitzen. Das angegebene Gerät besitzt Potis in den Auskoppelleitungen, was nicht für Qualität spricht und zu erheblichen Messfehlern führen kann. Die Richtschärfe dürfte bei dem Modell nicht an 30dB heranreichen. Das SWR sagt nichts über die Güte einer Antenne aus. Es gab mal eine leicht verständliche Artikelserie von DL1BU "Streifzug durch den Antennenwald", darin wurde auf Antennenmessungen näher eingegangen. MfG
HabNix schrieb: > Das angegebene Gerät besitzt Potis in den Auskoppelleitungen, > was nicht für Qualität spricht und zu erheblichen Messfehlern führen > kann. Die Richtschärfe dürfte bei dem Modell nicht an 30dB heranreichen. @TE: Lass dir nichts einreden. Im Vergleich zu anderen üblichen Stehwellenmessgeräten bei Amateuren ist das Toyo schon recht gut. Wir sind hier ja nicht bei Arianespace, sondern bei Funkamateuren. DC7UR
Und falls es dir mal als Gebrauchtgerät über den Weg läuft: MFJ-269 HF/VHF/UHF SWR Analyzer. Da ist der (schwache) Sender bereits drin.
@ Matthias Sch. Woher weißt du, dass das TOYO so gut ist? Hast du die Richtschärfe mal gemessen oder ist das nur gelabere? Ohne die Richtschärfe zu kennen, lassen sich die Messfehler nicht abschätzen. @ Dave Trescher Lasse die Finger vom Innenleben deines SWR-Meters. Wenn ich es noch richtig weiß, ist bei deinem Gerät eine Platine auf einem Messingrohr verlötet. Du kommst nicht an die Lötstellen der Germaniumdioden und müsstest sie zerstören. Ein Ablöten der Platine dürfte ein großes Problem sein. Besser ist es für Antennenmessungen eine SWR-Messbrücke nach DJ7VY o.ä. die erreichen im VHF/UHF-Bereich durchaus 40dB Richtschärfe. Überprüfung von SWR-Metern siehe UKW-Berichte 3/2009. MfG
Diese Stehwellenmessgeräte funktionieren nur bei höherer Leistung verlässlich. Grund ist, die bei guter Anpassung vorhandene kleine Rücklaufleistung erzeugt womöglich eine HF Spannung, welche die Schwellenspannung der Gleichrichterdiode noch nicht erreicht. Bei kleinen Leistungen unter 1 Watt zeigen diese Geräte also viel zu schön an. Ob die Richtdämpfung ausreicht, kann man einfach mit einen Abschlusswiderstand feststellen. Das geht aber nur , wenn man bei solchen Richtkopplern 10Watt und mehr an Leistung zur Verfügung hat, und der Lastwidertand das 1. aushält, und 2. seinerseits genug Rückflussdämpfung hat. Aber wenn eine Antenne 20db Rückflussdämpfung hat, ist das schon dicke ausreichend. Oft ist man Froh 10db Rückflussdämpfung zu erreichen. Die Idee die Richtkoppler statt mit Dioden gleichzurichten einen LINEAREN !! aktiven Gleichrichter zu verwenden halte ich für garnicht schlecht. Man muss nur schauen, das er bei hohen Leistungen nicht übersteuert wird. Ein ganz anderes Thema ist die Aussagekraft einer SWR Messung. Sie besagt eigentlich nur aus, das die Endstufe nicht kaputt geht, wenn das gemessene SWR kleiner als einen bestimmten Wert ist. Sie besagt nichts , über die Resonanz der Antenne aus, und auch nichts über den Wirkungsgrad der Antenne. Will man wissen , wo die Antenne wirklich in Resonanz ist, bedarf es eigentlich einen vektoriellen Netzwerkanalyzer. Hier würde ein 1 Tor Analyzer genügen, wie z.B. der Antennenanalyzer des Verlages Funkamateur. Der Einsatz eines VNA für Antennenmessungen erfordert aber zwingend, das das Anschlusskabel zur Antenne mit einkalibriert werden kann, da sonst das Kabel auserhalb der idealen Anpassung wieder Impedanzen transformiert. Dann kann eine laut VNA zu kurze Antenne in Wirklichkeit tatsächlich zu lang sein und umgekehrt. Diese MFJ Geräte sind meines Wissens nicht in der Lage das Kabel bei der Messung mit zu berücksichtigen, und messen daher nur Hausnummern, würden aber funktionieren, wenn man sie direkt ohne Kabel dazwischen an den Antennenfusspunkt hängt. Ralph Berres
Bei BIRD kann man etwas zu den entstehenden Messfehlern durch zu geringe Richtschärfe lesen: http://www.aspen-electronics.com/files/technical/Straight-Talk-About-Directivity.pdf Eine einfache Messbrücke, wie in dem Antennenanalysator von MFJ verwendet, findet man hier: http://yo4hfu.dmon.com/index/vhfuhf_antenna_analyser/0-51
Ganz billig gehts mit einer Antennenrauschbrücke und RX.Gab es mal in der cq/DL vor 15-30 Jahren für den Kurzwellenbereich.Oder eine Messbrücke bei welcher die Antenne das Messobjekt ist. Gruß Hans
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