Hallo, seit einiger Zeit geistert mir die Idee im Kopf herum eine kleinen ungenutzten Verstärker für E-Bass bzw. E-Gitarre (Yamaha YB15) auf Akkubetrieb umzubauen. Mein größtes Problem dabei ist, dass ich von Elektronik kaum bis gar keine Ahnung habe. Entsprechend ist meine Ausstattung. Aber zur Sache: Ich habe das Teil aufgeschraubt und erstmal festgestellt, dass die Netzspannung durch einen Schalter, eine Schmelzsicherung und einen Transformator geleitet wird. Danach geht es über einen Stecker an die Platine. Die Platine ist an dieser Stelle mit "AC" beschriftet. Also Wechselspannung. Damit hatte sich mein ursprünglicher Plan einfach einen LiPo-Akku mit passender Spannung anzuschließen erledigt. Angehängt habe ich einen Schnappschuss der Platine in dem Gerät. Die Frage an euch Experten ist also: Welche anderen Möglichekeiten bieten sich an? Oder sollte ich mir die Idee einfach aus dem Kopf schlagen?
> Damit hatte sich mein ursprünglicher Plan einfach einen > LiPo-Akku mit passender Spannung anzuschließen erledigt Nö. Du solltest durch Versolgung der Schaltung den sogenannten Siebelko nach dem Gleichrichter finden. Das kann einer sein (für eine einfache Versorgungsspannung) oder zwei (für eine bipolare Versorgungsspannung). Da kommt dann je ein Akku mit der Spannung dran, die vorher bei eingeschaltetem Gerät dort anlag, Ich schätze, der simple IC Verstärker braucht nur einen Akku, sonst hätte der Trafo 3 Leitungen. Natürlich brauchst du noch eine Ladeschaltung für die LiPoly Akku mit Schutzschaltungen gegen Überladung und Tiefentladung und Kurzschluss.
Ich weiß nicht was das 48X24 bedeutet, aber sollte es um 24 bzw. 48V gehen, wird die Umstellung auf Akkubetrieb ein Problem. Nicht nur aus technischer Sicht, sondern aus Sicht der Versorgungsspannung. Geht man von 3V pro Zelle aus, so werden in der 24V-Version 8 Dingsbümser benötigt eventuell sogar 9.
Um auf die 48V DC zu kommen, wäre ein Schaltregler denkbar. Aber das ist dann alles andere als trivial, und nicht unbedingt ein Anfängerprojekt.
Spekulation: 48x24 könnte 48V 24W bedeuten - würde jedenfalls passen.
amateur schrieb: > Ich weiß nicht was das 48X24 bedeutet, aber sollte es um 24 bzw. 48V Laie schrieb: > Spekulation: 48x24 könnte 48V 24W bedeuten - würde jedenfalls passen. nee, passt überhaupt nicht. Schon mal über die mögliche Verlustleistung des TDA2030 mit diesem Minikühlkörper nachgedacht und wieviel Verlustleisung bei 2x24V anfallen würde? Viel wahrscheinlicher ist die Angabe 48x24 ein Hinweis auf die Trafogröße, z.B. ähnlich EI48, Packetdicke 24mm. So ein Trafo hat etwa 10VA, also 6W, das passt.
Da die Spannung und auch die Leistung das A&O der ganzen Geschichte sind, sollte Simon mal einen Spannungsmesser zu rate ziehen und wenn's geht auch die Stromaufnahme messen. Sonst müssen wir tatsächlich die Kugel rausholen oder raten.
Danke für eure Einschätzungen. Dank eurer Informationen weiß ich jetzt, dass dieses Projekt für mich (zumindest alleine) nicht zu machen ist. Falls ihr noch mehr Spaß am spekulieren habt: Auf der Rückseite steht 40 W als Leistungsaufnahme. Gemessen habe ich mit so einem Stromverbrauchs-Messgerät 2 - 10 Watt. Beworben wird er als "9 Watt Verstärker". Fun-Fact am Rande: Im (deutschen) Handbuch stand etwas von "Röhrenverstärker". Multimeter habe ich leider gerade keines zur Hand. Die Sache hat sich ja aber sowieso für mich erledigt.
> Dank eurer Informationen weiß ich jetzt, > dass dieses Projekt für mich (zumindest alleine) nicht zu machen ist. Es ist wahrscheinlich einfacher als du denkst. Du könntest einfach mal an die 2 Pins des weißen Stechverbinders links auf der Platine einen 12V-Akku anschließen, wierum ist egal, auch sollte bei 12V nichts kaputtgehen. Wenn der Verstärker dann funktioniert, kannst du es einfach so lassen oder wie MaWin sagte, die 12V an den Ladeelko hinter dem Gleichrichter anschließen, das bringt dann etwas mehr Leistung.
Ach so, beim Anschluß des Akkus an den Ladeelko muss die Polarität dann natürlich stimmen!
ArnoR schrieb: > Es ist wahrscheinlich einfacher als du denkst. Du könntest einfach mal > an die 2 Pins des weißen Stechverbinders links auf der Platine einen > 12V-Akku anschließen, wierum ist egal, auch sollte bei 12V nichts > kaputtgehen. Wenn der Verstärker dann funktioniert, kannst du es einfach > so lassen oder wie MaWin sagte, die 12V an den Ladeelko hinter dem > Gleichrichter anschließen, das bringt dann etwas mehr Leistung. Ok, das ist einen Versuch wert. Mal sehen ob ich noch einen 12 V Akku, oder so eine Battie auftreiben kann. Eventuell habe ich auch noch ein Universalnetzteil mit einem 12V Modus.
1Ah= 1A eine Stunde lang theoretisch. Da Gitarrentöne Sinus-Töne sein sollTen, wird der Verstärker auch Sinusleistung brauchen (kein PMPO). Lesen fördert das Verständnis und verlängert das Akku-Leben: http://batteryuniversity.com/partone-german.htm
>> Da Gitarrentöne Sinus-Töne sein >> sollTen, wird der Verstärker auch Sinusleistung brauchen Ne, is klar.
>Da Gitarrentöne Sinus-Töne sein sollTen
Da würde sich das Publikum aber wundern...
Und Jimi im Grabe rotieren.
amateur schrieb: >>Da Gitarrentöne Sinus-Töne sein sollTen... Man achte auf das große T. Bei totaler Aussteuerung und Verzerrung wird der Stromverbrauch bestimmt nicht weniger. Mit schwächlichem Akku wird Jimmi nur kurze Zeit erklingen. :-)
> Der TDA2030A hat eine Betriebsspannung von +/-22V. Macht in Summe 44V.
Der läuft auch an +/- 12V aufwärts, dann wird's nur etwas weniger Krach.
Äh Sound natürlich
Grüße Löti
Ja stimmt, aber das wären dann auch schon 24V - die Gleichrichterdioden und eventuelle Spannungsregler vernachlässigt.
> Der läuft auch an +/- 12V aufwärts > Ja stimmt, aber das wären dann auch schon 24V Nee, die minimale Betriebsspannung ist +-6V oder 12V, einfach mal ins DB schauen.
> Nee, die minimale Betriebsspannung ist +-6V oder 12V Ja, aber zwei 6V Blei-Akkus wird der TE wohl dann wohl doch nicht verwenden wollen. zu wenig Krach Aber zwei vollgeladene 12V/17Ah Blei-Akkus sollten für ein normales Sommerkonzert ausreichend sein. Grüße Löti P.S. > die Gleichrichterdioden Wozu Gleichrichter bei Gleichstrom-Akkus?
So, es gibt gute Neuigkeiten! Ich war gerade im Keller und konnte mithife eines Ladegeräts für Autobatterien den Verstärker betreiben, indem ich das Ladegrät, wie empfohlen, an die beiden Pins des weißten Steckers geklemmt habe. Das Ladegrät hat einen Schalter für 6V und für 12V Akkus. In beiden Stellungen funktionierte der Verstärker. Das Ladegerät ist aber über 20 Jahre alt, viellecht funktioniert auch der Umschalter nicht mehr richtig.
>Ich war gerade im Keller und konnte mithife eines Ladegeräts für >Autobatterien den Verstärker betreiben, indem ich das Ladegrät, wie >empfohlen, an die beiden Pins des weißten Steckers geklemmt habe. Eieiei! Bist du völlig irre?? Ladegeräte erzeugen teilweise grandiose Spannungsspitzen, die einem Bleiakku zwar nichts anhaben können, aber einem kleinen Elko schon. Du hast Glück gehabt, daß dir der Elko nicht ins Gesicht gesprungen ist.
Kai Klaas schrieb: > Eieiei! Ladegeräte erzeugen teilweise grandiose Spannungsspitzen, die > einem Bleiakku zwar nichts anhaben können, aber einem Elko schon. Du > hast Glück gehabt, daß dir der Elko nicht ins Gesicht gesprungen ist. Puh! Glück gehabt, trotz des uralten Gerätes. Aber jetzt kann es theoretisch weitergehen. Momentan ist nur leider kein Geld für Spielereien wie LiPo Akkus und passende Ladegeräte übring. Zumindest ist der Anfang gemacht. Dank euch!
Kai Klaas schrieb: > Eieiei! Bist du völlig irre?? Ich bin nicht irre, sondern nur unwissend. Es ist aber alles gut gegangen.
oszi40 schrieb: > ... Da Gitarrentöne Sinus-Töne sein > sollTen, wird der Verstärker auch Sinusleistung brauchen (kein PMPO). Woaaaaaaa ....... super, das hätte auch in einen der Spass-Threads über das Ampers hochskillen gepasst. Danke oszi, sehr lustig.
>Ich bin nicht irre, sondern nur unwissend. Es ist aber alles gut >gegangen. Welche Spannung steht auf dem Siebelko? Haben sich die Becher schon ausgebeult? Was ist das überhaupt für ein Verstärker? Link?
Kai Klaas schrieb: > Was ist das überhaupt für ein Verstärker? Link? Ein Yamaha YB15 Basscombo. Stand aber schon im ersten Posting. > Ladegeräte erzeugen teilweise grandiose > Spannungsspitzen, die einem Bleiakku zwar nichts anhaben können, aber > einem kleinen Elko schon. Seit wann denn das? In diesen alten Ladegeräten ist ein Trafo und ein Gleichrichter. Wo sollen denn da die Spannungsspitzen herkommen? Dann kämen aus dem Yamaha Trafo genausolche Spannungsspitzen auch raus. Simon G schrieb: > Fun-Fact am Rande: > Im (deutschen) Handbuch stand etwas von "Röhrenverstärker". Hehehe, da wusste wohl jemand nicht den Unterschied zwischen röhrenförmigen Elkos und Glasröhren :-)
Kai Klaas schrieb: > Welche Spannung steht auf dem Siebelko? Haben sich die Becher schon > ausgebeult? Was ist das überhaupt für ein Verstärker? Link? Die Elkos sind mit 35 W beschriftet. Nichts ist ausgebeult. Den Rest hat der Kollege Matthias schon erklärt.
Simon G schrieb: > Die Elkos sind mit 35 W beschriftet. Nichts ist ausgebeult. Den Rest hat > der Kollege Matthias schon erklärt. Bitte entschuldigt. Ich meinte natürlich 35 VOLT. Ich bin ein Anfänger, aber nicht total dämlich.
>Seit wann denn das? Miß es nach, dann siehst du es. >Ein Yamaha YB15 Basscombo. Stand aber schon im ersten Posting. Und der Link zum Schaltplan?
Kai Klaas schrieb: > Und der Link zum Schaltplan? Wenn das so einfach wäre. Das Teil wird nur in Kombination mit einem Bass von Yamaha und einigen Kleinteilen als Einsteigerset verkauft. Im Grunde nicht viel besser als ein no-name Produkt. Ich wüsste nicht wie ich einen Schaltplan dazu auftreiben sollte. Es ist kein szenebekannter Bastler-Amp oder sowas.
> Ladegeräte erzeugen teilweise grandiose Spannungsspitzen
Na ja, da is' ein 15V Ladetransformator d'rin und ein Selengleichricher.
Macht ca. 23V Spitzenspannung im Leerlauf. War also absolut keine
Gefahr.
Grüße Löti
>Welche Spannung steht auf dem Siebelko?
sieh mal auf s Foto. steht (erstaunlicherweise) auch auf dem
Bestückungsdruck drauf. Ist ja selten ansich...
Axel
> Ist ja selten ansich...
YAMAHA kennt halt seine Kunden, einen Schaltplan verschlampen die eh nur
aber den Bestückungsaufdruck!
Grüße Löti
P.S.
Der Elkos is' 35V also 2x 12V Blei-Akku is kein Problem. Is' ein YAMAHA.
>Der Elkos is' 35V also 2x 12V Blei-Akku is kein Problem. Sehe ich auch so. Man erkennt sogar, daß ein TDA2030A verwendet wird.
Kai Klaas schrieb: > Und der Link zum Schaltplan? Sorry, aber dafür braucht man nun wirklich keinen. Die Schaltung ist absoluter Standard, vor allem rund um die Stromversorgung. Das einzige, was mich wirklich interessieren würde, ist die Ploppunterdrückung bei unsymmetrischer Speisung des TDA. Aber sonst sieht das Ding genauso aus wie mein kleiner Marshall Übungsamp. Das kleine Gerät kann man ohne weiteres aus einem Akku speisen, der gerade rumliegt. Um ein bisschen Leistung zu bekommen, würde ich mindestens 11 Volt (3 Stück LiPo/LiIon) einfüttern, bis max. ca. 24 Volt.
Matthias Sch. schrieb: > Das einzige, > was mich wirklich interessieren würde, ist die Ploppunterdrückung bei > unsymmetrischer Speisung des TDA. Wenn du das Ploppgeräusch beim Einschalten meinst, das ist bei diesem Gerät laut und deutlich zu hören. Unterdrückung: Fehlanzeige.
>Sorry, aber dafür braucht man nun wirklich keinen. Die Schaltung ist >absoluter Standard, vor allem rund um die Stromversorgung. Jetzt wissen wir ja auch was drinnen ist, ein TDA2030A und ein Elko mit 35V Spannungsfestigkeit. Die Idee war einfach die, daß der TE möglichst viel an Information mitliefert. Das kann ein Schaltplan sein oder aussagekräftige Fotos. >Das einzige, was mich wirklich interessieren würde, ist die >Ploppunterdrückung bei unsymmetrischer Speisung des TDA. Wenn ich mich richtig erinnere, ist der Einschaltplopp beim TDA2030A recht gering.
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