Forum: Offtopic Würdet ihr für Lau proggen?


von Lau (Gast)


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Würdet ihr für Lau proggen? Also so wie die Freesoftware-Enthousisten?

: Verschoben durch User
von Frank (Gast)


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Kommt drauf an was und wofür.
Wenns ein OpenSource-Projekt ist und mich selbst interessiert, dann 
jederzeit.

Frank

von Alexander F. (alexf91)


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Warum nicht?
Die meisten, die etwas zu einem Open-Source Projekt beitragen, machen 
das, weil ihnen an einem Programm eine gewisse Funktionalität fehlt.
Wenn man das dann wieder mit der Community teilt, dann findet sich 
vielleicht noch jemand, der die selbe Funktionalität gesucht hat.
Für einen persönlich ist dabei kein Schaden entstanden.

von Jo (Gast)


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Da meine Projekte alle meine eigenen Ideen sind und ich dafür nicht 
bezahlt werde, programmiere ich "für Lau". Den so erstellten Source Code 
teile ich gerne auch mit anderen Hobbyprogrammierern. Jedoch nicht mit 
Profis, die Geld damit machen wollen.

Wenn einer ankommt und von mir was bestimmtes haben will, kann er mich 
auch gerne bezahlen. Zum Beispiel in der Firma mein Chef.

von Jonas B. (jibi)


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Und wenn aus dem opensource projekt mal ne Granate wird, kommt es auch 
ganz chillig in einem Vorstellungsgespräch oder änlichem darauf 
hinzuweisen :D

So alla ich bin Compilerentwickler bei GCC :)
Man sollte natürlich das notwendige Hintergrundwissen parat haben, den 
Nachfragen kommen dann mit Sicherheit.

Gruß Jonas

von Markus (Gast)


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Nein. Nie.

von Rene H. (Gast)


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Klar. Ich war lange aktiv in der Open Source Community (Linux). 
Druckertreiber, Kernelmodule und Verschlüsselung. Heute nicht mehr, weil 
sich die Nutzung der Freizeit verschoben hat (Familie).

Ein ungewollter Vorteil, wenn man sich bewirbt, erscheint mein Name sehr 
oft wenn man googelt. Und jedes HR googelt erst mal. Man braucht das 
nicht explizit zu erwähnen.

Grüsse,
René

von Christian B. (casandro)


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De facto programmiere ich fast ständig "für lau". Denn das Programmieren 
ist die natürliche Art der Benutzung von Computern. Da ich regelmäßig 
Computer benutze muss ich sie auch regelmäßig programmieren.

Und natürlich möchte man auch mal was ausprobieren. Computer sind ja ein 
wunderbares Spielzeug, eine Art "Lego fürs Hirn". Man überlegt sich 
einen Algorithmus, implementiert den und der Computer führt den aus.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Hin und wieder trage ich zum GCC bei, insbesondere in der kleinen 
AVR-Ecke.  So ist z.B. der avr-Teil von __flash auf meinem Mist 
gewachsen.

von Purzel H. (hacky)


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>Würdet ihr für Lau proggen?

1) Wann ich will
2) Was ich will
3) wie lange ich will

Oder, wenn ich's als Weiterbildung auffassen kann, solange es mir das 
Projekt Spass macht

von ehemaliger open source Entwickler (Gast)


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Ich habe in den 90ern sehr viel zu GNU und Linux gemacht, Treiber 
geschrieben für HW, die nicht von Linux unterstützt wurde. Irgendwann 
habe ich mich dann mal mit den S.u.S.E.-Leuten in die Haare bekommen und 
den Linuxkram eingstellt. Ich musste auch erkennen, dass die Nutzer der 
Linuxlandschaft nichts bezahlen wollen, weil sie darn gewöhnt sind, 
alles umsonst zu bekommen.

Auch musste ich lernen, dass man bei Open SOurce wenig Lernen kann, 
abgesehen davon sich Verhaltensmassregeln anzutrainieren, um mit Nasen 
umzugehen, wo jeder eine eigene Meinung hat. Rauskommen tut da meist 
nicht viel und schon gar kein verwertbares Knowhow, denn das was O.S. 
ist, hat jeder und ist kein Vorsprung mehr. Wer verkaufen will, braucht 
aber Vorsprung.

Daher habe ich jegliche O.S. Entwicklung eingestellt.

>1) Wann ich will
>2) Was ich will
>3) wie lange ich will

Das ist Programmieren zum Spass, quasi als Selbstbefriedigung. Je mehr 
man das macht, desto mehr verlernt man, strategisch zu entwckeln und die 
unangenehmen Dinge zu tun. O.S. steigert nur die Oberflächlichkeit.

von Amateur (Gast)


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>1) Wann ich will
>2) Was ich will
>3) wie lange ich will

Also, falls jemand, etwas, irgendwann mal braucht...

...recht unwahrscheinlich.

Meist wird etwas bestimmtes, in einem sinnvollen Rahmen (< St. 
Nimmerleinstag) benötigt.


Für mich würde gelten:
- Habe ich wirklich die Zeit. Vorbereitung, Programmierung,
  Implementierung, Änderung und Wartung.
- Habe ich die Kenntnisse. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich
  nicht allwissend.
- Natürlich: Habe ich nichts Wichtigeres vor (Langeweile kenne ich
  leider nicht).
- Kann ich dem Projekt eine gewisse Sympathie entgegenbringen.
- Konterkariert es nicht den Restposten Gewissen den ich noch habe.
- Kann ich mir weitgehend sicher sein, dass sich keiner, aus dem
  Unterschied zwischen "für Nase" und dem VK, eine Goldene verdient.

von Reinhard Kern (Gast)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> 1) Wann ich will
> 2) Was ich will
> 3) wie lange ich will

Das kann man als Haltung akzeptieren, aber es ist auch klar, dass es das 
genaue Gegenteil von Professionalität ist. Denn dazu gehört z.B. dass 
man das Problem des Kunden löst und dass man vereinbarte Termine einhält 
- auch wenn das Wetter unerwartet schön ist.

Ein möglicher Endpunkt der persönlichen Entwicklung ist dann, dass man 
morgens garnicht mehr aufsteht, weil man nicht weiss warum eigentlich. 
Generationen vor uns haben davon geträumt, dass die Menschen nicht mehr 
arbeiten müssen, also müssten Langzeitarbeitslose unendlich glücklich 
sein. Stimmt aber nicht, frag sie mal (Freaks wie der Pirat Ponader mal 
ausgenommen).

Gruss Reinhard

von Borislav B. (boris_b)


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Reinhard Kern schrieb:
> Das kann man als Haltung akzeptieren, aber es ist auch klar, dass es das
> genaue Gegenteil von Professionalität ist. Denn dazu gehört z.B. dass
> man das Problem des Kunden löst und dass man vereinbarte Termine einhält
> - auch wenn das Wetter unerwartet schön ist.

Es geht hier um Proggen für Lau. Da ist wohl kein Kunde im Spiel...

von Mr.T (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
>> 1) Wann ich will
>> 2) Was ich will
>> 3) wie lange ich will
>
> Das kann man als Haltung akzeptieren, aber es ist auch klar, dass es das
> genaue Gegenteil von Professionalität ist.

[ ] ich habe die Threadüberschrift nicht gelesen.

Bitte entsprechendes ankreuzen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Boris B. schrieb:
> Es geht hier um Proggen für Lau.
hört sich chinesisch an.

> Da ist wohl kein Kunde im Spiel...
doch kein Chinese?

*scnr* 

von Noch Lauer (Gast)


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Fährst Du Auto für Lau?

Machst Du Umzüge für Lau?

Kochst Du für Lau?

Engagierst Du Dich für Lau?

Na siehste!

von Meister E. (edson)


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Nein, zumindest nicht mit Absicht. Denn "Lau" bedeutet für mich, dass 
ich gar nichts davon habe. Es kann also schon sein dass ich was 
programmiere ohne bezahlt zu werden. Aber für ein "laues" Projekt, wo 
sich mir den Sinn nicht erschliesst mache ich keinen Finger krumm. 
Umgekehrt wird eine unnütze Sache nicht besser, nur weil man sie einer 
Community kostenlos zur Verfügung stellt.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Lau schrieb:
> Würdet ihr für Lau proggen?

Ja und nicht nur in Konjunktiv. Auch für lau Unterrichten, ehrenamtliche 
Tätigkeiten wahrnehmen, Beraten, Helfen etc.

Es kommt darauf an wofür.

Es gibt nach meiner Erfahrung wenig was einen selber mehr nützt als ein 
interessantes Projekt und wenig was einen mehr weiterbringt als die 
Weitergabe von Wissen und der Austausch mit Menschen aus ganz anderen 
Branchen und auch Lebenskonzepten.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Ich würde meine Open Source Projekte nicht unbedingt als "für Lau 
proggen" bezeichnen, da ich sie in erster Linie für mich mache 
(Herausforderung). Es ist auch einfach ein gutes Gefühl, wenn solche 
Sachen von anderen oder z.B. von Schulen genutzt werden. Und es gibt 
auch jede Menge Projekte die ich nicht veröffentliche, einfach weil die 
Zeit für die Dokumentation nicht da ist. Wenn man Familie hat, bleiben 
halt nur die Nachtstunden und tagsüber die Fahrt in der S-Bahn, um mit 
den eigenen Projekten weiterzukommen. Und da setze ich mir eben 
Prioritäten.
Die Grenze zu "Proggen für Lau", würde ich dort sehen, wo ich selbst 
keinen Nutzen davon habe und es auch keinen Spaß macht. Deshalb schere 
ich mich bei meinen Projekten auch nicht mehr um die Kompatibilität mit 
anderen Betriebsystemen und Programmen. Gut, dazu haben auch noch einige 
Leute (nicht unbedingt hier aus dem Forum) mit ihren Mails beigetragen.

Jörg

von Walter T. (nicolas)


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Ihr habt die Frage des Threaderstellers nicht verstanden: Er heißt "Lau" 
und fragt, ob ihr für ihn programmiert.

von Michael .. (thing)


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Nicolas S. schrieb:
> Ihr habt die Frage des Threaderstellers nicht verstanden: Er heißt "Lau"
> und fragt, ob ihr für ihn programmiert.

Vermutlich wird erst mal nur der kleine Finger verlangt und nachher
ist es die ganze Hand, selbstredend auch für Lau. Solche Tricksereien
sind nicht wirklich neu.

von Jürgen W. (lovos)


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Vielleicht meint der OP solche Ausschreibungen.
Also ich würde das nicht machen, auch wenn ich Android könnte:



Gefunden bei twago.de

Budgetrahmen (EUR)    Kleinstauftrag <800
Ende der Angebotsphase    2013-07-26 00:00:00.0
Notwendige Expertise Web & Programmierung , Java , Javascript , Android

Für ein Kundenprojekt suchen wir ein Plugin (Android), dass einen 
bestimmten Barcode erkennen und deren Barcodenummer als String liefern 
muss.

Anforderungen:
Das Plugin muss mit Phonegap 2.9 funktionieren.

Das Plugin muss einen "Interleaved Two of Five"-Barcode scannen können.

Das Plugin muss über eine API verfügen, die mit JavaScript abfragbar 
ist.

API-Funktionen:
Die API muss die gescannte Barcodenummer als String zurückliefern.
Die API muss einen "success"-, sowie "fail"-Callback besitzen.
Zusätzliche Rahmenbedingungen:
Das Plugin muss eine Lizenz haben, die einer Verwendung mit unserer 
eigenen Software erlaubt, ohne dass wir unseren Quellcode offenlegen 
müssen.

von A. $. (mikronom)


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Frank schrieb:
> Kommt drauf an was und wofür.
> Wenns ein OpenSource-Projekt ist und mich selbst interessiert, dann
> jederzeit.

Es gibt immer noch extrem viele Leute, die glauben Open Source = 
kostenlos.

von Wilhelm F. (Gast)


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Lau progge ich nur für mich selbst.

Andere wissen wiederum nicht, daß sie für lau proggen. Stichwort 
Raubkopien.

Beim alten SAB80C517A überlegte ich mir schon, den Leuten von 
Sourceforge mit dem SDCC-Compiler endlich mal ein richtiges Registerfile 
zur Verfügung zu stellen. Ich arbeitete einen ganzen Tag daran. Auch 
selbst angepaßte Libraries, wie die MDU des 80C517A.

Ja, ich habe eine irrationale Ader, und mache tatsächlich Dinge im 
Leben, die mir kein Geld ein bringen. Wie auch Balkonblumen pflanzen, 
oder drei Stunden mit dem Fahrrad ohne Ziel durch die Gegend fahren.

Im Freibad nervten mich nach Feierabend die Kampfschwimmer, die von der 
Arbeit nach Hause kamen, ihre Freizeit auch noch als Leistung sehen, 
während ich auch nur einfach gemütlich dahin schwimmen wollte...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jürgen W. schrieb:
> Gefunden bei twago.de

Das halte ich für frech. Und den ganzen Mist dann für unter 800 Euro. 
Naja, wenn da jemand drauf reinfällt.
Ja, ich progge auch für lau, wenn ich ein Prog-Problem für mich löse und 
dann meine, das es evtl. auch andere interessiert. Ich habe auch 
jahrelang an einem Community Spiel mitgeschrieben und in letzter Zeit 
dafür mit C++ auf der Torque3D Engine gefummelt.
Aber bei solchen Projekten geht dann das reale Leben in jedem Fall vor.

von Jürgen W. (lovos)


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> Das Plugin muss eine Lizenz haben, die einer Verwendung

Das ist cool. D.h. Verwendung von Open Source fällt aus, da unter GPL.

von Friedhelm H. (freisd)


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Jo schrieb:
> Da meine Projekte alle meine eigenen Ideen sind und ich dafür nicht
> bezahlt werde, programmiere ich "für Lau". Den so erstellten Source Code
> teile ich gerne auch mit anderen Hobbyprogrammierern. Jedoch nicht mit
> Profis, die Geld damit machen wollen.


Ich glaube diese Realität kennt so ziemlich jeder der gut ist. Nur immer 
schwer abzuschätzen, wer damit bloß Geld machen will und wer nicht...

von Johannes O. (jojo_2)


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Lau schrieb:
> Also so wie die Freesoftware-Enthousisten?

Ja hab das auch schon getan: Es gab nen Treiber im Linux-Kernel für ein 
USB-Gerät, der nicht sonderlich gut funktioniert hat und von der 
Funktionalität her eingeschränkt war. Habe das dann verbessert und die 
Änderungen wurden wieder in den Kernel übernommen. Geld gibts natürlich 
dafür nicht, hab ich am Rande zu einem Uniprojekt gemacht wo wir das 
Teil einsetzen wollten.

Generell finde ich das sehr sinnvoll: Es entsteht freie Software, man 
nutzt sie und verbessert sie, wenn man Fehler/Probleme feststellt.

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