Ich bin durch einen Nachbarthread zu thecooltool.com und deren "Unimat" neugierig geworden und möchte euch einmal grundsätzlich um eure Ratschläge bitten was für den Hobbygebrauch eine sinnvolle Maschine wäre um mechanische Teile anzufertigen. Was mich besonders interresieren würde wären: Zum einen eine Drehbank, sagen wir mal Aluminium und Messing bis vielleicht 20mm und Kunststoffe bis vielleicht 50mm Durchmesser zu bearbeiten Zum zweiten etwas zum Fräsen und Schleifen, zwei lineare Achsen die man über einen Kreuztisch oder so abkurbeln kann und eine Drehachse mit Teilscheibe um Zahnräder (Modul 0,5) und Nockenscheiben anzufertigen Zum dritten wäre es sehr interresant wenn man auch noch Gewinde anfertigen kann, bei kleiner Steigung schneiden und bei großer Steigung und groben Gängen fräsen Wie bewährt sich denn der Unimat ML in der Praxis oder was gäbe es denn an alternativen Maschinen? (bitte keinen Verweis auf E-Bay oder Profimaschinen die weit über 1000€ kosten) Welche Genauigkeit wäre denn für den Hobbygebrauch nötig damit ich einfache Mechanikfunktionen bauen könnte? Ein Beispiel wären Halter für Kugellager und Zahnräder von einem Bedienknopf 10:1 untersetzt auf eine Achse für ein Variometer plus eine Riemenscheibe für ein Skalenseil. Mit freundlichen Grüßen vom A-Freak
>(bitte keinen Verweis auf E-Bay oder Profimaschinen die weit über 1000€ >kosten) Dann vergiss es. Du willst Zahnräder und Nockenscheiben selber machen, Gewinde fräsen (!) und für den gesamten notwendigen Maschinenpark weniger als 1000,- Euro ausgeben? Alleine das notwendige Zubehör zur Grundmaschine, wie z.B. Teilkopf, Fräser, Futter und Spannwerkzeuge, etc. kommen locker auf mehrere! 1000,- Euro. Nockenscheiben herstellen und Gewindefräsen geht sowieso nur mit CNC-Maschinen, wenn du nicht zigtausend Euro für Spezialmaschinen ausgeben willst.
ich selbst habe eine Rotwerk-Drehbank und bin eigentlich recht zufrieden damit. Klar haben die ganzen kleinen Maschinen mit der Genauigkeit und dem Spiel zu kämpfen ... allerdings kann man da mit dem ein oder anderen Umbau auch deutliche Verbesserungen erreichen. Eine Präzisionsmaschine wird daraus aber nie. Eine Passung (die den Namen auch vierdient) damit zu drehen würde ich noch nicht einmal versuchen ;-) (was auf Profimaschinen mit etwas Übung eigentlich kein Problem ist). Auch muss man sich im klaren sein, dass es ggf. schwierig ist, geeignete 8x8 Drehmeisel zu finden. Grundsätzlich sind die Dinger halt auf billig getrimmt. Das fängt beim Futter an und hört beim verwendeten Stahl für das Bett auf ... aber dafür ist es halt eine erschwingliche Hobby-Maschine. Schade ist's halt auch immer, dass man die Maschinen eigentlich viel zu selten nutzt. Deshalb wäre es vielleicht auch zu überlegen, sich mit dem einen oder anderen Gleichgesinnten zusammen zu tun nach dem Motto biete Drehteil suche Frässtück :-) Dann kann man sich auf eine Sache konzentrieren und hat auch nur die Anschaffungskosten für eine Maschine bzw. kann diese dann halt richtig aufrüsten.
> Nockenscheiben herstellen und Gewindefräsen geht sowieso nur mit > CNC-Maschinen, wenn du nicht zigtausend Euro für Spezialmaschinen > ausgeben willst. Kannst du mich als Mechaniklaien aufklären wo die Probleme liegen? Ich hätte mir das ungefähr so locker flockig vorgestellt: Gewindefräsen: Minibohrmaschine mit kegelförmigem Fräser irgendwie anschrauben an der Spindel die paralell zum Werkstück läuft und soweit vorschieben wie der Fräser das Gewinde in das Material schneiden soll. Dann die Spindelachse mit einem Zahnriemen o.ä. mit der Achse von dem Spannfutter verbinden. Ganz langsam durchkurbeln. Nockenscheiben: Minibohrmaschine mit zylinderförmigem Fräser dem Spannfutter gegenüber befestigen daß sie mit einer Spindel quer zur Achse verschoben werden kann. Von außen her den Fräser an die eingespannte Platte heranbringen und wechselweise die Platte drehen und den Fräser näher ran oder weiter weg kurbeln damit der geplante Umriß. So ernsthafte Präzision brauche ich nicht, es reicht wenn ein grobes Gewinde ähnlich wie bei einem Glühlampensockel herauskommt oder eine Nockenscheibe wie in einem Waschmaschinenschaltwerk. > Schade ist's halt auch immer, dass man die Maschinen eigentlich viel zu > selten nutzt. Deshalb wäre es vielleicht auch zu überlegen, sich mit dem > einen oder anderen Gleichgesinnten zusammen zu tun nach dem Motto biete > Drehteil suche Frässtück :-) Dann kann man sich auf eine Sache > konzentrieren und hat auch nur die Anschaffungskosten für eine Maschine > bzw. kann diese dann halt richtig aufrüsten. Mir würde die Idee durchaus zusagen, nicht nur um die Kosten aufzuteilen sondern auch weil dann mehr Fachwissen zusammen kommt. Gibt es eigentlich im Umkreis von Nürnberg so etwas wie einen Hackerspace oder andere Bastler mit denen man eine Art von Maschinenpark bilden könnte?
Guck dir mal die Bilder zu den üblichen kleinen Tischdrehbänken an. Bei denen, wo noch so ein wackliger Arm nach oben dran ist, der eine Fräse sein soll, ist der Support einfach glatt mit Rillen für übliche Nutenmuttern. Zum Drehen darfst du dir dann so eine Art Bock draufschrauben, der die Stähle hält. Von einem ordentlichen Obersupport, der sich auch mit ner Teilscheibe im Winkel einstellen läßt, sieht man dort nix. Gibt es sicherlich gegen deftigen Aufpreis.. - Bei denselben Drehbänken ohne diese ominöse Fräs-Erweiterung sieht man auf den Bildern häufig (aber nicht immer) den bei einer Drehbank eigentlich notwendigen drehbaren Obersupport. Und eines sieht man garnicht: eine ordentliche Pfanne unter dem ganzen Gerät, um die beim Fräsen wirklich nötige Bohrmilch aufzufangen. Trockendrehen geht bei vielen Materialien schon, wenn man gute Wendseplatten hat, aber beim Trockenfräsen ruiniert man sich auf Dauer das Werkzeug. Und immer nur mit Propanol kühlen ist auch nicht so doll. Ich glaube auch nicht, daß ein Spielzeug-Fräskopf an einer Drehbank wirklich was nütze ist. Stichwort Käse-Fräse. Beim Fräsen treten nämlich die Kräfte in allen Richtungen auf und das nicht zu knapp. W.S.
Nur so am Rande... Diese "Unimat"-Dinger sind beim Chinesen ab etwa 130€ inklusive Versand zu bekommen...
Auch eine interessante Idee: sog. FabLabs in Nürnberg: http://www.fablab-nuernberg.de/ Leider gibt's sowas in meiner Nähe nicht :-(
> Nur so am Rande... Diese "Unimat"-Dinger sind beim Chinesen ab etwa 130€ > inklusive Versand zu bekommen... Das wäre dann vermutlich die Plastikausführung die ich nicht ernsthaft in Erwägung ziehe. > Auch eine interessante Idee: sog. FabLabs > in Nürnberg: http://www.fablab-nuernberg.de/ Ein interresanter Tip. Das schaue ich mir mal aus der Nähe an.
A-Freak schrieb: > Wie bewährt sich denn der Unimat ML in der Praxis oder was gäbe es denn > an alternativen Maschinen? Die Unimat ist einfach nur Spielzeug, Demonstrationsobjekt für Kinder. Dein Preisrahmen ist neu mit den klein(st)en Maschinen von Proxxon ausgeschöpft, eine Drehbank, eine Fräse und ein Teilapparat. Die können auch deine Beispiele bearbeiten und mit denen könntest du dir eine Unimat dann selber herstellen.
Mawin, ich vermute du sprichst vom Unimat 1. Das sind ganz klar Plastikteile und wirklich kaum weiter als für Weichholz geeignet. Was mich interresiert wäre der Unimat ML, da wäre die Frage um wieviel dieser stabiler ist.
Bei Unimat 1 sind die Profile ebenso wie bei der ML aus Aluminium, nicht aus Kunststoff. Sie sind nur schwarz eloxiert. Die Basis-Stabilität der Aufbauten dürfte daher weitgehend identisch sein. Die Schlitten der Unimat 1 sind im wesentlichen aus GFK, das ist klar eine deutliche Schwachstelle, die bei der ML verbessert sein sollte. Bei der Drehmaschine kommt als weiteres Problem der kleine Querschnitt des Drehstahls von 4x4mm dazu - bei Alu oder Messing fängt der sehr schnell an zu rattern, und das dürfte bei der ML nicht anders sein. Also, man kann damit für Modellbau Kleinteile aus Holz, PE und ganz vorsichtig auch aus Alu herstellen. Das ist mehr als nur reine Demonstration, aber Gewindeschneiden und -fräsen, Nockenscheiben herstellen usw. klingt eher nach dem Wunsch, auch mal echte Späne von Alu und ab und an auch von Stahl abnehmen zu wollen, und damit ist die Unimat IMHO klar überfordert. Man kann hier und da etwas umbauen und stabilisieren, um wenigstens 8x8mm-Stähle einsetzen und Alu reproduzierbar bearbeiten zu können, aber das kostet auch wieder Geld. Alternativen sind kleine Maschinen von Proxxon (auf Alu-Basis) oder Rotwerk (auf Guss-Basis), oder ähnliches - die sind stabiler, aber auch teurer. Und von den ernsthaften Zerspanern immer noch als Spielzeug angesehen...
Auch spannend: die Idee eines virtuellen FabLabs http://www.roboternetz.de/community/threads/62537-virtuelles-FabLab-gründen
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