ERA ist eine Vereinbarung zwischen Konzernvorständen und IG-Metall Gewerkschaftsbossen um die Verdienste der oberen Gehaltsklassen zu reduzieren. ERA hat 3 Ziele: 1. Einstiegsgehälter der Absolventen senken 2. Aufstiegsmöglichkeiten reduzieren 3. Übertritt in den AT-Bereich verhindern Zu 1.) Vor der Einführung von ERA galt z.B. im Tarifgebiet Bayern folgendes: Dipl.-Ing.(FH) eingruppiert in Gehaltsgruppe T5+ (= zwischen Gruppe V und VI) das entspricht ERA EG 10 (ca. 4.000 € Grundgehalt) bzw. in Baden-Württemberg ERA EG 13 Dipl.-Ing.(Univ) eingruppiert in Gehaltsgruppe T6 (Gruppe VI) das entspricht ERA EG 11 (ca. 4.400 € Grundgehalt) Nun wird ein Bachelor in ERA EG 9 und ein Master in EG 10 (bzw. in BaWü in EG 13) eingruppiert, das ist jeweils eine Stufe niedriger. Zu 2.) Der Dipl (FH) wurde regulär nach eineinhalb Jahren in T6 hochgestuft, das entspricht ERA EG 11. Ein Dipl (Univ) wurde regulär nach 2 J. in T7 befördert, das entspricht ERA EG 12. Nun dauern Hochstufungen viel länger. Zu 3.) Bei durchschnittlicher Arbeitsleistung erfolgte nach 8 Berufsjahren der Übertritt in den AT-Bereich: Monatsgehalt > 6.000 € Bei Siemens würde nach ursprünglicher Regelung folgendes gelten: AT-Angestellter ohne Führungsaufgaben: ca. 85.000 € Gruppenleiter (Fachvorgesetzter): 90.000 - 100.000 € Abteilungsleiter (Disziplinarvorgesetzter): 110.000 - 150.000 € Hauptabteilungsleiter: 130.000 - 200.000 € Bei ERA wird ein Gruppenleiter nur noch nach der letzten Entgeltgruppe bezahlt, EG 12 in Bayern bzw. EG 16/17 in BaWü. Man muß Abteilungsleiter sein, um überhaupt noch in den AT-Bereich zu kommen. Eigentlich sollte das der Zielbereich aller akademischen Angestellten sein. Die Aufstiegsmöglichkeiten wurden für die jüngeren Ingenieure unter 40 Jahren dramatisch beschnitten. Die Personen des oberen Führungskreises OFK haben jedoch keine Einkommenseinbusen hingenommen. Und das obere Management hat sogar seit Einführung von ERA - also in den letzten 10 Jahren - seine Bezüge verdoppelt. Warum lassen sich Ingenieure so knebeln und leisten keinen Widerstand?
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... keine Lobby -> keine Macht aber abgesehen davon sind bei deinen Erläuterungen ein Paar Fehler drin. z.B. "Man muß Abteilungsleiter sein, um überhaupt noch in den AT-Bereich zu kommen" Das ist nicht richtig. Und ich weiß das aus erster Hand und spreche auch von Siemens Bayern. Fakt ist jedoch, dass jeder (!) Ingenieur der zum aktuellen Zeitpunkt von der Uni kommt sehr froh (!) wäre, wenn er bei einem tarifgebundenem Unternehmen mit ERA 10 (Bayern) einsteigen könnte. Ferchau und co. sei Dank!
Jo S. schrieb: > Warum lassen sich Ingenieure so knebeln und leisten keinen Widerstand? Weil sie froh sein können bei Siemens jenseits der 50 mit professionellem Minesweeper beschäftigt zu sein? ;)
Was ich vergessen habe... leider bringen diese "Jammer-Threads" hier nichts außer schlechte Stimmung.
Insider schrieb: > Was ich vergessen habe... leider bringen diese "Jammer-Threads" hier > nichts außer schlechte Stimmung. Dann schau dir die "merkel podcast" in der "endlosschleife" an. Davon wirdte echt "glücklich"! Garantier ich zu 1000%!
Abgesehen davon, warum sind alle so geldgeil? Potenzschwäche? Ich habe das Privileg einen 35h Vertrag in der obersten EG Stufe zu haben. Arbeite mal mehr mal weniger, je nachdem wie die Auftragslage und die Laune ist. Überstunden lasse ich mir nicht auszahlen sondern sammel sie auf dem Gleitzeitkonto an. Und mache dafür halt bis zu 4x im Jahr für 3 Wochen Urlaub und verreise. Und beneide meine AT-Kollegen wenn sie am Wochenende auch noch von zuhause aus ihre Mails beantworten. Warum also Spitzenverdienste anstreben? Damit die Frau ein schönes Leben führen kann? :D
@ Marx W. "merkel podcast" ? ja...ne... danke. Ich meinte ja nur, dass das Forum hier schon voll ist mit Threads wie diesem. Ändern wirds sich dadurch aber nichts. @ Gerhard R. DAS was DU "hast" will ich auch... wenn ich groß bin ;-)
@ Jo. S. Es ist nunmal so, dass in Firmen mit IGM-Tarif nicht nur die Facharbeiter gnadenlos überbezahlt sind, sondern auch die Ingenieure! Jo S. schrieb: > Bei durchschnittlicher Arbeitsleistung erfolgte nach 8 Berufsjahren der > Übertritt in den AT-Bereich: Monatsgehalt > 6.000 € Ob das der Fall war, kann ich zwar nicht sagen, aber nach dieser Regel wären viele Mitarbeiter mit Mitte 30 AT´ler. Das ist schon heftig. Wenn man sich die vielen "Alt-Lasten" in den Firmen anschaut, die noch in den goldenen 1960er/1970ern ein- und später aufgestiegen sind, sieht man sehr viele Übertreibungen. Einfache Sachbearbeiter mit >100k p. a. oder Facharbeiter mit >60k p. a. und das bei 35 h sind da nicht selten. Die Firmen haben auch gemerkt, dass es regelrechte Gehaltsexzesse gab. Deswegen setzen heute gerade die großen Konzerne massiv auf Zeitarbeiter in der Produktion und auf Dienstleister bei technischen Aufgaben. Die Personalkosten sind im internationalen Vergleich einfach dramatisch zu hoch. Hinzu kommt der extreme Kündigungsschutz in Dtl., was die Unternehmen bis zur Agenda 2010 massiv eingeengt hat. Trotzdem kann sich jeder glücklich schätzen, der heute noch nach IGM-Tarif bezahlt wird. Die Konditionen mögen sich verschlechtert haben, sind aber immer noch extrem gut, wahrscheinlich sogar weltweit spitze. Das Problem heute ist vielmehr, überhaupt noch in die guten Firmen reinzukommen. Bevor Stellen geschaffen werden, wird die Arbeit erstmal von Externen erledigt (ANÜ). Wenn die Stelle dann genehmigt wurde, übernimmt man den Externen, der den Job ja quasi schon kennt (z. T. jahrelang). So wird inzwischen immer häufiger verfahren. Viele Stellen erscheinen daher gar nicht mehr öffentlich, sondern werden direkt mit Ausgeliehenen besetzt, die bereits zu Tausenden in den Konzernen arbeiten. Schöne neue Arbeitswelt. Ich hoffen nur, dass der demografische Wandel wirklich stattfindet und nicht von steigender Produktivität kompensiert wird. In den 1960ern Jahren gab es für Arbeitnehmer den besten Arbeitsmarkt aller Zeiten. Solche Zustände müssen wir wieder erreichen.
Insider schrieb: > ... keine Lobby -> keine Macht > Das ist das einzige entscheidende Kriterium! Die vermeintliche Lobby ist gar keine, sondern vertritt die Interessen der Gegenseite: ich meine den arbeitgebergesteuerten VDI (und Konsorten). > z.B. "Man muß Abteilungsleiter sein, um überhaupt noch in den AT-Bereich > zu kommen" > Das ist nicht richtig. Und ich weiß das aus erster Hand und spreche auch > von Siemens Bayern. > Ist das noch ein Altfall? Ich kenne viele AT-Siemensianer, aber diese Jungs sind alle schon über 45. Erläutere den Fall doch mal kurz.
Gerhard R. schrieb: > warum sind alle so geldgeil? Potenzschwäche? Ich habe > das Privileg einen 35h Vertrag in der obersten EG Stufe zu haben. Wenn Du damit zufrieden bist, ist das doch ok. Aber andere wollen vielleicht mehr erreichen und einen angemessenen Anteil ihrer Arbeitsleistung bekommen. > > Warum also Spitzenverdienste anstreben? Von Spitzenverdiensten ist nicht die Rede, da handelt es sich auch um ganz andere Dimensionen.
KING_OF_IBN schrieb im Beitrag #3237279: > so gehts schrieb: > Wer gut verdienen will muss halt was machen was nicht jeder 0815 > Endwiggler macht. Auf IBN werden immer gute Leute gesucht und da steigt > man schnell in den hohen AT Bereich auf. Mit 35h die Woche ist es dann > nicht getan, das reicht gerade mal von Montag bis Mittwoch Mittag je > nach Situation. Ich will auch auf IBN, aber ich schätze mal dafür muss man in Richtung Automatisierung gehen wollte eig. Informationstechnik machen...
Gerhard R. schrieb: > Abgesehen davon, warum sind alle so geldgeil? Potenzschwäche? Ich habe > das Privileg einen 35h Vertrag in der obersten EG Stufe zu haben. > Arbeite mal mehr mal weniger, je nachdem wie die Auftragslage und die > Laune ist. Überstunden lasse ich mir nicht auszahlen sondern sammel sie > auf dem Gleitzeitkonto an. Und mache dafür halt bis zu 4x im Jahr für 3 > Wochen Urlaub und verreise. Und beneide meine AT-Kollegen wenn sie am > Wochenende auch noch von zuhause aus ihre Mails beantworten. > > Warum also Spitzenverdienste anstreben? Damit die Frau ein schönes Leben > führen kann? :D Es ist auch kein Geheimnis, dass die höchste ERA-Stufe besser sein kann als die niedrigste AT-Stufe. Man muss aber erst mal die höchste ERA-Stufe erreichen... Wer in so einer Stufe ist, sollte anderen aber nicht vorwerfen, geldgeil zu sein.
Jetzt wird hier auch schon über die IG-Metall-Tarife gejammert! Wir werden alle sterben!!!!!!!!!!!!!!!!!
KING_OF_IBN schrieb im Beitrag #3237299: > Namevergessen schrieb: >> Ich will auch auf IBN, aber ich schätze mal dafür muss man in Richtung >> Automatisierung gehen wollte eig. Informationstechnik machen... > > Informationstechnik kann man auf IBN teilweise auch gebrauchen. Aber man > muss halt der Typ für IBN sein. Das ist nix für Weicheier und > Heimschläfer, die Sonntags brav in die Kirche gehen wollen um > anschließend bei Mutti den Sonntagsbraten zu essen. Und wer nach der 65h > in einer Woche nach Betriebsrat ruft, ist da sowieso falsch. > > hab schon viele kommen und gehen sehen. Nana ich komme aus dem weiten Osten, wo die Ladas noch fahren und die Plattenbauten das einzige Gewächs sind. Faustkampf ist mir aus meiner Jugend noch ein Begriff und die Plattenbauten hier, waren auch nicht viel schöner. Jedenfalls denke ich, für IBN wäre ich ganz gut zu gebrauchen. Aber zum hauptsächlichen, also meinst du Informationstechnik kann man da auch gut brauchen? Hast du vlt. ein Beispiel was man da so machen kann? Ahh Trinkfest bin ich selbstverständlich auch
KING_OF_IBN schrieb im Beitrag #3237326: > WeissdenNamenimmernochnicht schrieb: >> Aber zum hauptsächlichen, also meinst du Informationstechnik kann man da >> auch gut brauchen? Hast du vlt. ein Beispiel was man da so machen kann? > > also z.B. Fabrikanlagen brauchen auch Informationstechnik um gesteuert > zu werden. Da sind auch Mikrocontroller dabei. Ja das ist klar, aber wird sowas wirklich vor Ort gemacht. Hab mir mal die Jobangebote angesehen und eig. waren alle Automatisierungstechnik.
so gehts schrieb: > in Firmen mit IGM-Tarif nicht nur die > Facharbeiter gnadenlos überbezahlt sind, sondern auch die Ingenieure! > Wie ermittelst Du diese angebliche Überbezahlung? > sehr viele Übertreibungen. Einfache Sachbearbeiter mit >100k p. a. > oder Facharbeiter mit >60k p. a. und das bei 35 h sind da nicht selten. Nicht übertreiben! ;) > > Die Firmen haben auch gemerkt, dass es regelrechte Gehaltsexzesse gab. Wieso "gab"? Es gibt! diese Exzesse, sieh Dir mal die Bezüge des oberen Managements an! An deren Höhe und deren Steigerungen kann man die tatsächlichen Kapitalrenditen und Gewinnsteigerungen ableiten. > Personalkosten sind im internationalen Vergleich einfach dramatisch zu > hoch. Das Personal kostet eigentlich überhaupt nichts, sondern im Gegenteil. Die Beschäftigten erarbeiten einen Wert und bekommen davon einen kleinen Teil. Dieser Anteil wird laufend kleiner. So liegen die relativen "Personalkosten" z.B. in der Automobilbranche unter 10% vom Umsatz. > > Die Konditionen mögen sich verschlechtert haben, > sind aber immer noch extrem gut, wahrscheinlich sogar weltweit spitze. Mit den niedrigsten Arbeitskosten liegt Deutschland weltweit an der Spitze. Da kann nicht einmal mehr China mithalten. Dort steigen die Einkommen jährlich um 20% und das im Durchschnitt seit 2000. Realeinkommen (=Kaufkraft) +13% p.a. ;) So sieht´s aus!
so gehts schrieb: > man sehr viele Übertreibungen. Einfache Sachbearbeiter mit >100k p. a. so gehts schrieb: > @ Jo. S. > > Es ist nunmal so, dass in Firmen mit IGM-Tarif nicht nur die > Facharbeiter gnadenlos überbezahlt sind, sondern auch die Ingenieure! > Wenn die Firmen hochproduktiv sind, sind die Mitarbeiter keineswegs überbezahlt. Ich verstehe nicht, wieso hier viele die geringen Gehälter in weiten Teilen der deutschen Wirtschaft auch noch verteidigen. > Jo S. schrieb: >> Bei durchschnittlicher Arbeitsleistung erfolgte nach 8 Berufsjahren der >> Übertritt in den AT-Bereich: Monatsgehalt > 6.000 € > > Ob das der Fall war, kann ich zwar nicht sagen, aber nach dieser Regel > wären viele Mitarbeiter mit Mitte 30 AT´ler. Das ist schon heftig. > > Wenn man sich die vielen "Alt-Lasten" in den Firmen anschaut, die noch > in den goldenen 1960er/1970ern ein- und später aufgestiegen sind, sieht > man sehr viele Übertreibungen. Einfache Sachbearbeiter mit >100k p. a. > oder Facharbeiter mit >60k p. a. und das bei 35 h sind da nicht selten. > > Die Firmen haben auch gemerkt, dass es regelrechte Gehaltsexzesse gab. > Deswegen setzen heute gerade die großen Konzerne massiv auf Zeitarbeiter > in der Produktion und auf Dienstleister bei technischen Aufgaben. Die > Personalkosten sind im internationalen Vergleich einfach dramatisch zu > hoch. Hinzu kommt der extreme Kündigungsschutz in Dtl., was die > Unternehmen bis zur Agenda 2010 massiv eingeengt hat. Kann mich Jo S. nur anschließen. Die Gehaltsexzesse gibt es ausschließlich im Top-Management! > > Trotzdem kann sich jeder glücklich schätzen, der heute noch nach > IGM-Tarif bezahlt wird. Die Konditionen mögen sich verschlechtert haben, > sind aber immer noch extrem gut, wahrscheinlich sogar weltweit spitze. Weltweit spitze sind sie bestimmt nicht. Dennoch sind sie für deutsche Verhältnisse gut. Wieso werden diese häufig dennoch als zu hoch dargestellt? Es sind wohl eher die Gehälter im Mittelstand zu niedrig!
Jo S.: Du hast hier schon des Öfteren Propaganda gegen die Gewerkschaften gemacht und warst auch treibende Kraft bei der Gründung der Gewerkschaft der Ingenieure oder wie das hiess. Ich teile Deine Besorgnis, aber es nutzt nichts , das hier zu betrauern. Hier und an vielen Stellen im Netz finden sich zu wenige Ingenieure, die davon betroffen sind. Es werden immer zu wenige sein, die dagegen vorgehen wollen und werden. Vergiss es! Nimm zur Kenntnis, dass viele Ingenieure der älteren Generation einfach mehr bekommen, als Du je je haben wirst. Das ist de rLauf der Welt. In den 70ern und 80ern musste man studieren, um vorne mit dabei zu sein. Ingenieur ist heute ein Allerweltsberuf. Für Dich und andere mag das traurig sein, dass ihr immer weniger Geld bekommt und für nichts in die Rente einzahlt - aber dafür sid ihr jung und habt Chancen, die wir nie hatten. Wir hatten damals 5,- DM Taschengeld in der Woche, keine Internet und sind als Studenten Bus und Fahrad gefahren. Heute haben Studenten ein Auto un ein Handy. Die junge Generation ist reicher, als sie jemals war. Mach was draus! Mache 35h und geniesse Dein Leben! Wenn Du mal 45 oder 50 bist, tut Dir auch die Bandscheibe weh. Wenn Du Kohle machen willst, dann mache Dich selbständig. Da kann man richtig verdienen! FRü uns Ältere ist es optimal, dass die Jungen zu wenig bekommen und niemand Ingenieur machen will, ausser dem breiten Durchschnitt. Wir haben daher kein Interesse, für die jungen mehr rauszuholen. Wenn Du mitmachen willst, komm auf die andere Seite! Vergiss aber nicht, dass das noch ein schlimmeres Haifischbecken ist. Ich bin auch gerade wieder mit einem DL zu Gange, der mir noch Geld schuldet. Dass die Einstiegsgehälter sinken, ist im Wesentlichen Schuld der grossen Masse an Bewerbern. Es gibt zuviele! und zudem noch welche aus dem Ausland. Bei meinem derzeitgen Kunden arbeitet auch ein Inder für gerade mal Tarif +5% Zulage. Er tut es, weil er so seine Familie mitbringen kann, die hier kostenlos krankenversichert ist. Das ist die Politik dieses Landes.
ehemaliger Angestellter schrieb: > Das ist die Politik dieses Landes. Das ist eig. kaum zu glauben... ich frage mich wirklich wie lange es noch dauert das ich in Russland mehr verdienen würde als hier...
Wenn sie in Baden-Würrtemberg arbeiten und das tun sehr viele Russen, kregen sie locker das 5-8fache. Die Firmen wissen schon, wo sie billige Leute herbekommen. Akademischer Landesaustausch, sponsoring des Studiums an der örtlichen Hochschule und dann einen Festvertrag über 3 Jahre. Die können die jungen Leute jederzeit umsetzen, kriegen sie zu einem ser günstigen Gehalt un haben Frischfleisch. Hier arbeitet z.B. eine Person, die am Stammwerk die Diplomarbeit gemacht hat, dann 2 Jahre im akademischen Weiterbildungsprogramm war und hier an ein halbes Jahr lang Praktikum gemacht hat, als Jungabsolventin. Ihr wurde hier die komplette Wohung in einer Appartmentanlage bezahlt, zuvor während eines halben Jahres das Hotel am Stammwerk! Der Konzern hat dafür locker 15.000 Euro hingeblättert, hatte dafür 1 Jahr lang eine Quasi-Ingenieurin und nun eine richtige Ingenieurin zum Minipreis. Daheim im Heimatland, hätte sie nicht Master studieren können und würde bei vollem Gehalt ein 10tel bekommen! Hier arbeitet sie locker 35h, kann nun die eigene Wohnung, Essen, Freizeit und weitere Asbildung bezahlen und hat trotzdem noch mehr übrig, als sie daheim insgesamt bekäme. Das grosse Problem: Sie ist richtig fit! Die würde auch unter den deutshen Absolventen zu den Top 20% gehören, meine ich. Und von denen gibt es Massen! Grosse Massen männlichen und weiblichen Geschlechts aus allen Kontinenten! Die jungen Ingenieure hierzulande können sich warm anziehen und sie werden trotzdem frieren. Mein grosses Glück ist es, dass die alle mein Knowhow nicht haben und nie mehr erreichen werden. Daher bin ich einer der Wenigen, der hier als Externer teuer bezahlt werden kann. Und ich bin richtig teuer. FÜr meinen Jahresdurchsatz gäbe es 3 von der jungen dynamischen Sorte aus Übersee.
ehemaliger Angestellter schrieb: > Jo S.: > Du hast hier schon des Öfteren Propaganda gegen die Gewerkschaften > gemacht ... Ich betreibe keine Propaganda gegen Gewerkschaften, sondern zeige die Sachverhalte auf. Zugegeben bin ich kein Freund der IG Metall, weil sie gegen uns arbeitet. Wir sind nicht deren Klientel, das war schon immer so. Weil wir in der IGM unterrepräsentiert sind, machen sie nichts für uns - das ist legitim. ABER, daß sie mit den Konzernbonzen gemeinsame Sache GEGEN uns machen, das kann man doch nicht einfach so hinnehmen. ERA ist ganz klar ein Angriff auf uns und das untere technische Management. > ... und warst auch treibende Kraft bei der Gründung der Gewerkschaft > der Ingenieure oder wie das hiess. Wir haben versucht eine `Interessengemeinschaft der Ingenieure` IG Ing, zu gründen. Ingenieure sind sehr sehr träge, das war uns von Anfang an bewußt. > Ich teile Deine Besorgnis, aber es nutzt nichts, das hier zu betrauern. > Es werden immer zu wenige sein, die dagegen vorgehen wollen und werden. > Vergiss es! > > Nimm zur Kenntnis, dass viele Ingenieure der älteren Generation einfach > mehr bekommen, als Du je je haben wirst. Das ist de rLauf der Welt. In > den 70ern und 80ern musste man studieren, um vorne mit dabei zu sein. > Ingenieur ist heute ein Allerweltsberuf. Mitte der 80er Jahre gab es etwa genau so viele berufstätige E-Ing´s, wie jetzt. Jährlich kamen rund 10.000 Absolventen hinzu. Nun haben wir 16% weniger berufstätige E-Ing´s als im Jahre 2000. Es ist nicht so, als ob mittlerweile jeder mittelmäßige Arbeitsplatz in der Industrie mit einem Ingenieur besetzt wäre. > Wenn Du Kohle machen willst, dann mache Dich selbständig. Da kann man > richtig verdienen! FRü uns Ältere ist es optimal, dass die Jungen zu > wenig bekommen und niemand Ingenieur machen will, ausser dem breiten > Durchschnitt. Wir haben daher kein Interesse, für die jungen mehr > rauszuholen. Wenn Du mitmachen willst, komm auf die andere Seite! > Vergiss aber nicht, dass das noch ein schlimmeres Haifischbecken ist. > Ich bin auch gerade wieder mit einem DL zu Gange, der mir noch Geld > schuldet. Was machst Du, ANÜ?
KING_OF_IBN schrieb im Beitrag #3237422: > Afa schrieb: >> Das ist eig. kaum zu glauben... ich frage mich wirklich wie lange es >> noch dauert das ich in Russland mehr verdienen würde als hier... > > Endwiggler da kriegen ca. 10 tsd Euro, wenn sie gut sind. Laut Auslandshandelskammer: Bei einem Stützpunkt für Vertrieb und Service in Rußland mit rund 100 MA verdient ein Vertriebsleiter rund 90.000 € und ein Serviceleiter ca. 70.000 € brutto. Netto sind das etwa 70.000 / 55.000 €. In Dtl. verdient man auch nicht wesentlich mehr.
KING_OF_IBN schrieb im Beitrag #3237422: > Afa schrieb: >> Das ist eig. kaum zu glauben... ich frage mich wirklich wie lange es >> noch dauert das ich in Russland mehr verdienen würde als hier... > > Endwiggler da kriegen ca. 10 tsd Euro, wenn sie gut sind. Nein das stimmt einfach nicht, ich hab mir mal aus jux die Jobbörsen angesehen. Das Gehalt ist zwar klein aber mit 1300-2500€ netto kann man rechnen als Entwiggler. Noch vor 10-15 Jahren waren es irgendwo 200-300€ wenn man Glück hatte. Im mittleren bis oberen Management verdient man sogar mehr als hier :/.
Korrektur Jo S. schrieb: > ein Bachelor in ERA EG 9 und ein Master in EG 10 ERA10 ist keinesfalls die Norm. Keiner von meinen Komillitonen, der in den letzten 3-4 Jahren nach dem Abschluß in Bayern angefangen hat, bekam mit Dipl.-Ing. (Uni + entsprechende Vertiefungsvorlesungen im beruflichen Fachgebiet der Stelle) mehr als ERA9a. Auch nicht vom großen S.
Dipl.- Gott schrieb: > ERA10 ist keinesfalls die Norm. Keiner von meinen Komillitonen, der in > den letzten 3-4 Jahren nach dem Abschluß in Bayern angefangen hat, bekam > mit Dipl.-Ing. (Uni + entsprechende Vertiefungsvorlesungen im > beruflichen Fachgebiet der Stelle) mehr als ERA9a. Auch nicht vom großen > S. Hängt ja auch immer von Stelle ab. Aber ja, du hast schon recht. So pauschal kann man das nicht sagen.
Dipl.- Gott schrieb: > ERA10 ist keinesfalls die Norm. Keiner von meinen Komillitonen, der in > den letzten 3-4 Jahren nach dem Abschluß in Bayern angefangen hat, bekam > mit Dipl.-Ing. (Uni + entsprechende Vertiefungsvorlesungen im > beruflichen Fachgebiet der Stelle) mehr als ERA9a. Auch nicht vom großen > S. Ich bin beim großen S. als Dipl.-Ing. (FH) mit ERA10a in Bayern eingestiegen, kann Deine Theorie also nicht bestätigen! Ob es die Norm ist oder nicht, kann ich natürlich nur schwer sagen, aber meine direkten Kollegen haben alle mit ERA10 angefangen. Wir sind damit auch zufrieden. Ob von der Uni oder FH machte dabei übrigens keinen Unterschied! Man muss wissen, dass die Arbeitsplätze für eine bestimmte Entgeltstufe ausgeschrieben sind, und nicht direkt nach der Qualifikation des Bewerbers gezahlt wird.
ehemaliger Angestellter schrieb: > Wenn Du Kohle machen willst, dann mache Dich selbständig. Wenn es bald nur noch "Selbständige" gibt, zahlt niemand mehr in Sozialsysteme ein. Beitrag "Jagd auf Freiberufler hat begonnen"
Ralf schrieb: > Wenn es bald nur noch "Selbständige" gibt, zahlt niemand mehr in > Sozialsysteme ein. Dann bräuchte man diese auch nicht mehr. Oder? ;) Dipl.-Ing. (FH) schrieb: > Ob von der Uni oder FH machte dabei übrigens keinen Unterschied! Na so eine Überraschung aber auch!
Ulrich S. schrieb: > Dipl.-Ing. (FH) schrieb: >> Ob von der Uni oder FH machte dabei übrigens keinen Unterschied! > > Na so eine Überraschung aber auch! Das ist für manche hier anscheinend schon eine Überraschung, zumindest liest man hier immer wieder, dass Uni-Absolventen automatisch in eine höhere Entgeltstufe gesteckt würden. Das war vielleicht früher mal so.
Jo S. schrieb: > ABER, daß sie mit den Konzernbonzen gemeinsame Sache GEGEN uns machen, > das kann man doch nicht einfach so hinnehmen. Na dann melde Dich doch bei der nächsten Wahl zum Betriebsrat als Kandidat an?