Hallo, wie mein Betreff eigentlich schon sagt, frage ich mich, wieso Firmen freiwillig nach dem ERA-TV bezahlen? Die sind ja dann in irgendeinem AG-Verband glaube ich und damit enher geht, dass sie sich mit der IG-Metall auseinandersetzten dürfen/müssen. Stimmt das so? In einem anderen Thread las ich, dass sie somit die Gehälter höherer Positionen gut drücken könnten. Aber ich denke mal dass es doch sicher viel mehr Leute in den unteren Gehaltsregionen gibt und die sind doch relativ sehr gut bezahlt und somit wäre dieses Argument doch entkräftet, da dann halt mehr für die ungelernten und Facharbeiter bezahlen müssen. Kann mich irgendjemand aufklären?
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > Kann mich irgendjemand aufklären? Zum einen können sie es sich leisten und zum anderen wissen es die Bewerber in der Regel. Das hat zur Folge, dass sich auch die Besten bewerben und die Firmen so die Besten einstellen können. Ein guter Mitarbeiter ist mehr wert, als zwei mittelmäßige aber immer noch billiger.
Wenn in einem hochautomatisiertem Betrieb die Linie wegen Streik 2 Wochen steht, dann kostet das mehr als 3% Lohnerhöhung. VW: 193 Mrd Umsatz -> 7,4 Mrd Umsatzverlust in 2 Wochen 550000 Mitarbeiter. Durchschnittsgehalt 40000€ -> 0,66 Mrd Lohnerhöhung. Das ist natürlich nur eine grobe Überschlagsrechnung.
Ist es irgendwie verboten die Reportage hier zu verlinken?
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > In einem anderen Thread las ich, dass sie somit die Gehälter höherer > Positionen gut drücken könnten. Das ist unsinn. Auch in den höheren Positionen zahlen die Betriebe mehr als Betriebe ohne IGM Tarifbindung.
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > Kann mich irgendjemand aufklären? Ja, Heiner, ich. Werde Türgummifestklopfer, und alles wird gut werden. ;-)
Wilhelm Ferkes schrieb: > IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > >> Kann mich irgendjemand aufklären? > > Ja, Heiner, ich. > > Werde Türgummifestklopfer, und alles wird gut werden. ;-) Finanziell schon, wenn man nach ERA bezahlt wird. IGM ist eine Insel der Glückseligen, ein(e) kleine(s) Blase/Paradies im sonst recht tristen übrigen deutschen Arbeitsmarkt, wo unbezahlte Überstunden und Magerquarkbezahlung doch recht weit verbreitet sind. Die Paradiese sind allerdings sehr restriktiv geworden, in 2 Jahrzehnten ist Tarifbezahlung nach IGM wohl nur noch ne Randerscheinung, wenn überhaupt. Die Arbeitgeber können IGM-Vergütung auf den Tod nicht ausstehen - zu teuer.
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > ? Die sind ja dann in irgendeinem > AG-Verband glaube ich und damit enher geht, dass sie sich mit der > IG-Metall auseinandersetzten dürfen/müssen. Stimmt das so? hmm glaube schon. Firmen die dem AG-Verband angeschlossen sind zahlen auch den entsprechenden Tarif bzw. folgen den Tariferhöhungen zwischen Gerwerkschaft und Verband. Die Frage muss also lauten warum werden Firmen Mitglied eines AG-Verbandes wahrscheinlich gibts da etliche Gründe. Ich kann mir vorstellen: - Ähnl wie bei den Gerwerkschaften wird es auch eine Rechtsberatung für AG geben. -Ähnl wie bei den Gewerkschaften sprechen die Verbände mit einer Stimme haben also einfluss und können das Geschehen mitbeeinflussen. -Durch Gehälter und Arbeitsbedingungen die ähnl. sind werden Firmenwechsel evtl. nicht so interessant. - Die Firmen sehen sich aufgund von Tarifen nicht ständigen Gehaltsverhandlungen mit Mitarbeitern ausgesetzt weil jeder weiss das es nächstes Jahr automatisch mehr gibt. Man stelle sich einen Betrieb mit 10k vor und alle Verhandeln einmal im Jahr ? Mehr fällt mir auch nicht ein...
Gut geklopft, ist halb gewonnen schrieb: > Die > Arbeitgeber können IGM-Vergütung auf den Tod nicht ausstehen - zu teuer. Die können auch einen Motorschaden an der Yacht nicht aus stehen. Schon komisch. Können die überhaupt irgend was ausstehen?
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > Kann mich irgendjemand aufklären? Die Firmen bilden ein Kartell, das die Löhne einheitlich auf einem für sie angenehmen Niveau hält. Die Gewerkschaft bildet ein Kartel, das die Löhne auf ein Niveau bringt welches ihre Mitglieder zufrieden stellt. Mehr sag ich nicht, dazu gibt es zig Bücher zur Lohn und Preisfindung in Macroökonomie mit zig Theorien und Modellen!
Marx W. schrieb: > Mehr sag ich nicht, dazu gibt es zig Bücher zur Lohn und Preisfindung in > Macroökonomie mit zig Theorien und Modellen! Die allesamt heute hinfällig sind. Früher wurden die Löhne automatisch an das BIP, Inflation,.. angepasst, zudem gab es sog. Abstandsregeln,... wird seit Hartz4 alles nicht mehr angewendet, warum auch, man hat die Leute heute direkt an den Eiern dank (drohendem) Hartz4, hat der Deutsche Angst spurt der wie am Schnüchen und macht alles mit, für einen lohntechnischen Tritt in die Eier (REallohnverluste seit über 20 Jahren) bedankt der sich noch artig und jubelt begeistert nach mehr!
Sean L. schrieb: > Deutsche Angst spurt der wie am Schnüchen und macht alles mit, für einen Eine Firma muss es sich auch leisten können A:Das wertvolle Wissen nach Fernost zu geben??? B:Die eigenen Leute ausreichend bezahlen zu können. Als die ersten Japaner den VW Golf auf der Messen von allen Seiten fotografiert haben, hat mancher Manager noch gelacht. Heute arbeiten deutsche Designer in China (Quelle Spiegel diese Woche). Irgendwann wird auch hier der letzte Manager merken, daß man ohne gute (Fach)Leute hier keine Manager mehr braucht. Deshalb wäre es günstig, unsere Leute nach Tarif ausreichend zu bezahlen bevor sie irgendwo verschwunden sind.
Dumm ist nur, dass nur die ungelernten Kräfte wirklich überdurchschnittlich gut bezahlt werden. Beispiel: ERA 2 (Bayern). Das sind angelernte Aufgaben, also jeder, der mehr als 6 Wochen Erfahrung hat, sollte diese Gehaltsstufe bekommen. Bruttogehalt 2115.- * 13,25 = 28000.- Dabei fehlt sogar noch die Leistungszulage, die im Schnitt mindestens 14% beträgt. Dann wären wir sogar bei knapp 32000.- Jahresgehalt. Außerhalb der IG-Metall wären Facharbeiter froh über diesen Lohn - und das bei 40h-Woche. Deshalb zieht es aber auch viele Handwerker (Bäcker, Friseure, KFZ-Mechaniker, Klempner) in die Industrie. Die machen dann nämlich gemütlich ihre 35h-Woche, verdienen viel mehr wie im gelernten Beruf und haben dann noch richtig viel Zeit, um nebenher schwarz zu arbeiten. Ingenieure liegen gar nicht mehr so weit vorne. Beispiel: ERA10 - übliche Einstufung für erfahrene Entwicklungsingenieure Bruttogehalt: 3983.- * 13,25 * 1,14 (Leistungszulage) * 1,14 (40h-Woche) = 68000.- Nach Gehaltsstudie von der Elektronikpraxis bekommt ein Seniorentwickler im Schnitt 64000.- Das sind also gerade mal noch 6% mehr als der Durchschnitt. Und selbst wenn man in der Einstufung oder mit der Leistungszulage etwas höher liegt - das Verhältnis ist nicht ganz so extrem wie es sich bei ungelernten Arbeitern zeigt. Außerdem ist es selbst nicht sicher, dass man als erfahrener Ingenieur die oben genannte Einstufung überhaupt bekommt. Man könnte genauso gut mit ERA9 und 5% Leistungszulage bei 35h-Woche mit unbezahlten Überstunden abgespeist werden (tatsächlich schon erlebt...). Das liegt dann aber eher am persönlichen Verhandlungsgeschick. Also läuft es für einen Ingenieur wie bei einem nicht tarifgebundenen Unternehmen. Ergo: Die IGM tut nur etwas für die Arbeiter, weil sie dort am meisten Potential haben, neue Mitglieder zu werben.
Gegen IGM schrieb: > Ergo: Die IGM tut nur etwas für die Arbeiter, weil sie dort am meisten > Potential haben, neue Mitglieder zu werben. Denkst du eine Firma zahlt dem Ing mehr wenn sie bei den unteren Lohngruppen sparen könnte? Ich denke nicht. Das zeigen auch die meisten nicht tarifgebundenen Unternehmen. Bei uns ist es so, dass wir laufend daran arbeiten alles soweit als möglich zu automatisieren bzw. effizienter zu gestalten, damit wir weniger Leute brauchen. Damit haben wir langfristig einen Vorteil gegenüber asiatischen Mitbewerbern die auf manuelle/ineffiziente Arbeitsweisen setzen. Die Optimierungen werden alle von Ing gemacht -> Arbeitsplatzaufbau.
Gegen IGM schrieb: > Nach Gehaltsstudie von der Elektronikpraxis bekommt ein Seniorentwickler > im Schnitt 64000.- Aha, ein Hungelohn, muss man da H4 beantragen ? :-0 > Ergo: Die IGM tut nur etwas für die Arbeiter, weil sie dort am meisten > Potential haben, neue Mitglieder zu werben. Arbeiter: Sehr viele sind drin -->>> Löhne in igm Betrieben sind hoch. Ings: Wenige sind drin -->> Gehälter in igm Betrieben trotzdem sehr hoch, aber das reicht manch einem nicht, und es wird gegen die igm gejammert. Mann mann mann, soll ein Verein/Gewerkschaft/Partei etwa überdurchschnittlich viel für eine Gruppe tun, die Mitgliedermäßig unterdurchschnittlich vertreten sein ?? Eure Probleme hätte ich auch gerne. Ich bin auch vom Handwerk in die Industrie gewechselt und habe eine 35 Stunden Woche und damit mehr Zeit für meine Familie. Ich arbeite nicht gemütlich sondern gut. Ich arbeite nicht schwarz nebenbei. Mein igm Gehalt liegt weit unter die 640000 Euro der Ingenieure und trotzdem bin ich zufrieden.
Gegen IGM schrieb: > Nach Gehaltsstudie von der Elektronikpraxis bekommt ein Seniorentwickler > im Schnitt 64000.- > > Das sind also gerade mal noch 6% mehr als der Durchschnitt. Du willst also sagen, dass das durchschnittliche Bruttogehalt bei 60.000 € liegt? Das ich nicht lache.....
Peter schrieb: > Gegen IGM schrieb: >> Nach Gehaltsstudie von der Elektronikpraxis bekommt ein Seniorentwickler >> im Schnitt 64000.- >> >> Das sind also gerade mal noch 6% mehr als der Durchschnitt. > > Du willst also sagen, dass das durchschnittliche Bruttogehalt bei 60.000 > € liegt? Das ich nicht lache..... Nicht ganz. Er meint, die 64k seien der Durchschnitt aller Entwickler. Nach seinen Zahlen haben IG Entwickler im Durchschnitt 68k. Was er so schlimm findet ist dass die differenz zwischen Normalentwickler ind IG Entwickler ( im Durchschnitt 64 vs. 68 ) zu niedrig ist. Denn: die Differenz zwischen Normalarbeiter und IG Arbeiter ist nach seinen Zahlen prozentual viel höher. Deshalb ist er gegen die Gewerkschaft obwohl die Mitglieder in der überwiegenden Mehrzahl Arbeiter sind. Faszinierend, welche Flautolenzen so ein Gehirn entwickeln kann.
igm facharbeiter schrieb: > Arbeiter: Sehr viele sind drin -->>> Löhne in igm Betrieben sind hoch. > > Ings: Wenige sind drin -->> Gehälter in igm Betrieben trotzdem sehr > hoch, aber das reicht manch einem nicht, und es wird gegen die igm > gejammert. Vollkommen richtig! Tja, liebe Ingenieure, merkt ihr es überhaupt noch? Die Schlussfolgerung des Facharbeiters von oben sagt alles aus: Wer organisiert ist, hat es besser. Eine eigene Ingenieurs-Gewerkschaft hochzuziehen, wird wohl scheitern. Warum sich nicht also in bestehenden Strukturen - also in der IGM oder IGBCE - einbringen, um dort Einfluss zu nehmen? Ist euch Ingenieuren die Gewerkschaft so zuwider, dass ihr lieber euren Standesdünkel pflegt anstatt einfach gemeinsam mit anderen Arbeitnehmern bessere Bedingungen für alle rauszuschlagen? Na dann, gute Nacht! Btw: Die letzte Berufsgruppe, die sich über den IGM-Tarif beschweren muss, sind die Ingenieure. Wer auch noch bei über 60k und 35 h jammert, die quasi jeder Ing. mit >5 J. Betriebszugehörigkeit im IGM-Betrieb erreicht, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Den "Türgummifestklopfer" mit 60k gibt es zwar definitiv, aber es handelt sich um langjährige Mitarbeiter, die zu besseren Zeiten eingestiegen sind, Stichwort: Altvertrag. Ein Ing. mit vergleichbarer Betriebszugehörigkeit liegt bei >80k und ist meist AT´ler. Die vergleichsweise hohe Bezahlung der Facharbeiter liegt außerdem größtenteils an den Schichtzuschlägen und den Steuerprivilegien. Wer dann auch noch die Löhne von Industriearbeitern mit Bäcker- oder Klempnergesellen vergleicht, ist sowieso auf dem Holzweg. Fakt ist: Für Facharbeiter und noch mehr für Hilfsarbeiter hat sich die Lage am Arbeitsmarkt durch Entstehung der Zeitarbeitsbranche extrem verschlechtert. Die verdienen nicht nur viel weniger, sondern wissen bei der Bewerbung noch nicht einmal, wo sie später landen werden. Dennoch muss man natürlich zugeben, dass es bei Hilfskräften z. T. groteske Lohnexzesse gab. Ungelernte Halb-Analphabeten mit 60k p. a. gibt es tatsächlich - vor allem bei den Automobilherstellern. Die sind mit >20 € Stundenlohn dramatisch überbezahlt. Solche Arbeitsverhältnisse sind aber wg. Zeitarbeit längst nicht mehr möglich.
Gegen IGM schrieb: > > Ingenieure liegen gar nicht mehr so weit vorne. > > Beispiel: ERA10 - übliche Einstufung für erfahrene > Entwicklungsingenieure > Bruttogehalt: 3983.- * 13,25 * 1,14 (Leistungszulage) * 1,14 (40h-Woche) > = 68000.- > > Nach Gehaltsstudie von der Elektronikpraxis bekommt ein Seniorentwickler > im Schnitt 64000.- > Bei S. steigen Entwicklungsingenieure mit ERA 10 also den ~4000 bereits ein. Dann rechnest du für einen erfahrenen Entwickler mal mit 1-3 Einstufungen höher und nimmst die 40h Woche weg. Ein IGM Ing kann mit seiner 35h Woche wirklich nicht jammern und kann nach der Arbeit oftmals den Kopf abschalten :).
selber schuld schrieb: > Eine eigene Ingenieurs-Gewerkschaft > hochzuziehen, wird wohl scheitern. Weil die meisten Ingenieure es nicht nötig haben, da sie gut verdienen und halbwegs zufrieden sind. Und, da die oberen 25% sogar SEHR gut verdienen und wissen, dass das nur deshalb möglich ist, weil sie ÜBERBEZAHLT sind. Und dies sind sie deshalb weil sie einige von wenigen sind und die Klappe halten, damit nicht noch mehr auf die Idee kommen, mehr zu fordern. Wenn alle Ingenieure dasselbe bekämen, hätten sie im Durchschnitt insgesamt nicht mehr, weil die Firmen nicht mehr bezahlen können. Die unteren bekämen etwas von den oberen ab, aber daran haben die oberen kein Interesse. Wieso auch? Warum soll ich für die Konkurenz kämpfen? Ich bin froh, dass viele Ingenieure sich auf VDI Gehaltsspiegel verlassen, und sich mit 60k / 70k zufrieden geben. Versteckt, auf z.B. INg-Karriere, findet man einen link, wo es zu realen Gehältern geht. Dort sind 20% mehr ausgewiesen, als das was der VDI schreibt und selbst das reicht nicht an mein Gehalt.
Ingenieur schrieb: > Versteckt, auf z.B. INg-Karriere, findet man einen link, wo es zu realen > Gehältern geht. Dort sind 20% mehr ausgewiesen, als das was der VDI > schreibt und selbst das reicht nicht an mein Gehalt. Achjaaa, und jetzt auf einmal willst du uns also doch plötzlich sagen was man als Ingenieur tatsächlich verdient.... xD OK...
Ingenieur schrieb: > Versteckt, auf z.B. INg-Karriere, findet man einen link, wo es zu realen > Gehältern geht. Dort sind 20% mehr ausgewiesen, als das was der VDI > schreibt und selbst das reicht nicht an mein Gehalt. Gibt überall im Internet versteckte Links. Wenn man dort daraufklickt bekommt man viel Geld aufs Konto überwiesen, weit mehr als dein Gehalt. Ich mache es aber lieber auf die altmodische Art und grabe die versteckten Goldschätze im Wald aus. Die muss man auch nicht versteuern.
IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Denkst du eine Firma zahlt dem Ing mehr wenn sie bei den unteren > Lohngruppen sparen könnte? Ich denke nicht. Das zeigen auch die meisten > nicht tarifgebundenen Unternehmen. Nein. Ich sage nur, dass ungelernte Arbeiter in IGM-Betrieben gnadenlos überbezahlt sind. igm facharbeiter schrieb: > Gehälter in igm Betrieben trotzdem sehr > hoch, aber das reicht manch einem nicht, und es wird gegen die igm > gejammert. Ich finde durchaus, dass die Ingenieurgehälter sehr gut sind. Aber eben nicht besser als in vielen anderen Nicht-IGM-Betrieben. Von daher bringt die Tarifbindung den Ingenieuren gar nichts. selber schuld schrieb: > Wer dann auch noch die Löhne von Industriearbeitern mit Bäcker- oder > Klempnergesellen vergleicht, ist sowieso auf dem Holzweg. Wieso nicht? Propagiert die IGM nicht soziale Gerechtigkeit? Und es wäre nur gerecht, wenn ein gut ausgebildeter Handwerker zumindest so viel verdienen würde, wie es ein ungelernter Arbeiter für einfachste Aufgaben bekommen würde (von verdienen kann man hier nun wirklich nicht reden).
Ich bin nicht Heiner. Außerdem geht es hier nicht um mich. Es geht um ein gesellschaftliches Problem. Die Schere zwischen den niedrig qualifizierten und trotzdem reichen Industriearbeitern und gut ausgebildeten, aber relativ armen Handwerkern wird immer größer. Das führt jetzt schon dazu, dass die gut ausgebildeten lieber niedrig qualifizierte Arbeiten machen und dadurch ein Mangel an guten Handwerkern entsteht. Damit wird zudem Schwarzarbeit im großen Stil gefördert. Die Lösung wäre: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Niedrig qualifizierte Arbeit darf nicht überbezahlt werden. Ein Nebeneffekt ist die Bestrebung der tarifgebundenen Firmen zu Outsourcing und Leiharbeit. Schließlich müsste man einer Putzfrau auch diese 2000 Euro brutto für eine 35h-Woche bezahlen. Gleiches Spiel mit Kantinenpersonal, Betriebeelektrikern, etc. Ohne die übermäßig hohen Forderungen der IGM wäre es durchaus wirtschaftlich, diese Leute fest anzustellen, anstatt Drittfirmen zu beauftragen. An dieser Lösung verdienen nur die Chefs dieser Drittfirmen, die sich durch diese Gehaltschere noch eine nette Gewinnmarge sichern können.
Ingenieur schrieb: > Weil die meisten Ingenieure es nicht nötig haben, da sie gut verdienen > und halbwegs zufrieden sind. Darauf kann man aus fehlender Gewerkschaft und Protest nicht schlussfolgern. Es gibt andere Berufsgruppen, da herrschen nachweislich katastrophale Zustände und Bezahlung knapp über Bangladeschniveau, trotzdem alles friedlich und still. Die Leute haben nach der Arbeit keine Kraft mehr, irgendwas zu organsieren, die sind froh, wenn sie ihr bisschen Netto so einteilen können, dass sie trotz explodierender Energiepreise über die Runden kommen. Gibt Firmen, wo die Mitarbeiter inkl. Ingenieure verpflichtet sind, sich in der Freizeit für ihr Feld unentgeltlich weiterzubilden. Material wird vom AG gestellt, die Mitarbeiter lernen es am Wochende und wird dann per Test abgefragt. Bezahlung recht mau, unbezahlte Überstunden von 8 pro Monat sind möglich und als Bonus gibt es einen kostenlosen Firmenparkplatz. Willkommen im deutschen Mittelstand.
Ich habe das aufgegeben zu streiken und zu fordern, ich investiere jede freie Minute in mehr Brutto. Das bringt Geld / Knowhow und ein dickes Bankkonto für die schlechten Zeiten, die bald kommen. Ausserdem falle ic h in der Firma nicht als Meckerer auf. Der Verteilungskampf hat begonnen!
Gegen IGM schrieb: > IG-Metall-Beschäftigter schrieb: >> Denkst du eine Firma zahlt dem Ing mehr wenn sie bei den unteren >> Lohngruppen sparen könnte? Ich denke nicht. Das zeigen auch die meisten >> nicht tarifgebundenen Unternehmen. > > Nein. Ich sage nur, dass ungelernte Arbeiter in IGM-Betrieben gnadenlos > überbezahlt sind. So ungelernt sind die Arbeiter bei uns in der Firma auch wieder nicht. Wir akzeptieren auch für einfache Tätigkeiten keine Leute ohne abgeschlossene Berufsausbildung (egal welche). Die Tätigkeiten können im Laufe von wenigen Monaten perfekt erlernt werden, müssen aber möglichst fehlerfrei ausgeführt werden. Ein einziger Fehler kostet im schlimmsten Fall das mehrfache eines Monatsgehalts. Ein weniger schlimmer Fehler kostest mehrere Stunden Nacharbeit von hochqualifiziertem Personal. Natürlich bekommt zum Beispiel eine Einzelhandelskauffrau bei uns mindestens das doppelte (eher dreifache mit Zulagen) als bei H&M aber sie ist bei uns auch hoch produktiv. Diese Frau hat vorher 2-3 Jahre als Leiharbeiterin engagiert und annähernd fehlerfrei gearbeitet und ist dann als Feste übernommen worden. Man kann die Meinung haben, dass sie gnadenlos überbezahlt ist. Ich bin der Meinung sie ist etwas überbezahlt. Gnadenlos überbezahlt sind Personen die viel weniger zur Wertschöpfung beitragen als sie verdienen. Z.b. Immobilienmakler: null Dienstleistung, maximales Gehalt
IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > So ungelernt sind die Arbeiter bei uns in der Firma auch wieder nicht. > Wir akzeptieren auch für einfache Tätigkeiten keine Leute ohne > abgeschlossene Berufsausbildung (egal welche). Genau das ist Teil des Problems! Leute werden zu ungelernten Tätigkeiten "überredet", obwohl sie eine gute Berufsausbildung haben. IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Die Tätigkeiten können im > Laufe von wenigen Monaten perfekt erlernt werden, müssen aber möglichst > fehlerfrei ausgeführt werden. Ein einziger Fehler kostet im schlimmsten > Fall das mehrfache eines Monatsgehalts. Ein weniger schlimmer Fehler > kostest mehrere Stunden Nacharbeit von hochqualifiziertem Personal. Ich kenne das auch von der anderen Seite: Die Produkte müssen so idiotensicher konstruiert sein, damit sie auch eine Einzelhandelskauffrau fehlerfrei montierbar sind. Das kostet teilweise massiven Entwicklungsaufwand und teilweise werden sogar sehr hohe Materialkosten in Kauf genommen. Das wird dann den Managern unter dem Deckmantel "Qualität" verkauft, wäre aber gar nicht notwendig, wenn man hoch qualifiziertes Personal hätte.
Da wiedersprichst du dir doch selbst? Zum einen willst du unqualifizierte Arbeiter, auf der anderen Seite meckerst du rum das unqualifizierte Arbeiter mehr Fehler machen.
Gegen IGM schrieb: > Die Produkte müssen so > idiotensicher konstruiert sein, damit sie auch eine > Einzelhandelskauffrau fehlerfrei montierbar sind. Das kostet teilweise > massiven Entwicklungsaufwand und teilweise werden sogar sehr hohe > Materialkosten in Kauf genommen. Das wird dann den Managern unter dem > Deckmantel "Qualität" verkauft, wäre aber gar nicht notwendig, wenn man > hoch qualifiziertes Personal hätte. Man kann in einem sich ständig wechselndem Umfeld nicht alles idiotensicher machen. Wir arbeiten ständig daran, aber letztlich müssen die Anlagenbediener immer noch sehr gewissenhaft arbeiten und oft neue Vorgehensweisen und Ausnahmeregelungen befolgen. Dazu muss man keine Berufsausbildung absolvieren, aber das heißt nicht, dass jemand der das macht dumm ist bzw. sein kann!
Lasst mich Arzt schrieb: > Da wiedersprichst du dir doch selbst? Zum einen willst du > unqualifizierte Arbeiter, auf der anderen Seite meckerst du rum das > unqualifizierte Arbeiter mehr Fehler machen. Nein, ich will eben keine überbezahlten, unqualifizierten Arbeiter, sondern gut ausgebildetes Fachpersonal. Das darf dann ruhig auch angemessen bezahlt werden. IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Man kann in einem sich ständig wechselndem Umfeld nicht alles > idiotensicher machen. Aber mit genau dieser Forderung wurde ich ständig konfrontiert, als ich mal für einen IGM-Konzern entwickeln durfte. Ich habe auch versucht zu argumentieren, dass es nicht sinnvoll ist und dass man besser ausgebildetes Personal für bestimmte Aufgaben einsetzen sollte, aber das wollte man nicht. Da wurde lieber der Metzgergeselle ans Band gestellt.
Gegen IGM schrieb: > Aber mit genau dieser Forderung wurde ich ständig konfrontiert, als ich > mal für einen IGM-Konzern entwickeln durfte. Ich habe auch versucht zu > argumentieren, dass es nicht sinnvoll ist und dass man besser > ausgebildetes Personal für bestimmte Aufgaben einsetzen sollte, aber das > wollte man nicht. Da wurde lieber der Metzgergeselle ans Band gestellt. Was verstehst du unter besser ausgebildetem Personal? Die Anlagebediener werden ja speziell für ihre Arbeit eingelernt. Da ist es vollkommen egal was er vorher für eine Ausbildung durchlaufen hat. Wichtig ist, dass jemand gewissenhaft ist und sich kompliziere Vorgehensweisen merken kann (zur Not kann er es nachlesen). Die Leute die bei uns eine fachbezogene Ausbildung machen arbeiten praktisch nie als Anlagenbediener sondern bekommen höherwertige Aufgaben.
IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Was verstehst du unter besser ausgebildetem Personal? Die Anlagebediener > werden ja speziell für ihre Arbeit eingelernt. Da ist es vollkommen egal > was er vorher für eine Ausbildung durchlaufen hat. Wichtig ist, dass > jemand gewissenhaft ist und sich kompliziere Vorgehensweisen merken kann > (zur Not kann er es nachlesen). ja richtig. So typische Bedienerjobs kann jeder normale Mensch recht schnell lernen. Man nimmt aber lieber einen Ausgelernten der IRGENDEINEN Beruf wie z.B. Metzer gelernt hat, weil diese Menschen beruflich sozialisiert sind. So hat mir das mal ein Industriemeister erklärt.
IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Was verstehst du unter besser ausgebildetem Personal? Die Anlagebediener > werden ja speziell für ihre Arbeit eingelernt. Da ist es vollkommen egal > was er vorher für eine Ausbildung durchlaufen hat. Wichtig ist, dass > jemand gewissenhaft ist und sich kompliziere Vorgehensweisen merken kann > (zur Not kann er es nachlesen). Mag schon sein. Aber mit welcher Rechtfertigung soll er mehr bekommen als die Putzfrau, dem Kantinenpersonal, dem Pförtner oder dem Betriebselektriker? Sie tragen genauso zum Unternehmenserfolg bei, werden aber inzwischen meist über Drittfirmen beschäftigt, obwohl sie genauso oder sogar höher qualifizierte Arbeiten erledigen.
Toni schrieb: > Gegen IGM schrieb: > Mag schon sein. Aber mit welcher Rechtfertigung soll er mehr bekommen > als die Putzfrau, dem Kantinenpersonal, dem Pförtner oder dem > Betriebselektriker? Sie tragen genauso zum Unternehmenserfolg bei, > werden aber inzwischen meist über Drittfirmen beschäftigt, obwohl sie > genauso oder sogar höher qualifizierte Arbeiten erledigen. Für den Unternehmenerfolg sind die Anlagenbediener viel entscheidender als die anderen Personengruppen die du genannt hast. Sie arbeiten unmittelbar im Produktionsprozess und bestimmen zum Teil Ausschussquoten, Durchlaufzeiten, usw. Das alles machen die anderen Personengruppen nicht. Wenn eine Putzfrau aus versehen den Eimer umkippt ist das egal. Wenn ein Bediener z.B. ein falsches Programm auswählt sind gleich mehrere tausend Euro weg.
Toni schrieb im Beitrag #3241889: > was müssten Deiner Logik nach erst LKW Fahrer oder gar Busfahrer > verdienen? > > oder Zugführer? Gehälter hängen nicht nur von der Aufgabe/Verantwortung im Betrieb, sondern auch von der Branche ab. Und in der Verkehrsbranche kann man nun mal traditionell keinen Blumentopf gewinnen, weil niemand bereit ist, für Verkehrdienstleistungen (egal ob Fracht- oder Personentransport) viel Geld zu bezahlen. Daher werden Lokführer, Busfahrer und LKW-Fahrer niemals reich werden, sondern können froh sein, wenns (ggf. mit zusätzlichem Wohngeld) zum Leben reicht. Und solange es Leute gibt, die bereit sind, für 100.000 € ne S-Klasse zu kaufen, können die "Türgummieinkleber" oder Pförtner bei Mercedes auch gute Gehälter abgreifen.
Christian schrieb: > Und solange es Leute gibt, die bereit sind, für 100.000 € ne S-Klasse zu > kaufen, können die "Türgummieinkleber" oder Pförtner bei Mercedes auch > gute Gehälter abgreifen. Ja, aber nur auf dem Rücken der Nicht-Stammarbeiter. Die stellt man ein, weil man ja keine Stammarbeiter mehr zu vernünftigen Löhnen beschäftigen kann, sondern man muss einem Hilfsschlüler ja horrenden Gehälter zahlen. IGM sei Dank. Also auch wenn niemand mehr ne S-Klasse kauft, die Löhne können ja gar nicht mehr sinken. gruß cyblord
IchLechzeNachEurerErfahrung schrieb: > Hallo, > > wie mein Betreff eigentlich schon sagt, frage ich mich, wieso Firmen > freiwillig nach dem ERA-TV bezahlen? Die sind ja dann in irgendeinem > AG-Verband glaube ich und damit enher geht, dass sie sich mit der > IG-Metall auseinandersetzten dürfen/müssen. Stimmt das so? Nein, das hast Du falsch verstanden. Die Firmen gehen ja gerade in den Arbeitgeberverband und zahlen nach ERA-TV, um sich eben nicht mit der IG Metall auseinandersetzen zu müssen. Das ganze steht und fällt mit dem Organsisationsgrad der IG Metall in dem jeweiligen Betrieb. Wenn die IG Metall dort stark vertreten ist, muss die Firma in den Arbeitgeberverband oder alternativ einen Haustarifvertrag mit der IGM aushandeln, ansonsten wird der Betrieb bestreikt. Hat die IGM im Betrieb nichts zu sagen (da kaum Mitglieder) kann die Firma auf ERA, Haustarifvertrag und Co scheißen, und zahlen wie sie will. Wobei gute Gehälter natürlich wichtig sind, um gute Fachkräfte zu bekommen.
@ Inventor Krasser Erlebnisbericht. Ich kann mir das gut vorstellen. Ein Bekannter von mir arbeitet bei BMW in München in der Produktion. Dort arbeiten inzwischen sehr viele Leute aus Osteuropa. Die veranstalten wohl regelmäßig Saufgelage im Betrieb mit reichlich Wodka. Man muss halt eines sehen: Die meisten Deutschen sind sich inzwischen zu fein, in der Produktion zu arbeiten. Dass sie dort locker 2.000 netto verdienen können, wissen die meisten gar nicht, weil die weltfremden Lehrer oft vom "armen, ausgebeuteten Malocher" sprechen. Und es wird immer schlimmer. Oft machen Facharbeiter heutzutage noch ein Studium, weil körperliche Arbeit in sämtlichen Medien als minderwertig dargestellt wird. Jeder will ins Büro. Die jungen Leute machen lieber "was mit Medien" oder arbeiten für 8 € die Stunde hinter irgendeinem Tresen anstatt in die uncoole Industrie zu gehen, die von irgendwelchen Journalisten seit 20 Jahren krankhaft totgeschrieben wird. Dabei ist die Industrie immer noch eine der besten Branchen zum Arbeiten.
ieiei schrieb: > Oft machen Facharbeiter heutzutage noch ein > Studium, weil körperliche Arbeit in sämtlichen Medien als minderwertig > dargestellt wird. Jeder will ins Büro. Ne, weil sie halt als Facharbeiter abseits der paar "IGM-Konzerne" und paar großen Mittelständlern, die dazu gehören, bei Weitem ned soviel verdienen und sich Chancen erhoffen, durch Weiterbildung und Studium zum Ingenieur auf etwas mehr Geld zu kommen. Die Propaganda des VDI und dessen frisierte Gehaltsstatistiken fördern das Ganze natürlich ungemein.
IG-Metall-Beschäftigter schrieb: > Für den Unternehmenerfolg sind die Anlagenbediener viel entscheidender > als die anderen Personengruppen die du genannt hast. Sie arbeiten > unmittelbar im Produktionsprozess und bestimmen zum Teil > Ausschussquoten, Durchlaufzeiten, usw. Das alles machen die anderen > Personengruppen nicht. Wenn eine Putzfrau aus versehen den Eimer umkippt > ist das egal. Wenn ein Bediener z.B. ein falsches Programm auswählt sind > gleich mehrere tausend Euro weg. Wenn es danach geht, müsste ein Entwicklungsingenieur mindestens das 10-20fache verdienen. Wenn er einen Fehler macht, steht möglicherweise die ganze Produktion für mehrere Tage. Oder es gibt eine Rückrufaktion, die mehrere Millionen Euro kostet. Da ist der kleine Schaden an einer Maschine Peanuts.
Jeder der das geistige Rüstzeug zu einem Studium hat, hat natürlich die Wahl es zu lassen und in einen IGM Betrieb in der Produktion anzufangen. Aber ganz ehrlich, für Bandarbeit ist das Schmerzensgeld, ich habe das mal 14 Tage als Ferienjob gemacht, wenn ich das mein Leben lang oder auch nur 3 Monate machen müsste würde ich mir ne Knarre an den Kopf halten und abdrücken. Ich kann daher verstehen wenn die Leute anfangen zu saufen. Da kannst du zusehen wie du verblödest. Mittlerweile sind die Montagearbeitsplätze in der Massenfertigung ja alle so gestaltet das du nur noch genau 1 2 Bewegungen machen kannst. Noch 20 Jahre und da stehen eh Roboter und das Thema ERA für Bandarbeiter hat sich erledigt. Ich arbeite lieber geistig / kreativ und lasse mir dann vom Monteur vorwerfen was für einen Mist ich da wieder zusammenkonstruiert habe, als der Monteur zu sein der gutes Geld fürs zusammenstecken bekommt aber nichts daran ändern kann.
sachse88 schrieb: > Ich arbeite lieber geistig / kreativ und lasse mir dann vom Monteur > vorwerfen was für einen Mist ich da wieder zusammenkonstruiert habe, als > der Monteur zu sein der gutes Geld fürs zusammenstecken bekommt aber > nichts daran ändern kann. Danke, sehe ich genauso! Die Bezahlung für Akkord- und Schichtarbeit in der Produktion ist wirklich eher Schmerzensgeld. Außerdem verdienen die Ingenieure in Betrieben mit Bezahlung nach IG Metall Tarif ja auch überdurchschnittlich gut, ich z.B. 70k bei einer 35h Woche. Wenn man schon vergleicht, muss man auch fair bleiben, und nicht den hochbezahlten Türgummifestklopfer in einem Konzern mit einem Ingenieur bei einer Dienstleisterklitsche vergleichen! P.S. Heiner nennt sich wohl neuerdings "Inventor"... Wozu eigentlich? An seinen immer gleichen Formulierungen erkennt man ihn doch sofort.
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248412: > ich krieg einen blanken Hass was für Gestallten da teilweise viel Kohle > kriegen. "Isch krass an Band stehen isch nix sprechen aber krass 3000 > netto auf Schicht wenn mache Fehler Cheffe kümmert isch schön Kopf > ausschalten" Wie viele davon solls denn geben? Komischerweise "weiß" jeder, daß alle Arbeiter am Band Fantastilliarden verdienen, aber keiner kennt einen persönlich. Immer alles nur Hörensagen, bestenfalls. Die drei Gestalten mit Altverträgen kann Deutschland wahrlich noch die paar Jahre bis zur Rente ertragen.
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248412: > ich würde die alle rauswerfen und per Leiharbeit zurück einstellen. > Fertig. Ich frag mich echt warum Unternehmen sich von solchen Leuten an > der Nase rumführen lassen. Ich habe gegen diese Typen so einen Hass. Wird ja auch schon längst gemacht. Oder halt nur noch Leiher eingestellt, rausschmeißen geht ja nicht so einfach. Aber dann geht das Geheule los, wenn bei Daimler 3 Klassen Gesellschaft herrscht. Aber es geht halt nicht anders. Auch die großen Autohersteller können es sich langsam nicht mehr leisten, Bandarbeiter zum IGM Tarif einzustellen. Ist die IGM Mitschuld. Der Absatz nach China lässt auch langsam nach und jetzt kommen diese Unternehmen auch in die Klemme. Wie soll man da Bandarbeiter für 60k bezahlen? Und dank IGM sind die Gehälter zementiert. Man sollte einfach einen Weg finden wie Daimler wieder normale Arbeiter fest bei sich einstellen kann, aber zu einem vernüftigen Lohn, der eben nicht bei 60k liegt. Aber sag das mal den IGM Menschen. gruß cyblord
Stefan Rand schrieb: > Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248412: >> ich krieg einen blanken Hass was für Gestallten da teilweise viel Kohle >> kriegen. "Isch krass an Band stehen isch nix sprechen aber krass 3000 >> netto auf Schicht wenn mache Fehler Cheffe kümmert isch schön Kopf >> ausschalten" > > Wie viele davon solls denn geben? Komischerweise "weiß" jeder, daß alle > Arbeiter am Band Fantastilliarden verdienen, aber keiner kennt einen > persönlich. Immer alles nur Hörensagen, bestenfalls. Kenn ich aus 1. Hand vom Ferienjobben bei Bosch. Nichtmal Bandarbeit, nur Konti-Schicht. Verdienst deutlich >50k. Keiner von denen hat auch nur eine Ausbildung, erst seit kurzem wird dort bei Neueinsteigern ein Schulabschluss erwartet. Können kein Deutsch. Einfachste Arbeiten. Entweder man ist Rauchen oder in der Pause. Auf Nachhtschicht (wenn der Meister nicht da ist) wird gar nix gearbeitet, nur geraucht und gesoffen. Ist ja alles schön wenn man da arbeitet, aber wirtschaftlich betrachtet eine Katastrophe. gruß cyblord
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248419: > Einfach abartig was da mancher verdient. Beispiel gefällig? oder der ist > schon Mitte 40, hat seine 60k + STEUERFREIE Zulagen ON TOP. > > so dass er ohne Zulagen schon 80k Brutto bräuchte. > > OHNE Ausbildung, eher schlechte Deutschkennisse, körperlich mäßige, > geistig sehr einfache Arbeit. Naja, nehmen wir das spaßeshalber mal als wahr an. > ich hab meine Jugend für ein Studium geopfert, die hatten eine geile > Jugend, lockere Lehrwerkstatt, später 35h Woche, fette Kohle, Parties > usw. > > und die klopfen dann auch noch fette Sprüche und halten sich für die > aller Tollsten. Tja, vielleicht sind sie auch einfach viel toller als du? Immerhin haben sie es geschafft, sich einen gutbezahlten Job mit wenig Aufwand zu suchen, obwohl sie ja eher minderbemittelt sind, so wie ich dich verstehe. Du hast dir dann "in deiner Jugend" wohl ganz sachlich überlegt, daß du die "körperlich mäßige" Arbeit eventuell nicht durchstehen würdest, und hast deshalb bewußt auf das große Geld verzichtet, um nach deiner Ausbildung eine körperlich völlig anspruchslose Bürotätigkeit ausüben zu können. Richtig? Worüber beschwerst du dich also? Ist doch alles so, wie du es nach reiflicher Erwägung des Für und Wider selbst ausgesucht hast.
cyblord ---- schrieb: > Und dank IGM sind die Gehälter > zementiert. Man sollte einfach einen Weg finden wie Daimler wieder > normale Arbeiter fest bei sich einstellen kann, aber zu einem > vernüftigen Lohn, der eben nicht bei 60k liegt. Da kann ich nur voll zustimmen! Man könnte mit einem Schlag Outsourcing, Leiharbeit und Werkverträge auslöschen, indem man die Löhne für un- und angelernte Arbeiter drastisch senkt. Der nette Nebeneffekt wäre nämlich, dass man auch Pförtner, Kantinenpersonal und Reinigungspersonal wieder zu fairen Gehältern fest einstellen könnte, was eine Menge Kosten sparen würde und dabei im Schnitt für das "gemeine Volk" übrig bleiben würde. Mit dem Modell Outsourcing und Leiharbeit profitieren nämlich nur die Chefs der Drittfirmen und die wenigen privilegierten fest angestellten Arbeiter. Stefan Rand schrieb: > Wie viele davon solls denn geben? Komischerweise "weiß" jeder, daß alle > Arbeiter am Band Fantastilliarden verdienen, aber keiner kennt einen > persönlich. Immer alles nur Hörensagen, bestenfalls. Ich kenne die Verhältnisse in einer ehemaligen Firma. Da hat ein normaler ungelernter Arbeiter nach ein paar Monaten ERA2 oder sogar 3 (Bayern) bekommen. Mit Leistungszulage, Schichtzulagen usw. war lag der ganz schnell bei fast 40k. Und das bei einer echten 35h-Woche.
Gegen IGM schrieb: > Mit Leistungszulage, Schichtzulagen usw. war lag der > ganz schnell bei fast 40k. Und das bei einer echten 35h-Woche. Noch eine Anmerkung: Das ganze ohne Nachtschichten und ohne Wochenendzuschläge.
Man muss allerdings dazu sagen: Konti-Schicht macht dich kaputt. Also mich zumindest. Nach 8 Wochen den Scheiß biste reif für die geschlossene. 4 Tage arbeiten, 4 Tage frei. Dann Schichtwechsel zwischen Früh, Spät und Nacht. Sobald dein Körper sich einigermaßen eingestellt hat, haste sofort die nächste Schicht. Man hat allerdings 29,5 h Woche. Was schon wenig ist. Habe oft gesehen dass beide Partner dort arbeiten. Die Schichten versetzt (einer ist immer Zuhause wegen Kind usw.), aber die Blöcke identisch (man hat diesselben 4 Tage zusammen frei). Ist an sich Optimal und der Zahltag hats in sich. Mal sehen wie lange sich das die Unternehmen noch so leisten können. gruß cyblord
@IGM, seht es doch mal so, um die Spacken fürstlich zu entlohnen, wird eben an euren Gehältern gespart. Und die schärferen Frauen ziehen die euch auch noch ab.
Heiner die Lusche glaubt doch tatsächlich, dass er mehr Geld verdienen könnte, wenn die IGM-Leute weniger bekommen.
Ja das Lohngefüge Ing vs Band ist voll daneben, aber da einen Hass auf die Leute zu entwickeln? Klar hat der jetzt die große Fresse, aber was ist in 10, 20 Jahren? Das Ende solcher Tätigkeiten ist absehbar. Und das er mehr netto hat liegt einfach am beschissenen deutschen Steuersystem das sich von uns Ings 40-50% der Kohle holt während Schichtzulagen etc steuerfrei sind. Es steht jedem frei am Band zu schaffen, Arbeit mit Zukunft ist das nicht, und so viel Kohle das man nach 10 Jahren aussteigen und nie wieder arbeiten muss ist es auch nicht. Der Bandarbeiter stört mich nicht, sollte der jemals seinen Job verlieren hat der keine Zukunft, ich finde als Ing immer Arbeit, und wenn man sich mit ner eigenen Idee selbstständig macht. Viel mehr stört mich das Steuersystem und die Aussicht auf eine beschissene Rente sofern man in unserer Generation (u30) überhaupt noch was bekommt. Ich hoffe ich schaffe den Absprung ins Ausland bevor der Staat von meinen Steuern die Ausbildungskosten wieder rein hat, das ist die einzige Sprache die diese Idioten in Berlin verstehen.
Ingenieure sind ja so geldgierig. Ich ziehe einfach den Ingenieursjob einer Arbeit am Fließband vor.
>hätte ich das früher gewusst würd ich heut auf Schicht arbeiten.
Das Auftreten als Volldepp hast du doch drauf. Also einfach als
Ungelernter irgendwo bewerben und gut is.
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248453: > hätte ich das früher gewusst würd ich heut auf Schicht arbeiten. Muss ja > nicht Band sein, man kann ja mit Lehre Instandhalter oder so werden. Da > ist noch mehr Kohle drin und man arbeitet nicht am Band. Glaubst du wirklich, die hätten dich genommen?
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248453: > > Rausschmeissen würd ich die und gut ist. Ja würde ich auch machen wenn ich in der Position wäre und das rechtlich machbar ist, aber so lange das noch nicht so ist bringt es mir auch nichts mich da unnötig aufzuregen. In Deutschland läuft so viel falsch, da ist Abstimmung mit den Füssen das effektivste.
>...da ist Abstimmung mit den Füssen das effektivste.
Du wirst auch noch in 10 Jahren hier rumhängen und jammern.
Dieser Heiner hat Komplexe so groß wie der Jupiter und hat sich dabei auf ausländische Arbeiter eingeschossen. Das Ganze ist schon bemerkenswert. So was kuriöses habe ich noch nicht gesehen. Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248453: > hätte ich das früher gewusst würd ich heut auf Schicht arbeiten. Muss ja > nicht Band sein, man kann ja mit Lehre Instandhalter oder so werden. Da > ist noch mehr Kohle drin und man arbeitet nicht am Band. Was denn nun. Erst hetzst du über die angeblich in den Kofferraum kackenden Ausländer und dann möchtest Du dazugehören. Heiner, Du bist krank im Kopf.
Heiner/Inventor/Anti IG Metall hat aber recht! Hilfsarbeiter mit einfachen und Anlern-Tätigkeiten sind gnadenlos überbezahlt und werden auch noch massiv von der IGM beschützt (Stimmvieh und so). Es ist heute zum Glück so, dass diese einfachen Arbeiten durch Zeitarbeiter erledigt werden. Solche Auswüche wie früher gibts da jetzt nicht mehr. Aber viele der Zeitarbeiter werden regelmäßig übernommen. BMW und VW haben die letzten 2 Jahre tausende dieser Hilfsarbeiter übernommen. Die sind dann festangestellt mit ERA-Tarif. So gut wie früher werden die nicht mehr bezahlt, aber immer noch vergleichsweise gut (ca. 45k € p. a.). Interessanterweise ist es so, dass sich überwiegend Einwanderer auf schlecht bezahlte Zeitarbeitsjobs einlassen. Welcher Deutsche geht für 8 €/h zu Daimler und verpackt Teile? Das ist selbst ungelernten Deutschen zu wenig. Die Einwanderer jedenfalls sind sich dafür nicht zu schade und werden oft übernommen (s. o.). Deren niedrige Ansprüche zahlen sich nach 2-3 Jahren Leiharbeit daher oft aus, wenn die Festanstellung kommt. Mein Bekannter bei BMW sagt, dass in der Müchner Produktion kaum mehr Deutsche arbeiten. Auch in der Instandhaltung liegt der Ausländeranteil bei >70 %. Ich will die Ausländer auch nicht schlecht reden - im Gegenteil. Das Anspruchsdenken vieler Deutscher wird einfach zum Problem, gerade weil in der Produktion eigentlich viel Personal benötigt wird. Die Deutschen sind nicht bereit, 2-3 Jahre Zeitarbeit zu machen. Und Stellen in der Produktion werden nur noch über Zeitarbeit besetzt. Wenn man vor der Festanstellung beim OEM durch einen Konjunktureinbruch entlassen wird, hat man natürlich Pech. Man muss auch zugeben, dass diese "Luxus-Hilfsarbeiter" vor allem bei den OEMs arbeiten. Selbst bei großen Zulieferern verdienen die schon deutlich schlechter. Bei nicht tarifgebundenen Firmen ist die Bezahlung noch mal geringer (< 10 €/h).
cyblord ---- schrieb: > Man muss allerdings dazu sagen: Konti-Schicht macht dich kaputt. Also > mich zumindest. Nach 8 Wochen den Scheiß biste reif für die > geschlossene. Musst mal als Lokführer, Zugführer, Zugschaffner, Zugbegleiter arbeiten. Da hast du Wechseldienst, öfters garniert mit knappen Übergängen von 11 h bei ner Arbeitszeit von 39 Stunden bei DB oder bei den Privaten von 40 h. Da kann sich der Körper auf gar nix einstellen und es gibt ein Bruttomonatsgrundgehalt von knapp 2500 Euro brutto zusätzlich Zulagen, die in der Höhe ein schlechter ein Witz sind, für verantwortungsvolle Tätigkeiten wie z. B. Lokführer. IGM ist ein abgeschottetes Paradiesbiotop in Deutschland und wohl auf der ganzen Welt wie es sonst wohl nur noch in Norwegen, Finnland, Schweden oder Dänemark vorkommt. Da halt für den Großteil der Bevölkerung während hier nur für paar "Auserwählte".
Für mich sind SAP-Endfrickler die einfachen Arbeiter unter den Informatikern. Ich nenne die auch "Hilfs-Informatiker". Total überbezahlt, kommen meist aus bildungsfernen Schichten (Arbeiterkinder) und haben nur eine Fast-Hochschule besucht. Sowas dürfte sich eigentlich nicht Informatiker nennen. Die haben nichtmal was von formalen Spezifikationen gehört, beherschen keine höhere Mathematik usw. Ich denke, die sind viel näher dran an den Heiners äh Heinis in der Produktion, als an vollwertigen Menschen (Uni Informatikern).
ieiei schrieb: > Heiner/Inventor/Anti IG Metall hat aber recht! Heiner/inventor/Anti IG Metall/ieiei/Kleine Wurst hat nicht recht, er hat einen Dachschaden. > Hilfsarbeiter mit einfachen und Anlern-Tätigkeiten sind gnadenlos > überbezahlt und werden auch noch massiv von der IGM beschützt (Stimmvieh > und so). Stimmvieh uns so. Sind für dich Wähler Stimmvieh ? Schon mal was von Demokratie gehört? Bewirb dich doch in Nordkorea, bleib dann bitte auch dort. ieiei schrieb: > Aber viele der Zeitarbeiter werden regelmäßig übernommen. BMW und VW > haben die letzten 2 Jahre tausende dieser Hilfsarbeiter übernommen. Die > sind dann festangestellt mit ERA-Tarif. So gut wie früher werden die > nicht mehr bezahlt, aber immer noch vergleichsweise gut (ca. 45k € p. > a.). BMW und VW wissen besser als Du, was richtig ist. Und wenn auch diese Arbeiter gut bezahlt werden, hast Du ein Problem damit? Ist dein Persönliches Lebensziel "Den Lohn der deutschen Arbeiter herunterzusetzen?" Alter, sieh stattdessen zu dass Du endlich selber eine Gehaltserhöhung kriegst. Davon kannst Du dann den Besuch gewisser Lokalitäten besuchen. Entspannung und so.
Bandarbeit und Schichtarbeit haben erschwerte Bedingungen, es zehrt an der Gesundheit, an der Konzentration, und am Lebensrhythmus. Auch der Mann im Stahlwerk, der vielleicht einfache Aufgaben ausführt, aber während der Arbeitszeit einen ganzen Kasten Sprudel trinken muß, damit er nicht austrocknet. Ich gönne den entsprechenden Jungs ihr Gehalt, bin da nicht neidisch. Bergwerksarbeiter waren früher schon vor 50 kaputt, hatten Staublunge und COPD. Wobei der Begriff COPD etwas neuer ist. Da gibt es auch in der Frührente keinen hellen Grund mehr zur Freude. Einer, der mit 55 im Sarg liegt, hat ja schließlich gar nichts mehr vom Leben gehabt, nicht mal die Rentenzeit. Warum soll man grundsätzlich nur mit Füßen auf alles treten, bis zum Verrecken? Während die andere Seite mit der Yacht auf dem Meer herum schippert, mit Kaviar und jungen Blondinen an Bord... Rings herum sehe ich im Baugewerbe hier auch nur Samstagsarbeit. Heute noch baute ein Gerüstbauer auf der anderen Straßenseite bis 17 Uhr ein Baugerüst auf. Der zehnjährige Sohn des Unternehmers war mit dabei, und ein Arbeiter sagte ihm, mal sehen, ob er das wirklich länger machen möchte. Ich bin nicht neidisch, gönne jedem was für harte Arbeit. Ein Nachbar, auch über 50, ist seinen Lebtag schon in Schicht bei einem Autozulieferer, Schmiedewerk für Achsen und Wellen. Da geht es drei Wochen am Stück durch, also auch Samstag, Sonntag, Feiertag, jede Woche Schichtzeitwechsel, und die vierte Woche hat er ein paar Tage frei, die entgangenen Sonntage eben. Er wohnt in der kleinen Mietwohnung neben mir, und fährt nur Moped. Urlaube und etwas Luxus hat er nie kennen gelernt, einer Frau war er auch stets zu arm. Gewerkschaften sind hier in der Gegend in kaum einem Betrieb etabliert, Betriebsräte auch nicht. Da wo er ist, werden zur Zeit viele ältere von der Leiharbeit verdrängt, die ja so boomt. Die Leute werden sang- und klanglos im Überraschungsakt raus geworfen, ohne sich wehren zu können. Bin gespannt, wann sie auch ihn auf die Straße setzen werden, nur noch eine Frage der Zeit. Der Schlosser, den ich kenne, der mit 50 raus geworfen wurde, der hat durch die Sache inzwischen voll einen an der Waffel, kann gar nicht mehr mit Menschen umgehen. Der sagt mir nur noch, wie gehts, wenn ich ihn irgendwo sehe, und das wars. Wenn ich ihm dann hinterher rufe, er soll doch mal stehen bleiben, weil mich ein näheres Gespräch mit ihm interessieren würde, merkt der das gar nicht mehr. Er gibt dann so Antworten, wie, es ist heute heiß, und man schwitzt, ich muß jetzt weg. Er grüßt aber ganz zuverlässig. Der Mann kaufte Monate vor seiner Entlassung ein altes Haus als Lebenswerk. Damit kommt er jetzt mit Hartz auch nur auf den Hund. Kein Wunder, wenn einer da auf Dauer mal etwas komisch wird. Das ist hier nicht in BW, und nicht bei Daimler, Bosch oder Porsche.
Wie rührend, mir kommen gleich die Tränen ..
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248633: > Dort hat jeder > ungelernte Arbeiter ein Haus mit Garten, jeder Akademiker wie Ingenieur > etc. ein großes Haus inkl. Pool, Whirlpool, Luxus Ami Küche usw. Ausgerechnet in USA hast du die bunten Zeltlager an den Stadtränden bestimmt vergessen. Sowas haben wir in D nur begrenzt, gibt es aber hier auch.
@Heiner: Warum jammerst du hier so viel rum? Du Waschlappen jammern, Männer handeln. Willst du uns mitteilen, dass du ein Waschlappen bist?
Wilhelm F. schrieb: > Anti IG Metall schrieb: > >> Dort hat jeder >> ungelernte Arbeiter ein Haus mit Garten, jeder Akademiker wie Ingenieur >> etc. ein großes Haus inkl. Pool, Whirlpool, Luxus Ami Küche usw. > > Ausgerechnet in USA hast du die bunten Zeltlager an den Stadtränden > bestimmt vergessen. Sowas haben wir in D nur begrenzt, gibt es aber hier > auch. Ich finde das gut. Wieso soll ich mit meiner Arbeit so Leute durchfüttern? Hartzern geht es hier doch viel zu gut. Wohnung wird bezahlt, Essen wird bezahlt, Krankenversicherung usw. Das sehe ich nicht ein. Es muss jeder sehen, wo er bleibt und ich habe keine Lust so Prolls, die ihr Leben versoffen haben, durchzufüttern. Die können von mir aus im Zelt leben, jedem das seine.
Heiner, du laberst Schweinekacke. " dort hat jeder ungelernte Arbeiter eine Luxusvilla " Nach deinen Ausführungen hier doch auch.
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248633: > Ich habe Verwandte in den USA, die > lachen sich kaputt wie ärmlich wie in DE leben. Dort hat jeder > ungelernte Arbeiter ein Haus mit Garten, jeder Akademiker wie Ingenieur > etc. ein großes Haus inkl. Pool, Whirlpool, Luxus Ami Küche usw. Das was die meisten Leute in USA haben würde ich nicht als "Haus" bezeichnen, das läuft eher unter Pappschachtel. Von mir gibts hier keinen Neid.
@Heiner: Diese Story hast du schon vor Monaten erzählt, leg´mal ´ne neue Platte auf. Du bist ein Waschlappen und gehörst hier zur Jammerfraktion. Du jammerst über den Frauenmarkt, über Arbeiter, usw. Im Grunde bist du nur mit selbst unzufrieden.
>Mir hat jemand einen Job angeboten bei einer kleineren >Unternehmensberatung als Sanierer. Liegt mehr eh lieber als >unter Nerds rumzufrickeln Vom Entwickler zum hoch bezahlten Sanierer?! Du bist selbst zu doof, um gescheite Szenarien für Sockenpuppen zu entwerfen.
Anti IG Metall schrieb: > Ich finde das gut. Genau dort an dem Punkt sind wir keine wirkliche Zivilisation mehr, eine Rückkehr zur Natur und zur Steinzeit.
Heiner hat einfach großen Sozialneid und ein unterentwickeltes Selbstbewusstsein. Der ist ein total verunsicherter junger Mann.
Und was ist daran verkehrt, wenn wir den überborderden Sozialstaat gesund schrumpfen? Die Natur ist das beste Vorbild!
Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248648: > und ja SAP frickeln ist langweilig, aber das machen auch viele Uni > Informatiker teils auch promovierte. Und? > Also bilde dir darauf nix ein. Ich brauche mir nichts einbilden. Wenn ich mir anschaue, was du für einen Schwachsinn von dir gibst, erübrigt sich jede "Einbildung". >Und > Geld wird eben nicht mit formaler Spezifikation verdient, das würde > nämlich der BWLer Auftraggeber gar nicht verstehen. Wie dumm bist du eigentlich? Lernt man an den Fast-Hochschule denn gar nichts? Schon mal gehört, dass es für verschiedene Zielgruppen unterschiedliche Werkzeuge gibt? Mei o mei, sowas ungebildetest, du bist einfach nur zum Fremdschämen.
Anti IG Metall schrieb: > Und was ist daran verkehrt, wenn wir den überborderden Sozialstaat > gesund schrumpfen? Was hast denn du damit für ein Problem? Den muss doch der "überbezahlte" IGM-Bandarbeiter finanzieren und nicht so geringfügig bezahlte Beschäftigte wie du!
Du bist wohl völlig merkbefreit. Ich schreibe doch die ganze Zeit, dass diesen IGM Typen der Geldhahn zugedreht werden muss !
Ulrich S. schrieb: > Das was die meisten Leute in USA haben würde ich nicht als "Haus" > bezeichnen, das läuft eher unter Pappschachtel. Das kommt ja auch noch dazu. Bei Luftaufnahmen eines Hurricans sieht man immer schön, wie die Schachteln plötzlich um 90° gedreht auf den Grundstücken stehen... Da ist kein Keller drunter, kein massives Fundament, nichts. Na ja, wenns sonst reichte... Von New Orleans möchte ich jetzt nicht anfangen. Mein Nachbar vom THW war nur kurz dort, Länder übergreifende Auslandssoforthilfe, das war schon sehr extrem dort. In Deutschland kenne ich übrigens auch so Pappschachteln, und die gibt es immer noch. Die Klöckner-Werke bauten ca. 1900 die Bleischmelze im Raum Trier, und Arbeitersiedlungen. Die Straße heißt heute noch Bleischmelze. Die entfernte Familie Großtante konnte das Grundstück aber vor 20 Jahren auch für nur 1000DM kaufen. Mehr war der Grund mitsamt der von Holzwürmern zerfressenen Hütte auch nicht wert. Aber immerhin. Mein Uropa erhielt da als Arbeiter bei Klöckner ehemals die Papp-Mietwohnung. Was die Nachfahren mit der von Holzwurm zerfressenen Hütte darauf machten, war dann ihr eigenes Ding. Viele verschönerten es aber inzwischen schrittweise, die da noch wohnen, keine reichen Leute jedenfalls.
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