Forum: Offtopic Trommelfell Perforation durch Schaumstoff-Ohrstöpsel


von Jürgen W. (lovos)


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Ich habe gute Schaumstoff Ohrstöpsel von Sonic-Shop (Plug550 Cord Max 
extrem).
Die habe ich ständig bei mir (Zug, Arbeitsplatz), da mich Gespräche und 
Musik von anderen sehr stören. (Strassenverkehr, Wind, Gewitter ... 
macht mir eigentlich nichts aus)
Jährlich am 31.12 gehe ich mit diesen Dinger auch ins Bett.

In der Arbeit musste ich die gestern ständig rein und raus, da ein 
Kollege einen Radio ganz leise laufen lässt, und ich öfters mit anderen 
redete.
Gerade gewaschen vom Ohren schmalz, noch etwas feucht, schob ich einen 
rein. Ich hörte einen Knall, dann fühlte es sich im Ohr etwas anders an.
Ich probierte einen Luftausgleich (Nase zuhalten und Luft vom Rachenraum 
in den Mittelohr-Raum pumpen), und siehe da: bei dem betreffenden Ohr 
zischte es raus.
(Vor kurzen machte ich im Flugzeug noch einen Ausgleich, da waren beide 
Ohren noch dicht)

Eigentlich sollte man die zusammendrücken vor dem reinschieben, sie 
blähen sich auf und dichten dann den Gehörgang von selbst ab.

Ich habe keine überempfindlichen Ohren, ich bin Scuba-Diver und habe vor 
10 Jahren noch getaucht.
Warum kann so ein Stöpsel so was auslösen?
Ich habe rumgegoogelt, nirgendwo wird gewarnt vor den Ohrstöpsel.
Selbst wenn man beim Reinschieben einen Überdruck vermeiden kann, der 
Unterdruck beim Rausziehen ließe sich nicht vermeiden.

Vor 5 Jahren ist mir das auch schon passiert, auch in einer Firma 
(Großraumbüro).
Damals hatte ich ein paar Tage Tinnitus aber es heilte dann von selbst 
aus.


Hat jemand sowas schon erlebt? In den Firmen bei der Produktion werden 
ja oft diese Schaumstoff-Ohrstöpsel ausgegeben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jürgen W. schrieb:
> ich bin Scuba-Diver und habe vor
> 10 Jahren noch getaucht

Möglicherweise ist der ehemalige Sport für eine Schwächung des 
Trommelfells veantwortlich, das kann bei Salzwasser und zu wenig 
Nachsorge nach dem Tauchen evtl. passieren.
Zumindest mir ist so etwas bei den gelben Ohrstöpseln nie auch nur 
ansatzweise passiert, allerdings achte ich immer drauf, das die Dinger 
vollständig durchgetrocknet sind und richtig eng zusammengerollt vorm 
Stecken.
Wenn du beim Arzt bist, lass dich evtl. mal auf Gehörprobleme testen.

von B. S. (bestucki)


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Jürgen W. schrieb:
> Eigentlich sollte man die zusammendrücken vor dem reinschieben, sie
> blähen sich auf und dichten dann den Gehörgang von selbst ab.

So ist es. Auch sollte man vorher die Ohren mit dem kleinen Finger von 
Schmalz befreien. Ansonsten kann es passieren, dass du den Schmalz nach 
hinten drückst und irgendwann die Gehörgänge verstopft sind. Dann hilft 
nur noch Spülen beim Arzt.

> Damals hatte ich ein paar Tage Tinnitus aber es heilte dann von selbst
> aus.

Passiert, wenn das Trommelfell überlastet wird. Ist was Ähnliches wie 
gezerrte Bänder. Der Tinitus hält solange an, bis es sich vollständig 
erholt hat (oder auch länger). In dieser Zeit sollte auf Ohrenstöpsel 
und auf Überanstrengung des Ohres (z.B. laute Musik) verzichtet werden.

> der Unterdruck beim Rausziehen ließe sich nicht vermeiden.

Langsam und mit Kreisbewegungen hinausziehen (nicht drehen). Ganz 
vermeiden lässt es sich nicht, aber so wird es etwas angenehmer.


Schlafen sollte man mit Ohrstöpsel übrigens nicht. Stöpsel können 
jederzeit Schmerzen auslösen, die man im Schlaf evt. nicht bemerkt und 
so das Ohr schädigen.

Die bessere Alternative zu den herkömmlichen Schaumstoffstöpseln sind 
ans Ohr angepasste Stöpsel oder ein Pamir.

von Uhu U. (uhu)


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be stucki schrieb:
> Dann hilft nur noch Spülen beim Arzt.

Das kann man sehr gut auch selbst machen, zumindest so lange das 
Trommefell in Takt ist.

> Der Tinitus hält solange an, bis es sich vollständig erholt hat (oder
> auch länger).

Tinnitus hat nichts mit mechanischer Überbeanspruchung des Trommelfells 
zu tun. Wenn es ein peripherer Tinnitus ist, kommt er aus dem Innenohr, 
anderenfalls - und das ist deutlich schlimmer - aus Hörnerv, oder dem 
Gehirn selbst.

von B. S. (bestucki)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Tinnitus hat nichts mit mechanischer Überbeanspruchung des Trommelfells
> zu tun.

> Fremdkörper im Gehörgang (z. B. Pfropfen aus Ohrenschmalz)[3]
> Knalltrauma
http://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus#Ursachen

Zwei sind es schon mal. Den Pfropfen im Ohr kann ich persönlich 
bestätigen.

von Uhu U. (uhu)


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Einen (peripheren) Tinnitus kann man sich durch sehr große Lautstärke 
zuziehen. Ursache ist eine Überlastung des Innenohrs.

Wenn ein Ohrenschmalzpfropf auf das Trommelfell drückt, kann das 
natürlich auch dazu führen, daß das Innenohr einem permanten Druckreiz 
ausgesetzt wird und dann reagieren die Nerven spontanen Entladungen, die 
man als Geräusch wahrnimmt.

Eine weitere Ursache kann hoher Blutdruck sein.

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