Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tonband Gerät reparieren


von Gerhard (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo

Ich habe ein altes Tonband Gerät zum reparieren bekommen. Es ist von der 
Marke Stuzzi. Der Radio Teil läuft. Leider will das Band nicht laufen.

Beim öffnen ist mir ein Kondesator aufgefallen. Der scheint defekt zu 
sein. Er hat die werte 16µF und 385V ( der weiße Kondensator auf den 
Bildern )

Zum tauschen hätte ich einen mit 385V und 68µF. Leider weiß ich nicht 
für was der Kondensator genau ist.

Vieleicht kennt sich jemand damit aus.

Besten Dank Gerhard

von Stumpfer Nilp (Gast)


Lesenswert?

Sicher dass ein Tonband ist? ich seh erst man eine Anzeige 88 - 107, was 
ein FM Tuner ist. Egal. Der 385V kondenser ist fuer eine 
Roehrenspannung. Moeglicherweise Anodenspannung. Ich wuerd mal mit einem 
Oszilloskop machmessen was auf diesem Kondenser drauf ist.

Ohne Oszilloskop wird's schwierig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Stumpfer Nilp schrieb:
> Sicher dass ein Tonband ist?

Davon ist auszugehen, auf dem ersten Bild sieht man die Unterseite der 
beiden Bandwickel. Auch lässt "Der Radio Teil läuft. Leider will das 
Band nicht laufen." darauf schließen, daß der Threadstarter das 
auseinanderhalten kann.

von Gerhard (Gast)


Lesenswert?

Ja es ist ein Tonbandgerät, ein Oszilloskop hätte ich aber ich arbeite 
sonnst nur mit Kleinspannung. Habe keine Ahnung wie ich das ausmessen 
soll.

Besten Dank Gerhard

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Der Widerstand sieht ein wenig komisch aus. Könnte aber auch der 
Toleranzring sein.

Hast du mal nachgesehen ob sich der Motor überhaupt dreht? Nicht dass es 
einfach nur eine Mechanische Sache (Antriebsriemen; verharztes Lager) 
ist.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Er hat die werte 16µF und 385V
> Zum tauschen hätte ich einen mit 385V und 68µF.

Es ist, ganz allgemein gesagt, nicht klug einen Kondensator durch einen 
so weit abweichenden Wert zu ersetzen. Auch wenn das hier ein 
Motorkondensator ist sondern vermutlich der Anodensiebkondensator.

Besorg dir einen mit 15-22uF.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Oh, leicht verfälschend:

> Auch wenn das hier ein

-> Auch wenn das hier kein

von Hubert M. (hm-electric)


Lesenswert?

Bei solchen Geräten läuft oft nach Jahren, die Mechanik schwer. Ich 
würde zuerst den Motor in Augenschein nehmen, ob die Wicklungen ganz 
sind, ob Spannung an den Motor ankommt, wie leicht die Mechanik sich 
drehen läßt. Wichtig beim Wicklung durchmessen ist, ein Kontakt zu 
entfernen, um "rückwärts" Messen durch andere Bauteile zu vermeiden.
Sollte der Motor keine Spannung erhalten, dann verfolge ich die 
Leitungen, evtl. ist auch nur ein Schalter "Müde"

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Hier gibt es übrigens auch einen Schaltplan:
http://www.radiomuseum.org/r/stuzzi_fm_radiocord_804.html

Allerdings nur für Mitglieder :-(

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Hubert Mueller schrieb:
> Bei solchen Geräten läuft oft nach Jahren, die Mechanik schwer. Ich
> würde zuerst den Motor in Augenschein nehmen, ob die Wicklungen ganz
> sind, ob Spannung an den Motor ankommt, wie leicht die Mechanik sich
> drehen läßt. Wichtig beim Wicklung durchmessen ist, ein Kontakt zu
> entfernen, um "rückwärts" Messen durch andere Bauteile zu vermeiden.
> Sollte der Motor keine Spannung erhalten, dann verfolge ich die
> Leitungen, evtl. ist auch nur ein Schalter "Müde"

Verharzte Lager sind nicht unwahrscheinlich. Einfach mal schauen ob sich 
alle Teile leicht drehen lassen. Wenn es den Motor erwischt hat, dann 
hat er aber ein Problem. Den auseinander zubauen dürfte nicht gehen.

Wenn der Motor noch läuft können es auch die Gummiteile sein. In dem 
Gerät gibt es neben der Andruckrolle vermutlich mindestens ein Reibrad 
und diverse Riemen. Es würde mich ernsthaft wundern wenn die alle noch 
in Ordnung sind.

Ansonsten sieht es für ein derart altes Gerät bemerkenswert sauber aus. 
Ich hätte jetzt doch etwas mehr Staub erwartet.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Wenn der Motor dreht, und sonst nichts mehr, ist der Antriebsriemen oder 
eine mechanische Rutschkupplung ausgeleiert. Eine Rutschkupplung hat 
z.B. die angetriebene Welle der Bandspule, da deren Drehzahl zwischen 
Bandanfang und Bandende stark variiert. Das ist aber auch robust 
gestaltet, z.B. zwei Metallscheiben mit einem Filz dazwischen, oder 
sowas wie eine Fliehkraftkupplung oder hydraulische Kupplung. Je nach 
Preisklasse bis hin zu Studiogeräten auch elektronische Regelung und 
Differentialgetriebe.

An einem einfachen Kassettenrekorder hatte ich mal, daß das Gerät nach 
ein paar Jahren keine Kraft mehr hatte, einen mechanischen Endabschalter 
auszulösen, dann ratterte es nur ununterbrochen, man wird aber dadurch 
geweckt. Dort war einfach nur der Riemen ausgeleiert, damals eine 
Allerweltsquetsche für 250DM Neupreis. ;-)

Motoren sind sehr langlebig, zumindest die, die ich bisher hatte. Nie 
was verharzt oder ausgetrocknet, wenn die Lager und die Füllung sehr 
hochwertig sind. Ein Onkyo-Kassettendeck von 1984 spielt noch 
einwandfrei, und der Dual-Plattenspieler mitsamt originalem 
Antriebsriemen von 1977 auch noch. Zum Dual-Motor las ich mal was von 
Silikonöl, das verharzt natürlich nie. Ich hatte ihn ja vor 5 Jahren 
noch auseinander, auch den Plattenteller aus dem Lager angehoben, das Öl 
ist immer noch schön, und überhaupt nirgends nur ein kleinster 
Verkrustungsansatz. Der Antriebsriemen wird beim Start etwas 
strapaziert, durch den schweren Teller, und das macht dem auch noch gar 
nichts. Ein Haushalts-Gummiring zerfällt ja bereits nach einem Jahr. 
Immerhin waren die Geräte mal Mittelklasse bis obere Mittelklasse, und 
das kostete noch richtig was.

Wenn ich sehe, wie billig man heute HiFi bekommt, ist das mit den 
Preisen von früher fast kaum zu glauben.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

TK schrieb im Beitrag #3240547:

> Man frag sich immer was das für arme Schlucker sind die ein elektrisches
> Gerät egal welcher Art in die Hände von irgendwelchen Tieffliegern
> geben.

Tiefflieger, das kann man so nicht direkt sagen. Ich würde mich auch 
über ein Technikpaket freuen, wo ich zunächst keine Ahnung von habe. 
Dann mache ich mir die eben.

Der TO meldet sich leider nur seltenst, für die interaktive Mitarbeit 
aus dem Forum.

von Gerhard (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Zuerst einmal DANKE für die vielen hilfreichen Tips,der angebliche 
Fragewurm
wie TK schrieb der keine Ahnung hat und ein Tiefflieger sein soll,das 
möchte ich auf das SCHÄRFSTE zurrückweisen ich finde das sogar 
beleidigend.

Ich habe Anlagenelektricker gelernt bin aber schon seit 33 Jahren in 
einem ander Beruf tätig ,und wollte mir daher von euch Profis noch 
hilfreiche Tips holen.

Bei allen anderen möchte ich mich nochmals bedanken

Gerhard

von batman (Gast)


Lesenswert?

Aber einfach mal ein Teil zum Austauschen rauszupicken, das 
wahrscheinlich gar nichts mit der Funktion des Motors zu tun hat, macht 
nun mal einen hoffnungslosen Ersteindruck.
Bei kurzem Hinsehen scheint mir der Motor direkt über den Schalter am 
Netztrafo zu hängen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Der Tunerteil sieht erstaunlich kompakt aus.
Es sieht aus, als hätte jemand ein Röhrentonbandgerät genommen und es 
mit einem Transistorradio gepimpt.

Was läuft denn beim Tonbandgerät nicht, die Mechanik oder kommt kein 
Ton?

Bei Mechanik können es die Lager, Zugfedern, Andruckrollen oder Pesen 
sein.
Die Platine hat mit der Mechanik nichts am Hut.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Gerhard schrieb:
> Der Radio Teil läuft. Leider will das Band nicht laufen.

Damit ist Anodenspannung da und der fragliche C wahrscheinlich noch 
gesund.

WENN der Motor nicht startet würe ich erst mal nach Kontakten und 
Sicherungen suchen. Evtl. war der Motor mechanisch so schwergängig, daß 
die zugehörige Sicherung sich verabschiedet hat?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.