Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfache LED Nachtlampe


von Mathias (Gast)


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Hallo liebe Mikrocontroller Community!

Ich habe mit Elektronik normalerweise gar nichts am Hut und deswegen 
hoffe ich, dass ihr mir helfen könnt. Meine Frage ist ziemlich banal und 
wird wahrscheinlich die meisten von euch schlichtweg langweilen, aber 
dennoch bin ich auf Hilfe angewiesen.

Meien Freundin hat bald Geburtstag und ich kam auf die Idee ihr eine 
schöne Nachttischlampe nach ihrem Geschmack (Im Strandlook mit ganz 
vielen Muscheln :) ) zu basteln. Da sie keine Steckdose in der nähe 
ihres Bettes hat, muss das ganze mit Batterien betrieben werden und 
somit möglichst Energiesparsam.

Ich habe mir bei Conrad folgende LED's rausgesucht, die laut 
Herstellerangaben und Kommentaren ein schönes gemütliches Licht abgeben 
sollen.

Die Technischen Daten lauten wie folgt :

Technische Daten
Farbe   Golden White
Gehäuse   5 mm
Ausführung   Klar
Typ   YI-WS5N40N-(4)
IF   20 mA
Abstrahlwinkel   40 °
Lichtstärke IV   Max. 7650 mcd
Betriebstemperatur   -30 - +85 °C
Farb-Koordinaten   X = 0.463 - 0.505/ Y = 0.420 - 0.475
Technologie   InGaN
UF   2.9 - 3.5 V
Abm.   (Ø) 5 mm
RoHS-konform   Ja


Ich plane davon etwa 5 Stück mit einem Schalter an einen Batteriekasten 
zu hängen. Nun ist meine Frage:

Was für eine Batterie Konfiguration könnt ihr mir empfehlen? Mehrere 
1,5V Batterien in Reihe, einen 9V Block oder oder? (möglichst nichts
aussergewöhnliches, sie sollten schon in jedem Supermarkt zu kaufen 
sein)

Wie lange würdet ihr denken kann die Lampe mit einer Batterieladung 
leuchten?

Die nächste Frage die sich mir natürlich stellt lautet: Wie sieht die 
dazugehörige Schaltung aus, die ich vor die LED's bauen muss? Welche 
Widerstände benötige ich und benötige ich ausser Widerständen noch 
etwas?

Ich wäre euch für jede Hilfe wirklich sehr dankbar,

Liebe Grüße Mathias

von Erich (Gast)


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>Ich habe mit Elektronik normalerweise gar nichts am Hut

Du solltest in einen Laden oder Baumarkt gehen und dort direkt was 
batteriebetriebenes aussuchen,
ggf. dann umbauen in das Gehäuse deiner Wahl.

Mit deinen Kenntnissen kannst du Selbstbau "from scratch" vergessen.

Gruss

von Mathias (Gast)


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Die Sache ist die, dass die meisten Batteriebetriebenen Sachen meisten 
zu Dunkel sind oder ein hässliches ungemütliches Licht abgeben. Auch die 
An/Aus Schalter sind meist per Druckschalter auf die Lampe geregelt usw. 
Kurz: Danach habe ich schon gesucht aber leider ncihts passendes 
gefunden.

Ich habe zwar mit Elektronik ansich nichts am Hut, aber wenn mir jemand 
sagt wie die Schaltung aussehen muss und welche Bauteilwerte sie 
besitzen muss, denke ich sollte es kein Problem für mich sein. Die 
richtigen Polaritäten zu beachten und das ganze zusammen zu löten sollte 
ich hinbekommen, bin ja nicht auf den Kopf gefallen :)

von samandiriel (Gast)


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Ikea sunnan tischlampe. Akku und Solarzelle, hell, warmweiss, sehr 
umbaufreundlich. Besser wirst du es nicht hinbekommen.

von Frank M. (frank_m35)


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Deine LEDs sind viel zu dunkel und haben eine starke Fokusierung (40 
Grad). Rechne mal deine Werte in Lumen um 
http://www.leds.de/Candela-zu-Lumen/
Das ergibt gerade einmal 2.9 Lumen, 5 zusammen bist du auch noch bei 
14.5 Lumen hast aber schon einen Stromverbrauch von 100mA.
Soll heißen, deine Selbstbau-Lampe wird dunkler als jede fertige 
Baumarkt LED Lampe.

Da du nichts mit Elektronik am Hut hast fällt wohl SMD raus, da du es 
auf eine Lochrasterkarte wohl aufbauen willst. Wie wäre es mit 
warmweißen Superflux LEDs? 
http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SuperFlux-LEDs/
Sie sind um vielfaches effizienter und somit heller bei gleichem 
Stromverbrauch.


Die Problematik bei der Ansteuerung ist, dass eine LED eine einfach 
gesagt 'komplizierte' Kennlinie hat welche nicht linear verläuft wie es 
bei einem Widerstand ist. Es lässt sich bei einer gegebenen Spannung ein 
Vorwiderstand berechnen damit die LED den idealen Strom bekommt.
Da deine schaltung aber am Ende Batteriebetrieben ist, wird die 
Eingangsspannung schwanken (ein Akku hat eine Spannung zwischen 0.9V und 
1.4V), d.h. wenn du einen festen Widerstand verwendest wird die LED 
unterschiedlich hell, bzw. dunkel, leuchten in Abhängigkeit des 
Ladezustands des Akkus.
Stattdessen brauchst du eine Konstantstromquelle, welche mehr Bauteile 
benötigt und von dir ein bisschen mehr Einarbeit.

Ob du dazu Lust hast ist eben die Frage.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Frank M. schrieb:
> http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SuperFlux-LEDs/

Von der LED kannst 2 Stck in Reihe schalten, bei einem 9V Block brauchst 
noch einen Widerstand von ca. 9V-6.6V = 2,4v/20 mA = 120 Ohm.

Du kannst auch mehrere 2er Block paralell schalten. Aber wie Frank 
bereits geschrieben hat, wenn die Batterie langsam leer wird...LEDs 
sollten mit einem KSQ betrieben werden.

Siehe hier:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle

Für eine Quick and Dirty reicht aber ein 9V Block bringt etwa
Alkaline - 500-600mA
Lithium - 900-1300mA

Kannst also ausrechnen wie lange etwa die Batterie hält.

von hilmar (Gast)


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Wenn du es probieren willst, kannst du folgendes machen:

Als Akku nimmst du z.B. 4x Mignon (R6 oder AA) in Reihe -> 4,8V 
Normspannung
Es gibt Halterungen für 4 AA-Akkus zu kaufen. Akkus einlegen und fertig.

An die Anode jeder LED lötest du je einen Widerstand von 100 Ohm.
Das ganze fünf mal.
Dann lötest du alle Katoden der LED's zusammen.
Die noch offen Enden der fünf Widerstände lötest du zusammen.
Dieser Punkt wird über einen Schalter an den Pluspol des Akku-Packs 
angeschlossen.
Der Punkt mit den fünf LED-Katoden kommt an den Minuspol des Akku-Packs.

Und dann einschalten und schauen, ob du zufrieden bist damit.

Und von der Lebensdauer kann man überschlägig sagen, 4 Akkus mit je 
1600mAh halten etwa 20h. Nur als grobe Orientierung.

von Mathias (Gast)


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Die Ikea Sunnan Tischlampe werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen, 
auch wenn ich immer noch zur Selbstbau Variante tendiere.

Vielen Dank schon einmal an dich Frank, Gott sei Dank habe ich die LED's 
noch nicht gekauft und werde nach deinen Ausführungen natürlich eher auf 
die von dir empfohlenen Superflux LED's umsteigen.

Die Problematik mit der Batteriespannung habe ich mir fast gedacht und 
mich schon auf eine etwas komplexere Schaltung eingestellt. Da es 
schließlich für meine Freundin ist, bin ich zudem auch höchst 
Lernmotiviert :)

Ich bin nun hingegangen und habe mir die hellste LED auf deinem Link 
herausgesucht.

Bei einem Strom von 50 mA und einer Spannung von 3,10 V soll sie 20Lumen 
bereitstellen. Denkt ihr zwei davon wären hell genug für eine 
Nachttischlampe? Und wären 100mA noch angemessen für eine 
Batterieschaltung aus sagen wir vier Batterien oder wäre die Leuchtdauer 
zu gering?
(Ich stelle sie mir so vor, dass ich ein Drahtgestell baue, welches ich 
mit Bast umwickle, dass heißt das Licht wird gedämpft. Allerdings soll 
sie auch nicht den ganzen Raum beleuchten, sondern lediglich ein 
gemütliches Leselicht abegeben)

Dann bräuchte ich also eine Konstantstromquelle die 100mA bereitstellt.
In Frank's Link zu den Konstantstromquellen gibt es etliche verschiedene 
Varianten dies zu realisieren, welche ist die beste? (Simpel und 
gleichzeitig effektiv?)

Vielen Dank schon einmal für eure Antworten, ich werd mich jetzt mit 
Konstantstromquellen beschäftigen! :)

von Mathias (Gast)


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Ich habe gerade noch geschrieben als schon eure nächsten Antworten 
kamen. Somit wäre die Leuchtdauer Frage ja schon einmal geklärt, danke!

Ich denke es soll schon auf eine richtige Lösung mit einer 
Konstantsrtromquelle hinauslaufen, halbe Sachen mag ich nicht. Bis jetzt 
finde ich es wirklich alles sehr interessant, vielleicht ist es gar 
nicht verkehrt mal tiefer in die Materie einzudringen. :)

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Mathias schrieb:
> vielleicht ist es gar
> nicht verkehrt mal tiefer in die Materie einzudringen. :)

Da brauchst wirklich eine Nachttischlampe bei Deiner Freundin..
Jugend forscht.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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das scheint mir aber jetzt nicht wirklich nutzbar bei Laufleistungen von 
10-20 Stunden mit den vorgesehenen Batterien / Akkus.

Ok, vielleicht mag man ja Pfadpfinder-Romantik, aber für mich wäre es 
nichts, alle paar Tage irgendwelche Akkus zu tauschen

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> das scheint mir aber jetzt nicht wirklich nutzbar bei Laufleistungen von
> 10-20 Stunden mit den vorgesehenen Batterien / Akkus.

Stimmt schon, aber wenn er noch nocht draufgekommen ist, daß man ein 
Verlängerungkabel machen könnte von einem 2 € Steckernetzteil...

von Mathias (Gast)


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Es gibt leider keine Möglichkeit ein Kabel in ihrem Zimmer zu verlegen, 
ohne dass es hässlich aussehen würde.

20Stunden Betriebsdauer fände ich durchaus okay, wenn man bedenkt das 
man Batterien hinterhergeschmissen bekommt und die Lampe im Durchschnitt 
vielleicht maximal 30min am Tag in Benutzung wäre.

von Frank M. (frank_m35)


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Ich würde warmweiße LEDs verwenden, auch wenn sie weniger effizient 
sind, weiße sind recht kalt, vor allem Abends eher ungemütlich.
Auch auf den Abstrahlwinkel solltest du achten, es kommt eben drauf an 
wie deine Lampe dann später aussehen soll.

Du kannst, um die Leuchtdauer grob zu überschlagen einfach die Kapazität 
eines Akkkus geteilt durch Stromaufnahme deiner LED ausrechnen. (da du 
keine Umwandlung der Spannung vornimmst und die restliche Energie am 
Widerstand verbrätst und somit die Spannung außen vor lassen kannst)

D.h. bei 4 AA Akkus mit 2Ah in Reihe und zwei LEDs parallel mit je 50mA, 
ergibt das 2Ah/100mA = 2000mAh/100mA = 20h
Bei einem 9V Block mit 250mAh und zwei LEDs in Reihe ergibt das 250mAh / 
50 mA = 4h

Also Konstansstromquelle würde ich dir empfehlen die einfachste zu 
nehmen, eine 2 Transistor KSQ. Da an den Transistoren 0.7V oder mehr an 
Spannung abfällt, im Worst Case Fall deine Akkus 0.9V haben und deine 
LED ca. 3.2V braucht, du also ca. 4V brauchst solltest du 5 Akkus 
verwenden.

Eine Alternative zu einer KSQ: Ein Poti mit dem deine Freundin dann auch 
gleich die helligkeit regeln kann. Dann ist es auch egal ob die Spannung 
schwankt, deine Freundin regelt mit dem Poti einfach nach.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Mathias schrieb:
> Es gibt leider keine Möglichkeit ein Kabel in ihrem Zimmer zu verlegen,
> ohne dass es hässlich aussehen würde.

Kommt drauf an...gibt es Teppich im Zimmer ? Hinter der Sockelleiste ?

von Mathias (Gast)


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Vielen vielen Dank Frank!

Ich denke mit ein wenig weiterer Internetrecherche sollte ich mein 
Vorhaben  realisieren können!

von Frank M. (frank_m35)


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Noch was zu der Poti lösung. Es gibt Dreh Potis mit einem 
Einschaltkontakt, wie bei manchen Autoradios, d.h. Schalter und Dimmer 
in einem. Damit nicht ein zu hoher Strom fließen kann sollte in Reihe 
ein fester Widerstand der den maximalen Strom zulässt im Falle dass das 
Poti auf 0 Ohm eingestellt ist. Wenn dann das Poti gedreht wird, so 
nimmt dann auch die Helligkeit ab.
Das ganze sollte sich auch von Einschalten - Dunkel - Hell dimmen lassen 
anstatt von Einschalten - Hell - Dunkel, kommt auf deine Verschaltung 
vom Poti an.

von Kei N. (mckalle)


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Ich habe bei mir eine LED-Lampe im Einsatz mit Superflux-LEDs (Warmweiß- 
und Kaltweiß im Verhältnis 2:5). Das ist eine sehr angenehme Lichtfarbe. 
Für dein Vorhaben würde ich wahrscheinlich gleich viele von beiden 
Sorten nehmen. Die LEDs gibts hier: 
http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SuperFlux-LEDs/Nichia-Superflux-LED-weiss-20lm-80-RAIJIN-NSPWR70CSS-K1.html 
und 
http://www.leds.de/Low-Mid-Power-LEDs/SuperFlux-LEDs/Nichia-Superflux-LED-warmweiss-18lm-70-RAIJIN-NSPLR70CSS-K1.html
Das ganze mit ner Transistorkonstantstromquelle: 
http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/konstantstromquelle2.htm
Als R2 habe ich einen mit 12 Ohm benutzt (ergibt etwa 50-55mA).
Das Problem dabei ist, dass du eine relativ hohe Spannung benötigst, um 
nicht zu viel Verlustleistung zu haben.
Da du ja eh nur Akkus verwenden möchtest, sollte es mit nur einem 
Vorwiderstand in der richtigen Dimension auch keine Probleme geben.

von Harald W. (wilhelms)


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Kei Ner schrieb:

> Ich habe bei mir eine LED-Lampe im Einsatz mit Superflux-LEDs (Warmweiß-
> und Kaltweiß im Verhältnis 2:5). Das ist eine sehr angenehme Lichtfarbe.

Wie ist es eigentlich, wenn man Kaltweiss mit Rot mischt? M.W.
haben auch die warmweissen LEDs kaum Rotanteil.
Gruss
Harald

von hilmar (Gast)


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> Wie ist es eigentlich, wenn man Kaltweiss mit Rot mischt?

Das wird bei vielen professionellen Kamera-Herstellern gemacht, um einen 
ordentlichen Weißabgleich ohne Tageslicht überhaupt machen zu können. 
Ist also durchaus üblich. Das Mischungsverhältnis weiß/rot hängt 
natürlich von den weißen LED's ab.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Achte auf den Abstrahlwinkel. 40 Grad ist zum lesen sicher nicht der 
Hit. Man kann natürlich mehrere LED's kombinieren und unterschiedlich 
ausrichten, nur wird's dann mit der Gleichmäßigkeit schwierig.

Ich hasse LED lampen beim Lesen. Da bevorzuge ich immer noch halogen. 
Bei Ikea gibt's 10W Halogen Birnen, die eignen sich super für eine Lampe 
am Bett.

von samandiriel (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Kei Ner schrieb:
>
>> Ich habe bei mir eine LED-Lampe im Einsatz mit Superflux-LEDs (Warmweiß-
>> und Kaltweiß im Verhältnis 2:5). Das ist eine sehr angenehme Lichtfarbe.
>
> Wie ist es eigentlich, wenn man Kaltweiss mit Rot mischt? M.W.
> haben auch die warmweissen LEDs kaum Rotanteil.
> Gruss
> Harald

..kann man so nicht sehen. Sonst käme man ja nicht auf einen CRI von 
über 90. Die Kameras haben ja wiederum eine Farbwahrnehmung die mit der 
menschlichen wenig zu tun hat. Und gerne wird ja auch unterschlagen, 
dass das Sonnenlicht eine völlig andere spektrale Verteilung hat als 
eine Glühlampe...
Ich liebe übrigens LED zum lesen. 2Watt reichen völlig.

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