Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelbares "Labornetzteil" - Schaltplan


von Daniel T. (thetruthms)


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Hallo liebe Community
Ich will ein regelbares Netzteil mit einstellbarer Spannung zwischen 
1,25 und ca. 30 Volt und regelbarem Strom bis 2 Ampere bauen. Dazu habe 
ich folgenden Plan mit den Grundelementen erstellt: (siehe Anhang)

S = Schalter
IC1 = LM350 (Strombegrenzer)
IC2 = LM350 (Spannungsregler)
R1 = 0,5-1,5 ohm
R2 = 5k ohm Poti
R3 = 240 ohm
T = 80VA Ringkerntrafo mit primär 230V / sekundär 2x 30V/1,33A (beide 
Leitungen werden zusammengeführt, also 30V/2,66A)
F1 = Sicherung mit ca. 2,8A? (Empfehlung bitte...)
F2 = 250V/1A Sicherung (oder mehr oder weniger? ...da Ringkerntrafos 
einen hohen Einschaltstrom haben) - unter Volllast würden 0,23 mA auf 
Primärseite fließen.

Kann man den Plan so lassen, oder muss ich noch Änderungen an den Werten 
der Bauteile durchführen? V. a. weiß ich nicht so genau welche 
Sicherungen ich verbauen soll, bzw ob ich überhaupt auf der 
Sekundärseite eine einbauen soll.

von Lothar S. (loeti)


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Also zu den zwei Reglern in Reihe sag' ich jetzt nix.

Ansonsten:
Beim Trafo solltest Du nicht die Vollwellenschaltung mit zwei parallel 
geschalteten Wicklungen verwenden sonden einen Zweiweg-Gleichrichter.
Hier Bild 2
http://www.ferromel.de/tronic_4.htm
Die  2,5A T oder 3,15A MT sekundär Sicherung gehört dabei in die 
Mittelpunk-Leitung.
Außerdem sichert man Ringkerntrafos primärseitig mit superträgen 
Sicherungen ab. Hier 0,5A TT

Grüße Löti

von Niklas W. (wurstknifte)


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Wenn der LM350 eine Art LM317 mit höherer Belastbarkeit ist, dann hast 
du da eine Konstantstromquelle mit nachgeschaltetem Spannungsregler 
gebastelt, was nicht wirklich sinnvoll ist. Wenn du den ersten LM350 
wegnimmst, hast du zumindest schonmal eine regelbare Spannung. Die 
Strombegrenzung müsstest du anderweitig realisieren.

Wie Löti schon sagte wäre ein Zweiweg-Gleichrichter besser geeignet. Was 
aber ganz fatal ist: Nach dem Gleichrichter fehlt der Glättkondensator, 
das heißt dein Regler liefert dir eine mit 100 Hz pulsierende 
Wechselspannung. Ich denke, das ist nicht in deinem Sinne. Klemm einfach 
zwischen + und Masse vor den Reglern noch einen Elko mit um die 1000µF 
oder mehr.

von Pete K. (pete77)


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Brauchst Du keine Anzeige zum Einstellen?

Arbeite Dich in Eagle oder Target ein, dann klappt's auch mit den 
Schaltplänen :-)

von U. B. (Gast)


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R1 liegt falsch, muss in den Lastkreis.

30 V Wechselspannung werden an einem Ladeelko im Leerlauf zu ca. 45 V, 
zuviel für den LM 350.

Bei 2 A und niedriger Ausganngsspannung würde der Spannungsregler ans 
Limit kommen (Verlustleistung).

von MaWin (Gast)


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Du findest eine RICHTIGE Schaltung dieser Bauart im LM350 Datenblatt 
unter Figure 21. Da sind schon ein paar weitere Bauteile nötig, auch 
exotische. Schaut denn NIEMAND in die Datenblätter der Bauteile die er 
verbaut?
Die Schaltung ist nicht so doll, so ein LM350 kann keine 60 Watt 
verbraten, schau mal in sein SOA Diagramm, sondern auf gutem Kühlkörper 
nur so 25, also eher eine Schaltung für 24V 1A. Es wird auch schon 
schwer genug ein Poti zu finden das 1A aushält, ein 25 Ohm Poti (für 
50mA Mindeststromeinstellung) müsste also für 25W taugen.

von Daniel T. (thetruthms)


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U. B. schrieb:
> 30 V Wechselspannung werden an einem Ladeelko im Leerlauf zu ca. 45 V

Wieso liegt am Elko Wechselspannung an? Diese wird davor doch 
gleichgerichtet.
Außerdem haben solche "großen" Trafos eine relativ steife 
Leerlaufspannung, also +/- 10%

von Otto (Gast)


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30V Wechselspannung ergibt hinter dem Gleichrichter eine 
Leerlaufspannung von ca.44V (30 x wurzel 2)

von Daniel T. (thetruthms)


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Otto schrieb:
> V Wechselspannung ergibt hinter dem Gleichrichter eine
> Leerlaufspannung von ca.44V (30 x wurzel 2)

Wie wäre es mit einem kleinen Lastwiderstand? 3-5 Watt?

von Otto (Gast)


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Tue dir selber einen Gefallen und baue eine bewährte Schaltung nach.

von Andrew T. (marsufant)


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Daniel Tatter schrieb:
> Hallo liebe Community
> Ich will ein regelbares Netzteil mit einstellbarer Spannung zwischen
> 1,25 und ca. 30 Volt und regelbarem Strom bis 2 Ampere bauen.


Tu uns den Gefallen und nutze die hier im Forum geleistete Vorarbeit an 
diesem wirklich lange diskutiertem Konzept und zur vorläufigen 
Vollendung gebrachten:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Nachbausicheres_Klein_Labornetzgerät

von Helmut L. (helmi1)


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Daniel Tatter schrieb:
> Wieso liegt am Elko Wechselspannung an? Diese wird davor doch
> gleichgerichtet.

Daniel Tatter schrieb:
>> V Wechselspannung ergibt hinter dem Gleichrichter eine
>> Leerlaufspannung von ca.44V (30 x wurzel 2)
>
> Wie wäre es mit einem kleinen Lastwiderstand? 3-5 Watt?

Es ist jetzt nicht boese gemeint, aber die fehlen einige Grundlagen zur 
Wechselstromtechnik.

Gleichrichten alleine genuegt nicht, die Spannung hinter dem 
Gleichrichter pulsiert troztem noch zwischen 0 und dem Scheitelwert. Du 
hast nur keine negativen Anteile mehr. Erst ein Glaettungselko sorgt 
dafuer das die Taeler zwischen den Bergen ausgefuellt werden um es mal 
einfach zu sagen.

Auch deine zweite Aussage mit dem kleinen Lastwiderstand hat nicht mit 
der Steifigkeit des Trafos zu tun. Angegeben auf einen Trafo bzw. dier 
Netzspannung ist immer der Effektivwert. Das ist der Wert bei dem eine 
gleich grosse Gleichspannung  die gleiche Leistung an einem Widerstand 
hervorruft. Nur ist die Spitzenspannung einer Sinusfoermigen 
Wechselspannung um den Faktor Wurzel(2) groesser. Ein 
Glaettungskondensator hinter dem Gleichrichter wird sich auch auf diesem 
Wert aufladen. Ein Belastungswiderstand aendert daran nichts.

von U. B. (Gast)


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@Daniel Tatter vom 16.07.2013 um 20:06 Uhr:

Es war schon unterstellt, dass am Ladeelko Gleichspannung anliegt. ;-)

Hat der Transformator 10% höhere Leerlaufspannung, ergeben sich
bei einer Netzspannung von 230 V + 10% immerhin

U(DC)= 30V * 1,1² * √2 = 51,3 V

Davon ziehen sich noch die Dioden-Durchlassspannungen ab ...

von Daniel T. (thetruthms)


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Ok, diese Schaltung macht wirklich nur unnötig viel wärme... Dann 
versuch ichs eben mal mit einem LM723

von Helmut L. (helmi1)


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Daniel Tatter schrieb:
> Ok, diese Schaltung macht wirklich nur unnötig viel wärme... Dann
> versuch ichs eben mal mit einem LM723

Der macht genau soviel Waerme. Ist auch nur ein Linearer Regler und die 
koennen das nicht anders. Bei einem Schaltregler passiert das nicht. 
Allerdings ist der wesentlich komplizierter aufzubauen vor allen wenn 
man damit ein Labornetzteil bauen moechte.

von Daniel T. (thetruthms)


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Ich habe einen guten Schaltplan für ein regelbares NT mit lm723 
gefunden. Kann man den so nachbauen wenn ich einen 30V Trafo nutze oder 
muss ich dann die Widerstände ändern?
Wie gesagt, will ich bis 30V und 2A rausholen

von Bernd K. (bmk)


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Nein, mehr als 24V Trafo haut nicht hin.

Lass den bei Netzspannung 230V+10% mal im Leerlauf 27V AC haben,
dann wird der Elko auf 38,2V aufgeladen. Das liegt knapp unter
den 40V, die für den LM723 als Vin max.Rating angegeben sind.

von Lothar S. (loeti)


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Du mußt bei max. 52V Eingangsspannug die Versorgungsspannung des LM723 
begrenzen wie im TI-Datenblatt Bild 21. 
http://www.mikrocontroller.net/part/LM723

Grüße Löti

von Andrew T. (marsufant)


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Daniel Tatter schrieb:
> Ok, diese Schaltung macht wirklich nur unnötig viel wärme... Dann
> versuch ichs eben mal mit einem LM723

oder 2 LM723, das halbiert die Verlustleistung .-)

Sag mal, warum liest Du eigentlich nicht was man dir hier  rät -- und 
handelst danach?

von Gerhard W. (gerhard_w28)


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habe die Schaltung mal gebaut und etwas modifiziert für 30V / 3A ,
wenn Interesse besteht:
Schaltung und Platine habe ich als "Target-Datei" oder als 
"DipTrace-Datei".

von Daniel T. (thetruthms)


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Gerhard W. schrieb:
> habe die Schaltung mal gebaut und etwas modifiziert für 30V / 3A ,
> wenn Interesse besteht:
> Schaltung und Platine habe ich als "Target-Datei" oder als
> "DipTrace-Datei".

Ja, wäre nicht schlecht!

von Helmut L. (helmi1)


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Andrew Taylor schrieb:
> oder 2 LM723, das halbiert die Verlustleistung .-)

Interessanter Ansatz Andrew, wenn man jetzt noch einen negativ Regler 
nimmt muesste sich das doch komplett aufheben, oder? :=)

von Erich (Gast)


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> Schaltung und Platine habe ich als "Target-Datei" ...

Noch sinnvoller wären wohl die Gerberdaten um direkt eine Platine 
beauftragen zu können.

Gruss

von MaWin (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Der macht genau soviel Waerme.

Nicht unbedingt. Die Schaltung mit 2 LM350 braucht als minimale 
Eingangsspannung 6.25V mehr als die maximale Ausgangsspannung, für 0-24V 
also knapp über 30V, das bewirkt schon Verluste,
der uA723 kann mit PNP Transistoren und 0.7V shunt mit 1V mehr 
auskommen, also 25V, das spart schon zu verheizende Wärme, obwohl manche 
uA723 Emitterfolger-4-fach-Darlingtonschaltungen auch schon über 5V 
fressen.

von Gerhard W. (gerhard_w28)


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hier das Netzgerät im Target Format.

von Daniel T. (thetruthms)


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Danke

von eProfi (Gast)


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Autor: Lothar S. (loeti) Datum: 16.07.2013 18:39
> Beim Trafo solltest Du nicht die Vollwellenschaltung mit zwei
> parallel geschalteten Wicklungen verwenden sonden einen
> Zweiweg-Gleichrichter.
> Hier Bild 2
Nein, das macht man bei so hohen Spannungen nicht, weil der 
Innenwiderstand der Wicklungen höhere Verluste bringt als das Einsparen 
des einen Diodendrops.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter:
Nachteilig ist, dass sie einen speziellen Transformator erfordert, der 
stärker dimensioniert ist, da immer nur die Hälfte des Kupfers zum 
Stromfluss beiträgt. Bei gegebenem Kupfervolumen hat jede Hälfte der 
Sekundärwicklung wegen des dünneren Drahtes (doppelte Windungszahl muss 
Platz finden) in etwa den doppelten Innenwiderstand, der in die 
Verlustleistung (P=R·I^2) eingeht.

Autor:  Gerhard W. (gerhard_w28) Datum: 18.07.2013 13:10
> Netzgeraet-PrintBoard-V1.T3001  (96,9 KB, 13 Downloads)
Danke fürs Posten, es wäre schön, wenn Du für die Nicht-Target-Nutzer 
noch ein Pdf anhängen könntest.

von Jens B. (fernostler)


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Andrew Taylor schrieb:
> Tu uns den Gefallen und nutze die hier im Forum geleistete Vorarbeit an
> diesem wirklich lange diskutiertem Konzept und zur vorläufigen
> Vollendung gebrachten:
>
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Nachbausicheres_Klein_Labornetzgerät

Tolles Netzteil!

Wo bekommt man denn den Trafo her? Gibt's auch Toroidal Trafos mit der 
Konfiguration?

von Andrew T. (marsufant)


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jan bader schrieb:
> Tolles Netzteil!
>
> Wo bekommt man denn den Trafo her? Gibt's auch Toroidal Trafos mit der
> Konfiguration?


Den Trafo liefert Dir massgefertigt  jede Trafowickelei.

z.B.
http://www.tauscher-transformatoren.de/html/ringkerntransformatoren.html

Alternativ kannst Du natürlich auch Einzeltrafos aus dem vorhandenen 
Bestand nehmen (==Bastelkiste) nehmen.

Ob Du Ringkerne oder EI oder Philbert Kerntrafo bevorzugst, ist 
letztlich Geschmacksfrage.
Wenn Du da einen Sonderwunsch hast, sprich einfach mit der Firma die 
Trafos wickelt.

von Harald W. (wilhelms)


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jan bader schrieb:

> Wo bekommt man denn den Trafo her? Gibt's auch Toroidal Trafos mit der
> Konfiguration?

Es ist meist sinnvoller, das Netzteil einem vorhandenen Trafo
bzw. einen preisgüstig erhältlichen Trafo anzupassen als
umgekehrt. Werden Zusatzspannungen gefordert, ist es oft
auch sinnvoll, zwei oder drei Trafos zu nehmen, da die meist
leichter erhältlich sind. Wenn man den Trafo extra wickeln lässt,
ist es meist billiger, gleich ein fertiges Netzteil zu kaufen.
Gruss
Harald

von RomanK (Gast)


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Hallo Jan,

da Du offentsichtlich noch am Anfang Deiner elektronischen Hobbykarriere 
stehst, solltest Du Dir vielleicht einen leichten Bausatz nehmen. 
Passend ist hier vielleicht dieses hier : 
http://shop.tuxgraphics.org/electronic/detail_microcontroller_powersupply.html 
. Es enthält auch einen Mikrocontroller, womit wir wieder beim Thema des 
Forums wären ;-).

Gruss

Roman

von Andrew T. (marsufant)


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RomanK schrieb:
> Hallo Jan,
>
> da Du offentsichtlich noch am Anfang Deiner elektronischen Hobbykarriere
> stehst, solltest Du Dir vielleicht einen leichten Bausatz nehmen.
> Passend ist hier vielleicht dieses hier :
> http://shop.tuxgraphics.org/electronic/detail_microcontroller_powersupply.html
> . Es enthält auch einen Mikrocontroller, womit wir wieder beim Thema des
> Forums wären ;-).
>

und eben dieses Netzteil hat den großen Vorteil, das es sofort zur 
totalen Enttäuschung  in jedweder Hobbykarriere wird.

Kurz: Lass die Finger davon!!

Die Gründe warum eben jenes PWM Netzteil völliger Quark für's Labor ist, 
sind in diesem Forum bereits Dutzende MAle diskutiert und verifiziert 
worden.

von RomanK (Gast)


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Hallo,

@Andrew: Hast Du vielleicht mal eine Quellenangabe.

Da ausreichend gefiltert macht die PWM im Netzteil auch nichts anderes 
als in einem Regler. Es sei denn hier ist ein absoluter Labornetzteil 
gefragt, das es locker einem Audiolabor gerecht wird.

Aufwand ,Nutzen ,Kosten ,Lerneffekt = ok.

Roman

von Ulrich (Gast)


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Die Schaltung von Tux Graphik Netzteil ist eher nicht brauchbar. Das 
Problem ist weniger das PWM genutzt wird, sonder das der µC die Regelung 
übernehmen solle. Das geht im Prinzip, braucht aber einen deutlich 
schnelleren µC und auch AD und DA-wandler, und dann auch noch mit hoher 
Auflösung:

Die übliche analoge Regelschleife im Labornetzteil hat etwa 1-10 MHz 
Bandbreite. Der AD/DA sollten entsprechend eher für mehr als 20 MHz 
ausgelegt sein, denn auch der Endstufe und der µC selber verursachen ein 
paar Verzögerungen.

Auch die Ausregelung sollte schon deutlich besser als 0,1 mV werden - da 
braucht man dann bei 20 V Spannung schon etwa 18 Bit an Auflösung.

Die Anforderungen sind also schon recht hoch wenn man wenigstens mit 
einem LM317 vergleichbar werden will.

Ein µC um den Sollwert für einen anlogen Regler festzulegen ist 
realistisch und sinnvoll. Da darf es dann ggf. auch PWM sein, wenn man 
genug und intelligent filtert.

von MaWin (Gast)


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> Da ausreichend gefiltert macht die PWM im Netzteil auch nichts anderes
> als in einem Regler.

Prust. Wie lange willst du denn darauf warten, bis ein uC per PWM die 
Steuerspannung für ein Netzteil nach Belastungs- oder Eingangsänderung 
nachgeregelt hat ?

1 Sekunde ?

Lineare Netzteile regeln in 1 Mikrosekunde.

von F. F. (foldi)


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MaWin schrieb:
> Schaut denn NIEMAND in die Datenblätter der Bauteile die er
> verbaut?

Doch ich, MaWin. Hab ich ja hier gelernt - unter anderem durch dich. :-)
Schönet We.

Aber zum Thema:
Zum lernen kann das vielleicht ganz nützlich sein, aber solche Netzteile 
gibt es günstig und in schönen Gehäusen - sogar mit Garantie.
Ein gutes Buch darüber hilft auch schon weiter. Wenn man dann das Know 
How hat, dann kann man seins ja immer noch 'frisieren'.

von batman (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Die übliche analoge Regelschleife im Labornetzteil hat etwa 1-10 MHz
> Bandbreite. Der AD/DA sollten entsprechend eher für mehr als 20 MHz
> ausgelegt sein, denn auch der Endstufe und der µC selber verursachen ein
> paar Verzögerungen.
>
Die Glättung der Versorgungsspannung wird in jedem Fall von einem 
LC-Glied abhängen. Bei einer langsameren Regelung wird der Elko eben 
dicker. Wer definiert denn die Anforderungen an das Netzteil oder gelten 
die generell für alle.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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batman schrieb:
> Ulrich schrieb:
>> Die übliche analoge Regelschleife im Labornetzteil hat etwa 1-10 MHz
>> Bandbreite. Der AD/DA sollten entsprechend eher für mehr als 20 MHz
>> ausgelegt sein, denn auch der Endstufe und der µC selber verursachen ein
>> paar Verzögerungen.
>>
> Die Glättung der Versorgungsspannung wird in jedem Fall von einem
> LC-Glied abhängen. Bei einer langsameren Regelung wird der Elko eben
> dicker.

Es geht nicht (nur) um die Ausregelung der Eingangsspannungs- 
schwankungen, sondern (auch) um die Ausregelung von Laständerungen.

Ich habe dieses "Netzteil" heute zum ersten Mal gesehen und mir ist die 
Kinnlade runtergeklappt. Nicht weil das so schlecht wäre, sondern weil 
sie es eigentlich zu 2/3 schon richtig gemacht haben. Sie erzeugen per 
PWM die Sollspannung, verstärken die mit konstantem Faktor von ca. 5 
(bis hierher ok) aber dann legen sie diese Spannung an die Basis eines 
Darlington-Emitterfolgers. Und messen dann die Spannung am Emitter per 
ADC um die Sollspannung nachzuregeln. Sie kompensieren so also die im 
wesentlichen vom Ausgangsstrom abhängige Basis-Emitterspannung des 
Darlingtons.

Mit nur wenigen Hirnzellen mehr hätten sie die Verstärkerstufe mit einem 
OPV gemacht und die Rückkopplung vom Emitter des Spannungsfolgers (statt 
wie jetzt: von der Basis). Und schwupps, hätte der OPV die Nachregelung 
gemacht. Kein ADC mehr nötig. Keine digitale Regelschleife.


XL


PS: man hätte sogar (mit Bauchschmerzen) die diskrete 2-Transistor- 
Verstärkerstufe gleich vom Ausgang her gegenkoppeln können.
Mit Bauchschmerzen wegen der Frage der dynamischen Stabilität.

von MaWin (Gast)


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> Bei einer langsameren Regelung wird der Elko eben dicker.

Richtig. Bei 1 Sekunde halt 1 Farad.

> Wer definiert denn die Anforderungen an das Netzteil
> oder gelten die generell für alle.

Restwelligkeit und Regelabweichung sind Datenblattangaben.

Restwelligkeit ist die Unterdrückung der 100Hz, sollte unter 10mV 
liegen,
Regelabweichung die Reaktion auf Laständerung, meist 10% auf 100%, 
sollte unter 10mV liegen, wobei der Peak in den ersten Mikrosekunden 
auch mal 100mV betragen kann, für Allrounder-Labornetzteile.

Wird von den billigsten chinesischen Dingern normalerweise unterboten.

von Skeptiker (Gast)


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MaWin (Gast) schrieb:

> ... Regelabweichung die Reaktion auf Laständerung, meist 10% auf 100%,
> sollte unter 10mV liegen, wobei der Peak in den ersten Mikrosekunden
> auch mal 100mV betragen kann, für Allrounder-Labornetzteile.

> Wird von den billigsten chinesischen Dingern normalerweise unterboten.

Nur kann man sich auch blind darauf verlassen, was der Chinese da so 
angibt? Oder sind diese Angaben so "vertraunesvoll" wie die deutsche 
Produktwerbung mit den schönen Almwiesen und dem einsamen Huhn, das 
angeblich auf grasgrünen Kleewiesen lebensfroh umherläuft, bevor es sein 
Ei dem deutschen Verbraucher überlässt?

Da macht einer ein Teardown eines nicht gerade billigen BRANDNEUEN 
Gerätes und die Gehäusekanten sind rostig wie sau. Wer würde sowas 
erwarten? Oder die 230V Isolation zu Nachbarbauteilen wirft fragen auf 
usw. usw.

von MaWin (Gast)


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Vertrauensvoller als die Selbstbauvorschläge deutscher Studenten, die 
als Computerspielnerd plötzlich meinen ein Labornetzteil designen zu 
können, deren Prototyp leider nicht läuft, denn wenn das Chinateil seine 
Specs nicht einhält, geht es eben zurück.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Skeptiker schrieb:
> MaWin (Gast) schrieb:
>
>> ... Regelabweichung die Reaktion auf Laständerung, meist 10% auf 100%,
>> sollte unter 10mV liegen, wobei der Peak in den ersten Mikrosekunden
>> auch mal 100mV betragen kann, für Allrounder-Labornetzteile.
>
>> Wird von den billigsten chinesischen Dingern normalerweise unterboten.
>
> Nur kann man sich auch blind darauf verlassen, was der Chinese da so
> angibt?

Das Chinateil hat trotzdem immer noch bessere Karten als ein Design, das 
diese Spezifikationen prinzipbedingt nicht erfüllen kann


XL

von ArnoR (Gast)


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> Auch die Ausregelung sollte schon deutlich besser als 0,1 mV werden

Wozu denn das? Eine normale Anschussleitung mit 1qmm Querschnitt hat bei 
2m Länge (2x1m) einen Widerstand von etwa 36mOhm. Bei 1A Stromentnahme 
sinkt die Ausgangsspannung an der Last um 36mV Übergangswiderstände an 
Buchsen und Klemmen nichtmal berücksichtigt). Weshalb also sollte das 
Neztgerät um den Faktor ~100 besser ausregeln?

Ulrich schrieb:
> Die übliche analoge Regelschleife im Labornetzteil hat etwa 1-10 MHz
> Bandbreite.

Nein, lange nicht, denn das entspräche einer Ausregelzeit von <1µs, so 
ein Netzteil bitte mal verlinken. Die üblichen Zeiten liegen bei ca. 
>=100µs, also um den Faktor 100 darüber. Geht auch gar nicht anders mit 
den üblichen Integrationskondensatoren (100p...10n) am Spannungsregler.

> Mit nur wenigen Hirnzellen mehr hätten sie die Verstärkerstufe mit einem
> OPV gemacht und die Rückkopplung vom Emitter des Spannungsfolgers (statt
> wie jetzt: von der Basis).

> Mit Bauchschmerzen wegen der Frage der dynamischen Stabilität.

Genau. Verstärkung 6 in die Rückkoppelschleife eines OPV und dazu noch 
die Phasendrehung des superlangsamen BD245 -> ein prima Generator, aber 
kein Netzteil.

von Skeptiker (Gast)


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MaWin (Gast) schrieb:

> Vertrauensvoller als die Selbstbauvorschläge deutscher Studenten, die
> als Computerspielnerd plötzlich meinen ein Labornetzteil designen zu
> können, deren Prototyp leider nicht läuft, denn wenn das Chinateil seine
> Specs nicht einhält, geht es eben zurück.

Nur sind solche Vergleiche nicht hilfreich. Ich kann immer irgend ein 
Negativbeispiel als Vergleich heranziehen. Genauso gut könnte ich 
kontern, es gibt genügend pinible, lang erfahrene Bastler, die niemals 
so einen zusammengehauenen Rotz akzeptieren würden wie das, was viele 
vom Chinesen auf den ersten Blick für "toll" halten, bloß weil's so 
schön billig ist und die Geiz is Geil-Schiene bedient.

von Daniel T. (thetruthms)


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Thread geschlossen!

von Esoteriker (Gast)


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ja was,darfst das denn Burschi ?

von Andrew T. (marsufant)


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Zumal gerade die Spannung wieder ansteigt .-)

Hach, was für ein Wortspiel in in einem LNG Thread.


Yo, ist schon toll das hier im Forum immer wieder das tuxgraphic NT 
herausgekramt wird.

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