Hallo zusammen, ich muss einen Resonanzwandler simulieren (Ausgangsspannung: 50V Ausgangsstrom: 4A) und schließlich bauen und kenne mich in einigen Dingen leider nicht so gut aus. Ich habe sowohl noch nie eine Halbbrücke als auch einen Trafo gebaut, also vielleicht sind die Fragen trivial, oder ich habe falsche Vorstellungen. Bitte seid gnädig ;) 1. Die Halbbrücke: Die Halbbrücke, die die Rechteckspannung (50V, 100-200kHz) für den Resonanzkreis erzeugt, besteht aus zwei n-Kanal MOSFETs. In LTSPice kann ich beide einfach mit je einer Spannungsquelle simulieren, aber in der Realität werde ich eine Bootstrap-Schaltung brauchen, oder? Am einfachsten wäre wohl, sich einen Treiber-IC zu kaufen, der sowohl high-side als auch low-side ansteuert. Es gibt einige Treiber-ICs zu kaufen, ich weiß aber leider überhaupt nicht, welcher da der richtige ist. Mit LTSpice habe ich im Resonanzkreis Ströme bis zu ~10A. 2. Der Trafo: Der Trafo soll aus einem E-Kern selbst gebaut werden. Wenn ich von einer max. Stromdichte von 2.8A/qmm ausgehe, müssen die Drähte bei den Strömen aus der Simulation (~10A) ca 2mm dick sein. Wegen den hohen Frequenzen von 100-200kHz wurde aber empfohlen, HF-Litzen zu benutzen (Skin-Effekt). Ich weiß jetzt allerdings nicht, welche Auswirkungen diese Wahl auf die Drahtstärke hat (abgesehen davon, dass ich auf die Schnelle keine HF-Litzen in der Stärke gefunden habe). Kann mir jemand Anhaltspunkte für die richtge Wahl des Treiber-ICs und der Wicklungsdrähte geben? Vielen Dank schon mal im Voraus.
1. Selbst wenn die Schaltung wunderbar aussieht, kann der Aufbau noch tückisch werden. Schau Dir mal das gute Beispiel von Lothar an. http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler 2.Wenn Du den Trafo selbst wickeln kannst, dann sollte es auch kein Problem sein, aus 10 geeigneten Drähten eine Litze herzustellen (Akkuschrauber hilft). Allerdings könnte der Weg zum Erfolg etwas steiniger werden bei 200W. Deshalb würde ich vorher erst mal ein ähnliches Schrottgerät genauer untersuchen.
Über EMV-Probleme muss ich mir tatsächlich noch Gedanken machen, danke für den Link. Ist der NCP5181 als Treiber für meinen Wandler zu gebrauchen? http://www.onsemi.com/pub_link/Collateral/NCP5181-D.PDF
kuma schrieb: > Ist der NCP5181 als Treiber für meinen Wandler zu gebrauchen? Theoretisch ja, praktisch muss man das ausprobieren. Diese Treiber haben einen internen Level-Shifter, der aus Hochspannungs-Mosfets aufgebaut ist. Die brauchen bei hohen Frequenzen eine hohe Ansteuerleistung, was zu großen Verlusten auf dem Chip führt - sprich: diese Bausteine werden heiß. Bei den 600V-ICs könnte es funktionieren, die 1200V-ICs, die wir für unseren Resonanz-Wandler benutzt haben, erreichten bei 25°C Umgebungstemperatur Temperaturen an der Oberfläche von >90°C, weshalb sie durch Einzeltreiber mit Optokoppler ersetzt wurden. Bei hohen Schaltfrequenzen ist unter Umständen eine Ansteuerung mit Impulsübertragern einfacher (und günstiger). Die Bootstrap-Stufe erzeugte bei uns solche Leckströme, dass in der ersten Version die Versorgungsspannung des Controllers soweit angehoben wurde, dass die interne Zenerdiode des ICs ansprach und dieses letztendlich durchbrannte. Wir mussten schon sehr tricksen, um das Phänomen in den Grff zu bekommen.
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