Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM7805 - 0.33yF davor und 0.1yF dahinter?


von volt (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich versuche 12V auf 5V zu bekommen. Dazu habe ich einen LM7805 gekauft.
Um sicher zu gehen, dass ich keine Spannungseinbrüche habe, habe ich im 
Datenblatt gelesen und gesehen, dass hier 2 Kondensatoren eingesetzt 
werden: 0.33 yF davor und 0.1 yF dahinter.

Meine Last "verbraucht" maximal 200mA.

Ist das korrekt dimensioniert?
Wenn nein, wie mach ich es besser?

Ich bin Anfänger... bitte keine zu komplizierten Erklärungen ;)

Danke!

: Verschoben durch Admin
von Otto (Gast)


Lesenswert?

0, 33 uF davor ist viel zu wenig - 470 uF kommen der Sache schon näher

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Otto schrieb:

> 0, 33 uF davor ist viel zu wenig - 470 uF kommen der Sache schon näher

Kommt darauf an, wo die 12V herkommen.
Gruss
Harald

von Otto (Gast)


Lesenswert?

Stimmt.....

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Schon mal ein paar Tage zurückgeblättert?
Beitrag "780x Spannungsregler, Kondensatoren 330nf / 100nF"

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

volt schrieb:

> 0.33 yF davor und 0.1 yF dahinter.

Die Einheit "Mikro" wird nie mit "y" abgekürzt. Entweder mit "µ"
oder wenn man das "µ" nicht verwenden kann oder will mit "u".
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

volt schrieb:
> Ist das korrekt dimensioniert?

Ja, es spricht ohne begründete Ausnahmen nichts dagegen, sich erst mal 
ans Datenblatt zu halten.
Die Ausnahme wäre, wenn die 12V keine Gleichspannung wären, sondern 
pulsierend.

von René B. (reneb)


Lesenswert?

Prinzipiell gilt als "Erfahrungswert" je vorne und hinten einen 100nF 
Kerko zu platzieren.
Erst dann kommen die Elkos. Vorne 470µF/A, bei dir also ~100µF. Am 
Ausgang 100..200µF/A, bei dir also etwa ~22..47µF.

Am Eingang und Ausgang kannst du auch nicht beliebig hoch gehen, weil es 
dann beim Einschalten mit den Stromspitzen Ärger gibt und gleichzeitig 
mit der Kapazität auch die parasitäre Induktivität steigt.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

René B. schrieb:

> Erst dann kommen die Elkos. Vorne 470µF/A, bei dir also ~100µF.

Wenn das Ladeelkos sein sollen, ist das eindeutig zu wenig.
Gruss
Harald

von René B. (reneb)


Lesenswert?

Beschreib mal mehr die Anwendung und "Art" des Stromverbrauchs. Ebenso 
die Eingagsquelle (Batterie, Trafo mit Einweg/Brückengleichrichter 
usw..)
Das muss man dann ggf. mit berücksichtigen.

von volt (Gast)


Lesenswert?

René B. schrieb:
> Beschreib mal mehr die Anwendung und "Art" des Stromverbrauchs. Ebenso
> die Eingagsquelle (Batterie, Trafo mit Einweg/Brückengleichrichter
> usw..)
> Das muss man dann ggf. mit berücksichtigen.

Also der Verbraucher frisst so 20-50mA bei 5V. Es ist ein kleiner IC mit 
ein bischen Peripherie - ein Audio D/A Wandler. Der hat selbst am 
Eingang einen 470uF Elko, Zener-Dioden-Schlatung etc. pp.

Warum brauche ich nun einen LM7805?

Ich habe einen zweiten Verbraucher. Der braucht 12V und verbraucht so 
300mA in der Spitze. Beide Verbraucher sollen aber in ein Gehäuse 
verbaut werden.
Logischer Weise, möchte ich nur eine Stromversorgung haben.

Dafür verwende ich ein kleines China-Schaltnetzteil (12V) das 2000mA 
liefert. Aus dieser Leitung möchte ich nun die 12V an den LM7805 führen 
um dahinter die 5V für den ersten Verbraucher zu entnehmen -- der ja am 
Eingang einesn 470uF Elko hat.

Später wird das ganze Gebilde aber nicht mehr an einem Schaltnetzteil 
hängen, sondern an einer Autobatterie.

Ich dachte mir also naiv: Greife ich die 12V vom Schaltnetzteil einfach 
ab, setze eine 470uF direkt an die 12V VOR den LM7805 und dahinter gehe 
ich ohne weiteren Kondensator, Widerstand oder Diode einfach direkt zum 
Verbraucher der ja eine entsprechende 470uF ELKO und 
Sicherheits-Schaltung eh am Eingang hat.

von Patrick B. (patricck)


Lesenswert?

Schau mal hier: Beitrag "KFZ-Spannungsregler"

du hast ja stromspitzen durch die Lichtmaschine im Kfz netz, da 
brauchste n bischen mehr schutz wie an einem normalen steckernetzteil.

Ob das mit dem 470µF kondensator geht kann ich dir nicht sagen. Habe 
grob im Kopf das die Kapazität vor dem Regler größer sein sollte wie die 
nach dem Regler (wurde hier in einem Riesig langen Beitrag diskutiert). 
Vergiss  nur nicht die 100nF C, die die Störungen filtern sollen, die 
musst du so oder so nahe des Reglers verbauen!

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

René B. schrieb:
> Erst dann kommen die Elkos. Vorne 470µF/A, bei dir also ~100µF. Am
> Ausgang 100..200µF/A, bei dir also etwa ~22..47µF.

Das steht jetzt wo, oder hast du dir das gerade aus den Fingern gesogen?
Das ist doch Geschwurbel.

von volt (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Das steht jetzt wo, oder hast du dir das gerade aus den Fingern gesogen?
> Das ist doch Geschwurbel.

Wie mach ich's denn richtig - Du scheinst es zu wissen? :-)

von volt (Gast)


Lesenswert?

Patrick Berninghaus schrieb:
> du hast ja stromspitzen durch die Lichtmaschine im Kfz netz, da
> brauchste n bischen mehr schutz wie an einem normalen steckernetzteil.

Hmm, naja, die Spannung ändert sich ja nur - maximal auf 14,4 Volt. Das 
sollte doch eigl. keine Auswirkungen haben? Die Caps sind ja auch 16V 
spezifiziert (?).

Danke für den Tipp mit den 100nF.

Mal die direkte Frage an MaWin, da Du es zu wissen scheinst:

$1 uF ELKO -> $2 nF KERKO -> LM7805 -> $3 nF KERKO -> $4 uF ELKO

Wenn ich es so mache, welche Werte soll ich bei $1 - $4 einsetzen?
Passt die Schaltung so schon? Brauche ich Schutzdioden in meinem Fall, 
auch wenn die Ziel-Schaltung diese schon vorweist?

Es geht mir nicht um akademische Perfektion... ich möchte nur das es 
sicher funktioniert. Sicher im Sinne von Betriebs- und weitgehend 
Ausfall-sicher.

Danke! :-)

von volt (Gast)


Lesenswert?

Achja: Verpolungssicher muss es nicht sein. Die Verkabelung ist ja 
intern und verlötet.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

volt schrieb:

> MaWin schrieb:
>> Das steht jetzt wo, oder hast du dir das gerade aus den Fingern gesogen?
>> Das ist doch Geschwurbel.
>
> Wie mach ich's denn richtig - Du scheinst es zu wissen? :-)

Dazu solltest Du Dir am besten den Abschnitt über das KFZ-Bordnetz
in den DSE-FAQ durchlesen. Nur ganz kurz: Ladeelkos brauchst Du da
nicht. Dafür einen guten Schutz gegen die starken Störspitzen.
Gruss
Harald

von volt (Gast)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Dazu solltest Du Dir am besten den Abschnitt über das KFZ-Bordnetz
> in den DSE-FAQ durchlesen. Nur ganz kurz: Ladeelkos brauchst Du da
> nicht. Dafür einen guten Schutz gegen die starken Störspitzen.

OK, danke das mache ich. Aber tut mir leid, die Abkürzung DSE ist mir 
nicht geläufig. Meinst Du?

Dse-faq.elektronik-kompendium.de

Danke! :-)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

volt schrieb:
> Mal die direkte Frage an MaWin

Vor dem 7805 330nF und dahinter 100nF.

Aber wenn das an einen Autoakku soll, sollte davor eine Schutzschaltung 
wie aus der dse FAQ.

von volt (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Vor dem 7805 330nF und dahinter 100nF.
>
> Aber wenn das an einen Autoakku soll, sollte davor eine Schutzschaltung
> wie aus der dse FAQ.

OK und die Ladeelkos lass ich einfach weg, ja? Danke!

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

René B. schrieb:
> Am Ausgang 100..200µF/A, bei dir also etwa ~22..47µF.

Wozu soll der gut sein? Laut Datenblatt ist der 7805 ein 
Spannungsregler, d.h. der passt selber darauf auf, dass die 
Ausgangsspannung konstant ist, wenn die Regeleigenschaften nicht zu sehr 
durch eine kapazitive Last verschlechtert werden.

von volt (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Wozu soll der gut sein? Laut Datenblatt ist der 7805 ein
> Spannungsregler, d.h. der passt selber darauf auf, dass die
> Ausgangsspannung konstant ist, wenn die Regeleigenschaften nicht zu sehr
> durch eine kapazitive Last verschlechtert werden.

Ich hab da mal in nem anderen Thread irgendwas von Transientenglättung 
gelesen. Aber verstanden habe ich das nicht :-)

von Thomas S. (thom45)


Lesenswert?

Ralf G. schrieb:
> Schon mal ein paar Tage zurückgeblättert?
> Beitrag "780x Spannungsregler, Kondensatoren 330nf / 100nF"

So ist es. Leider ist es so, dass Application-Notes oft ein wenig 
oberflächlich sind und der Sache (der eigenen praktischen Ausführung) 
nicht unbedingt gerecht werden.

Worum geht es dabei eigentlich?

Die Kapazität am Eingang sollte den Eingang so niederimpedant wie 
möglich halten. Dies beugt der Ozillation des Regelkreises einer 
Verstärkerschaltung signifikant vor. Auch ein Spannungsregler ist im 
Grunde nichts anderes als eine Verstärkerschaltung.

Hier empfiehlt es stets ein Elko und ein Kerko (Keramik-Kondensator) 
parallel zu schalten, wobei der Kerko so nah wie möglich beim 
Schaltungsregler sein sollte. In der Regel genügen 100 nF und für den 
Elko wählt man Werte in 10µF-Bereich. Dieser Elko ist allerdings dann 
nicht nötig, wenn der Spannungsregler eh sehr nahe bei der 
Gleichrichter/Elko-Schaltung anliegt. Vielleicht sogar auf dem selben 
Print ist.

Die Kapazität am Ausgang hat eine etwas andere Funktion, mit allerdings 
z.T. der selben Wirkung, - der Vermeidung der Oszillation.  Bei einer 
spontanen Änderung des Laststromes oder der Eingangsspannung, erzeugt es 
am Ausgang während des Einschwingvorganges recht hohe Spannungsspitzen, 
wenn die Kapazität am Ausgang nicht existiert oder zu niedrig ist. Dies 
kann so krisch sein, dass das aperiodische Oszillieren in eine konstante 
Oszillation übergeht. Das Verrückte dabei ist - man glaubt es kaum - 
dass diese Instabilität ein Maximum bei einer gewissen Kapazität 
erreichen kann. Und das heisst wohl nichts anderes, als dass ein 
Resonanz-Effekt vorliegt. Ganz genau das trifft zu!

Wo aber hat es denn dazu eine Induktivität? Das ist die Verstärkung 
selbst. Je höher die Frequenz ist um so höher ist der Quell-Widerstand, 
ob es eine (Opamp-)Verstärkerschaltung oder ein geregeltes Netzteil ist.

So etwas liest man u.v.a. im Buch TROBLESHOOTING IN ANALOGSCHALTUNGEN 
von R. A. Pease, - auch Bob Pease genannt. Mit den Inhalten habe ich 
selbst praxisnah experimentiert mit Opamps und Spannungsreglern. Daraus 
ist ein Elektronik-Minikurs entstanden, den ich gerne empfehle. So weiss 
man dann was es mit diesen Kondensatoren am Ein- und Ausgang auf sich 
hat:

"Ein DC-Spannungsregler ist auch eine Induktivität!"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregindu.htm

Gruss
Thomas

von Volt (Gast)


Lesenswert?

Wow. Danke Dir!

Den Kurs werde ich durch arbeiten. Klasse! :-)
Meine Hoffnung steigt, dass ich das mal besser verstehe :-)))

von Thomas S. (thom45)


Lesenswert?

Volt schrieb:
> Wow. Danke Dir!
>
> Den Kurs werde ich durch arbeiten. Klasse! :-)
> Meine Hoffnung steigt, dass ich das mal besser verstehe :-)))

Vielen Dank für Deine netten Worte. :)

Und weil wir grad beim Thema 3-Bein-Spannungsregler sind, es gibt von 
mir noch ein paar weitere passende Minikurse:

"Integrierte fixe und einstellbare 3-pin-Spannungsregler
und eine einfache Akku-Ladeschaltung mit LM317LZ"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ureg3pin.htm

"Spannungsregler Spezial:
Das 78xx-, LM317- und das Lowdropout-Prinzip"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregspec.htm

"LM317 runter bis Null Volt und frei definierbare Strombegrenzung"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lm317.htm

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.