Hallo, ich will in einer Schaltung an einer bestimmten Stelle den Strom messen. Dafür habe ich dort einen 2,2Ohm-Widerstand als Shunt eingefügt, über dem ich mit einem Oszi den Spannungsabfall messen will, um den Strom ausrechnen zu können. Jetzt habe ich aber das Problem, dass die Masse des Oszis ja geerdet ist, ich setze eine Seite des Shunts also auf Erdpotential. Das ist an dieser Stelle der Schaltung aber gar nicht gut. Die Masse meines schaltungsversorgenden Netzgerätes habe ich auch auf Erde liegen, da da noch ein (geerdeter) Funktionsgenerator mit dran hängt, der mit dem Netzgerät das gleiche Massepotential haben muss. Bin bestimmt nicht der Erste mit diesem Problem, wie kann man sowas messen? viele Grüße, dani
Genau für solche Messungen gibt's Trenntrafos. Beispiel: http://www.reichelt.de/Trenntrafos/TRENN-150-235/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=21746;GROUPID=3320;artnr=TRENN+150-235 Grüße Löti
Hmm, und wenn ich messen will bevor der Trenntrafo da ist?
dani schrieb: > Jetzt habe ich aber das Problem, dass die Masse des Oszis ja geerdet > ist, ich setze eine Seite des Shunts also auf Erdpotential. Das ist an > dieser Stelle der Schaltung aber gar nicht gut. Dann benutze einen Differenztastkopf. Bei manchen Zweikanaloszis kann man die beiden Kanäle auch so umschalten, das sie wie ein Dfferenzverstärker arbeiten. Gruss Harald
> Hmm, und wenn ich messen will bevor der Trenntrafo da ist?
Bei einem Zweikanal-Scope A+(-B) geht auch, solange die
Eingangsspannungen gegenüber PE nicht zu hoch werden.
Grüße Löti
dani schrieb: > Hmm, und wenn ich messen will bevor der Trenntrafo da ist? Dann melde ich doch schon mal profilaktisch beim Darwin-Award. Gruss Harald PS: Übrigens, der Trenntrafo ist nicht für den Oszi (Da ist bereits ein Trenntrafo drin), sondern für die zu testende Schaltung.
> Da ist bereits ein Trenntrafo drin
Nein, leider nicht immer!
Grüße Löti
Lothar S. schrieb: >> Da ist bereits ein Trenntrafo drin > > Nein, leider nicht immer! Welcher Oszi hat das nicht? Wird da die Hochspannung für die Röhre direkt aus der Netzspannung erzeugt? Gruss Harald
Lothar S. schrieb: >> Da ist bereits ein Trenntrafo drin > > Nein, leider nicht immer! Natürlich ist in jedem Oszi ein Trenntrafo drin. Lediglich ist bei den meisten das Gehäuse und Masse mit PE verbunden.
> Natürlich ist in jedem Oszi ein Trenntrafo drin. Lediglich ist bei den > meisten das Gehäuse und Masse mit PE verbunden. Nein, in den älteren Röhrengeräten ist nicht immer ein doppelt schutzisolierter Trenntrafo drin! Das HM 307-3 für meine Neffen z.B. hat nur einen einfachen Trafo. Grüße Löti P.S. Ein Trenntrafo muß doppelt schutzisoliert sein sonst is' es kein Trenntrafo.
Alle weghören... Erde am Netzstecker mit Tesafilm Abkleben und wieder einstecken. Das habt ihr nicht von mir!
Lothar S. schrieb: > P.S. Ein Trenntrafo muß doppelt schutzisoliert sein sonst is' es kein > Trenntrafo. Dann ist mein Trenntrafo aus zwei Standardtrafos "Rücken an Rücken" ja gar nicht so schlecht. Ich habe so auf jeden Fall eine doppelte Isolierung. :-) Gruss Harald PS: Es mag ja sein, das ein Trenntrafo nach VDI eine doppelte Isolierung haben sollte; eine einfache Isolierung dürfte aber eindeutig besser sein, als überhaupt keine. Das Problem ist jedenfalls eindeutig die Verbindung von Oszi-Masse und SL. Ich habe auch schon mit aufgetrenntem SL gemessen; einen solchen Rat würde ich hier im Forum aber nie geben. :-)
Jörg Esser schrieb: > Alle weghören... > Erde am Netzstecker mit Tesafilm Abkleben und wieder einstecken. > Das habt ihr nicht von mir! Sau vorsichtig sein an der Masse von einigen von den Geräten liegt dann eine Spannung gegen Erde an. Bei der Bastelbude neben an ein so modifiziertes Oszi einen Kollegen ein paar Tage arbeitsunfähig. Also nicht machen. Die Tesa-Modifikation vergisst man schnell.
Jörg Esser schrieb: > mit Tesafilm Abkleben Naja, zumindest "echtes" Isolierband sollte man sich da schon gönnen. Am besten gelbes; da sieht man wenigstens deutlich den Pfusch. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Naja, zumindest "echtes" Isolierband sollte man sich da schon gönnen. > Am besten gelbes; da sieht man wenigstens deutlich den Pfusch. :-) Wenn schon, dann Bananenstecker stapeln und so das Oszi einstecken. Dann sieht man den Pfusch wirklich. Im einer vorherigen Firma hat einer die Erdung in einem verschraubbaren Stecker abgeklemmt und das Kabel nicht gekennzeichnet. Der Nächste hat natürlich angenommen, dass das ein ganz normales Kabel ist, wo die Erdung vorhanden ist. Bilanz: 250kCHF Schaden an Hardware und Messgeräten, ein fluchender Mitarbeiter der am Strom hing, der glücklicherweise keine Schäden davon trug, sowie eine Entlassung.
be stucki schrieb: > Im einer vorherigen Firma hat einer die Erdung in einem verschraubbaren > Stecker abgeklemmt und das Kabel nicht gekennzeichnet. Sowas passiert gerne, wenn man mit Physikern zusammenarbeitet. Die haben immer ein solides, elektrisches Halbwissen. :-) Gruss Harald
Lothar S. schrieb: > Bei einem Zweikanal-Scope A+(-B) geht auch, solange die > Eingangsspannungen gegenüber PE nicht zu hoch werden. Das ist immer möglich solange wie man innerhalb der zulässigen Eingangsspannung des Gerätes bleibt.
Es ging hier ja auch um mal eben schnell und nicht als Dauerlösung. Der Trenntrafo ist ja sicherlich schon bestellt. Allein schon wegen oben genannter Gründe...
Die absichtlich getrennte Gehäusemasse ist bestimmt eine der häufigsten Elektrolaborunfall-Ursachen.
Hallo, es gibt auch Oszis, bei denen die beide GND der Signaleingönge nicht mit PE verbunden sind. Beim Fluke Scopemeter (leider sehr teuer) kann man beide Kanäle unabhängig voneinander solche Messungen machen. LG Dirk
schon mal gehoert,dass es batteriebetriebene Oszis gibt ??
kukuk schrieb: > schon mal gehoert,dass es batteriebetriebene Oszis gibt ?? Sehe da keinen Anwendungsgebiet so etwas zu kaufen für ein ein Labor. Andauernd neue Batterien oder aufladen. Außerdem habe ich mich gerade in die Agilent MSO 3000 Oszis eingearbeitet, gibt es vergleichbares? Und wird es schneller da sein wie der Trenntrafo.
Google mal unter "tektronix current probe". Perfekte galvanische Trennung, und ein Shunt ist auch nicht notwendig. Leider nicht wirklich billig. fchk
Nachbar schrieb: > Sehe da keinen Anwendungsgebiet so etwas zu kaufen für ein ein Labor. Kann man auf Hochspannungspotential messen, natürlich ohne gleichzeitige Bedienung, mit räumlicher Trennung. Wir brauchen das um Funkenentladungen (der Shunt hat eine Bandbreite >500MHz) und deren Energie potentialfrei aufzuzeichnen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.