Hallo zusammen, also ich habe folgende Aufgabe: Es geht um Datenraten, Baudrate und Bandbreite des S0-Bus (ISDN) Die Datenrate, die ich berechnet habe, ist 192kbit/s. Die Baudrate bei einer AMI-Leitungscodierung ist ja somit 192kbaud/s da sich der Signalpegel pro bit auch nur einmal ändert. (http://de.wikipedia.org/wiki/AMI-Code) Nun müsste ich die theoretisch mindestens notwendige Bandbreite der Übertragungsstrecke berechnen. Ich hätte ja jetzt gesagt, das sind 192 kHZ, aber das scheint mir nicht richtig. Weiß jemand Rat?
Manfred jun. schrieb: > Ich hätte ja jetzt gesagt, das sind 192 kHZ, aber das scheint mir nicht > richtig. Mal Dir mal auf, wie ein Signal, bestehend aus lauter 1en (oder 0en, bei der modifizierten Variante für ISDN) aussieht. Sofern es nicht auf die Rechteckform ankommt (also Oberwellen ignoriert werden), solltest Du leicht die Frequenz erkennen können.
Erstmal danke für die Antwort. Im Anhang meine Skizze. Also wenn ich das jetzt richtig gedeutet habe, hab ich ja die höchste Frequenz bei lauter 1en. Und wenn ich den roten Sinus nehme, müsste ja die Bandbreite 96 kHz sein. Also 2 Bit/Periode. Kann man sich das so vorstellen / erklären? Gibts da irgend ne Formel oder Regel oder muss man sich das für jeden Code überlegen?
Nehmen wir mal an du hast ein Rechtecksignal mit 192kHz. Die Grundfrequenz ist 192kHz (wenn du dir in dein Rechteck Sinus-Wellen rein zeichnest, wie du es schon getan hast). Das ist nicht die Bandbreite. Die Bandbreite eines idealen, nicht bandbegrenzten Rechtecksignals ist unendlich (da sich das Spektrum Si-förmig z.B. um 192 kHz ausbreitet). Bei Informationsübertragung wird meist mit einer Bandbegrenzung gearbeitet (Tiefpassfilter). Zum Beispiel mit einem Gauss-Filter (GMSK). Vor allem wenn man mehrere Signale im Spektrum hat (also meist bei nicht leitungsgebundener Übertragung). Ist wirklich die Bandbreite gesucht? Dann müsstest du raus finden, ob/was für eine Bandbegrenzung es beim S0-Bus gibt.
Es hängt von der Verteilung der Datenfolge ab und den verwendeten Filtern bzw. dem gewünschten S/N am Detektor. Kann man theoretisch berechnen. Ich aber nicht und eine Referenz habe ich nicht direkt im Kopf. Geh doch praktisch vor. Mir fallen zwei Wege ein: 1. Pseudorauschfolge in SPICE simulieren und das Spektrum per FFT ansehen. 2. Im DSL-Router nachschauen, was die Telekom im Spektrum für ISDN reserviert.
Manfred jun. schrieb: > 20130717_233115.jpg > 2,7 MB Das muss nicht sein: 5% davon reichen aus, um die komplette Informetion dazustellen. Die User, die mit einem Mobilzugang unterwegs sind, werden es dir danken...
Abdul K. schrieb: > Im DSL-Router nachschauen, was die Telekom im Spektrum für ISDN > reserviert. Vorsicht, Verwechslungsgefahr! Das ISDN-Signal der Teilnehmeranschlussleitung ist ein UK0-Signal. UK0 verwendet eine mehrwertige Codierung (4B3T (ternär) oder 2B1Q (quaternär)), die Baudrate ist entsprechend 120 kBaud (4B3T) bzw. 80 kBaud (2B1Q). Dadurch kann das DSL-Spektrum bereits bei 138 kHz (IRU-T G.992.1 Annex B) beginnen. Der TO sucht aber die Bandbreite eines S0-Bussignals. Das ist binär codiert und enthält für die Gleichstromfreiheit zusätzliche Füllbits (und kommt so brutto auf 192 kbit/s). Für den TO folgende Tipps: 1. Achte auf den Begriff "gleichstromfrei". Er enthält eine Aussage zur unteren Grenzfrequenz. 2. Schau mal in ITU-T I.430*, insbesondere in den Abschnitt 8. Da ist einiges, was Hinweise gibt. Grüße Stefan * http://www.itu.int/rec/T-REC-I.430-199511-I/en
Ich kenne das so: Man geht von einem zufälligem, (stationärem und ergodischem)binären Datensignal aus. Dann kann man vereinfachend annehmen, die Datenbits sind unkorreliert, die Autokorrelationsfolge weist nur einen Dirac bei 0 auf. Dieses Binärsignal wird über einen Encoder geschickt, der den AMI-Code umsetzt. Der AMI-Code ist ein Bipolar-Code 1. Ordnung. Sinn und Zweck des AMI-Codes ist es, das Leistungsdichtespektrum des rein binären Datensignals so zu verformen, dass kein Gleichanteil mehr vorhanden ist (zusätzlich ist eine Taktrückgewinnung bei langen 1-Folgen wegen der Flanken möglich). Betrachtet man also das Leistungdichtespektrum des AMI-codierten digitalen Datensignals, so ergibt sich ein Sinusverlauf mit einer Periode von fs=192kHz. Das AMI-codierte Signal wird D/A-umgesetzt, was einer Faltung mit einem rechteckförmigen Formfilter entspricht. Ein Rechtecksignal im Zeitbereich weist im Frequenzbereich einen si-Verlauf auf. Das AMI-codierte Signal wird also mit einer si^2-Funktion mit erster Nullstelle bei fs/2 gewichtet. Gehen wir von einer idealen Bandbergrenzung aus, ist dann fs/2=96kHz deine Bandbreite.
Ist natürlich toll, wenn du es mathematisch beschreiben kannst! Ich für meinen Teil konnte gerade so folgen und würde einen Fehler nicht bemerken. Ehrlich, ist http://www.mikrocontroller.net/attachment/185147/20130717_233115.jpg nicht einfacher?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.