Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nennmoment eines el. Generators


von noips (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

hoffe es gibt hier jemand, der sich gut mit el. Maschinen auskennt.

Wie wird das Nennmoment eines el. Generators bestimmt?

Vielen Dank im Voraus!

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

Naja, das Drehmoment, das er bei Nennstrom bringt. Dazu gehoert auch 
noch die Nenndrehzahl. Nenndrehzahl mal Nenndrehmoment ergibt die 
abgegebene Nennleistung.

Nennstrom ist der Strom, der Feld in der Maschine noch nicht saettigt.

So etwa.

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

Sorry. Oben war die theorietische Betrachtungsweise. Wie man's misst : 
Eine Drehmoment Mess Dose zwischen Motor und einer Bremse.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Machen wir das mal an einem Beispeil.

Daten:

Scheinleistung:   1325 kVA
Wirkleistung:     1060 kW
Drehzahl:         1800 U/min

Nennmoment ?

von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Dir fehlt der Wirkungsgrad.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Wirkungsgrad:    96 %

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

Wirkleistung * Wirkungsgrad = Nenndrehzahl * Nenndrehmoment

dh Nenndrehmoment = 34 kNm  // mit Drehzahl als 1/s

Nein ?
Wenn ich nun noch wuesste, ob die Drehzahl als  1/sek oder als rad/sek, 
sonst waeren's pi mal mehr.

von noips (Gast)


Lesenswert?

@ Jeeehoo Juppieyeei
Was berechnest du bitte mit dem Term "Wirkleistung * Wirkungsgrad"?

Sind die anderen denn mit diesem Vorschlag einverstanden?

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Wenn ich nun noch wuesste, ob die Drehzahl als  1/sek oder als rad/sek,
> sonst waeren's pi mal mehr.

Die gewählte Einheit ändert nix an der Grösse ... ---

Es gilt:

P = ω*M  = 2*Pi*n*M

ω = Winkelgeschwindigkeit
n = Drehzahl
M = Drehmoment

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

>@ Jeeehoo Juppieyeei
Was berechnest du bitte mit dem Term "Wirkleistung * Wirkungsgrad"?

Blindleistung und Wirkleistung ergeben die Scheinleistung. Die 
Scheinleistung fliesst durch die Leitung, die Wirkleistung bleibt am 
Zaehler haengen. Das ist die am Eingang zur Verfuegung stehende 
Leistung. Multipliziert mit dem Wirkungsgrad erhalten wir die Leistung, 
die am Ausgang, dh mechanisch zur Verfuegung steht.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Moment! Ich spreche von einem Generator, also von einer el. Maschine, 
die als Generator betrieben wird. Von dem her ist es falsch, die 
elektirsche Leistung mit dem Wirkungsgrad zu multiplizieren, um die 
mech. Leistung zu bekommen. Am Eingang kommt mech. Leistung hinein, am 
Ausgang kommt el. Leistung heraus.

Die Formeln sind mir auch klar. Übrigens die Formel

            P = 2*Pi*n*M

ist hier falsch (unter Beachtung meiner Angaben am Anfang), denn n ist 
die Drehzahl in U/min  und ω ist in 1/s.


Worauf es mir hier ankommt ist, welche Leistung soll ich zur Berechnung 
des Nennmoments nehmen. Ich habe nähmlich ein Generatordatenblatt, wo 
das Nennmoment mit der Scheinleistung berechnet wird, was ich eben nicht 
verstehe. Denn tatsächlich umgesetzt wird ja die Wirkleistung. Darum 
wollte ich hier fragen, ob jemand weis wie das Nennmoment berechnet 
wird. Gibt es unaterschiedliche Rechnungen, mit Schein- und mit 
Wirkleistung. Wann wird welche genommen? Oder ist das erwähnte 
Datenblatt fehlerhaft, wenn dort mit Scheinleistung berechnet wird?

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Die Formel

P = ω*M  = 2*Pi*n*M

stimmt schon.

Wie dort eingesetzt wird, ist egal;
das Ergebnis hat dann ggf. eine weniger gebräuchliche Eimheit:

> Die gewählte Einheit ändert nix an der Grösse ... ---

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Naja. Die Scheinleistung ist Schein, enthaelt Blindleistung. Die bringt 
nichts.
Also
 Drehmoment x Drehzahl x Wirkungsgrad = Elektrische Wirkleistung.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Drehmoment x Drehzahl x Wirkungsgrad = Elektrische Wirkleistung.

und noch mal 2 Pi

von sidiceno (Gast)


Lesenswert?

Die Praxis verlangt beim Generator die Berechnung mit der 
Scheinleistung, da diese maximal aufgebracht werden muss bei 
schlechtester Netzankopplung.
Um das Nennmoment der mechanischen Antriebsmaschine zu bestimmen, muss 
also die elektrische Scheinleistung zugrunde gelegt werden, sonst 
erreicht der Generator bei ungünstigen Bedingungen die geforderte 
Wirkleistung nicht. DIE BLINDLEISTUNG MUSS JA MIT ERZEUGT WERDEN auch 
wenn sie nachher verloren geht.
Sonst ist an Euren Überlegungen alles korrekt.
Evt  : Omega =2 pi f

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Für das Drehmoment ist NUR die Wirkleistung relevant.

Ist 'Blind'leistung (richtig: Pendelleistung) vorhanden, pendelt diese 
zwischen Generator und Verbraucher hin und her.

Die insgesamt abgegebene Leistung bei symmetrischer Belastung des 
3~Generators ist sogar in jedem Zeitpumkt konstant, nicht nur im Mittel, 
damit auch das Drehmoment.

Der Energieerhaltungssatz gilt eben auch hier;
Blindleistung geht nicht 'verloren', sonst wäre es Wirkleistung ...

von noips (Gast)


Lesenswert?

> Für das Drehmoment ist NUR die Wirkleistung relevant.

Genau so verstehe ich es auch. Ich frage mich nur, warum in dem oben von 
mir erwähnten Datenblatt das Nennmoment mit der Scheinleistung berechnet 
wird.

>Die Praxis verlangt beim Generator die Berechnung mit der
>Scheinleistung, da diese maximal aufgebracht werden muss bei
>schlechtester Netzankopplung.

Was ist hier mit schlechtester Netzankopplung gemeint?

von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@ U. B.


Ein Auszug aus dem Datenblatt ist angehängt. Da ist Nennmoment als Tn 
angegeben mit 7029 Nm.

Außerdem steht da an einer anderen Stelle folgendes:

   Rated load torque (Calculated of rated output in kVA): 7000 Nm


Würdest du sagen, die Momentangabe im Datenblatt ist falsch?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Kann es sein daß es das Auslegungsmoment ist? Denn im Mittel gleicht 
sich zwar die Scheinleistung aus, aber auch der Blindstrom muss erst mal 
erzeugt werden und dazu braucht man das Moment, wenn auch nur 
kurzzeitig.
Also muss die Mechanik ein solches Moment abkönnen ohne die Welle / etc 
zu überlasten.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Hm, das ist möglicherweise die Erklärung dafür. Wenn ich daran denke, 
dass Verbraucher mit Blindanteil beliebig oft zu- und abgeschaltet 
werden können, so sind die höheren Momente (als nur bei Wirkleistung) 
zwar kurzzeitig aber nicht selten, tretten also immer wieder auf.

Danke für den Beitrag, allen anderen auch. Gibt es sonst Gedanken?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

noips schrieb:
> Hm, das ist möglicherweise die Erklärung dafür.

Das war jetzt aber nur so ins Blaue gedacht, ohne konkretes Wissen.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

@noips (Gast) um 16:15 Uhr:

Von nix kommt nix - und verloren geht auch nix ...      ;-)

Dem Generator muss natürlich etwas mehr mechanische Leistung zugeführt 
werden, als elektrisch herauskommt =>
Wirkungsgrad η UND Leistungsfaktor cos(φ) müssen beachtet werden. Also:

P(mech)   = P(el)/η
2 Pi n Tn = √3 Un In cos(φ)

Wenn ich richtig gerechnet habe, würde die Datenblattangabe passen, wenn 
der Wirkungsgrad genauso gross wäre, wie der Leistungsfaktor.
( Solch grosse Maschinen müssten jedoch etwas besser sein ? )

von noips (Gast)


Lesenswert?

>Wenn ich richtig gerechnet habe, würde die Datenblattangabe passen, wenn
>der Wirkungsgrad genauso gross wäre, wie der Leistungsfaktor.
>( Solch grosse Maschinen müssten jedoch etwas besser sein ? )

Das ist es eben, der Wirkungsgrad ist mit 96 % angegeben.

Übrigens steht auch folgendes drin:

Appr. mec. power: 1105 KW

Ich finde, die Vermutung von Udo Schmitt (16:20) kann man sich als 
Antwort auf meine Frage gut vorstellen.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Ich stelle übrigens fest, dass dieses Forum hier nicht wirklich das 
richtige ist für Fragen solcher Art. Hier geht es ja fast nur um 
Elektronikentwicklung. Kennt jemand ein gutes Forum, bei dem der 
Schwerpunkt auf Energietechnik liegt?

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

Gurgel fragen?

von noips (Gast)


Lesenswert?

mache ich auch gerade, aber bisher nur was auf Eglisch gefunden, 
deutsches Forum wäre mir lieber. Ich wollt ja nicht, dass jemand für 
mich sucht, sondern, wenn jemand schon etwas gutes kennt, dass er mir 
das empfiehlt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das Typenschild paßt doch super zu Eta = 1

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Das Typenschild paßt doch super zu Eta = 1

Bei der elektrischen Leistung fehlt der Leistungsfaktor:

P(el.) ≤ S(el.)

von noips (Gast)


Lesenswert?

@ Joe G.

Genau wie U.B. sagt, die Formel P(el) = U*I*Wurzel(3) ist falsch. Um 
P(el) zu rechnen musst du noch cos(phi)=0.8 dazunehmen, sonst berechnest 
du keine el. Leistung, sondern die Scheinleistung damit.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Lesenswert?

Ihr habt mich falsch verstanden, natürlich fehlt cos(phi). Ich wollte 
nur zeigen woher das Drehmoment auf dem Typenschild stammt ;-)

von noips (Gast)


Lesenswert?

Ja das ist eben die Frage, warum hier Scheinleistung und nicht die 
Wirkleistung durch Wirkungsgrad zur Momentberechnung verwendet wird.

von noips (Gast)


Lesenswert?

Also kennt niemand hier ein gutes Forum für Energietechnik?

von Jeeehoo Juppieyeei (Gast)


Lesenswert?

Gurgel fragen ? -> forum energietechnik deutsch ...

von sidiceno (Gast)


Lesenswert?

Leider kann ich Dir kein Forum nennen. Aber Du hast schon recht, dass es 
bei Basis Elementen der Energietechnik fehlt. Du beschreibst einen 
Spezialbereich, bei dem klar sein muss, dass ein Motor elektromechanisch 
betrachtet als Teil eines 3 Phasen Netzes nicht dasselbe ist, wie ein 
Generator! Du musst Begriffe wie Sternpunktkompensation und 
asymmetrische Netzlastankopplung klar haben und dir eine Vorstellung von 
den dabei auftretenden elektrischen Verlustleistungen machen können und 
dann, wenn Du wirklich damit erwas anfangen willst, Dir auch noch einen 
Einblick in die Kurzschluss-strom Berechnung von Generatoren 
verschaffen.  Du baust kein Spielzeug, sondern gefährdest Menschen mit 
falsch ausgelegten Anlagen. Deshalb denke ich, dass Du Dir selbst ein 
Bild verschaffen musst .
LG si dice no

von Syn (Gast)


Lesenswert?

Er baut nicht, er rechnet nur.  Das war Blablabla.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.