Ich möchte ein bistabiles Relais per µC ansteuern. Das Relais gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: mit einer Spule, die Polarität bestimmt den Schaltzustand; mit zwei getrennten Spulen, die jeweils auch polaritätsabhängig die zwei Zustände schalten. Um dieses Relais geht es: https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowDvNr%28G633100,1%29&l=d&ch=84670 Das Relais mit nur einer Spule ist ca. 60 Cent billiger, bei den ca. 50 Stück die ich benötige merkt man das in der Summe. Gibt es eine Schaltung, um der das Relais mit nur einer Spule anzusteuern? Mir geht es besonders um die Freilaufdiode, wenn ich diese in beide Richtungen paralell zur Spule anordne, erzeuge ich damit einen Kurzschluss. Als µC wird ein ATtiny oder kleiner ATmega zum Einsatz kommen, durch ihn werden u.a. noch einige LEDs angesteuert. Er soll auch bei Spannungsverlust den Schaltzustand speichern. Schaltfrequenz ist max. 1 Hz, eher alle 10 sekunden einmal.
Wenn Du ein bistabiles Relais mit einer Spule verwendest, so brauchst Du eine (leistungsarme) H-Brücke um die unterschiedlichen Spannungen (Richtungen) zu "erzeugen" ob das billiger ist als 60C ist dann die Frage. Auch wirst Du mehr Fläche (Platine) benötigen.
Ich vergaß: Bei einem bistabilen Relais brauchst Du wahrscheinlich immer einen zweiten Kontakt, um festzustellen, in welchem Zustand das System, beim Einschalten ist. Das angegebene Relais hat zwar zwei Kontakte, aber ob diese frei sind weiß ich nicht. Wenn Du nicht so oft schalten würdest, so könntest Du den letzten Status auch im EEPROM ablegen - falls vorhanden.
@ Ein Gast (Gast) >Das Relais mit nur einer Spule ist ca. 60 Cent billiger, bei den ca. 50 >Stück die ich benötige merkt man das in der Summe. Macht 30 Euro, naja, da kann man schon mal Hirnschmalt investieren. >Gibt es eine Schaltung, um der das Relais mit nur einer Spule >anzusteuern? Ja. Entweder eine H-Brücke oder eine Halbbrücke mit Längskondensator. Beides kostet Geld. >Mir geht es besonders um die Freilaufdiode, wenn ich diese >in beide Richtungen paralell zur Spule anordne, erzeuge ich damit einen >Kurzschluss. Sieht so aus ;-) Aber bei einer H-Brücke sind die Dioden integriert, dein Relais braucht keine. In der Variante mit Halbbrücke und Kondensator braucht man sie gar nicht, weil der Strom allein abklingt. >Als µC wird ein ATtiny oder kleiner ATmega zum Einsatz kommen, durch ihn >werden u.a. noch einige LEDs angesteuert. Er soll auch bei >Spannungsverlust den Schaltzustand speichern. Schaltfrequenz ist max. 1 >Hz, eher alle 10 sekunden einmal. Naja, dann brauchst du ein paar Schieberegister ala 74HC595 und Leistungstreiber. L293 fällt mir spontan ein. Kostet aber auch 1,20 bei Reichelt, dort sind 4 Halbbrücken drin. http://www.reichelt.de/ICs-KA-LF-/L-293-D/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=9661;GROUPID=2911;artnr=L+293+D Kostet dann bei der Variante mir H-Brücke auch 60 Cent/Relais, mit der Variante Halbbrücke 30Cent + Kondensator, der kostet auch Platz. Ich würde lieber die Variante mit zwei Spulen wählen und die mittels TPIC 6595 ansteuern. MFG Falk
Vorsicht: Die meisten Halbbrücken sind auf Leistung ausgelegt. Daher benötigen sie oft (unnötig) viel Platz.
Geht auch ohne den ganzen Kram, schau mal hier: http://www.mydarc.de/dk4as/Koppler1/Koppler1.PDF Ich denke, da kannst du sicher was abkucken.
Ein Gast schrieb: > Gibt es eine Schaltung, um der das Relais mit nur einer Spule > anzusteuern? Das geht am einfachsten, wenn das Relais über einen Reihenkonden- sator angeschlossen wird. Bei positiven Signal zieht das Relais an und lädt den Kondensator. Ist der Kondensator voll, fliesst (bis auf den Reststrom) kein weiterer Strom mehr. Geht der Ausgang auf Masse, wird das Relais durch die im Kondensator gespeicherte Energie in der anderen Richtung erregt und fällt zurück. Zu der Zeit, als solche Relais noch SDS-Relais hiessen, stand die Dimensionierung des nötigen Elkos noch mit im Datenblatt. :-) Gruss Harald
@ hilmar (Gast) >http://www.mydarc.de/dk4as/Koppler1/Koppler1.PDF >Ich denke, da kannst du sicher was abkucken. Relais direkt am Prozessorpin? Viel mehr als 20mA sind da nicht drin. Und die im Text beschriebene Anhebung der Masse ist im Schaltplan auch nicht drin. -> Irreführung!
Nein, keine Irreführung. Nicht so schnell mit den Vorurteilen, Falk. Nur über den Trick mal nachdenken. :-) Wenn man ein Relais ansteuern will, werden die Zuführungen der anderen Relais entsprechend umgeschaltet. Und da dort die Spulen sozusagen parallel geschaltet sind, werden die anderen Relais durch den Stromfluß nicht geschaltet, sondern nur das eine. Beispiel: Relais 1 wird vom Prozessor mit "L" angesteuert. Wenn vorher alle anderen Relais mit "H" angesteuert werden, kommt an der gemeinsamen Schiene ein "H" an, was dann das erste Relais zum Schalten bringt. Ist etwas unüblich, aber ein sehr bewährter Trick. Und es funktioniert zuverlässig.
Ergänzung: Funktioniert natürlich nur, wenn mehrere Relais vorhanden sind, von denen jeweils eines geschaltet werden soll. Klar.
Lt. Datenblatt genehmigen sich die Relais 28 mA. Das ist ein bisschen ziemlich. Aber so bildet sich wenigstes, an kalten Tagen, kein Reif auf dem Gehäuse.
Na dann ist es doch ok. Ein Prozessorpin (AVR) kann 40mA liefern. Und wenn man die Relais nacheinander schaltet, wird auch nicht die Verlustleitung des gesamten Prozessors überschritten. Man braucht ja immer nur einen kurzen Impuls zum Schalten und dann kann das nächste Relais drankommen...
@ hilmar (Gast) >Nein, keine Irreführung. Nicht so schnell mit den Vorurteilen, Falk. >Nur über den Trick mal nachdenken. :-) >Wenn man ein Relais ansteuern will, werden die Zuführungen der anderen >Relais entsprechend umgeschaltet. Und da dort die Spulen sozusagen >parallel geschaltet sind, werden die anderen Relais durch den Stromfluß >nicht geschaltet, sondern nur das eine. Schon klar. Aber dann sollte die gemeinsame Verbindung aller Relais nicht an GND geklemmt sein. Im Schaltplan auf Seite 3 ist das der Fall! >Ist etwas unüblich, aber ein sehr bewährter Trick. Und es funktioniert >zuverlässig. Naja, Spannungsteiler. Aber dazu noch die AVR-Pins, die einen endlichen Ausgangswiderstand haben. >Na dann ist es doch ok. Ein Prozessorpin (AVR) kann 40mA liefern. Und Und welche Spannung liefert es dann? Laut datenblatt bei HIGH ca, 4,3V@30mA, bei LOW ca. 0,7V@30mA, also recht symetrisch. D.h. es läuft nur mit 3V Relais sicher, mit 5V Relais wird es schon wackelig.
hilmar schrieb: > Nein, keine Irreführung. Nicht so schnell mit den Vorurteilen, Falk. > Nur über den Trick mal nachdenken. :-) > Wenn man ein Relais ansteuern will, werden die Zuführungen der anderen > Relais entsprechend umgeschaltet. Und da dort die Spulen sozusagen > parallel geschaltet sind, werden die anderen Relais durch den Stromfluß > nicht geschaltet, sondern nur das eine. Die Idee ist ja gut, und im Text auch so beschrieben. Aber im Schaltplan Bild3 auf Seite 108 sind die Relais dann doch wieder auf Masse angeschlossen. Ich liebe inkosistente Bauanleitungen.
> Im Schaltplan auf Seite 3 ist das der Fall!
Da gebe ich dir Recht. Das ist mir gar nicht aufgefallen :-)
Die Schaltung auf der ersten Seite links unten funktioniert auf jeden
Fall. Und so wird es praktisch auch gemacht. Auf Seite 3 ist es wirklich
falsch.
Welche Spannung die Relais haben, kann ich dir im Moment auch nicht
sagen. Aber wenn ma bedenkt, daß man ja nur einen Impuls von paar
Millisekunden braucht, wird das sicher auch mit 5V-Relais gehen. Dann
sind sie ja wieder stromlos. Kurz und gut, ich kann nur sagen, ähnliche
Schaltungen wurden schon zu hunderten aufgebaut und funktionieren. Und
nicht nur im Amatuerbereich, sondern auch kommerziell. Kannst dich ja
mal in Richtung Antennentuner umschauen, da wird das oft gemacht. Weil
die Geräte dann batteriebetrieben sien können und keine Netzversorgung
brauchen. Nach dem Abstimmen der Antenne gehen die wieder in den Sleep.
Harald Wilhelms schrieb: > Ein Gast schrieb: > >> Gibt es eine Schaltung, um der das Relais mit nur einer Spule >> anzusteuern? > > Das geht am einfachsten, wenn das Relais über einen Reihenkonden- > sator angeschlossen wird. Bei positiven Signal zieht das Relais > an und lädt den Kondensator. Ist der Kondensator voll, fliesst > (bis auf den Reststrom) kein weiterer Strom mehr. Geht der Ausgang > auf Masse, wird das Relais durch die im Kondensator gespeicherte > Energie in der anderen Richtung erregt und fällt zurück. > Zu der Zeit, als solche Relais noch SDS-Relais hiessen, stand die > Dimensionierung des nötigen Elkos noch mit im Datenblatt. :-) > Gruss > Harald was für eine Art von Kondensator nimmt man denn da am besten wenn die Schaltung nur einmal am Tag schalten soll, aber mehrere Jahre funktionieren soll? und wie wird die Kapazität berechnet ? Gruß Thomas
@ Thomas L. (ics1702) >was für eine Art von Kondensator nimmt man denn da am besten wenn die >Schaltung nur einmal am Tag schalten soll, aber mehrere Jahre >funktionieren soll? und wie wird die Kapazität berechnet ? Einen normalen Elko. http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Stromsto.C3.9Frelais
Schau mal hier, da gibt es einen Schaltplan zur Reihenkondensator-Lösung: Beitrag "Re: bistabiles relais umpolen" Die Lösung ist simpel und funktioniert zuverlässig, wenn auch nciht beliebig schnell hintereinander. Unkonventioneller: Wenns schneller gehen soll- ich habe mal ein Bistabiles 9V-Relais mit einem Opamp umgeschaltet. Beitrag "Bistabiles Relais als Sicherung mit Opamp direkt ansteuern?" Das ganze funtioniert, auch mit schnellen Schaltvorgängen. Bei dem Schaltplan im Link fehlen aber noch Freilaufdioden. Ohne die einstellbare Sicherungsfunktion wird das ganze natürlich noch einfacher. Christoph
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.