Forum: Platinen Leiterbahnanstand zum Rand? MakePCB


von Dennis (Gast)


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Hallo,
was für einen Mindestabstand muss ich zum Rand bei Makepcb einhalten?
finde dazu leider nichts passendes

lg
Dennis

von Jörn P. (jonnyp)


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Dann frag die doch.

von Reinhard Kern (Gast)


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Dennis schrieb:
> was für einen Mindestabstand muss ich zum Rand bei Makepcb einhalten?

Dem Leiterplatten-Hersteller ist das egal, dem Bestücker allerdings 
nicht.

Gruss Reinhard

von Dennis (Gast)


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der Bestücker bin ich selbst.

also reicht 10mil Abstand zur Leiterbahn / Pad?

von Timmo H. (masterfx)


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Also iTead sagt Copper to edge: 0,25mm,0,5mm

Leiton hat im FAQ folgendes stehen:
Warum sollte ein Abstand der Kupferfläche zur Fräskontur eingehalten 
werden?
Bewertung:
Wenn Leiterbahnen oder Masseflächen bis direkt an die Kontur der 
Leiterplatte angrenzen, kann es bei der späteren Verarbeitung zu 
Kurzschlüssen kommen. Lötwellen können beispielsweise Zinnverbindungen 
über die Konturkante verursachen, oder leitende Gehäuse können 
unerwünschte Verbindungen erzeugen. Des Weiteren kann durch die 
mechanische Belastung der Lötstopplack auf dem angefrästen Kupfer 
abplatzen. Dies ist elektrisch meist unkritisch, sieht aber unschön aus.
Die Rückstellungen sollten daher bei gefrästen Leiterplatten ca. 0,3mm 
betragen. Bei Ritzungen müssen die Freistellungen mindestens 0,5mm 
betragen, um ein Ankerben des Kupfers zu verhindern.

Ich lasse immer mindestens 0.5mm Platz. Weniger braucht man eigentlich 
auch nicht, das reicht auch für eine USB MicroB Buchse.

von Reinhard Kern (Gast)


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Dennis schrieb:
> der Bestücker bin ich selbst.
> also reicht 10mil Abstand zur Leiterbahn / Pad?

Wenn du die LP beim Bestücken und Löten vernünftig halten kannst und die 
Frage der Befestigung im Gerät gelöst ist ja.

Ein Bestückungsautomat und eine Lötmaschine erfordert i.A. einen Rand 
auf 2 gegenüberliegenden Seiten, ebenso ist das beim Einschieben in 
Führungsschienen (Eurokarten im 19-Zoll-System) und anderen Haltern zum 
Einschieben, in allen Fällen ist 5 mm ein vernünftiges Mass.

Gruss Reinhard

von SuperD (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Dem Leiterplatten-Hersteller ist das egal, dem Bestücker allerdings
> nicht.

Auch nicht wirklich. Wenn die die PCBs aus dem Batch rauslösen dann 
machen das manche mit CNC (die meisten). Wenn du zu nahe dran bist, also 
der überstand zur Haftung auf dem FR4 nicht groß genug ist dann reißt 
dir der Fräser evtl. was mit weg. Um das zu überprüfen machen manche 
Entwickler Treppenstüfchen an ihre Platinenränder.

von Reinhard Kern (Gast)


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SuperD schrieb:
> zur Haftung auf dem FR4 nicht groß genug ist dann reißt
> dir der Fräser evtl. was mit weg.

Das stimmt wenn eine dünne Leiterbahn bis zum Rand geht, aber das ist ja 
wenig sinnvoll. Meistens handelt es sich um Masseflächen, da besteht das 
Problem darin, dass auch mit optimal scharfem Fräser ein Grat an der 
Kupferkante entsteht. Darüber freut sich der LP-Hersteller nicht, aber 
wenns denn der Kunde so will muss eben entgratet werden. Aber von den 
Zusatzkosten abgesehen geht beim Anfasen die Kupferfläche auch nicht 
mehr genau bis zum Rand, dann kann man das gleich selber so vorsehen.

Grundsätzlich muss ein LP-Hersteller das beherrschen, sonst könnten z.B. 
keine vergoldeten Steckkontakte wie an PCI-Karten gefertigt werden.

Gruss Reinhard

von Wolfgang (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> in allen Fällen ist 5 mm ein vernünftiges Mass

Ich stell mir gerade einen USB-Seriell-Adapter mit 5mm Platz rundum vor 
;-)

Das mag im letzten Jahrtausend zu Zeiten von THT ein gutes Maß gewesen 
sein. Heutzutage sieht des z.T. deutlich anders aus und es hängt sehr 
von der Anwendung und vom Prozess ab.

von Helmut S. (helmuts)


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> Ich stell mir gerade einen USB-Seriell-Adapter mit 5mm Platz rundum vor
;-)

Kleine Platinen werden ja auch in einem Nutzen (Subpanel) gefertigt. Da 
sind gleich ein Dutzend "Platinchen" zusammen auf zunächst einer Platine 
die einen Halterand von 5mm hat. Die Kanten der kleinen Platinen sind 
eventuell schon vorgeritzt oder teilweise gefräst. Erst nach der 
Bestückung und dem Löten werden die Platinen dann getrennt.

von Reinhard Kern (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Ich stell mir gerade einen USB-Seriell-Adapter mit 5mm Platz rundum vor
> ;-)

Das ist sowieso bloss bösartig, ich habe ausdrücklich von Rand auf 2 
gegenüberliegenden Seiten geschrieben. Zeig mir einen 
Bestückungsautomaten, der das nicht braucht - aber es ging ja eh nur ums 
Meckern.

Gruss Reinhard

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Helmut S.

> Kleine Platinen werden ja auch in einem Nutzen (Subpanel) gefertigt. Da
> sind gleich ein Dutzend "Platinchen" zusammen auf zunächst einer Platine
> die einen Halterand von 5mm hat. Die Kanten der kleinen Platinen sind
> eventuell schon vorgeritzt oder teilweise gefräst. Erst nach der
> Bestückung und dem Löten werden die Platinen dann getrennt.

Ja. Aber wie oben schon gesagt, für die Ritzung brauchst Du Platz. 
Sollen später die Nutzen getrennt werden, und dann nicht von Hand wie 
Schokolade gebrochen werden, braucht das Werkzeug zusätzlichen Platz.

Wenn nicht geritzt wird, sondern mit einem Nutzentrenner gearbeitet 
werden soll, sind 0,5 mm auch zu knapp. 2mm braucht es dann meist auch. 
Besser mehr, weil durch die Scherung/Quetschung viel mechanische 
Spannung in die Platine gebracht wird, und sich auch seitlich 
fortpflanzt. Besonders keramische SMD Kondensatoren neigen dann zum 
reissen. Leiterbahnen selber sind meistens duktil genug, um sich 
mitzuverformen. Aber manchmal lösen sie sich ab....

Die von Rheinard angesprochenen 2mm an gegenüberliegenden Seiten für den 
Bestückungsautomaten sind natürlich auch nicht wirklich zwingend. Wenn 
die Platinen zum Bestücken auf einem entsprechenden Träger montiert 
werden, der
dann den 2mm Rand für den Bestückungsautomaten bietet, geht es auch 
ohne.
Aber natürlich kostet so ein Träger, ebenso das Aufmontieren und 
Abmontieren und es geht alles zu Lasten der Präzision. Vermutlich gibt 
es noch andere Wege. Ich habe schon Platinen mit komplett umlaufender 
Kantenvergoldung gesehen, ohne Unterbrechungen durch Frässtege. 
Irgendwie sind die ja auch bestückt worden.

Wenn der TO wie angedeutet, selber von Hand einzelne Platinen bestückt, 
ist es auch kein Problem, weil er sich immer irgendeine Halterung 
improvisieren kann. Im Zeifel patscht er sich einen Klumpen Plastilin 
auf den Tisch, drückt von oben die Platine hinein und kann dann von oben 
SMD löten. Achtung - Plastilin mag es nicht, wenn zusehr erwärmt wird. 
Also schnell arbeiten, und Abkühlphasen lassen. Wenn er mit dem 
Heissluftgebläse arbeitet, aus Konservendosen oder dicker Alufolie 
Leitbleche machen, die den Luftstrom vom Plastilin weghalten. 
Vorgeheizte Platine geht gar nicht.
Ok, vieleicht kennt jemand hitzebeständigeres Plastilin? Formsand für 
Giessereien vieleicht?
Ein Feinmechanikerschraubstock könnte die Platinen auch klemmen. Er kann 
sich auch Spezialbacken für den Schraubstock feilen, die die Platine nur 
an ganz bestimmten Stellen greifen. Nur für alles was über eine 
Kleinstserie hinausgeht, dürfte es krampfig sein.

Kritischer als Leiterbahnen sind Bauteile, besonders hohe, im 
Randbereich. Die können mit den Trenn- und Bearbeitungswerkzeugen 
kollidieren.

Wenn ich manche Module, die als "Black Box" verkauft werden, öffne, sehe 
ich gelegentlich darin vergossene Platinen, die den üblichen 
Produktionsvorgaben nicht entsprechen. Es geht also, passende Technik 
vorausgesetzt, auch anders. Kostet halt bzw. die Hersteller haben das 
entsprechende know how.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von 6A66 (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn nicht geritzt wird, sondern mit einem Nutzentrenner gearbeitet
> werden soll, sind 0,5 mm auch zu knapp. 2mm braucht es dann meist auch.

Hier sind zwei Themen zu unterscheiden:

a) Randabstand Kupfer zur Leiterplattenkante.
Üblicherweise etwa 0,5mm, je nach Kantenprozess (Fräsen, Ritzen) und 
Hersteller kann das auch ein bischen Schwanken. Ritzen und 0,5 sollte 
normalerweise gehen.

b) Bauteilabstand zur Leiterplattenkante
Bei Fräsen: etwa 1mm, bei Ritzen je nach Bestücker (was hat der für 
Werkzeuge) etwa 3mm. Rollenmesser zum trennen ist die übelste Variante, 
dann sollten Kerkos schon mal 3mm weg sein von der Ritzkante.

Was da in ChinaMain gemacht wird is u.U. nur schlechtes Beispiel aus dem 
man lernen kann.

rgds

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